Sterne fotografieren | Crashkurs

Der folgende Blogbeitrag enthält Nennungen
und Empfehlungen von Marken | unbezahlte Werbung.

Sie sind immer da, aber man sieht sie nicht immer so gut – Sterne. Der Blick in den Himmel kann einen schon umhauen. Besonders nachts öffnet sich teilweise eine andere Welt, in die man blicken kann. Es funkelt und der Nachthimmel sieht so unendlich weit aus, obwohl man ins scheinbare “Nichts” blickt.

Astronomie hat mich irgendwie schon immer begeistert. In meinem zweiten Leben hätte ich nichts gegen eine NASA-Karriere. Da ich allerdings im Hier und Jetzt lebe und sicherlich zu wenig im Physikunterricht aufgepasst hab, lebe ich meine Begeisterung in der Fotografie aus. Allerdings auch noch nicht all zu lange, denn erst letztes Jahr hab ich so richtig Gefallen daran gefunden, als ich auf La Réunion einen Teil der Milchstraße einfangen durfte.

Man konnte die Milchstraße vom Parkplatz des Hotels mit bloßem Auge erkennen, was ein absolut irres Gefühl war. Daher kommen wir auch schon direkt zum ersten Punkt, wie man am besten Sterne fotografieren kann:

1. Die Gegebenheiten für freie Sterne müssen stimmen

Der Ausdruck “eine sternenklare Nacht” hat schon seine Bedeutung, denn um die Sterne richtig gut einfangen zu können, solltet ihr eine Nacht erwischen, in der keine Wolken am Himmel zu sehen sind. Zusätzlich sollte es so richtig schön dunkel sein. Also fahrt oder geht lieber ein Stück aufs Land, wo so wenig Lichtverschmutzung wie möglich vorhanden ist.

Zusätzlich ist es am besten, wenn ihr kurz vor Neumond fotografiert, also habt auch einen Blick auf die Mondphasen. Ihr werdet in dieser Phase keinen Mond als stark reflektierende “Störquelle” am Himmel entdecken, da er sich zwischen Sonne und Erde befindet. Der Neumond ist quasi unsichtbar, da die Sonne ausschließlich die der Erde abgewandte Mondhälfte anstrahlt. Eine perfekt Bedingung, um Sterne zu fotografieren!

Quelle: https://vollmond-info.de

2. Stabilisation & lichtstarkes Equipment

Wer schon öfter mal bei schlechten Lichtverhältnissen fotografiert hat, weiß, dass es schnell zu verwackelten Aufnahmen kommen kann. Um das beim Fotografieren von Sternen zu vermeiden, braucht ihr am besten folgende Dinge:

  • ein standfestes Stativ
  • lichtstarkes Kamera-Equipment
  • Fernauslöser / App, mit der ihr die Kamera auslösen könnt (zur Not: Selbstauslöser)

Ein Stativ ist keine große Sache – gibt es an jeder Ecke und auch zu guten Preisen. Es sollte nur nicht zu leicht sein, damit es jeglichen Windstößen standhaft bleibt und auch nicht durch das Kameragewicht umkippt.

Bei dem lichtstarken Kamera-Equipment wird es dagegen schon schwieriger. Um ideal Sterne und generell dunkle Szenen aufnehmen zu können, sollte euer Kamera-Body hohe ISO-Bereiche ermöglichen und die Objektive eine Blende von 1.4 oder kleiner haben. Blenden von 1.8 sollten auch gehen, aber alles dadrüber hinaus wird zur Herausforderung, wenn ihr scharfe und kontrastreiche Aufnahmen erzielen möchtet. Ich fotografiere Sterne am liebsten mit der Nikon D850 und dem 24mm 1.4.

Zusätzlich solltet ihr eure Fotos nicht mit eurem Finger auf dem Auslöser aufnehmen, sondern mit einem Funkauslöser, mit dem Timer (Selbstauslöser) oder einer App, mit der ihr eure Kamera steuern könnt. Warum? Durch das Auslösen an der Kamera können bei langer Belichtungszeit schon direkt minimale Erschütterungen zu Unschärfen führen. Daher ist es am besten, berührungslos auszulösen.

3. Die richtigen Einstellungen | RAW

Ohne korrekte Einstellungen wird es kein schönes Ergebnis geben. Da kann eure Kamera noch so gut sein. Faustregel Nr. 1 ist hierbei – RAW. Fotografiert immer in RAW, wenn ihr anschließend das Beste aus eurem Material herausholen möchtet.

Obendrein solltet ihr euch mit Blenden und Belichtungszeiten auseinandersetzen. Um die Sterne einfangen zu können, benötigt ihr eine kleine Blende (am besten 1.4 oder kleiner) und eine lange Belichtungszeit. Hier testet einfach mal aus, was passiert. Fangt bei einer halben Sekunde an und schraubt euch mal bis zwei Sekunden nach oben. Je nach Kamera und Gegebenheiten können da unterschiedliche Ergebnisse bei rauskommen. Hinzu kommt ein angepasster ISO Wert, der es ermöglicht, Licht ins Dunkle zu bringen.

Wenn ihr die richtigen Einstellungen gewählt habt, müsst ihr nun nur noch versuchen, den hellsten Punkt zu fokussieren. Das klappt manchmal durch den Live View und mit manueller Fokussierung am besten. Wenn ihr euch sicher seid, dass alles passt – auslösen und gespannt auf das Ergebnis warten! Der erste Eindruck wird euch schon umhauen. Probiert euch einfach mit verschiedenen Belichtungszeiten aus und bekommt ein Gefühl für die Einstellungen. Die Lernkurve steigt recht schnell an.

4. Das richtige Motiv für deine Sterne finden

Für den Anfang reicht es, wenn ihr euch erst einmal ausprobiert. Doch sobald ihr die die richtigen Werte im Gefühl habt, bringt es richtig Spaß, sich um den Bildaufbau zu kümmern. Nehmt gerne Bäume in den Vordergrund, oder auch mal Gebäude (am besten unbeleuchtet). Des Weiteren könnt ihr auch nach Sternbildern Ausschau halten, so wie ich auf La Réunion unbedingt die Milchstraße erwischen wollte. Hier empfehle ich z.B. die App “Sky Guide”. Hier wird euch der gesamte Himmel erklärt und das ist unfassbar spannend! Die 3,49 € sind gut investiertes Geld. Ihr haltet das Handy einfach in Richtung Himmel und es wird euch zeigen, was sich im Dunkeln verbirgt.

5. Trick 17 | Overlay von mehreren Aufnahmen

Wenn ihr bei euren Fotos einen gewissen HDR-Effekt erreichen wollt, der die dunklen Bereiche aufhellt und hellen Bereich abdunkelt, solltet ihr z.B. drei verschiedene Fotos mit dem selben Ausschnitt aufnehmen – also stellt hier mit ganz viel Feingefühl die Einstellungen um, ohne dass sich das Stativ oder die Kamera bewegt. Ich selbst arbeite mit einer App, mit der ich meine Kamera steuern kann. So passiert mit Sicherheit kein Ruckeln. Hier ein Beispiel:

Jetzt benötigt ihr am besten Adobe Photoshop, über das ihr ein “HDR” erstellen könnt (eine entsprechende Option sollte es wohl in der kostenlosen Alternative GIMP auch geben):

Ihr wählt die drei verschiedenen Bilder im RAW Format aus und lässt sie vom Programm öffnen.

Ihr habt verschiedene Möglichkeiten, die Bilder zu bearbeiten. Ich habe hier den 32-Bit-Modus gewählt und das Kästchen “Geisterbilder entfernen” aktiviert, um mögliche Verschiebungen im Motiv zu korrigieren. Anschließend müsst ihr nur auf “In ACR tonen” klicken und dann kann die Detailarbeit beginnen:

Hier habt ihr nun die Möglichkeit, an dem Histogramm zu arbeiten und weitere Details einzustellen. Im nächsten Screenshot sehr ihr beispielhafte Einstellungen.

Ihr seht schon, was mit ein paar Reglern möglich ist und das ist nur die Spitze vom Eisberg. Im Anschluss würde ich nun noch mit ein paar Photoshop Werkzeugen Details bearbeiten, indem ich einzelne Sterne mit dem “Nachbelichter-Werkzeug” aufhelle und andere Bereiche vielleicht noch etwas abdunkle.

Nur noch abspeichern und fertig ist der Blick in den Sternenhimmel. Probiert es gern mal aus! Ihr werdet sehen, wie viel Spaß das ganze bringt. Hier ein paar Beispiele, was mit dieser Technik alles möglich ist:

Der helle Himmelskörper in der rechten unteren Ecke ist im Übrigen der Planet “Venus”.

Home Office | Arbeiten oder doch Wäsche aufhängen?

“Du musst ja total viel Zeit haben, um Wäsche zu machen oder aufzuräumen. Gehst du nicht immer zum Kühlschrank? Ist dir allein nicht langweilig? Verlottert man nicht?” Das sind nur ein paar Vorurteile, mit dem das liebe Home Office zu kämpfen hat. Aber streichen wir mal das “ur” und blicken auf all die Vorteile, die wir durch die Arbeit von Zuhause aus haben.

Wie sich die meisten Home Office vorstellen.

Ich arbeite nun seit zwei Jahren im Home Office und möchte gern meine Erfahrungen mit euch teilen. Auch wenn vielleicht nur ein einziger Tipp für euch umsetzbar ist, ist das schon super cool. Denn natürlich befinde ich mich in der Situation, dass ich ein Arbeitszimmer für mich allein und noch keine Kinder habe. Drehen wir die Gegebenheiten mal in der aktuellen Corona-Situation um, treten schon wieder ganz andere Herausforderungen auf – dem bin ich mir definitiv bewusst. Nichtsdestotrotz möchte ich euch gern zu Beginn einen Überblick über ein paar Vorteile zeigen, die das Home Office mit sich bringt:

  1. Kein langer und lästiger Arbeitsweg = geschenkte Zeit für dich
  2. Feel free! Du bist in deiner Wohlfühlzone und kannst dich so benehmen, wie du es möchtest. Dein Chef kriegt davon schon nichts mit – erst recht nicht, wenn du z.B. selbstständig bist und gar keinen Chef hast.
  3. An die Ladies: Das Beauty-Programm ist nun inklusive, indem du die Haare nicht föhnen musst und deine Haut mal atmen lassen kannst #nomakeup
  4. Die Playlist der Kollegen hat schon immer genervt? Jetzt bist du dran! Drücke auf Play und lass nur das laufen, was dich happy macht.
  5. Das ewige Fahren zur Post und das Klingeln bei den Nachbarn hat ein Ende – nun kannst du jedes Paket direkt annehmen.
  6. Die Mittagspause um 12:00 Uhr war dir schon immer zu früh? Mach dann Pause, wann du möchtest. Flexibilität sei dank.
  7. Fun Fact: Der Inhalt des Kühlschranks gehört nur dir und auch dein Joghurt wird nicht vom Kollegen gemopst.

Natürlich ist das Home Office nicht immer ein Zuckerschlecken. Vermeintliche Ablenkung und Demotivation soll es geben. Aber dafür gibt es Strukturen und Prioritäten. Dazu später mehr.

Beginnen wir, wie in einer jeden guten wissenschaftlichen Arbeit, mit einer Definition – also meiner eigenen Definition: Das Home Office ist eigentlich nichts anderes als ein Paartanz aus dem eigenen Wohlfühlfaktor und der beruflichen Produktivität. Ich finde besonders den ersten Punkt unfassbar wichtig – denn bist du produktiv und arbeitest effektiv, wenn du dich nicht wohl fühlst? Wohl kaum. Ganz im Gegenteil, dein Kopf ist gehemmt und innerliche Unzufriedenheit bremst alles aus. Daher halte ich persönlich auch wenig von dem Tipp “Richte dich her, zieh dich an wie im Büro und lass dich nicht gehen”. (sorry!)

Es sei jedoch vorweggenommen, dass jeder Mensch anders tickt und verschiedene Vorlieben hat. Daher sollte jeder diesen Punkt so umsetzen, wie er möchte. Ich z.B. liebe es, in Leggings oder Jogginghose zu arbeiten (sollte kein Auswärtstermin anstehen versteht sich). Niemals würde ich freiwillig zuhause in meinem Home Office sitzen, die enge Jeans und meine feine Bluse tragen. Wenn Du dich in deiner Jogginghose wohl fühlst und innerlich grinst, wenn du sie anziehst…dann lass sie doch gern an. Denke an das oben Geschriebene – der Paartanz aus Wohlfühlfaktor und Produktivität ist das, was ein Home Office erfolgreich machen kann.

Das gleiche gilt für uns Mädels – wie cool ist es, dass wir nun die Haare an der Luft trocknen lassen können? Der Föhn kann im Schrank bleiben – oder du lässt das Haare Waschen einfach ganz. Auch das ganze MakeUp, was unsere Haut regelmäßig zum Eskalieren bringt, kann einfach mal weg bleiben. Deine Haut wird es dir danken und vielleicht lernst du dich auch so ohne Schminke zu lieben. Bei mir hat es geklappt!

Mach’s dir schick!

Ein Arbeitsplatz ist ein PLATZ

“Heute mal am Küchentisch, morgen unbedingt auf dem Sofa und gestern kam ich mit dem Laptop einfach nicht raus dem Bett.” Bei solch einer Einstellung ist euer Home Office zum Scheitern verurteilt. Da ihr nach Feierabend privat werden und den Kopf abschalten möchtet, sollet ihr einen festen Platz für eure Arbeit finden, von dem ihr euch auch wieder entfernen könnt. Die einen haben das Privileg, ein eigenes Arbeitszimmer mit Schreibtisch zu haben. Die anderen müssen in der aktuellen Corona-Situation improvisieren und nehmen dann wohl eher den Esstisch ein – und das ist ok!

Lasst euch nicht gleich demotivieren, solltet ihr nicht massig Platz haben. Die Hauptarbeit findet in deinem Kopf satt und deine Hände übertragen das ganze auf den Laptop oder PC. Dafür braucht man nicht so viel Raum – solange du dich wohl fühlst. Tust du nicht? Dann versuche herauszufinden, was dich stört und verändere es. Denke lösungsorientiert und du wirst staunen, wie einfach das Leben sein kann.

Prioritäten setzen

Zurück zu der Struktur und zu den Prioritäten. Die gute als ToDo Liste ist in aller Munde und das auch zu Recht. Als wenn wir uns all unsere Aufgaben merken könnten… Jedoch gibt es beim Erstellen einer solchen Liste auch Unterschiede. Ihr könnt all eure ToDos wild untereinander auflisten, klar – aber wo fangt ihr dann an? Daher sortiere ich ganz klar nach Prio 1 und Prio 2. Wir reden hier auch immer noch von rein beruflichen Dingen. Private Sachen wie Einkaufen, Wäsche waschen oder Geschirrspüler ausräumen haben in diesen Listen nichts zu suchen. Das könnt ihr nach eurem Feierabend machen, den ihr euch im Übrigen auch fest einplanen solltet. Wann dieser ist, bleibt euch überlassen.

Alle Prio 1-Aufgaben versuche ich bis 12/13:00 Uhr zu erledigen. Nachmittags ist dann Zeit für die Dinge, die rein theoretisch auch noch einen Tag später erledigt werden können. Versucht diese zeitliche Grenze einfach mal einzuhalten. Ihr werdet im Unterbewusstsein total effektiv arbeiten, da ihr einen klitzekleinen Drang habt, es bis zum Mittag zu schaffen. Apropos Mittag – das ist auch so eine Sache.

Regelmäßige Pausen machen – auch im Flow?

Ich bin vielleicht nicht das beste Beispiel, wenn es um das Thema Pausen geht. Aber auch hier gilt wieder: jeder tickt anders. Die einen sind z.B. früh morgens super aktiv, während die anderen sich lieber ihre mind. 8 Stunden Schlaf gönnen und in den Abendstunden in ihrer Arbeit aufgehen. Das ist alles vollkommen ok, solange du mit deiner Arbeit zufrieden bist. Das gleiche gilt auch bei dem Thema Mittagspause.

Ich kann eine Pause nur dann genießen, wenn mein Kopf ruhig ist. Daher bringt mir eine Mittagspause um 12:00 Uhr rein gar nichts, wenn ich eigentlich gerade lieber noch meinen Posteingang leer gemacht oder den einen Auftrag zu Ende bearbeitet hätte. Da sind wir nämlich wieder bei der Unzufriedenheit – geht ihr unzufrieden in die Pause, habt ihr keine Erholung und somit auch keinen guten Wiedereinstieg in die Arbeit. Macht einfach dann Pause, wenn euch danach ist – euer Körper (oder besser gesagt euer Magen) werden euch schon sagen, wann es mal Zeit zum Aufstehen ist.

Routinen im Home Office – ist das möglich?

Na klar! Die Routinen kann man sich ja selbst definieren. Meine Routinen sind folgende:

  1. Heute keine Auswärtstermine? Dann ab in die bequeme Kleidung. Videokonferenzen lassen sich im Übrigen auch in Jogginghose führen – sieht ja keiner
  2. Mit Kaffee und einem großen Glas Wasser an den Schreibtisch, aktuelle Lieblingsplaylist an und gemütlich machen
  3. Mails checken und entscheiden – direkt oder später antworten?
  4. Kalender öffnen und die vom Vortag niedergeschriebenen ToDos ansehen – welche sind über geblieben? Welche sind nun Prio 1 und welche sind heute Prio 2?
  5. Tipp: Mails nur morgens und nachmittags beantworten – es sei denn es ist wirklich wichtig. Denn wenn ihr jede eingehende Mail sofort bearbeiten möchtet, unterbricht das permanent euren Workflow. Auch hier ist Prioritäten setzen keine schlechte Idee
  6. Die schönste Routine: erledigte ToDos dick durchstreichen und innerlich auf die Schulter klopfen

Ordnung ist das halbe Leben

Kreativer Chaot oder doch der strukturierte Macher? Ich bin ein Mix aus beidem. Es gibt Phasen, da stapelt sich der Haufen an “muss ich noch wegsortierten” und der Becher-Haushalt verlagert sich von der Küche auf den Schreibtisch… aber das sollten Ausnahmen sein. Euer Schreibtisch spiegelt in der Regel euren Kopf wieder. Daher sind freie Flächen und ein eine gewisse Ordnung gut für eure Konzentration. Ahja, wie sieht’s eigentlich hiermit aus?

Das Ding mit der Konzentration… oder was wollte ich noch gleich?

Wir sind alle menschlich und dass die Konzentration mal flöten geht, passiert jedem Mal. Was mir dabei hilft sind folgende Dinge:

  1. Kopfhörer auf und entspannte Musik ein. Hier meine drei liebsten Playlisten. Press Play and relax:

2. Wenn die Konzentration dann doch nachlassen sollte, wendet euch einfach mal vom Schreibtisch ab. Holt euch eine neues Glas zu trinken, schaut für einen Moment aus dem Fenster und atmet ein paar Mal tief ein und aus – am besten mit geschlossenen Augen. Was auch gut hilft, ist zwischenzeitliches Dehnen! Was ich durch meine Rückenprobleme gelernt habe: dynamisch sitzen, immer mal auf den Boden legen und strecken. Gerade jetzt im Home Office ganz easy umzusetzen – ohne, dass einer komisch guckt. 😉

Ein Home Office ohne Kollegen – vereinsamt man nicht?

Wenn ihr nun im Home Office arbeitet und eigentlich im Arbeitsalltag noch andere Kollegen um euch herum habt und diese nun vermisst – Digitalisierung zahlt sich aus! Wenn ihr konkrete Fragen an eure Kollegen habt, erreicht man diese mittlerweile über verschiedenste Wege. Seht lieber das Positive: so gern ihr eure Workbuddys auch habt, im Home Office kommt keine Ablenkung von der Seite. Und auch all die anderen Kandidaten, die gern mal an den Schreibtisch kommen und tausend Dinge nachfragen, bleiben nun weg. Mehr Zeit für das Wesentliche!

F A Z I T

An das Home Office kann man sich gewöhnen. Man ist nicht einsam und rennt auch nicht jede Minute zum Kühlschrank. Wenn ihr euch wohl fühlt – egal ob in Jeans oder Jogginghose – und eure Prioritäten kennt, ist das Arbeiten von Zuhause eine ganz wunderbare Sache. Ihr habt keinen Berufsverkehr oder Staus, müsst im Regen nicht mit dem Rad los und beim Onlineshopping müsst ihr nicht mehr daran denken, ob jemand das Paket annehmen kann oder nicht. Das Home Office trainiert eure Selbstdisziplin und kann richtig schön sein!

#clickwithlove

La Réunion, l’île intense | Teil 1


l’île intense – die intensive Insel. Der Titel ist Programm, denn diese Insel macht etwas mit dir. La Réunion zieht dich in ihren Bann und zeigt dir, was wirklich zählt im Leben. Du glaubst mir nicht? Dann sieh’ selbst:


Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, wie ich von La Réunion erfahren hatte. Ich hatte es irgendwo aufgeschnappt und seitdem ging es mir nicht mehr aus dem Kopf. Da wir bereits zwei Mal auf den Seychellen waren, wollten mein Partner und ich gern etwas Neues entdecken. Etwas, das uns umhaut, das wir zu Fuß erkunden können und das uns bis ans Lebensende glücklich machen wird. Es war der perfekte Zeitpunkt, eine Reise nach La Réunion zu buchen. Denn dieser Ort strotzt vor Pluspunkten:

Wir befinden uns tatsächlich in Europa, da diese Insel zu Frankreich gehört. Demnach kannst du allein mit deinem Personalausweis einreisen, auch wenn du über 9.000 km Entfernung vor dir hast. Du profitierst vom Euro, vom Datenroaming und von europäischen Straßen. Denn ganz ohne Mietwagen würde ich keinen Aufenthalt empfehlen.

Ein weiterer Vorteil ist die Abwechslung, die dich erwarten wird. Es warten weite (auch schwarze) Strände auf dich, schroffes Vulkangestein, eine vulkanische Mondlandschaft, üppige Regenwälder, unzählige Wasserfälle und weites Land wie aus dem wilden Westen.

Der schwarze Sandstrand “Plage de l’Étang Salé”
Überreste des großen Vulkanausbruchs 2007 “Coulée de lave”,
bei dem eine große Menge Lava über den Osten der Insel ins Meer floss.
Wanderung zur “Roche Verre Bouteille”
Wunderschöne Strände gibt es auch in “La Saline-Les-Bains”

Ich möchte gern unsere Highlights zeigen und einige Tipps mit euch teilen. Denn als wir wussten, dass es Ende Juli losgehen sollte, fing ich an zu recherchieren. Wir hatten uns für wertvolle drei Wochen Urlaub entschieden und diese sollten bestens vorbereitet sein. Wir wussten, dass wir so viel wie möglich sehen, aber auch entspannen wollten. Daher ist eine Art Reiseplan einfach nur zu empfehlen, an dem ihr euch vor Ort orientieren könnt. Alle Infos zu unseren Hotels und anderen Basics werden im zweiten Teil folgen. Hier geht es erst einmal rein um unsere Erlebnisse, die wir gern mit dir teilen möchten – denn diese machen einen Besuch aus.


Ich würde jedem empfehlen, nach Ankunft so schnell es geht mit der ersten Attraktion zu beginnen. Auch wenn die Anreise mit über 12 Flugstunden anstrengend sein kann – der erste Anblick der Natur wird einen umhauen! Wir begannen daher noch am Anreisetag mit einem meiner größten Wünsche – der Aussichtsplattform “Belvédère de Bois Court” – super entspannt mit dem Auto zu erreichen und somit für den ersten Tag perfekt.

Dass ich ein paar Meter weiter einen Heiratsantrag bekommen sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.

Dieses Panorama – ein Ort, der einen umhaut und sprachlos macht.
Noch ahnungslos und einfach nur überwältigt.

Was soll ich sagen – ich musste den Gang ans Geländer drei Mal abbrechen. Denn ich konnte meinen Augen kaum trauen. Ich fing an, ganz still zu werden und merkte, wie sich mein gesamtes Gesicht anspannte und mein Herz schneller schlug. Ich blieb am Geländer stehen, lies meinen Blick von links nach rechts gehen und konnte die ersten Tränen nicht mehr zurückhalten. Noch nie hatte ich es erlebt, dass mich etwas so Schönes so sehr umhaut. Kein Bild der Welt kann das Feeling übertragen, das man genau an diesem Ort spürt.

Wir entschieden uns, noch ein bisschen weiter zu spazieren. An diesem Ort/Blickwinkel musste ich dann aber erneut anhalten, da er mich wieder umhaute:

… und an diesem Platz sollte es passieren.
JA! ich will!

Ich wusste es sofort – diese Insel ist besonders.

Wir wussten, dass wir an einem neuen Tag und mit mehr Energie noch einmal wiederkommen würden, denn von hier aus startet eine Ganztageswanderung zum Wasserfall Grand Bassin, den ihr beim oben gezeigten Panorama unten links in der Ecke schwach erkennen könnt.

Unser Ziel für einen anderen Tag – der Grand Bassin.

Am nächsten Tag machten wir mit einem der bekanntesten Hotspots auf La Réunion weiter – dem Cascade Grand-Galet:

100 Meter über dem Cascade Grand-Galet.

Unser Tipp: Geht gern bei Regenwetter dort hin, denn so umgeht ihr große Touristenmassen. Da an diesem Ort Canyoning Touren angeboten werden und man problemlos mit dem Auto dort hin gelangt, kann es sein, dass es sich zu ungünstigen Zeitpunkten etwas füllt. Aber wagt euch auf jeden Fall den kleinen Weg rechts vom Wasserfall herunter. Entfernt euch von der Aussichtsplattform und den FlipFlop-Touristen und ihr werdet pure Wasserfallromantik erleben können, sofern ihr gutes Schuhwerk und Wasserschuhe dabei habt.

Kleines Größenverhältnis gefällig? Es ist einfach der Wahnsinn.
Solche märchenhafte Orte verdienen Respekt – achtet
auf euren Müll und dass ihr euch selbst nicht in Gefahr bringt.

Ein nächster “Place to be” ist eine Tour zum Cap Noir, mit anschließender Wanderung zur Roche Verre Bouteille. Generell kann man im Übrigen sagen, dass La Réunion wirklich sehr gut mit Parkplätzen und einem ordentlichen Straßennetz ausgestattet ist. Das erleichtert Einiges und bringt einen zügig zum Ausgangspunkt seiner Wanderungen.

Der Wanderweg zur Roche Verre Bouteille bringt 400 hm mit sich und ca. 3,1 km – für den Start wirklich zu empfehlen und für jeden geeignet, der gut zu Fuß und trittsicher ist. Der Ausblick auf einen der Talkessel bleibt im Kopf, versprochen.

Der schönste Moment – das Erreichen des Bergkammes.

Wir hatten uns die ersten Tage nun mit den Bergen und dem Landesinneren bekannt gemacht, daher war es an der Zeit, den Strand zu erkunden. Als erstes sollte es nach La Saline-Les-Bains gehen, wo wir meterhohe Wellen bewundern und ein bisschen die Seele baumeln lassen konnten.

La Saline-Les-Bains | Ich kann jedem eine Outdoor-Hängematte
ans Herz legen – wiegt 500 g und passt in jedes Handgepäck.
Plage Cap Homard
Plage Cap Homard
Plage Grand Anse

Wo wir schon bei den Stränden sind: hier alle die, welche wir besucht haben:

– La Saline-Les-Bains
– Plage de l’Étang Salé
– Plage des Brisants
– Plage Cap Homard
– Saint Leu
– Plage Grand Anse
– Plage Verte
– Anse Des Cascades
– Plage Saint Pierre

Tipp von uns: Strandbesuche nicht am Wochenende planen, da auch die Einheimischen große Strand- und Picknick-Fans sind. Dann kann es schon einmal voller werden.

Wichtigster Tipp von allen: Geht nicht ins Wasser! Ja, es mag blöd und deprimierend klingen, aber auf La Réunion geschehen die meisten Haiangriffe weltweit. Der Bullenhai und der Weiße Hai fühlen sich in den örtlichen Gewässern besonders wohl. Nicht ohne Grund sieht man an den meisten Stränden Flaggen, die einen warnen. Wer es dennoch riskieren möchte: es gibt an einigen Stränden vorgelagerte Riffe oder auch abgesperrte Bereiche, in denen man baden kann. Man sollte sich vorher immer informieren.

Vorsicht Haie – Plage de l’Étang Salé
Auf dem Weg zum Plage Verte
Saint Leu
Plage Verte
Schon mal einen glitzernden Strand gesehen? Aufgrund des hohen Olivinanteils schimmert der Strand je nach Lichteinfall leicht gold oder grün.
Anse Des Cascades
Anse Des Cascades
Plage Saint Pierre
Mohnschnidde.

Ein Hauptgrund, warum wir nach La Réunion gereist sind, war aber vor allem das Wandern. Ich las von einer Wanderroute, die mit einem Sonnenaufgang über dem Le Maïdo beginnen und am Gipfel des Grand Bénare (2.898 m) enden sollte. 15,4 km in 6 Stunden, – “das ist doch machbar” dachten wir uns. Dass das die härteste Wanderung werden würde, die wir jemals gewandert sind, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Demnach klingelte um 04:00 Uhr morgens unser Wecker, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang zu kommen. Die 5 Grad Celsius bei Sonnenaufgang unterschätzten wir übrigens ebenfalls. Aber dieser besondere Moment am Le Maïdo war trotz Müdigkeit und Kälte atemberaubend:

05:47 Uhr, Maïdo
05:57 Uhr
06:35 Uhr

Um nicht zu viel Zeit vergehen zu lassen, begannen wir unseren Weg zum Grand Bénare. Hier kamen wir auch das erste Mal mit dem französischem Läufer in Kontakt, der uns regelmäßig überholte/rannte. Eine absolute Wahnsinnsleistung, da die Steigung und das Geröll unter den Füßen nicht zu unterschätzen sind. Denn genau diese Herausforderung erfuhren wir recht schnell. Es ging Ewigkeiten immer geradeaus, wir folgten kleinen Markierungen auf dem Boden und stiegen immer weiter hinauf.

Eine gefühlte Ewigkeit ging es genau so voran.
Zwischenzeitliche Stimmung nach guten 3 Stunden – recht grenzwertig.

Ein Aufstieg ohne regelmäßige Pausen war nicht möglich. Aber umso besser, denn dadurch konnte man immer wieder das surreale Panorama auf sich wirken lassen. Wir mussten uns immer wieder vor Augen führen, wo wir eigentlich gerade sein durften.

Ohne Worte…
Wenn ich heute dieses Bild ansehe, kann ich es kaum glauben,
dass wir wirklich über den Wolken wandern waren.


Am Gipfel angekommen, machte sich Stolz und Freude breit. Wir genossen diesen Moment eine Zeit lang, bis wir den ganzen Weg wieder zurück antraten. Ein Weg, der unsere Psyche noch einmal erneut herausfordern sollte.

Nach 4,5 Stunden und ca. 860 hm waren wir am Gipfelkreuz angelangt – auf 2.898 m.
Mit Blick auf den Piton des Neiges, La Réunions höchster Vulkangipfel (3.069 m).

Wir hatten Glück, wir waren gegen 11:00 Uhr am Gipfel und hatte somit noch eine wunderbare Sicht auf das Tal. Eine halbe Stunde später zogen die Wolken sichtlich schnell in den Talkessel und erschwerten die Sicht. Was wären wir frustriert gewesen, wenn wir nach dem harten Anstieg gegen eine Wolkenwand geblickt hätten. Somit konnten wir den Abstieg angehen.

Auf uns warteten noch einmal 3,5 Stunden Fußweg über Geröll und nochmals Geröll.

Lauft mal ca. 7-8 Kilometer über solch einen Weg.
Eure Beine sagen euch relativ schnell, wie sie das finden.

Der Abstieg war zäh, die Mittagssonne brannte und der Durst nahm zu. Ich fing immer mehr an zu stolpern, lief ständig gegen Steine oder knickte um. Die Konzentration nahm ab und der Wunsch nach einem geebnetem Weg wurde abnormal groß. Noch größer war der Wunsch, endlich wieder am Parkplatz anzukommen. Wie gut, dass jeder Weg mal sein Ende hat und wir nach insgesamt 8 Stunden Wanderung wieder ins Auto stiegen konnten. Das Gefühl? Weltklasse! Denn vom Parkplatz konnten wir noch einmal sehen, was wir eigentlich gemeinsam geschafft hatten.

Das “X” zeigt den Gipfel des Grand Bénare. Hier waren wir schon eine Zeit lang unterwegs und konnten immer sehen, was wir noch vor uns hatten.

Auch wenn diese Wanderung super anstrengend war (und gefühlt weiter als 15 km) – sie hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, unbequeme Wege zu gehen und das in jeder Hinsicht. Auch wenn man den Weg nimmt, auf dem man immer wieder stolpern muss – du gelangst an ein Ziel, das nicht jeder erreicht. Der Weg macht dich stärker und selbstbewusster, denn du weißt, zu was du in der Lage bist. Danke, La Réunion, und danke, Grand Bénare, dass ich das noch einmal lernen und verinnerlichen durfte.


Wir brauchten einen Tag Pause, um uns wieder ein wenig zu erholen.

Ich verweise noch einmal auf diese Hängematte. Es lohnt sich!
Sowas nenne ich Urlaub.

Nachdem wir wieder genügend Energie gesammelt hatten, gingen wir die nächste Wanderung an: es sollte noch einmal zur Belvédère de Bois Court gehen, um den Abstieg zum Grand Bassin anzugehen. Es warteten 10km und 1.107 hm auf uns.

Startpunkt der Wanderung – die wunderschöne Belvédère de Bois Court und ihre kleine, dreieckige Aussichtsplattform, die mir den Atem genommen hatte.

Der Weg zum Grand Bassin ist entspannt und man kommt zügig voran, da es nur bergab geht. Das Schlimme ist nur, dass du während des Abstiegs weißt, dass du auch wieder hoch musst – egal wie. Aber diese Gedanken muss man versuchen zu ignorieren. Spätestens nach Ankunft, am 30 m hohem Wasserfall, denkt man darüber nicht mehr nach.

Noch ca. 20 Minuten bis zum Becken
Ich persönlich konnte es nur kurz im eiskalten Wasser aushalten.
Sebastian dagegen hielt es länger aus – bei dem Anblick auch kein Wunder.
Und dann ging es den Weg wieder zurück. Es begann wieder locker flockig.
Vielleicht erkennt man den Wahnsinn und die Erschöpfung – ich brauchte meine Pausen, um wieder Luft zu bekommen. Über 1.000 hm auf steiler Strecke – mache ich nicht täglich. Zum Glück hat Sebastian mir meinen Rucksack zusätzlich zu seinem immer mal wieder abgenommen.

Bereit fürs nächste Highlight? Wenn ihr auf La Réunion seid, dürft ihr die Wanderung zur La Chapelle ( 856  hm, 9 km) nicht verpassen. Allein die Anfahrt über Cilaos, die über 400 Kurven mit sich bringt, ist ein pures Erlebnis – gepaart mit eine wenig Adrenalin.

Der Abstieg zur 100 m hohen Felsspalte bringt dich durch märchenhafte Wälder und Urzeit ähnliche Täler.

Die Wälder wirken wie angelegt, dabei sind sie komplett natürlich und echt. Es ist immer wieder verrückt – gestern lagst du unter Palmen, davor warst du im Dschungel und heute stehst du im Kiefernwald. Diese Vegetation ist der absolute Wahnsinn!

Diese Berge, dieser Lichteinfall …
Egal wo du auf La Reunion bist, die Agaven begleiten dich.

Ich weiß noch, wie oft ich stehenbleiben musste, um zu realisieren – zu realisieren, dass ich mich gerade durch millionenaltes Land bewege, durch das wohl schon Dinosaurier gewandert sind. Denn genauso sieht es hier aus. Auch der Dodo hatte hier sein Zuhause, bis er letztendlich durch seine viel zu zutrauliche Art ausstarb, da ihm der Instinkt der Flucht fehlte. Für mich immer noch viel zu traurig, wenn ich darüber nachdenke.

La Chapelle
Ankunft an der La Chapelle

Die Ankunft an der La Chapelle ist beeindruckend. Man muss seinen Kopf immer weiter in den Nacken legen, um die Dimension dieser goldenen, gut 100 m hohen Felsspalte aufnehmen zu können.

Diese Dimensionen – surreal
11:30 Uhr – der perfekte Zeitpunkt.
Zwischen 11 und 12 Uhr nimmt die Sonne die Felsspalte ein und erzeugt ein Naturschauspiel.

Wie überall auf La Réunion ist frühes Ankommen an den Attraktionen nur zu empfehlen. Nach 12 Uhr ist die Felsspalte in Schatten gehüllt und nicht mehr so magisch, wie oben zu sehen – leider. Denn ich könnte den ganzen Tag dieses wunderschöne, uralte Ding ansehen.


Ich las bei meinen Recherchen noch von einer Urwald-Wanderung zum Trou de Fer – ein 300 m hoher Wasserfall. Die Wanderung dort hin führte uns wieder durch märchenhafte Waldgebiete – aber auch hier empfehlen wir dringend: startet so früh wie möglich und zieht euch warm an (Zwiebellook)! Nur so könnt ihr die Ruhe genießen und müsst nicht ständig Wanderern ausweichen. Denn diese Strecke war unserer Meinung nach die überfüllteste.

Sieht nicht echt aus…ist es aber.
Forêt de Bélouve – einfach nur traumhaft schön

Wir genossen die Ruhe sehr, die wir auf dem Hinweg zum Trou de Fer hatten. Als wir jedoch am besagten Ziel ankamen, waren wir etwas…ich will nicht sagen enttäuscht. Denn es ist eine große Ehre, dass wir uns in diesem Gebiet bewegen dürfen. Aber es wartete nur eine kleine Plattform auf uns, mit Blick auf den gigantischen Wasserfall. Der Blick war toll, keine Frage:

Doch wollen wir mal einen Exkurs in die Realität machen: Die Romantik wurde leider regelmäßig von den heranfliegenden Helikoptertouren unterbrochen. Teilweise kreisten drei Hubschrauber mit einem irren Geräuschpegel über das Gebiet.

Alle 5 Minuten kamen ein bis drei Helikopter um die Ecke.

Hinzu kommt auch gern mal eine Drohne, die von respektlosen Touristen geflogen wird. Ich selbst fliege auch meine Drohne, aber ich schaue immer, dass die Natur und die Anwesenden nicht gestört werden. Denn man sollte Respekt haben und die Sicherheit beachten. Und eine Drohne zwischen Helikoptern und Greifvögel starten zu lassen, empfinde ich als unverantwortlich. Ich persönlich habe meine Erfahrung machen müssen, dass Greifvögel aktiv auf Drohnen zugehen und sie mit Verstärkung vom Himmel holen wollen. Ich konnte meinen Flug rechtzeitig abbrechen, aber habe hierdurch gelernt, immer erst in den Himmel zu blicken. Die Natur gehört nicht uns, sondern den Lebewesen, die dort leben. Das sollten wir immer wieder bedenken.

Die Realität hinter dem Ausblick zum Trou de Fer. Hier war es noch leer!

Nichtsdestotrotz war der Hinweg wunderschön und ist, wie bereits empfohlen, zur frühen Morgenstunde einfach nur Erholung pur. Auf dem Rückweg muss man jedoch damit rechnen, dass einem unzählige Touristen(Gruppen) entgegen kommen und man aus dem “Bonjour!”-sagen nicht mehr herauskommt. Dennoch mussten wir merken, dass das die einzige Wanderung war, die sehr überfüllt war. Und wir denken der Grund dafür ist, dass der gesamte Weg kaum anstrengend war. Auf dem Weg zum Grand Bénare dagegen begegneten wir nur übertrieben Läufern und ein paar geübten Wanderern. Da merkt man mal den Unterschied.


Neben all der Natur haben wir uns natürlich auch die urbane Ecke La Réunions angesehen – die Hauptstadt Saint Denis. Für einen kleinen Tagesausflug vollkommen in Ordnung. Unser Highlight hier: Beobachtung der Buckelwale von der Strandpromenade und ein unfassbares gutes French Toast:

Es muss nicht immer die überfüllte Wale Watching Tour sein.
Nur zu empfehlen: Le Roland Garros

Nun hab ich viel über den Tag gesprochen, aber wie sieht’s nachts auf La Réunion aus? Ich sag nur so viel: magisch.

Die Milchstraße, welche wir mit bloßem Auge vom Parkplatz unseres
Hotels erkennen und mit 10 s Belichtungszeit aufnehmen konnten.
Der Blick auf Saint Leu
inklusive einer Sternschnuppe – wünsch dir was!
Ach und der Morgen ist auch sehr schön.

Hier kommen noch einmal alle Highlights zusammengefasst:

– Belvédère de Bois Court
– Grand Bassin
– Cascade Grand Galet
– Cap Noir
– Roche Verre Bouteille
– alle oben aufgeführten Strände
– Le Maïdo
– Grand Bénare
– La Chapelle
– Cilaos
– Forêt de Bélouve
– Trou de Fer (weil es einfach ein Naturwunder ist)
– Saint Denis

Was wir leider nicht geschafft hatten, war die Wanderung zum Vulkan, dem Piton de la Fournaise. Wir hätten es in unsere Planung integrieren können und haben auch ein paar Mal überlegt, die Wanderung anzugehen. Nur wäre auch hier ein enorm früher Start essenziell und da wir eher die Strand- und Dschungel-Fans sind, kam die Mondlandschaft dann eher auf die untere Prioritätenliste. Aber dennoch erwähne ich es hier gern, dass eine Begehung am Tag möglich ist! Zusätzlich gibt es da noch den höchsten Berg der Insel, der Piton des Neiges. Die Besteigung ist allerdings nur schwer an einem Tag machbar und daher wird es hier empfohlen, eine Tour mit Übernachtung auf Hütten zu machen.


Nun ist wohl der Punkt für ein abschließendes Fazit gekommen. Da dieser Beitrag schon lang genug war, versuche ich mich kurz zu fassen:

Wer es liebt, auf eigene Faust durch unterschiedlichste Vegetationen wandern zu gehen und ungern an geführten Gruppen teilnehmen möchte, ist hier genau richtig. La Réunion ist in allen Belangen eine unfassbar beeindruckende Insel, die mal wieder zeigt, dass wir unseren Planeten schützen sollten. #protectwhatyoulove

Na? Hat dich jetzt das Reisefieber erwischt? Zur ersten Linderung habe ich die schönsten La Réunion Motive ausgewählt und dir in meinem Shop zur Verfügung gestellt. Vielleicht ist ja etwas für dein Wohnzimmer dabei: mehr dazu hier.

#clickwithlove

→ 2021 | Work – Life – Balance

Wenn ich auf meinen vergangenen Jahresrückblick zurückblicke, lese ich am Ende des Beitrags:

“Der Fokus lag 2020 definitiv nicht auf der Arbeit, sondern auf der persönlichen (Weiter-) Entwicklung – und das kam ganz ungeplant. In welche Richtung es 2021 ging, sehen wir dann in 365 Tagen.”

Nun sind diese 365 Tage vorbei und ich habe ein bisschen das Gefühl, ich befinde mich immer noch an dem Punkt, dass ich schauen werde und muss, was die nächste Zeit so bringt. Auch 2021 war durchwachsen von Höhen und Tiefen. Doch eins kann ich vorwegnehmen – es waren glücklicherweise mehr Höhen. Schauen wir uns jeden Monat im Detail an.

Januar 2021 | Mit der Extraportion Balance bitte


Silvester verbrachte ich zusammen mit meinem Mann bei meinen Nichten, was schöner nicht hätte sein können. Zwischen Kaufmannsladen, Memory, Verstecken, Fondue & Berlinern rutschten wir tiefenentspannt ins neue Jahr. 2021 war nun da und irgendwie hatte man den Wunsch, dass da draußen ab jetzt sofort alles besser wird. Aber wie wir heute alle wissen, war das eine klassische Milchmädchenrechnung.

In der ersten Januarwoche standen bereits die ersten Absprachen mit Kunden und Agenturen auf dem Plan sowie erste kleine Fotojobs. Weitere Termine wurden vereinbart und ich hatte ein gutes Gefühl, dass es beruflich genauso weitergehen kann, wie es 2020 endete. Mein erster Auftrag für 2021 war im Namen von SPARK™, bei dem ich mal ein ganz anderes Produkt vor der Linse hatte und ästhetisch fotografieren durfte. Vor allem durch die große Unterstützung von meiner Freundin Svea konnten wirklich schöne Fotos entstehen.

Ich hatte die Möglichkeit, langsam und entspannt in den Alltag zurückzukehren und genoss den Mix aus beruflichen Aufgaben und ein bisschen Freizeit. Dabei liebte ich vor allem die Spaziergänge durch Lübeck, bei denen ich parallel immer ein bisschen Altstadt-Flaire einfangen konnte.


Wisst ihr, manchmal habe ich diesen enorm großen Wunsch, für mich ganz besondere Fotos zu machen. Fern ab von Auftragsarbeiten brauche ich freie Arbeiten, um ausgeglichen zu sein. Manchmal habe ich da ganz genaue Vorstellungen im Kopf, die ich nur noch umsetzen muss. Eine davon war ein Foto vom Holstentor aus der Luft.

Also beantragte ich eine Aufstiegsgenehmigung und hatte das große Glück, während der Zeit der Sondergenehmigung als einmonatige Einzelerlaubnis, bestes Licht an meiner Seite zu haben.

Zuhause ging es dann weiter mit den ersten Hochzeitsgesprächen, denn die Hochzeitssaison sollte dieses Jahr, wie von so vielen gewünscht, wieder ganz normal ablaufen. Ohne Masken, ohne Abstandsregeln und mit ganz viel Lebensfreude. Ich versuchte meine Brautpaare dahingehend zu bestärken und sprach immer wieder meinen Optimismus aus. Ehrlich gesagt war das aber nicht einfach, da ich selbst auch schon zu Beginn des Jahres über unsere eigene Hochzeitsfeier nachdenken musste, die wir 2020 verschieben mussten. Aber dazu später mehr.

Draußen herrschten leider immer noch Kontaktbeschränkungen, eine ausgeweitete Maskenpflicht und die große Unsicherheit, wie es wohl weitergehen wird. Unser liebstes Lokal, Stube 12 in Niendorf, besuchten wir weiterhin regelmäßig und holten uns einmal im Monat den besten Burger Norddeutschlands nach Hause. Ich genoss mein gemütliches Homeoffice und durfte für Rotbäckchen und Rabenhorst wieder erste Homeshootings durchführen. Ein paar Bewerbungsbilder und Immobilienshootings folgten.

Somit startete das Jahr für mich mit der Extraportion Balance und den Umständen entsprechend war ich darüber sehr, sehr dankbar. Das i-Tüpfelchen waren unsere regelmäßigen Spaziergänge an der Ostsee. Ganz im Ernst? Auch wenn ich nun seit über einem Jahr hier lebe, muss ich mich wirklich oft daran erinnern, wie einzigartig es ist, die Ostsee so dicht bei sich zu haben. Das ganze fühlt sich schon so sehr nach “Zuhause” an.

Bevor ich den Februar begrüßte, veröffentlichte ich über Instagram aber noch eine ganz bestimmte Sache, die mich das Jahr über begleiten sollte: ich machte bekannt, dass ich meinen ersten Fotografie-Workshop in die Wege leiten wollte. Schon lange hatte ich das Gefühl, dass ich an einem Punkt angelangt war, an dem ich frischen Wind benötigte. Ich will immer über den Tellerrand hinaus schauen und auch gehen. Als die Idee erst einmal ausgesprochen war, wusste ich, dass ich jetzt keinen Rückzieher mehr machen konnte.

So oft wurde ich gefragt, ob man von mir lernen könne. Etwas, was ich nur ganz schwer annehmen konnte. Denn kann ich wirklich etwas beibringen? Schaffe ich es, meine Art und Weise zu fotografieren anderen verständlich zu vermitteln? Kann man von mir etwas lernen? Viele Fragen, die ich mir stellte – aber es gab nur eine Antwort: einfach machen und ausprobieren! Die nächsten Monate sollte es ins Feintuning gehen und die Idee im Kopf wurde immer größer. Die Entscheidung fühlte sich einfach gut an – dieses Gefühl von frischen und neuen Projekten ist und bleibt einzigartig.

Februar 2021 | Die Arbeit nimmt Fahrt auf


Der Februar sollte dann schon etwas arbeitsintensiver werden, als es der Januar war. Mein treuer und liebenswerter Kunde & Partner Haus Rabenhorst hatte wieder einige Motivwünsche, bei denen ich von Zuhause aus fotografisch unterstützen konnte. Somit gesehen hatte ich wie alle anderen zu der Zeit ein klassisches Homeoffice, in dem ich meine Arbeit in der Tat von Zuhause aus erledigen konnte. Ich wurde generell immer sicherer in der Produktfotografie und die gesamte Planung und Organisation, rund um das finale Foto, machte mir unheimlich viel Spaß. Einkauf, Setting, Fotoshooting und Nachbereitung – all das war und ist sehr zeitintensiv, aber es macht mir bis heute unheimlich viel Freude. Die Passion zur emotionalen Produktfotografie entstand 2020 aus der Not heraus, als Hochzeiten, Events und andere menschenbezogene Shootings ausfielen. Die Umstände hätten andere sein können, aber ich bin so unglaublich dankbar, dass ich den Sprung ins kalte Wasser gewagt habe, mich in diesem Bereich der Fotografie immer mehr weiterentwickeln kann und ich das große mir entgegengebrachte Vertrauen der Kunden genießen darf.


Und dann das – SCHNEEEEE! Wie lange war das her, dass es so schön weiß draußen war? Es kamen direkt Kindheitserinnerungen hoch.

Während ich zwischen Säften und Schneemassen meinen Alltag lebte, flatterten auf einmal ganz unverhofft und unerwartet zwei Anfragen ins Haus, die mich kurz sprachlos machten. Ich erlebte den klassischen “Kann mich mal jemand kneifen?”-Moment, als der Flughafen Lübeck und zeitgleich das Unternehmen Viebrockhaus bei mir anriefen. Beide waren daran interessiert, Prints bei mir einzukaufen – mein breites Grinsen und den klassischen Klatscher an die Stirn könnt ihr euch garantiert vorstellen. Natürlich war ich sofort dabei und organisierte für beide Unternehmen Leinwände mit meinen Motiven. Hier ein kleiner Eindruck (die Fotos wurden mir vom Kunden zur Verfügung gestellt):

Während wir Mitte Februar mehrere Zentimeter hoch zuschneiten, saßen wir Ende Februar schon wieder mit kurzer Hose und Kaffee auf der Terrasse. Diesen irren Kontrast nehme ich tatsächlich erst jetzt wahr, wo ich meine Fotos aus diesem Monat anschaue. Jedenfalls wurde die Lust auf den Sommer bei diesem Anblick immer größer. Als wir Ende September 2020 in unsere neue Wohnung gezogen sind, waren wir schon ganz ungeduldig auf unseren ersten Sommer in unserem zweiten Wohnzimmer – auf unserer Terrasse, inmitten von Grün und Ruhe.

Die Anzahl der Sonnenstunden war im Februar immens hoch. Ich nutzte jede Möglichkeit, draußen Zeit zu verbringen, da ich merkte, wie schnell ein Tag am Schreibtisch vorbeigehen konnte, ohne einmal draußen gewesen zu sein. Des Weiteren hatte ich im Februar ein erstes Gespräch mit einer Location, in der ich meinen Fotografie-Workshop stattfinden lassen wollte. Es passte sofort! Also gingen auch auf diesem Gebiet die Vorbereitungen weiter.

Während ich immer mehr Fuß in Lübeck fasste, ließ ich Braunschweig aber auch nicht im Stich. Jedes Mal, wenn ich am Affenfelsen (die Braunschweiger wissen, was ich meine) vorbeifuhr und auf den Hagenring abbog, war ich irgendwie auch direkt wieder zuhause. Ich glaube das Feeling geht nicht vorbei, nachdem ich dort wundervolle 5 Jahre leben durfte! Ich fotografierte spannende Live-Streaming-Events für eventives und auch ein Mitarbeitershooting für REWE stand mal wieder auf dem Zettel.

Foto rechts – © Timo Klingebiel


Während ich im Januar meine ersten Gedanken zu einem eigenen Fotografie-Workshop teilte, flatterte zufälligerweise eine Anfrage von einem sehr guten und bekannten Friseur aus Lübeck rein (GILDHORN), die jemanden suchten, der dem Team einen kleinen Workshop zur Fotografie geben konnte, um deren Instagram-Kanal noch besser bespielen zu können. Solche Zufälle kann ich gedanklich einfach nur ganz doll umarmen! Denn einen besseren Vorgeschmack auf meinen eigenen Workshop hätte es nicht geben können. Ich merkte, wie viel Spaß es mir brachte, in einem kleinen Team über eins der schönsten Handwerke der Welt sprechen zu können. Die Resonanz war ein echter Push und ich hatte einfach noch mehr Blut geleckt. Danke Gildhorn und Ines, dass ihr mir so einen tollen Tag bereitet habt!

März 2021 | DAS Foto.


Am 01.03.2021 hieß es erst einmal: Happy Dreijähriges! Fast ging dieser kleine persönliche Jahrestag an mir vorbei, denn ich war gedanklich schon wieder mit einigen Shooting-Vorbereitungen beschäftigt. Umso schöner war es, an diesem für mich so besonderen Tag einmal kurz inne zu halten und daran zurückzudenken, was ich in den letzten 3 Jahren alles erleben und umsetzen konnte. Als pure One-(Wo)Man-Show lebe und liebe ich diesen Job nun schon so viele Jahre und drei davon komplett eigenverantwortlich und hauptberuflich selbstständig. Oft werde ich gefragt, wenn ich Unbekannten davon auf Nachfrage erzähle, dass ich Fotografin bin: “Und davon kann man leben?” Darauf antworte ich dann meistens: “Seitdem ich mich offiziell als Fotografin bezeichnen kann, habe ich so viel gelebt, wie noch nie.”

Das Foto hier stammt ehrlicherweise aus 2019, als wir auf La Réunion waren. Aber es visualisiert das oben Gesagte einfach perfekt.

Auf meinem März-Plan standen nun einige Fotoshootings für Rotbäckchen und Rabenhorst und ich liebte jedes einzelne davon. Eins ist mir aber besonders im Gedächtnis geblieben: das kleine Kampagnen-Shooting für Rotbäckchen, bei dem ich eine so unglaublich liebe Familie kennenlernen durfte:

Ich hatte weitere tolle Familienshootings mit Familien, die ich nun schon öfter besuchen durfte. Solche Momente bedeuten mir unfassbar viel, weil ich sehen darf, wie die Kleinen größer werden und jedes Mal merke ich, wie wichtig doch fotografische Erinnerungen sind. Wenn ich die privaten Räume der Familien betrete und sehe, dass meine Bilder gerahmt an der Wand hängen – dieses Gefühl ist für mich wirklich unbeschreiblich. Ah doch, ich kann es ein bisschen beschreiben: Das ganze fühlt sich an, wie eine kuschelige warme Wolldecke, in die man sich murmelt, während der Kaffeeduft in die Nase zieht und der ganze Körper auf “mir geht’s richtig gut” schaltet. Ungefähr so fühlt es sich an.

Was im März noch so passierte? Ich schoss während einer Radtour eines meiner “erfolgreichsten” Fotos des Jahres.

Das folgende Foto ging auf Instagram durch die Decke (was ich absolut niemals gedacht hätte!) und die Krönung war der Repost von Nikon höchst persönlich. Ein absoluter “Fangirl-Moment”.

April 2021 | Do something good


Über das “Schleckermäulchen” erhielt ich auf einmal recht große Aufmerksamkeit und ich dachte, diese Aufmerksamkeit kann ich für einen guten Zweck nutzen. Also entschied ich mich, das Foto und noch weitere Highlander-Motive in meinen Shop zu laden und den Erlös der Bestellungen zu spenden. Nach tagelanger Recherche entschied ich mich für den Geesthachter Hof von Elke Fritzsche O’Connell, die mit einer wahnsinnigen Energie und Leidenschaft Tieren eine zweite Chance gibt. Selbstfinanziert und rund um die Uhr, was oft große Herausforderungen mit sich bringt. Die Aktion lies ich erst einmal laufen und war gespannt, welche Summe nachher zusammenkommen würde.

Da ich in Geesthacht zur Schule gegangen und mit aufgewachsen bin, war mir dieser regionale Bezug unheimlich wichtig. Ich konnte nach all den Jahren etwas zurückgeben und zu sehen, wie sich Elke über diese Aktion freute, war absoluter Balsam für die Seele. On top kam noch der wahnsinnige finale Geldbetrag, der zusammenkam. Über 500,00 € konnte ich abzüglich Produktionskosten und Steuern anhand der Print-Verkäufe sammeln und ich entschied mich, den Betrag auf 1.000,00 € aufzurunden.

Was Elke mit dem Betrag machte? Sie konnte sich endlich einen neuen Klauenpflegestand zulegen, um die Hufen ihrer Rinder korrekt pflegen zu können. Ein gesundes Wachstum der Klauen ist unfassbar wichtig und entscheidend für das Wohl des Tieres. Die Pflege der Klauen ist jedoch nicht einfach und kann bei der unglaublichen Kraft der Tiere sehr gefährlich werden. Dank des neuen Pflegestandes war dies nun aber Geschichte und einem gesunden Vierbeiner stand nichts mehr im Wege.

© Fotos: Elke Fritzsche-O’Connell

Parallel zu dieser emotionalen Geschichte ging ich voll in der Planung für ein etwas größeres Fotoshooting auf. Bereits im Oktober 2020 durfte ich für eine Woche nach Unkel (Richtung Bonn) reisen, um für Haus Rabenhorst ein Imagefotoshooting durchzuführen. Aufgrund der Pandemie musste das nächste Fotoshooting allerdings vor Ort gecancelt und neu geplant werden. Wir hatten alles fertig – Models, Location, Motive… Aber wir wollten nichts riskieren, weshalb wir das Team drastisch reduzierten und ich die gesamte Organisation in die Hand nahm. Das Shooting sollte nun in meiner Heimat stattfinden und mit der Agentur (Webnetz GmbH) hatte ich eine großartige Unterstützung an der Hand. Ich suchte relativ spontan eine neue Location und auch zwei Model-Familien konnte ich ausfindig machen. Es lief zum Glück alles am Schnürchen und ich konnte ins Feintuning gehen: Briefing der Models, Absprachen mit der Agentur, Locationbesichtigung, Buchung, Priorisierung der Motive, Einkäufe und Vorbereitung der ersten Settings.

Und dann war alles so weit fertig – ich spürte regelrecht die Ruhe vor dem Sturm, als ich nach allen Vorbereitungen einen kurzen Moment in der Location Pause machte. Dass mir der Kunde so sehr vertraute, war nicht selbstverständlich und ich würde lügen, wenn ich keine Anspannung verspürt hätte. Aber die Vorfreude auf die kreativen und arbeitsreichen Tage war wesentlich größer.

Alle fühlten sich wohl und hatten mächtig Spaß – die Rückmeldung war super positiv und ich konnte breit grinsend aus dem Shooting heraus gehen. Alle Anspannungen und Anstrengungen fielen ab, ich musste mich nur noch um die letzte Abwicklung kümmern.

Es ist nicht zu unterschätzen, wenn man von 08:00 bis 18:00 Uhr volle Konzentration benötigt, fotografisch abliefern muss und parallel Settings umbaut, sich um das Mittagessen kümmert, Smalltalk führt und Kinder bei Laune hält. Doch ich liebe diesen Fulltime-Job und weiß, was ich am Ende des Tages geschafft habe. Ich nehme jeden einzelnen Job als Chance an, mich selbst weiterzuentwickeln. Ich lerne täglich dazu und werde in dem, was ich tue, immer sicherer. Diese Sicherheit spüre ich nach all den Jahren Selbstständigkeit immer mehr und das nur dank solch toller und fordernder Aufträge.

Wen es interessiert, was ich der Vergangenheit alles für Haus Rabenhorst fotografiert habe, kann sich hier einen kleinen Eindruck verschaffen.

Ende April hatte ich dann nach längerer Zeit mal wieder die Ehre, auf das Gelände des Carlsen Verlags fahren zu dürfen. Während meines Studiums hatte ich den ersten Job für dieses unglaublich sympathische Verlagshaus und dass ich bis heute für Mitarbeiterfotos angerufen werde, ist einfach grandios. Auf meiner Webseite gibt es den gesamten Einblick.

Mai 2021 | Work, Work, Work & der erste kleine Sommer


Der Mai war so unglaublich abwechslungsreich, da muss ich gerade selbst noch einmal in Ruhe einen Überblick bekommen. Ich hatte Jobs für REWE, Formhand, dem Bauingenieursbüro Böger + Jäckle, motionevents, Rabenhorst, Rotbäckchen, dem Klinikum Preetz, ein Seniorenpflegeheim, Familienshootings und meine erste Hochzeitsreportage für 2021 stand ebenfalls an! Hier ein buntes Potpourri meiner Arbeiten aus dem Mai:

Danke Anja (Böger + Jäckle), für dieses großartige Bild – ich liebe es sehr!

Ich liebe diese Kontraste – vom Krankenhauspersonal und Altenpflege, über Bauingenieurwesen, bis hin zu Hochzeitsreportage und Familienfotos.

Auch Braunschweig stattete ich wieder einen Besuch ab und konnte in ein paar Tagen altbekannte Gesichter und Kunden wiedersehen. Dabei nutzte ich eine Terminlücke, um bei verfrühtem Sommerwetter endlich mal mit der Kamera durch Braunschweigs Straße zu ziehen. Ganz im ernst? Das habe ich in den fünf Jahren, während welcher ich in Braunschweig gewohnt hatte, niemals so richtig gemacht. Erst in Lübeck merkte ich, wie wohltuend das Schlendern durch die benachbarten Straßen ist. Warum ich dies auch in meiner alten Wahlheimat nicht getan habe, weiß ich nicht zu 100%. Ich habe mir dafür einfach nie die Zeit genommen.

Wieder Zuhause angekommen, wurde unsere Terrasse immer sommertauglicher. Die Temperaturen stiegen und die Mittagspausen wurden regelmäßig mit einem Kaffee genossen. Genau das hatte ich mir immer erträumt. Ich bin von Kindheit an ein absolutes Gartenkind und brauche die Natur um mich herum. Im Beet zu buddeln war mein neuer, kleiner Ausgleich zur Arbeit. Bis heute bin ich so glücklich darüber, einen solch ruhigen Ort gefunden zu haben und als Zuhause betiteln zu können.

Bald stand mir dann noch ein sehr aufregender Termin bevor. Nach über fünf Jahren verkaufte ich meinen Polo, der mich all die Jahre bei unzähligen Strecken bestens von A nach B gebracht hatte. Der Abschied war nicht leicht, gerade weil man so viele Erinnerungen mit solch einem Objekt teilt. Aber ich hatte einen ehrwürdigen Ersatz und konnte dann mit einem lachenden und weinenden Auge Abschied nehmen.

Mach’s gut, kleiner Kerl.

Als Highlight nahmen wir uns Ende Mai dann noch einen ersten Restaurantbesuch in der Stube 12 vor. Endlich konnten wir wieder vor Ort sein, die Atmosphäre genießen und vor allem eins: richtig gut essen! Vorher genossen wir meistens noch einen kurzen Strandspaziergang, bevor wir uns dann die Bäuche voll schlugen.

Juni 2021 | Der Sommer nimmt Fahrt auf


Ich durfte den Juni mit einer ganz tollen Strandhochzeit in der Nähe von Kiel einleiten, bei der einfach alles stimmte. Das Brautpaar konnte an frischer Luft einen ganz tollen Tag erleben, bei bestem Wetter und guter Stimmung. Etwas, was durch die letzten Monate Gold wert und nicht selbstverständlich war.

Neben einigen Saft-Shootings, vielen Tagen der Nachbearbeitung und Planung der nächsten Wochen kam aber auch die Freizeit zum Glück nicht zu kurz. Meistens gegen Abend, wenn die Sonne langsam unterging, zog es uns noch für ein, zwei Stunden an den Strand. Denn dann gingen die meisten Touristen und wir hatten die Küste so gut wie für uns alleine.

Was ich 2021 nicht vergessen werde, sind unter anderem die vielen Termine in der Altenpflege. Durch unterschiedliche Kunden habe ich diesen Bereich besuchen und kennenlernen dürfen und jeder einzelne Termin vor Ort ging unter die Haut. Ich selbst habe oft angefangen zu überlegen, wie es uns wohl gehen wird, wenn wir das hohe Alter erreicht haben… Aktuell leben wir im Hier und Jetzt, was absolut wichtig und richtig ist. Aber wie wird es 2070 aussehen? Dann bin ich fast 80 und hoffe, dass ich genauso glücklich und zufrieden meinen Alltag erleben darf, wie ich es heute tue, nicht allein sein werde und abends beruhigt einschlafen kann.

Danke an das Haus am Klostergarten in Preetz, für den tollen Tag und die kreative Begrüßung!

Im Juni wagte ich dann noch einen Schritt, vor dem ich mich lange Zeit gedrückt hatte. Und viele werden lachen, aber dabei ging es um eine gewisse Freizeitgestaltung. Seitdem ich in der Schulzeit das Fotografieren für mich entdeckt hatte, gab es eigentlich nur das eine Hobby in meinem Leben. Schule, Studium, erster Job – immer gepaart mit der Fotografie. Als aus dem reinem Hobby dann irgendwann ein Kleingewerbe und später mein Hauptjob wurde, war immer weniger Platz für private Hobbys. Ich steckte all meine Zeit und Energie in die Fotografie und war froh, wenn noch etwas Zeit für Familie und Freunde übrig blieb. Aber da gab es noch diese eine Sache, die ich, seitdem ich denken kann, immer im Hinterkopf hatte.

Ich bin in meiner Kindheit mit Pferden und dem Reiten groß geworden. Bei meinen Großeltern genossen wir viele, viele Jahre mit einem eigenen Pony und auch als diese Zeit zu Ende ging, saß ich immer auf irgendeinem Pferd. Auch in der Oberstufe hatte ich das Glück, das Westernreiten für mich zu entdecken und verbachte viel Zeit auf dem Hof in meinem Heimatdorf. Aber dann kam der Führerschein, Abitur und generell änderten sich die Interessen. Schweren Herzens gab ich das Reiten auf. BIS 2021! Im Juni nahm ich all meinen Mut zusammen, das Reiten wieder aufzunehmen. Mir war bewusst, dass ich wieder von vorne anfangen musste – aber das war es mir wert.

Seit Ende Juni bin ich nun 1-2x wöchentlich auf der Blue Lake Ranch in Offendorf und dass ich mich für diesen Ort entschieden habe, war wohl die beste Entscheidung im ganzen Jahr. Das Reiten gibt mir unfassbar viel, schützt mich vor Überarbeitung und lehrt mir, immer am Ball zu bleiben und für seine Träume zu arbeiten, denn ich bin mir darüber bewusst, dass ich noch ganz viel zu lernen habe – aber ich weiß, was ich erreichen will und dafür nehme ich jedes Auf und Ab in Kauf. Die Ranch (und vor allem all die lieben Menschen vor Ort) wird mich so schnell nicht mehr los. 😉

Juli 2021 | Ein Jahrzehnt Leevke Draack – Fotografie


Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Jahrestage liebe? Am 01.07.2011 fuhr mich meine Mama zum Gewerbeamt (ich selbst hatte noch keinen Führerschein) und ich meldete mein erstes Kleingewerbe an. Zwischen Matheklausuren, Lateinvokabeln und der Selbstfindungsphase begann ein neues und eins der wichtigsten Kapitel in meinem Leben. Eine Geschichte, die in diesem Jahr 10 Jahre alt wurde.

Wenn du erst einmal diese eine Sache findest, die dich von innen strahlen lässt und dir Mut verleiht – dann halte sie ganz doll fest. Ich werde die Fotografie niemals los lassen.

Neben diesem persönlichen Jahrestag stand noch ein weiteres Jubiläum im Kalender – unser erster Hochzeitstag.

Wir verbrachten mit Freunden ein Wochenende an dem Ort, an dem wir vor einem Jahr geheiratet hatten. Dabei konnten wir es uns auch nicht nehmen lassen, das eine Hochzeitsfoto nachzustellen, welches letztes Jahr aber irgendwie graziler und leichter aussah. 😀

Unser Hochzeitstag läutete zudem auch noch unseren ersten Urlaub für dieses Jahr ein. Zwei Wochen nahmen wir uns frei und genossen all das Schöne, was wir vor unserer Haustür hatten. Die Corona-Zahlen waren einfach noch da und wir wollten – wie die letzten 1,5 Jahre – nichts riskieren und blieben weiterhin zuhause. Was aber nicht direkt weniger schön war, ganz im Gegenteil. Ich liebe unsere kleine private Oase und die Nähe zur Ostsee schenkte uns viele Strandtage. Obendrein hatten wir unfassbares Glück mit dem Wetter. Es hätte einfach nicht schöner sein können.

Nach unserem Urlaub ging es dann direkt weiter mit wunderschönen Fototerminen. Die Hochzeitssaison hielt auch bei mir wieder unfassbar schöne Trauungen und Momente bereit:

August 2021 | Impfung, erste abgesagte Hochzeit & die letzte Hochzeit


Ich startete den August mit einem neuen, großen Image-Fotoshooting für Rabenhorst & Rotbäckchen, welches ich wieder planen und organisieren durfte. Drei Tage waren wir hierfür in meinem geliebten Norddeutschland untergekommen und erarbeiteten in grandioser Zusammenarbeit wieder viele Fotos für verschiedenste Werbezwecke.

Direkt im Anschluss stand dann die lang ersehnte, zweite Corona-Schutzimpfung vor der Tür, die mir im Vorfeld einige Sorgen bereitete – aber nicht der Impfung wegen, ganz im Gegenteil! Ich freute mich seit Wochen auf die Impfung und hoffe bis heute, dass sich noch viele weitere für diesen so wichtigen Schritt entscheiden werden.

Es war ja nur kein Geheimnis, dass viele mit Impfreaktionen “zu kämpfen” hatten. An allen Ecken hörte man, dass die zweite Impfung viele vom Hocker gehauen hat. Als ich die zwei fixen Termine im Juni bekam, wurde mir gleich gesagt, dass man diese nicht individuell schieben könne und da zu dieser Zeit ein Impftermin großes Glück war, sagte ich natürlich zu. Jedoch hätte ich genau einen Tag nach meiner zweiten Impfung eine Hochzeitsdokumentation mit großem Umfang in Braunschweig gehabt. Demnach hätte ich am Tag der Impfung mehrere Stunden anreisen müssen – egal wie es mir erginge.

Ich war hin und her gerissen, hatte große Angst, nicht meine gewohnten 100% geben zu können und dachte an die große Enttäuschung des Brautpaares, wenn ich spontan hätte absagen müssen. Noch nie in meiner Laufbahn musste ich eine Hochzeit so spontan absagen – aber in diesem Fall blieb mir nach mehreren schlaflosen Nächten nichts anderes übrig. Ich wollte meinem Körper die Möglichkeit geben, die Impfung in Ruhe zu verarbeiten und tatsächlich sollte ich Recht behalten. In der Nacht hatte ich mit Fieber, Schüttelfrost und Schwäche zu kämpfen und am Tag nach dem Impfung fühlte ich mich wie von einem LKW überrollt.

Nie im Leben hätte ich in diesem Zustand eine Hochzeit begleiten können. Ich war unfassbar froh, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben, zumal das Brautpaar unglaublich viel Verständnis zeigte und einen tollen Ersatz finden konnte. Ende gut, alles gut. 🙂

Während der Sommer bei uns weiterhin Vollgas gab, schlich sich bei mir unbemerkt eine kleine Routine ein, die ich mir irgendwie immer erträumt hatte: Nach dem Aufstehen machte ich mir einen Kaffee und bevor ich mich direkt an den Rechner schmiss, ging es für einen Moment auf die Terrasse. Ich beobachte die unzähligen Hummeln im Lavendel, genoss den ersten Schluck Kaffee und habe einfach nur die Ruhe und Wärme in der Sonne genossen. Während ich gerade an diesen Moment zurückdenke, kann ich es kaum mehr abwarten, bis diese Morgenroutine wieder einkehren kann. Aber auch die Zeit nach getaner Arbeit wurde ausgiebig zelebriert. Spaziergänge am Strand und der Grill waren ein großer Bestandteil von unserem Sommer 2021.

Was mir im August definitiv noch in Erinnerung belieben ist, ist ein ganz besonderes Shooting für Ranchgirl / Old Sorrel. Eine DER Modemarken für Westernreiter, die ich selbst unglaublich gern und oft trage. Wie es zu diesem Zufall kam? Ganz einfach: ich habe Initiative ergriffen und das Unternehmen kontaktiert. Manchmal klappt es und es springt ein spontanes Fotoshooting bei rum – wie in diesem Fall. Mit den Mädels von der Blue Lake Ranch konnte ich dann meinen ersten Job für eine Modemarke planen und umsetzen.

Manchmal stolpern ganz liebe und besondere Menschen in dein Leben; ohne, dass du damit gerechnet hast.

Ende August wartete dann meine letzte Hochzeitsdokumentation auf mich. Dafür ging es noch einmal nach Celle und ich fotografierte eine große Hochzeitsgesellschaft; so, wie man es einst kannte. Dem Paar war es möglich, ohne große Einschränkungen ihren großen Tag zu feiern und das fühlte sich wirklich unheimlich schön an. Ein Gänsehaut-Moment folgte dem anderen.

Parallel zu dieser Hochzeit – und da bin ich jetzt ganz ehrlich – fühlte ich aber auch innere Traurigkeit und persönliche Enttäuschung. Denn während ich zwischen all den vielen Gästen wunderschöne und einmalige Momente für das Brautpaar einfing, war mir bewusst, dass wir uns gerade dazu entschieden hatten, unsere eigene Hochzeitsfeier ein weiteres Mal zu verschieben.

Ein weiteres Mal haben wir den schweren Entschluss gefasst, Mitte Oktober keine Feier mit ca. 100 Personen auszurichten. Diese Entscheidung trafen wir bereits 2020 und dass wir uns ein Jahr später an dem selben Punkt befanden, war alles andere als leicht. Vor allem wenn man zur selben Zeit große und ausgiebige Hochzeiten in anderen Bundesländern begleitete, in denen die Regeln ganz anders aussahen.

Wir hatten die Wahl: Eine Feier mit 3G- oder eine Feier mit 2G-Regelungen. In beiden Fällen hätten wir große Abstriche machen müssen, die vom Ausladen sehr wichtiger Menschen, über Maskenpflicht und Tanzverbot bis hin zu Mehrkosten (Zahlung eines Hygienebeauftragten, der unser Verhalten kontrollierten hätte müssen) und die generelle Gefährdung von ehemaligen Krebs- und Risikopatienten reichten. Wie wir es auch drehten und wendeten – wir hätten diesen Tag nicht genießen können und somit war uns klar, dass wir einen dritten Anlauf eingehen würden.

Mit dieser Entscheidung mussten wir aber auch erneut unsere Dienstleister darüber in Kenntnis setzen, dass wir ein zweites Mal schieben wollten und auch das war nicht immer einfach. Während die einen super viel Verständnis zeigten, hatte ich mit meiner Hair- & MakeUp-Dienstleistung einen weniger schönen Ausgang. Dass es frustrierend ist, wenn immer wieder Aufträge verschoben oder abgesagt werden müssen, weiß ich sehr genau. Immerhin befinde ich mich beruflich in der selben Lage und das seit Beginn der Pandemie.

Für mich stehen allerdings Empathie, Verständnis und lösungsorientiertes Handeln ganz weit oben in meiner Unternehmensphilosophie – bei anderen eher weniger, da wird auch gern einmal eine große Summe ohne entgegengebrachte Leistung einbehalten – inkl. persönlicher Beschuldigungen.

Über unserer Hochzeitsplanung schwebt nun seit zwei Jahren eine graue Wolke und ich hoffe sehr, dass sich diese Wolke as soon as possible verzieht. Der dritte Termin steht jedenfalls und ich bin gespannt, ob es 2022 möglich sein wird, in Hamburg ohne Einschränkungen feiern zu können…

September 2021 | Ganz viel Liebe


Durch unseren Umzug von Braunschweig nach Lübeck musste ich leider auch einen ganz besonderen Freundeskreis zurücklassen, der während meiner gesamten Zeit in Braunschweig ein besonders großer und wichtiger Teil war. Die räumliche Distanz hat jedoch keinen einzigen Knacks hinterlassen, sondern hat uns vielmehr zusammengeschweißt. Gemeinsame Zeit war nun ein absoluter Herzenswärmer und somit freute ich mich auf den Besuch meiner drei Braunschweiger Mädels im hohen Norden. Wir hatten wohl eines der schönsten Wochenenden im ganzen Jahr, mit Wein und Pizza am Strand sowie ganz viel Meer und vielen schönen Gesprächen. Ich lieb’ den Haufen wirklich sehr!

Was ich während dieser Zeit nicht wusste – sie planten hinter meinen Rücken eine ganz besondere Überraschung für mich, die mich bis heute zu Tränen rührt: einen JGA 2.0, trotz abgesagter Hochzeit. ♥︎

Und so standen plötzlich all meine lieben Mädels auf unserer Terrasse, als wir von unserem Spaziergang zurückkamen. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich so viel Liebe erfahren sollte und aufhören zu heulen konnte ich auch nicht. Es ist kaum in Worte zu fassen, wie man fühlt, während man sieht, was wahre Freundschaft wirklich bedeutet.

Den restlichen September verbrachte ich mit einigen Shootings für Rabenhorst und Rotbäckchen. Ich durfte mittlerweile auch Moods für Amazon fotografieren – die Einsatzgebiete meiner Fotos weiteten sich immer mehr aus und mein Stolz wird bis heute nicht kleiner.

Oktober 2021 | Noch mehr Überraschungen und ein Schlag in den Rücken


Der Oktober beginnt wie jedes Jahr mit dem ein und selben Tag – mit meinem Geburtstag! Dieses Mal sollte es der 29. Geburtstag sein und somit das letzte 20er-Jahr. Ich genoss den Tag im Kreise meiner Familie und mit dem typischen “Geburtstagsfeeling”, in welchem ich Tage lang baden könnte.

Ein paar Tage später hätte dann eigentlich unsere große Hochzeitsfeier stattfinden sollen, die wir Ende August absagen mussten. Mir graute es schon etwas vor dem Tag, denn natürlich macht man sich Gedanken, wie der Tag mit Feier und Trauung abgelaufen wäre… zumal das Wetter bombastisch werden sollte. Meinem Mann war sich meinem Gedankenkarussell bewusst und wollte mich entsprechend ablenken. Somit zog er mich am Morgen des 09.10.2021 mit verbundenen Augen in unseren Flur. Ich hörte es rascheln und plötzlich kurz kichern.

Da standen sie schon wieder, nur eine Woche später – meine Braunschweiger und dazu noch die besten Nachbarn, die man sich wünschen könnte (lieb euch!). Den Tag über verteilt trudelten sie alle ein. Freunde und Familie. Ich hätte nicht glücklicher sein können und vergaß all meine Sorgen um diesen Tag. Wenn ich mir die Fotos von dieser Überraschung ansehe, bin ich einfach nur dankbar für all die Menschen in meinem Leben. Verschiedenste Freundeskreise trafen aufeinander und verstanden sich ab der ersten Sekunde. Als harmoniesüchtiger Mensch das wohl größte Geschenk für mich.

Wir hatten dann noch unseren zweiten Urlaub in diesem Jahr, den wir eigentlich als “Flitterwochen” geplant hatten. Es ging zwar nicht auf die Malediven oder auf die Seychellen – aber dafür hatten wir die Möglichkeit, unsere schöne Heimat und unser Zuhause zu genießen, was meiner Meinung nach viel schöner war.

Ich verbrachte weiterhin sehr viel Zeit auf der Blue Lake Ranch und arbeitete weiter an meinen Westernskills. Bis heute merke ich, sobald ich in meine Reitklamotten schlüpfe, dass ich meinen Kopf ausschalte und gedanklich nur noch beim Reiten bin. Etwas, was ich sehr schätze – denn ich merke, dass ich mir immer weniger Gedanken um belanglose “Probleme” mache.

Während ich spürbare Fortschritte im Reiten machte, musste ich allerdings einen kleinen Rückschlag einstecken. Denn anscheinend übertrieb ich es etwas mit dem vielen Training und meine eh schon schiefe Körperhaltung kam bei dem intensiven Pensum nicht hinterher. Ich hatte mich zu einseitig belastet und durch das Fotografieren hatte ich über all die Jahre eh schon eine schiefe/krumme Körperhaltung angenommen.

Nach meiner wohl besten Reitstunde, wachte ich morgens auf und konnte meinen Rücken plötzlich kaum mehr beugen. Meine Hüfte uferte beim “aufrechten Stand” eine Hand breit zur Seite aus und ich war komplett verbogen. Das ganze hätte nicht unpassender sein können, denn gerade jetzt war ich so motiviert, weitere Fortschritte zu machen und obendrein standen eine Menge Flatlays auf meiner ToDo-Liste, die für Amazon fotografiert werden mussten. Und wer schon einmal Flatlays fotografiert hat, weiß, dass das auf Dauer ganz schön auf den Rücken geht.

Ich war wirklich niedergeschmettert, da ich 2019/20 schon einmal mit starken Rückenproblemen zu kämpfen hatte. Nun musste ich erneut Physiotherapiestunden nehmen und ich weiß, dass dieser Rückschlag eine etwas größere und längere Baustelle ist. Denn bis heute, drei Monate später, bin ich noch immer nicht ganz schmerzfrei.

An schlimmeren Tagen ist meine Hüfte wieder komplett schief und ich kann mich nur ganz langsam gerade machen. Blackroll, Akupressurmatte und unzählige Dehnungen helfen mir, das ganze im Zaun zu halten. Aber ganz zufrieden bin ich mit der Situation noch lange nicht. Beim Reiten merke ich enorme Probleme, was meine linke Körperhälfte angeht und allein deswegen, bleibe ich am Ball und hoffe auf baldige Besserung.

Ende Oktober stand übrigens noch wieder eine längere Dienstreise für Haus Rabenhorst an, bei der ich fünf Tage lang von morgens bis abends funktionieren musste. Direkt eine Woche nach meinem Vorfall – also mussten Schmerztabletten und eine große Portion Durchhaltevermögen mit ins Gepäck.

November 2021 | Tschüß Sommer, hallo Herbst


Ich muss zugeben, ich konnte mich nur ganz schwer vom Sommer verabschieden. Lange habe ich es vor mir her geschoben, aber dann hab auch ich akzeptiert, dass der Herbst schon längst bei uns eingezogen ist. Dementsprechend lebte ich im November einen Mix aus vereinzelten Jobs und ein ganz viel Gemütlichkeit. Zurückblickend muss ich feststellen, dass das Jahr ab diesem Zeitpunkt noch viel schneller an mir vorbei lief, als die Monate zuvor.

Ein Termin ging mir in diesem Monat besonders ins Herz: nach langer Zeit habe ich mal wieder ein klassisches Familienshooting durchführen dürfen – mit einer Familie, die ich seit mehreren Jahren begleite – Hochzeit, Schwangerschaft, erste Familienshootings, zweite Schwangerschaft und nun das erste Shooting zu viert. Unfassbar schön!

Ende Januar folgte dann ein privates, kleines Highlight: unser erster Urlaub im Ausland seit zwei Jahren. Spontan konnten wir uns noch eine Woche frei schaufeln. Wir mieteten eine Woche vor Abreise ein kleines Ferienhaus in Hvide Sande, Dänemark. Fernab vom Tourismus, in der Nebensaison und ganz für uns konnten wir eine Woche lang die absolute Ruhe genießen.

Auf meinem Instagram-Account habe ich ja schon eine Vielzahl der skandinavischen Impressionen geteilt. Für alle Neugierigen: auf meiner Webseite habe ich zusätzlich ein paar Highlights zusammengefasst. Aber ein kleines Highlight muss ich hier noch mit aufnehmen, denn noch nie hatte ich die Möglichkeit, den Mond so schön einfangen zu können, wie an diesem Ort. Trotz des starken Windes war es mit einem fixiertem Stativ und einer 600mm Brennweite möglich, unseren Nachbarn zu fotografieren. Ist er nicht faszinierend?

Dezember 2021 | Weiße Weihnachten und eine grandiose Worklife-Balance


Hätte der Dezember schöner anfangen können? Als am 01.12. die ersten Schneeflocken fielen, hab ich mich direkt wie ein kleines Kind gefühlt und habe diesen besonderen Moment einfach nur bestaunt. Denn ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal so früh einen weißen Dezember hatten.

Der Dezember plätscherte dahin und eigentlich möchte ich dem Covid-19-Thema gar nicht so viel Raum schenken, aber natürlich machten sich die steigenden Corona-Zahlen auch bei mir im Business erneut bemerkbar. Insgesamt vier Jobs mussten im Dezember abgesagt werden, da die Unternehmen keine externen Dienstleister auf das Gelände lassen durften oder generell keine Mitarbeiter vor Ort waren, da wieder Home-Office-Pflicht galt. Ich habe mich davon aber nicht verunsichern lassen. Denn wenn ich eins aus den letzten zwei Jahren Pandemie gelernt habe, ist es das Beste aus der Situation zu machen, das Lachen nicht zu verlieren und auf sich Acht zu geben.

Und wie es das Schicksal wollte, fielen wie zu Beginn des Jahres wieder Anfragen vor meine Füße, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Ein Auftrag davon war eine fotografische Begleitung eines Filmdrehs zum 70. jährigen Jubiläum von Rotbäckchen. Somit stand ich plötzlich in Hamburg, zwischen geballter Professionalität, vor 20 erfahrenen Leuten, mitten im Filmbusiness. Ich als One-(Wo)Man-Show habe mich davon aber nicht einschüchtern lassen. Ganz im Gegenteil! Ich konnte wunderbar mit der Crew kommunizieren und arbeitete parallel zu deren Filmaufnahmen, immer aus zweiter Reihe und so unauffällig wie möglich.

Ein anderes Projekt ist jetzt leider noch nicht spruchreif – aber ich freu mich schon, den Jahresrückblick 2022 genau mit diesem neuen Auftraggeber einzuleiten.

Bis zu den Weihnachtstagen galt für mich dann nur noch eins: Work – Life – Balance. Genauso wie ich das Jahr begann, wollte ich es auch beenden. Daher genoss ich einen wirklich guten Mix aus Arbeit und Freizeit. Meine ersten Ausritte im Gelände, entspanntes Ausschlafen, Kaffee im Bett, unseren Weihnachtsbaumkauf, Kekse backen mit meinen Nichten, viel Zeit mit der Familie und einige Spaziergänge folgten. Dieser Ausgleich tat unheimlich gut und lenkte genügend von der chaotischen Lage da draußen ab.

Zusätzlich konnten wir vor Weihnachten noch super spontan einen dritten Impftermin in Lübeck ergattern und blicken somit geboostert in das neue Jahr.

Des Weiteren ging ich gezielt in die finale Vorbereitung für meinen Workshop und kommunizierte die offizielle Anmeldungsphase. Dabei erhielt ich so viel liebes und positives Feedback, dass es mir wirklich nicht leicht fiel, mich für die ersten vier Teilnehmer zu entscheiden. Umso glücklicher bin ich, nun zu wissen, wer bei mir nächstes Jahr an meinem ersten Workshop teilnehmen wird. Auf das Zurückblicken auf diesen besonderen Moment freue ich mich schon jetzt sehr, denn mit dem Start des ersten Workshops sollen eigentlich viele weitere Workshops folgen. Es bleibt spannend!

Weihnachten verbrachten wir dann ähnlich wie letztes Jahr und das gefiel mir richtig, richtig gut. Bei uns zuhause, ganz ungezwungen und mit lecker Essen. Meine Familie besuchten wir dann am 1. Weihnachtstag, sodass wir am 2. Weihnachtstag “frei” hatten und mit einem Spaziergang durch das zugefrorene Lübeck den einen oder anderen Kloß ablaufen konnten.

Jetzt steht nur noch Silvester bevor. An Tag Nr. 365 wird bei uns in kleiner familiärer Runde Mamas Geburtstag gefeiert und abends werden wir dann mit Berlinern und “einem Sekt vielleicht” in das neue Jahr rutschen. Voraussichtlich in Jogginghose, ungeschminkt und dicken Wollsocken. In Bezug auf Vorsätze für das neue Jahr mache ich mir nicht so viele Gedanken. Ich würde mich wirklich freuen, wenn es einfach genauso weitergeht, wie in diesem Jahr. Ich kann wirklich sehr zufrieden sein – beruflich wie auch privat lief es bestens. Kleine Rückschlage und schwere Tage gab es, gar keine Frage. Aber das Positive überwiegt massiv und diesen Vibe nehme ich mit in das neue Jahr.

Meine Rückenschmerzen dürfen jedoch sehr gerne besser werden. Die Schmerzen schränken mich leider immer noch sehr ein und da hoffe ich, dass all meine Bemühungen bald anschlagen werden. Corona lass ich mal außen vor – ich denke da wissen wir alle, was wir uns wünschen. Ob wir 2022 unsere zweifach verschobene Hochzeit nachholen können, steht aktuell noch in den Sternen. Das Fass traue ich mich noch gar nicht aufzumachen. Umso spannender, wie der nächste Jahresrückblick aussehen wird…

So – und nun? Nun bin ich ehrlich gesagt echt erleichtert, dass ich hier so langsam mal zu Ende gekommen bin.

Wenn du wirklich bis hier her gelesen hast, würde ich dich jetzt echt am liebsten eimal fest drücken – DANKE! Meine letzten Jahresrückblicke (2018, 2019, 2020) sind für mich schon ein bisschen wie eine Art öffentliches Tagebuch geworden und daher freue ich mich über jeden einzelnen, den ich mit meinen Worten erreiche, inspiriere und vielleicht sogar motiviere, ein Leben voller Balance und Zufriedenheit zu leben.

Wir hören / lesen uns in 2022. ♥︎

#clickwithlove

2020 – dich werde ich nie vergessen.


Da sitze ich nun, vor einem weißen Blatt Papier und versuche all meine Gedanken zu diesem verrückten Jahr zusammenzufassen. Gar nicht so einfach, da ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Blicken wir ganz kurz auf das Ende von 2019, als man noch dachte “2020 wird legendär!”. Wurde es auch – aber wohl anders als gedacht.

Meine letzten Worte aus dem Jahresrückblick 2019 waren:
“2020 wird einige besondere Momente mit sich bringen. Privat wie auch beruflich wird es wieder ein einmaliges Jahr und ich freue mich schon jetzt unbeschreiblich doll auf das neue Jahrzehnt. Seien es neue Reisen, die in Planung sind, oder aber auch unsere Hochzeit, die immer näher rückt – ich kann es kaum abwarten.” Was davon in Erfüllung ging und was dann doch ins Wasser fiel, könnt ihr euch bestimmt schon denken. Dieser Rückblick wird sehr persönlich und vielleicht auch privater, als ich es erst wollte. Aber fangen wir mal von vorne an.

Januar | was für ein besonderer Start ins neue Jahr


Silvester verbachten mein Mann und ich ganz entspannt in der Heimat. Ohne Trubel, in Jogginghose, mit Wunderkerzen und Berlinern – man hätte meinen können, dass wir hier bereits für 2020 geübt haben.

Danach wollte ich für uns einen ruhigen Start ins neue Jahr, denn ich wusste, dass einiges auf uns zukommen sollte (ganz abgesehen von Corona). Mein Mann ging in die Endphase seiner Doktorarbeit, also wollte ich das Jahr mit einem Kurzurlaub beginnen – also ging es ein paar Tage nach Silvester nach Niendorf / Timmendorf Strand, wo wir unsere Akkus aufladen wollten.

Ich fand das Strandhotel LUV in Niendorf und was soll ich sagen – es war Liebe auf den ersten Blick und am liebsten wäre ich direkt dort geblieben.

Unser Kurzurlaub hatte noch einen anderen Grund: wir hatten uns dazu entschieden, in Timmendorf zu heiraten. Als Nordlichter und Wasserratten war das klar wie Kloßbrühe. Also planten wir unsere standesamtliche Trauung – so, wie wir es wollten. Corona hatten wir zu dem Zeitpunkt zwar schon mal aufgeschnappt… aber beeinträchtigte uns (noch) nicht.

Hier sah ich uns schon lachen, feiern, im Arm liegend…mit der Ostsee im Rücken.

Wie so oft war in meinem Kopf schon alles geplant. Ich hatte den Tag genau vor Augen und hätte nicht glücklicher sein können. Doch unsere Geduld und Nerven sollten noch auf die Probe gestellt werden.

Erst einmal genossen wir aber noch unsere Zeit in Niendorf / Timmendorf. Danach sollte es wieder nach Braunschweig gehen, wo wir zum Ende unseres Urlaubs noch einmal in den Harz fuhren und noch einmal so richtig Schnee unter den Füßen hatten.

Danach startete ich endlich in meine ersten Jobs für dieses Jahr und fotografierte erste Events, Unternehmensportraits und auch für Jägermeister war ich wieder unterwegs. Ich hatte so sehr Lust, Vollgas zu geben und der Start ins neue Geschäftsjahr war großartig! Für die restlichen Monate waren tolle Hochzeiten geplant, Reisen (dazu später mehr) und eine Vielzahl von Events – 2020 hielt zu diesem Zeitpunkt noch einiges Großes bereit.

Februar | Corona rückt näher?


Irgendwie hörte man nun schon öfter von Corona, aber wirklich ernst genommen habe ich es noch nicht. Es war doch so weit weg…

Daher konzentrierte ich mich lieber auf einen ganz besonders schönen Termin – mein Brautkleid! Denn im Oktober 2020 wollten wir es in Hamburg so richtig krachen lassen. Meine Mama, Schwester und ich fuhren nach Tellingstedt (Festgarderobe Laue), wo ich dann tatsächlich nach über 20 Kleidern MEIN Kleid fand, das bis dato in meinem alten Kinderzimmer hängt und darauf wartet, getragen zu werden. Aber was ich seit dem Tag auf jeden Fall bestätigen kann: die Kleider können am Bügel oder an der Puppe noch so schön aussehen – an einem selbst sieht es dann oft einfach nur seltsam aus. 😀

Somit war ein großer Punkt der Wedding-To-Do-Liste abgehakt und meine Vorfreude auf unsere Hochzeit stieg ins Unermessliche. Beruflich ging es auch spannend weiter: Events, herzliche Familienshootings und Ende Februar stand noch eine Reise nach Wilhelmshaven an, wo ich eine Unternehmensreportage für eine recht große Zahnarztklinik anfertigen durfte. Nebenbei genoss ich meine Zeit an der Nordsee und war mit der Kamera unterwegs.

Ich konnte meine Termine vor Ort recht normal wahrnehmen, doch auch hier begann ich bereits, regelmäßig die Hände zu waschen oder besser auch mal zu desinfizieren. Die ersten Coronafälle in Deutschland wurden lauter und das erste beklemmende Gefühl kam auf.

März | die ersten Absagen & Schluss mit Händeschütteln


Anfang März hatte ich meine letzten geplanten Fotojobs. Man begrüßte sich teilweise mit Händeschütteln und dann doch irgendwie auch nicht. Die seltsame Phase begann und ich empfand es als enorm unhöflich, sich bei Kundenbesuchen nicht die Hand zu geben. Absolut schräg – denn aktuell kann ich es mir wiederum nur schwer vorstellen, wie es sein soll, wenn man den Kontakt zulassen darf. Geht’s euch da ähnlich?

Und dann ging es nach einigen Medienberichten los: “Leevke, es tut uns leid. Aber wir müssen unseren Termin leider auf unbestimmte Zeit absagen.” Das Telefon klingelte mehr als nur einmal. Okay… wenn das jetzt im März und im April so sein soll, akzeptiere ich das natürlich. Aber dann kam der nächste Anruf “Leevke, wir müssen leider auch unsere geplante Business-Reise für September nach Abu Dhabi absagen.” … Okay was?! Ich war geschockt – bis Ende September hat sich das Ganze doch wieder beruhigt… oder doch nicht? Eine sehr unsichere und verwirrende Zeit begann.

Mit TUI/airtours sollte es nämlich eigentlich in die Toskana gehen, im Mai hätte Gran Canaria auf dem Plan gestanden und im September hätte das Highlight – Abu Dhabi – auf uns gewartet. Hätte, hätte…

Stattdessen stand Home Office an – all day long. Ich konnte noch die restlichen Bilder aus Februar und März bearbeiten und abgeben. Doch dann kam erst einmal ein bisschen Zwangsurlaub, den ich ehrlich gesagt sehr gut genießen konnte, so lange mein Kopf ausgeschaltet war.

Die ersten Sonnenstrahlen auf dem Balkon taten so gut.

Die ersten Absagen waren okay, aber irgendwie kam auch ich dann an den Punkt, wo ich unsicher wurde. Die Fixkosten blieben und gingen fleißig vom Konto ab – Versicherungen, Miete, Abonnements, Gebühren, Lebensunterhalt. Aber die Einnahmen blieben aus. Ich hatte Rücklagen gebildet, ja. Aber ehrlich gesagt waren das Rücklagen für unser Eigenkapital in Bezug auf die Zukunftsplanung. Dass ich hiervon zehren musste, war erst kein schönes Gefühl. Aber dann merkte ich schnell, dass ich die Letzte war, die jammern durfte. So vielen anderen Branchen ging es um einiges schlechter und sie kämpfen auch jetzt noch immer, seit Beginn der Corona Pandemie, um jeden Cent. Dazu kommt die Gefahr einer Infektion, der ich nun seit Monaten so gut es geht aus dem Weg gehe und das ist doch so viel wichtiger. Viele Menschen haben geliebte Familienmitglieder verloren oder erkrankten selbst an Covid-19. Jeder Tag, den wir gesund und munter in unserem Zuhause genießen konnten, war so viel mehr wert als das Finanzielle.

April | es muss weitergehen, wenn auch nur ein bisschen


Doch auch zwischen all diesen dunklen Gedanken gab es kleine Lichtblicke. Die Eventagentur eventives sagte mit ihren Live-Streams der Quarantänezeit den Kampf an und ich durfte ein paar Mal Backstage mit der Kamera unterwegs sein. Das tat so unfassbar gut und die Zusammenarbeit mit kreativen Menschen motivierte ungemein, irgendwie weiterzumachen!

Leider wurden aber auch viele Hochzeiten abgesagt, bzw. verschoben (was mich selbst bezüglich unserer eigenen Planung nicht gerade entspannte). Die erste 2020-Trauung wurde in dieser verrückten Zeit zum Glück durchgezogen und das werde ich niemals vergessen. Das Paar und ihre Trauzeugen, allein zu viert auf dem Standesamt – dass das Ganze so emotional und besonders werden würde, hätte ich nicht gedacht.

Generell waren Hochzeitsreportagen in diesem Jahr eher selten – im Gegensatz zu den vergangenen Jahren. Dafür durfte ich umso mehr standesamtliche Trauungen begleiten, die zum Glück immer irgendwie umgesetzt werden konnten; mal ohne und mal mit Maskenpflicht. Ich finde dieses Jahr wurde der Moment der standesamtlichen Hochzeit noch einmal ganz neu gewertet. Fern ab von pompösen Hochzeitsfeiern und vollen Gästelisten wurde wieder der kleine Moment genossen, in dem man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Nichtsdestotrotz bleibt da die Sehnsucht nach ausgiebigen Feiern – ohne ein schlechtes Gewissen und ohne Ängste.

Apropos Ängste… die waren da. Genauso oft wie das große Vermissen von Freunden und Familie. Es gab nicht nur im April schwache Momente. 2020 hat bestimmt nicht nur mir gezeigt, dass man jede Sekunde mit seinen Liebsten genießen und wertschätzen muss. Das “Social Distancing” war eine der größten Herausforderungen für mich. Meine Nichte schrieb uns mit ihren 5 Jahren einen Brief, dass sie es blöd findet, dass wir uns nicht sehen können. Meine jüngste Nichte machte an ihrem ersten Geburtstag immer mehr Fortschritte und ich konnte nicht da sein. Ostern mussten die drei Mäuse ohne uns Ostereier suchen…das waren alles Momente, die im Herzen wirklich sehr wehtaten. Hinzu kamen die Sorgen, dass doch alle bitte weiterhin gesund bleiben sollten.

Was zu diesen Zeiten half? Spät abends, wenn alle Menschen zuhause vor dem Fernseher oder im Bett lagen, spazieren zu gehen. Mein Mann (zu dem Zeitpunkt noch Freund ;-)) und ich machten das sehr regelmäßig, da es tagsüber nicht wirklich möglich war (immer noch zu viele Menschen im Park…). Wir redeten dabei über Gott und die Welt, konnten Sorgen und Wünsche aussprechen. Bis heute lieben wir das späte Spaziergehen, bei dem man gemeinsam noch einmal den Tag Revue passieren lassen kann. Dabei habe ich auch den einen oder anderen Sternenhimmel einfangen können – etwas, was ich bis heute einfach abgöttisch liebe. Die Kamera war auch in den “Lockdown”-Zeiten immer an meiner Seite.

Auch wenn die Aufträge zurückgingen, musste es ja irgendwie weitergehen. Daher begann ich, proaktiv zu handeln. Als Selbstständige kannst du nicht auf dem Sofa sitzen und jammern. Ich bin für mich verantwortlich und habe es selbst in der Hand, etwas aus dieser Situation zu machen. Daher begann ich Firmen zu kontaktieren und mich mit einer Art Portfolio vorzustellen. Eine dieser Firmen war Rabenhorst mit der Marke Rotbäckchen, in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Webnetz. Aus dieser recht spontanen Kontaktaufnahme wurde eine feste und tolle Zusammenarbeit – bis heute.

Mai | Entschleunigung & nicht unterkriegen lassen


Der Mai ist normalerweise DER Hochzeitsmonat und der Beginn einer vollen Saison. Das hieß dann aber auch: volle Wochenenden, viel Arbeit, wenig Sommer und kaum Zeit zu zweit oder für Freunde und Familie. Dieses Jahr war es dann genau andersherum – eine positive Sache, die ich dieses Jahr wirklich geschätzt habe. Denn 2020 hatte ich so viele freie Wochenenden, wie seit Jahren nicht mehr. Zwar konnte ich die Wochenenden nicht für Freunde und Familie aufbringen, aber für uns als Paar und auch für mich allein. Diese Entschleunigung habe ich bewusst genossen. Ich begann, privat viel mehr zu fotografieren und auch ein bisschen zu filmen. Eigene kleine Projekte umzusetzen und mit der Kamera in der Natur die kleinen Dinge einzufangen erfüllte mich durch und durch.

Wir haben die gewonnene Zeit auch genossen, um den einen oder anderen Tag im Harz zu verbringen. Dafür haben wir uns die Wanderwege rausgesucht, die vielleicht nicht so fancy waren, aber dafür menschenleer und erholsam – für Körper und Seele.

Wir befanden uns in unserer eigenen kleinen Bubble, haben keine Freunde mehr getroffen und versuchten, die Zeit so gut es ging rumzukriegen. Über 9 Wochen waren bereits vergangen und die Sehnsucht zur Heimat wurde immer größer. Noch nie hatte ich meine Familie so lange nicht gesehen. Daher entschieden wir uns für einen Besuch in der Heimat – ein Besuch, der meine Akkus zu 100 % wieder aufladen konnte.

Ich merkte, wie ich immer mehr die kleinen Dinge genoss. Es waren die Momente der Sorglosigkeit und Zufriedenheit, die mich innerlich haben ruhen lassen können – und dann passierten Dinge, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Ein befreundetes Brautpaar überraschte mich mit diesem Präsent vor der Tür…einfach aus dem Nichts. Eine Geste und Worte, die mich umgehauen haben.

Juni | die Liebe kann nichts bremsen, auch kein Corona


Der Juni war geprägt von der ersten annähernden Nervosität, da unsere eigene Hochzeit immer näher rückte. Ich durfte in diesem Monat aber auch noch ein paar standesamtliche Trauungen fotografieren, die mitten ins Herz gingen. Ich bin so stolz auf jedes einzelne Brautpaar, das sich dieses Jahr getraut hat (im wahrsten Sinne des Wortes). Denn man heiratet aus einem bestimmten Grund – man heiratet aus Liebe. Da hat Corona kein Wörtchen mitzureden!

Nun rückte also auch unser Tag immer näher und uns stand noch ein letztes Gespräch in Timmendorf, beim Standesamt bevor. Die Fahrt dorthin war für mich eine reine Achterbahnfahrt. Ich habe mir im Kopf alle Szenarien versucht auszumalen. Was ist, wenn wir Gäste ausladen müssen? Was ist, wenn einer unsere Gäste krank wird? Können wir überhaupt unser geplantes Essen stattfinden lassen? Wer darf im Standesamt dabei sein und wer nicht? … ich fühlte mich, als wenn ich mich zu schnell gedreht hätte und der Schwindel kickt.

Seit Jahren war ich nun regelmäßig auf Hochzeiten unterwegs, fotografierte die unterschiedlichsten Paare und war immer bereit, für andere die schönsten und besondersten Momente festzuhalten. Das Thema Hochzeit begleitet mich nun seit genau 10 Jahren und dieses Jahr waren endlich wir an der Reihe. Dass wir ausgerechnet dann 2020 mit einer Pandemie leben mussten, hätten wir uns nicht ausmalen können. Mir war bewusst, dass ich immer eine ganz besondere Hochzeit feiern wollte – eine, wie ich sie noch nie erlebt hatte (denn ich habe bis heute wirklich vieles gesehen und erlebt). Dass es dann letztendlich in diese Richtung gehen sollte, hätten wir nun wirklich nicht gedacht. Allerdings könnte man die ganze 2020-Situation wirklich schon als einmalig und anders beschreiben.

Nach unserem Gespräch mit unserer Standesbeamtin (die beste, die wir uns übrigens hätten wünschen können) fiel uns glücklicherweise ein riesig großer Stein vom Herzen. Denn es war möglich, die Trauung nach draußen zu verlegen, sodass all unsere Freunde dabei sein hätten können. Auch das Essen im Restaurant konnten wir auf der Terrasse planen, mit genügend Abstand zwischen den Tischen. Einer entspannten Trauung stand also nichts mehr im Wege – dachten wir. Fortsetzung folgt.


Corona schien ein bisschen zu pausieren. Die Infektionszahlen gingen deutlich zurück und wir konnten ein bisschen durchatmen. Ich fuhr zu meinen Eltern und gönnte mir ein bisschen Auszeit – bis ich von meinen Freundinnen auf der Terrasse überrascht und eingepackt wurde: “Willkommen zu deinem Junggesellinnenabschied!”

Kaum in Worte zu fassen. <3

Dieser Tag wird mir für immer in Erinnerung bleiben, denn es kamen Persönlichkeiten zusammen, die sich vorher nicht mal kannten und es hätte echt nicht besser harmonisieren können! Ich erinnere mich, wie ich ab und zu meine Mädels von außen beobachtete. Alle waren gut gelaunt, am lachen und erzählten ohne Ende… dieses Glücksgefühl hatte ich noch nie und lässt mich bis heute breit grinsen. Es war rundum perfekt und dass das Ganze in diesem Rahmen überhaupt stattfinden konnte war auch nicht selbstverständlich.

Einfach nur danke.
Dem Gesichtsausdruck brauche ich nichts mehr hinzuzufügen.

Juli | YES, ES WIRD GEHEIRATET!


Der Juli hatte eigentlich nur einen Inhalt: “Pop the champagne: I’m changing my last name!” All meinen Zweifeln, Ängsten und Sorgen, die ich kurz zuvor hatte, möchte ich hier nachträglich gar keinen Raum mehr geben. Zwei Tage vor unserer Hochzeit hatte ich nämlich noch einmal einen absoluten emotionalen Tiefgang, als unsere Planung auf den Kopf gestellt wurde (keine Reduktion der Corona-Infektionszahlen und ein gruseliger Wetterbericht, von dem einiges abhing).

Am Tag unserer Abreise nach Timmendorf beschloss ich, jetzt einfach alles laufen zu lassen. Ich konnte eh nichts an der Situation ändern, sondern konnte sie nur annehmen. Ich sollte schon bald meinen Traummann heiraten und darauf freute ich mich so sehr, dass alle Gewitterwolken im Kopf immer mehr beiseite geschoben wurden.

Wir bezogen unser Zimmer und genossen den letzten Abend als unverheiratetes Paar.

Und dann war es so weit – der 10.07.2020. Es goss aus Kübeln, die Temperaturen gingen in den Keller und Norddeutschland zeigte sich von seiner besten, regnerischen Seite. Das sollte uns aber nicht bremsen, denn unsere Familie und Freunde waren die besten, die man sich hätte vorstellen können. Alle Planungen für draußen fielen regelrecht ins Wasser, also musste ein spontaner Live-Stream nach draußen herhalten und ein gemütliches Mittagessen in uriger Atmosphäre. Doch das beste an allem war dieser Mann – mein Mann! Als wir das Standesamt verließen brach der Himmel übrigens noch einmal auf und der Regen machte für uns einen Moment Pause. Auch abends hatten wir noch die Möglichkeit, bei Sonnenschein barfuß in die Ostsee zu laufen. Perfekter geht’s doch wohl kaum?

Das Beste am ganzen Schietwetter: Wir hatten den Strand nur für uns, ohne Touristen, Bierbäuche und Strandmuscheln – und das Mitte Juli!

Mrs. Draack – cheers!

Während ich hier sitze muss ich echt sagen, dass das Ganze solch ein unfassbares Glück war. Dass wir in diesem Rahmen unsere standesamtliche Hochzeit feiern konnten, war nicht selbstverständlich; nicht in diesem Jahr.

Die nächsten Tage fing ich an, alles zu realisieren. Die gesamte Anspannung fiel ab und ich konnte immer mehr durchatmen, da ich mir permanent so viele Gedanken gemacht habe, ob sich unsere Gäste auch wohlgefühlt hatten.

Zum Glück blieben wir noch ein paar Tage in Niendorf, an denen wir unsere Mini-Flitterwochen so richtig genießen konnten.

Diesen Sonntag werde ich beispielsweise nie vergessen. Den ganzen Tag, bis zum Sonnenuntergang, lagen wir mit Bettdecke auf dem Balkon. Stundenlanges Gequassel, der ein oder andere Mittagsschlaf und immer die Sonne im Gesicht und das Meer an der Seite.

Happy wife.

Diese paar Tage gingen tief ins Herz und so gern denken wir daran zurück. Wir liebten die Zeit und die Nähe zum Meer so sehr – den Sommer haben wir übrigens direkt einen Tag nach unserer Hochzeit spüren dürfen, da es sich genug ausgeregnet hatte.

Irgendwann gingen aber auch die “Flittertage” zu Ende und es ging wieder ein bisschen Richtung Alltag. Es folgten ein paar Tage bei unserer Familie und ich nahm meinen ersten Geschäftstermin als Frau Draack wahr – und zwar beim Autohaus. Zu meinem Traummann fand ich nach monatelanger Suche nun auch noch mein Traumauto, das mir in Zukunft auf den Straßen ein zweites Zuhause geben wird. Ein bisschen gedulden muss ich mich noch, aber dann werden all die Fahrten zu meinen Foto-Einsätzen noch ein bisschen schöner und ich hab endlich Platz für noch mehr Fotoequipment!

Ich warte sehnsüchtig…

Zurück in Braunschweig stand noch ein bisschen freie Zeit an, bevor mein Jetzt-Ehemann wieder zur Arbeit musste. Bei mir sah es beruflich immer noch recht ruhig aus. Ich arbeitete immer mal wieder mit Rotbäckchen und Rabenhorst an kleinen Projekten und auch für eventives konnte ich wieder das ein oder andere Corona-konforme Event fotografisch festhalten.

August | Ich packe meinen Koffer und nehme mit…


… die nächste Veränderung. Die Hochzeit war noch nicht genug – im August stand das nächste große Projekt namens Umzugsplanung an. Mein Mann hatte sein finales Bewerbungsgespräch bei seinem neuen Arbeitgeber und es wurde immer ernster. Der Entscheidung war schnell gefallen: wir ziehen wieder in Richtung Heimat und zwar so schnell wie möglich! Somit stand auch unsere erste Wohnungsbesichtigung an und was soll ich sagen…es wurde direkt die erste Wohnung, die wir uns angesehen hatten. Wir fanden unser kleines Paradies, das wir heute so sehr schätzen. Wir entschieden uns gegen die volle Innenstadt und für den ruhigen Blick ins Grüne, mit der Nähe zum Lübecker Herzen – oder wie man 2020 sagt: eine Wohnung mit Quarantäne-Potenzial. Ich muss aber auch gestehen, dass ich mich riesig darauf freue, wenn wir endlich Lübecks Gastronomie, Cafés, Sommer und Winter so richtig genießen können. Das blieb bisher leider auf der Strecke.

Zusätzlich hatte ich aus Zufall am selben Wochenende meine erste standesamtliche Trauung in Lübeck und ich hoffe sehr, dass 2021 weitere Hochzeiten in dieser tollen Stadt folgen werden.

Die letzten Tage in Braunschweig waren somit gezählt – nach fünf Jahren.
Das Packen ging so langsam los und die Aufregung stieg. Parallel entschied ich mich noch dazu, meinen Drohnenführerschein zu machen und paukte die Unterlagen durch, bis ich Ende August den Lappen als zertifizierte Drohnenpilotin in der Hand hielt.

Zwischenzeitlich lebte und liebte ich wieder meine Tantenrolle, die während der Coronazeit einfach viel zu kurz kam. Nichts kann die Liebe zu meinen drei Nichten beschreiben, wirklich nichts!

Liebe diese Mäuse über alles. <3

September | We like to move it, move it!


Im September hatte ich noch eine gute Hand voll Jobs, die ich erledigen konnte. Die Getränke hatten es mir angetan – Jägermeister, Rotbäckchen und Rabenhorst blieben mir weiterhin treu.

Zuhause wurde das Chaos immer größer. Die Kartons wurde voller und der Überblick geringer.

So langsam fing ich auch an zu realisieren, dass ich ein wenig Abschied nehmen musste. Wir hatten uns in Braunschweig einen wundervollen Freundeskreis aufgebaut, den wir bis heute nicht missen möchten. Dass wir all diese lieben Menschen aktuell so schwer treffen und einladen können, ist alles andere als einfach und wir freuen uns schon riesig, wenn das erste Wiedersehen kommen kann!

Und dann kam der Tag, an dem wir endlich in unser neues Zuhause konnten. Unser Zeitplan war straff, also hieß es: in 1,5 Tagen die ganze Butze streichen und für die Möbelpacker fertig machen.

Wohnungsübergabe, Streichen, den letzten Rest packen und der Umzug an sich waren geschafft und direkt am nächsten Tag hatte ich noch meine letzte Hochzeitsreportage für dieses Jahr. Was für eine krasse Zeit… so im Nachhinein.

Oktober | Einleben & Zuhause fühlen


Im Oktober genossen wir in Zweisamkeit unsere Geburtstage und lebten uns zuhause so richtig ein. Der ein oder andere Spaziergang in Lübeck sowie der erste Apfelkuchen mit eigenen Äpfeln aus dem Garten waren die Kirsche auf dem Sahnehaufen.

Auch wenn sich Corona einigermaßen zusammenriss, mussten wir eine Entscheidung bezüglich unserer Hochzeitsfeier treffen, die eigentlich am 10.10.20 hätte stattfinden sollen. Es war unumgänglich, sodass wir diesen Punkt auf das nächste Jahr verschieben mussten. Wir waren absolut dankbar für unsere standesamtliche Trauung und wollten nicht auf Krampf eine Feier realisieren, bei der sich alle unwohl und unsicher fühlten.

Durch die Absage unserer Feier hatte ich dann wiederum Kapazitäten für zwei relativ große Projekte, die ich im Nachhinein noch kurz vor Lockdown umsetzen konnte. Es ging für ein paar Tage für Rabenhorst in Richtung Bonn und auch das Wolfsburger Klinikum konnte ich noch fotografisch unterstützen. Was bin ich froh, dass ich zu dieser Zeit noch einmal zwei tolle Zusammenarbeiten genießen durfte.

Behind the scenes.

November | Freiwillige Quarantäne


Nachdem ich wieder Zuhause war, stiegen auch die Zahlen immer weiter und es war klar, dass der November noch einmal unsere Geduld brauchte. Der zweite Lockdown stand an und ich sagte all meine geplanten Termine ab – der Respekt war zu groß. Als dann auch noch in unserer Familie Corona auftrat und das Virus plötzlich ganz nah war, verspürte ich nur noch absolute Gehirngrütze. Die Sorgen nahmen wieder zu und vor allem die Wut über egoistische und dumme Menschen wurde immer größer.

Im Vergleich zur ersten Welle muss ich sagen, dass ich mir während der zweiten Welle beruflich wirklich weniger Sorgen gemacht habe. Für mich war die Gesundheit meiner Familie und Freunde so viel wichtiger – der Rest würde sich mit der Zeit schon irgendwie wieder einkriegen. Aber die Sehnsucht nach Nähe war um einiges größer, als die Sorgen ums eigene Geschäft.

Rückblickend bin ich viel mehr stolz darauf, dass ich mit meiner Selbstständigkeit wirklich gut durch dieses verrückte Jahr gekommen bin. Andere Branchen kämpfen noch immer und fühlen sich leider allein gelassen. Ich kann von ganz großem Glück sprechen, dass ich tolle Partner und Kunden habe, mit denen ich dieses Jahr gemeinsam meistern konnte (s. den Auszug einer Mail). Dadurch, dass ich mich nie auf eine bestimmte Branche spezialisiert habe (z.B. Hochzeitsfotografie…), hatte ich immer die Möglichkeit, lösungsorientiert zu handeln und zu arbeiten, was mir letztendlich den Hintern gerettet hat.

Wir genossen besonders jetzt die Nähe zum Meer. Die Augen zu schließen und das Meeresrauschen hören zu können, war immer einer unserer größten Träume. Nun können wir genau das wahrnehmen – wann immer wir wollen. DAS ist für mich pure Lebensqualität.

Ich genoss mein Home Office und brachte meine Aufträge aus dem Oktober zu Ende. Kümmerte mich um meine neue Webseite und bereitete mich innerlich auf die letzten Wochen des Jahres vor.

Dezember | so entspannt wie noch nie


Im Dezember ging es dann eigentlich genauso weiter. Einziger Unterschied waren vier Tage in Braunschweig, die ich in diesem Monat noch einmal arbeiten durfte und ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich diese Jobs genossen habe.. nach wochenlanger Abstinenz.

Das Schöne daran war, dass ich jedes Mal ein wunderbares Zuhause in Braunschweig bekommen habe, denn unsere Wohnung hatten wir ja bereits abgegeben. Über meine Jobs bin ich per Zufall auf die Apartments der “THE LOFT LODGE” aufmerksam geworden, wo ich nun schon des Öfteren nächtigen durfte. Es gibt drei wundervolle Apartments, mit Liebe eingerichtet und geführt – und unfassbar fotogen, was mir natürlich besonders gefallen hat.

Nachdem wir dann unseren ersten eigenen Weihnachtsbaum fanden (was hab ich jahrelang auf diesen Moment gewartet!), begab ich mich wieder in eine Art freiwillige Quarantäne, um Weihnachten so gesund wie möglich feiern zu können. Naja, was heißt hier feiern… Weihnachten lief bei uns so entspannt wie noch nie ab. Wir waren Zuhause und besuchten die Familie nur, nachdem wir 3-5 Tage Zuhause waren – ohne andere Kontakte oder Krankheitssymptome. Wir hatten bereits Corona-Fälle in der Familie und auf einen weiteren wollte ich unbedingt verzichten… dafür liebe ich die alle zu doll.

Und dann war da kurz vor Schluss noch diese Neumondphase, die ich bereits Ende 2019 einfangen konnte. Dieses Jahr war sie jedoch noch besonderer, da wir aus unserem Garten die Milchstraße erahnen und sichtbar machen konnten.

In den letzten Dezembertagen habe ich so viel Energie sammeln können, wie schon lange nicht mehr. Den letzten Tag des Jahres werde ich ähnlich wie Weihnachten verbringen. Ganz entspannt, entschleunigt und mit dem Blick auf die wesentlichen Dinge. Ich werde 2021 mit offenen Armen empfangen, wenig Erwartungen haben und die ersten Wochen einfach passieren lassen. Etwas anderes bleibt uns aktuell einfach nicht übrig.

2020 | FAZIT


Was hat mir 2020 gelehrt? Geduld, Verständnis und Dankbarkeit. Das Jahr war für uns alle eine Art Achterbahnfahrt, mit Höhen und mächtigen Tiefen. Es gab viel Hass, Wut, aber auch eine Menge Zufriedenheit, Demut und Erfüllung. Ich habe geheiratet, bin in meine neue Heimat gezogen und habe mein Business sicher durch eine kleine Krise führen können. Rückblickend stehe ich nun am Ende von 2020 noch stärker und selbstbewusster dar, als zum Beginn des Jahres.

Mir ist bewusst, dass ich ein absolutes Privileg leben darf. So viele andere Menschen da draußen haben gekämpft und kämpfen immer noch – sei es gesundheitlich, privat oder beruflich. Ich habe riesigen Respekt vor all den Menschen, die in der Pandemie für unsere Gesellschaft da waren und das System am Laufen gehalten haben.

Der Fokus lag 2020 definitiv nicht auf der Arbeit, sondern auf der persönliche (Weiter-) Entwicklung – und das kam ganz ungeplant.

In welche Richtung es 2021 ging, sehen wir dann in 365 Tagen.

Zwei Jahre lang glücklich

Schon wieder ist ein Jahr um und ich blicke auf die letzten 12 wunderschönen Monate zurück. Aber hat sich etwas im zweiten Jahr meiner Selbstständigkeit geändert? Was konnte ich lernen? Gab es Herausforderungen oder besondere Highlights?

Werbung | Der folgende Beitrag enthält Verlinkungen und Nennungen von Marken und Unternehmen. Diese wurden nach bestem Wissen und Gewissen unentgeltlich erwähnt.


Der 01. März – ein Tag, an dem ich mir ehrlich gesagt ein bisschen auf die Schulter klopfe. Denn genau vor zwei Jahren bin ich in das Leben einer selbstständigen Frau gestartet, die ihren eigenen Traum lebt und dafür arbeitet, glücklich und zufrieden zu sein. In meinem ersten Jahresrückblick sagte ich, ich möchte im zweiten Geschäftsjahr genauso weiter machen, wie im ersten. Rückblickend habe ich das glaube ich ganz gut hinbekommen.

Mein Alltag nahm im März 2019 seinen Lauf und das Frühjahr begann sehr angenehm. Die Ruhe vor dem Hochzeitssturm, die ich jedes Jahr immer wieder sehr genieße. Demnach bestand mein Tag aus meinem geliebten morgendlichen Kaffee, Mails, Terminplanung, Umsetzung von Fototerminen, Bildbearbeitung, Abgaben und Bürokram wie Steuern und anderer Papiere. Aber habe ich überhaupt einen “Alltag”? Ich habe gelernt, dass ich eher “Allphasen” besitze. Ich hab verschiedene Zeiten im Jahr, die sich tatsächlich wiederholen. Diese Parallelen helfen mir total, meine Termine und das anstehende Jahr zu planen. Ich kann einschätzen, in welchen Monaten welche Termine anstehen und wie sich der Workload verteilt. Das Frühjahr ist daher tatsächlich die entspannteste Zeit.

Gleichzeitig aber auch die “unsicherste”, denn auch zu Beginn diesen Jahres stand ich erst wieder vor einem recht kahlen Kalender. “Kommen auch genügend Aufträge rein? Reichen die Jobs, um meine Fixkosten zu decken?” Gedanken, die zu Beginn eines neuen Jahres immer wiederkommen. Aber ich habe gelernt, geduldig und optimistisch zu sein. Also nahm ich das zweite Geschäftsjahr entspannt an und war bereit fürs Unbekannte.

Wie der Sommer aussehen würde und wie der Winter performen könnte (viele unternehmerische Anfragen), konnte ich mir jedoch schon gut vorstellen. Demnach wusste ich auch, dass Themen wie Urlaub frühzeitig geplant werden mussten. Denn auch als Selbstständige möchte ich gern meine Auszeiten genießen. Daher hatte ich bereits im Winter 2018 angefangen, mir Zeiträume frei zu halten und somit blockte ich drei Wochen Urlaub im Juli/August 2019. “Mitten in der Saison?!” mögen jetzt vielleicht andere Hochzeitsfotografen denken. Ja – mittendrin. Da mein Freund nur in der vorlesungsfreien Zeit Urlaub nehmen kann, blieben uns nur ein paar Zeiträume frei, in denen man drei Wochen Jahresurlaub genießen kann. Somit stand ich schon vor meiner ersten Herausforderung: Schweren Herzens Absagen verteilen, den Zeitraum frei halten und die drei Wochen Abwesenheit vorbereiten. Aber dazu später mehr.

Bevor ich nämlich an den Urlaub dachte, dachte ich an viele schöne und individuelle Hochzeiten, die auf dem Plan standen. Insgesamt waren es im letzten Jahr 21 Stück, bei denen ich jedes einzelne Ja-Wort enorm genoss. Bald neun Jahre bin ich nun schon dabei, Hochzeiten zu fotografieren und auch in diesem Geschäftsjahr wurde mir wieder bewusst, dass mich diese Branche so schnell nicht loslässt – und das lässt sich auf meinen ganzen Job übertragen. Meine zuvor geschürte Angst, mein Hobby würde mir irgendwann zur Last fallen, ist vollkommen unbegründet. Jede einzelne Rückmeldung meiner Kunden gibt mir so viel Stärke und Motivation, weiter zu machen; weiter zu lernen, weiter zu begeistern und weiter so offen und kreativ zu sein. Ich liebe den Kontakt mit Menschen und wenn mir ein Kunde sagt, dass er durch meine Fotos neue Aufträge erzielen konnte, macht mich das unheimlich stolz.

Gab es Routinen?

Wie heißt es so schön? Jeder Tag ist anders. Das kann ich als Fotografin voll und ganz unterschreiben. Jedoch brauche ich meine Routinen, die mir irgendwo ein bisschen Sicherheit geben – in der Selbstständigkeit nicht ganz unpraktisch. Im ersten Jahr konnte ich lernen, dass ich mir die Wochen im Monat immer frühzeitig durchstrukturieren muss. D.h. wenn ich einen Fototermin kenne, plane ich gleich im Anschluss die entspreche Zeit für die Nachbearbeitung fest ein. Somit kann ich meinen Kunden eine schnelle Bearbeitung und einen zeitnahen Abschluss des Auftrags garantieren und niemand muss lange auf seine Bilder warten. Diesen Anspruch stelle ich mir selbst und ich habe gemerkt, dass das von der Gegenseite als sehr positiv angesehen wird. Obendrein entstehen keine Berge an Arbeit, die einen direkt demotivieren.

Des Weiteren halte ich mir den Montag zu 90 % von Terminen frei. Egal ob privat oder beruflich. Den Montag nutze ich am liebsten, um entspannt und organisiert in die Woche zu starten. Nicht selten arbeite ich auch am Wochenende und es ist wirklich schön, am Sonntagabend zu wissen, dass der nächste Tag ganz easy angegangen werden kann.

Selbst und ständig – auch im Urlaub?

Dieses “selbst und ständig”… ich finde das klingt schon direkt so negativ. Zur Selbstständigkeit wird man im besten Fall nicht gezwungen, sondern man macht es freiwillig, aus einer bestimmten Motivation heraus. Meistens ist es die Freude und die Leidenschaft an einer bestimmten Tätigkeit. Daher hab ich persönlich auch kein Problem damit, in meinem Urlaub zu fotografieren – ganz im Gegenteil. Bei Mails und Anrufen muss ich mir allerdings auch Grenzen setzen. Bei einer dreiwöchigen Abwesenheit kann man sein Geschäft jedoch nur schwer ignorieren. Dafür liebe ich den Kundenkontakt einfach viel zu sehr und ich möchte niemanden ohne Info dastehen lassen.

Daher habe ich die gute Erfahrung machen können, dass wenn ich all meine Kontakte frühzeitig über meinen Urlaub informiere, auch keine dringenden Anrufe oder Nachrichten kommen. Neue Kontaktanfragen dagegen bekommen eine Abwesenheitsnotiz und werden darüber informiert, ab wann ich wieder erreichbar bin. In unserem La Réunion Urlaub wollte ich wirklich darauf achten, das Mailprogramm stets geschlossen zu halten. Ab und zu habe ich es aber dennoch gecheckt, um keine wichtigen Nachrichten zu verpassen. Mein Geschäft ist mir einfach nicht egal und daher ist das für mich auch vollkommen in Ordnung, da ich meinen Job wie gesagt freiwillig und aus Leidenschaft mache. Er stellt für mich keine Belastung dar und somit lässt sich mein Beruf auch super mit Urlaub kombinieren. Ich habe eine sehr gute Balance finden können.

Gab es Highlights?

Ein Highlight war definitiv der Kauf meiner neuen Nikon D850. Ich liebe Technik und habe mir somit Ende des Jahres ein kleines vorweihnachtliches Geschenk bereitet. Der DSLR und vor allem Nikon bleibe ich auch weiterhin treu. Eine andere Kamera wird es nur schwer in meine Hände schaffen.

Natürlich gab es aber vor allem wieder Jobs, die mich bis heute breit grinsen lassen. Ganz weit vorne stehen da immer wieder die Zusammenarbeiten mit TUI/airtours, die mich mit auf Reisen nehmen, die ich im Leben nicht vergessen werde. Ich liebe die Freiheit die mir hier gegeben wird. Ich kann ganz ungezwungen und kreativ an den Event-Dokumentationen arbeiten, was ich wirklich sehr schätze. Dazu lerne ich jedes Mal neue unheimlich liebe Menschen kennen und treffe auch auf bereits bekannte Gesichter, wegen welcher ich von vornherein weiß, dass es wieder eine einmalige Reise wird (s. meinen persönlichen Jahresrückblick 2019).

Des Weiteren durfte ich tolle Kampagnen umsetzen. Zusammen mit der Social Media Agentur Kreativrausch haben wir zwei Tage lang für Jägermeister Manifest fotografiert – Cheers! Ende November durfte ich für zwei Tage nach Kiel fahren, um für die Diakonie Altholstein eine sehr emotionale und berührende Kampagne über den Senioren- und Pflegestützpunkt zu fotografieren. Das restliche Jahr über fanden zusätzlich wieder tolle und prägende Veranstaltungen statt, die ich zusammen mit der Eventagentur Eventives begleiten durfte und auch mit REWE durfte ich wieder viele schöne Termine wahrnehmen. Jedes Mal, wenn ich im Kopf an das Vergangene zurückdenke, spielt sich ein kleiner Film ab, bei dem ich einfach permanent schmunzeln muss.

Wie sah es mit Herausforderungen aus?

Natürlich gab es auch unbequeme Zeiten, denen ich mich stellen musste. Seien es die letzten Züge des Urheberrechtsstreits, der endlich vollkommen ad acta gelegt wurde oder auch kleine Missverständnisse, die geklärt wurden mussten. Was ich daraus lernen konnte – und das ist das allerwichtigste – sind Verschriftlichungen. Die Abmachung kann noch so banal sein, aber so lange nichts Schwarz auf Weiß abgeliefert wurde, kann alles ganz anders kommen. Man mag meinen, dass das eine Selbstverständlichkeit sei, aber zu viel Vertrauen und Gutgläubigkeit kann einem ganz schnell einen Strich durch die Rechnung machen.

Eine weitere Herausforderung waren dann auch meine Rückenbeschwerden. Monatelange Belastung, viel Sitzen und keine Maßnahmen für Besserungen trieben mich dann Ende des Jahres doch zum Arzt. Das Ende vom Lied: hätte ich noch länger gewartet, wäre ein Bandscheibenvorfall keine Überraschung gewesen. Die Gesundheit wird in der Selbstständigkeit leider viel zu oft auf die hinteren Plätze der Prioritätenliste gesetzt. Dabei ist sie doch so wichtig! Somit habe ich mir einen sehr guten Physiotherapeuten empfehlen lassen (Physionamik) und habe angefangen, den Rücken zu stärken und jeden einzelnen Muskel wieder zu lockern. Hier musste ich jedoch auch lernen, dass Termine beim Physiotherapeuten nicht abzusagen sind, nur weil eine Kundenanfrage reinkommt. Oft war ich kurz davor, aber es gab immer eine andere Lösung, sodass ich alle meine Termine wahrnehmen konnte.

Das 3. Geschäftsjahr – gibt es Pläne?

Das nächste Geschäftsjahr wird definitiv ein paar neue Herausforderungen für mich bereithalten. Eine kleinere wird sein, dass ich in der zweiten Jahreshälfte meinen Namen ändern werde: aus Struck wird Draack. D.h. es muss eine Menge kommuniziert und umgebrandet werden. Mein Logo wird sich nicht ändern, aber es steht Einiges an Papierkram an.

Obendrein möchte ich an einem neuen Netzwerk arbeiten. Es existieren Pläne, die aktuell noch nicht spruchreif sind – aber es wird sehr spannend und herausfordernd.

Woran ich auch noch arbeiten möchte, ist das Berufliche vom Privaten noch ein bisschen besser voneinander trennen zu können. Gerade wenn man das liebt, was man tut, verschmelzen die Grenzen sehr schnell. Dennoch kann man an einigen Ecken optimieren und das werde ich im Laufe des Jahres angehen. Ansonsten möchte ich weiterhin mit ganz viel Liebe, Leidenschaft, Ehrlichkeit und Ehrgeiz an meinem kleinen Unternehmen arbeiten, das mich zu dem macht, was ich bin.

#clickwithlove

Jahresrückblick → 2019


Ich denke wir kennen es alle: “Man, dieses Jahr ist aber gerannt ohne Ende. So schnell wie noch nie.” Jedes Mal erwischt man sich dabei, dass man erneut feststellt, wie schnell die Zeit vergeht. So war es auch mit diesem Jahr. Ich möchte auf die letzten 12 Monate zurückblicken und all das Erlebte Revue passieren lassen. Dabei habe ich mir noch einmal meinen Blogbeitrag aus dem Januar durchgelesen, in dem ich zusammengeschrieben habe, was ich mir für 2019 so vornehmen wollte.

Ich hatte vor, Menschen mit meiner Arbeit glücklich zu machen, zu reisen, meine Hard Skills zu optimieren, mitten im Geschehen zu sein und den Rest des Jahres einfach passieren zu lassen. Mit dem Letzteren habe ich in der Tat die besten Erfahrungen gemacht, denn die anderen ToDos habe ich während des “Geschehenlassens” recht einfach umsetzen können.

Wie auch beim letzten Jahresrückblick habe ich ein paar Songs herausgesucht, die mich das Jahr über begleitet haben. Also, los geht die kleine Zeitreise!

Januar


Das Jahr begann mit einem entspannten Silvestermorgen in Hamburg bei Freunden. Die nächsten 365 Tage konnten losgehen und ich war sehr motiviert, wieder Dinge anzupacken und Erinnerungen zu schaffen. Somit nahm ich gleich eines meiner größten Vorhaben in die Hand: Technisches Know-How ausweiten und Drohne (DJI Mavic 2 Pro) fliegen. Diese war nämlich seit Beginn des Jahres ganz neu in meinem Besitz – nachdem mich der Verkäufer im Laden sehr überrascht angeguckt hatte, dass ich als Frau eine solche Drohne kaufen möchte.

Ich nahm mir dann eines Morgens vor, ans Wasser zu fahren und einfach ein bisschen zu fliegen. Dass ich bei diesem Plan wohl den schönsten Wintertag des gesamten Jahres erwischen sollte, wusste ich nicht:

Einer meiner liebsten Momente, die ich jemals einfangen konnte.
Du wunderschönes Ratzeburg.
Norddeutschland. <3

Ein wohl weiteres Highlight in diesem Monat war die Veröffentlichung des REWE-Busses, den ich 2018 fotografieren durfte. Bis heute sehe ich ihn regelmäßig auf den Braunschweiger Straßen und ich muss mich immer wieder neu kneifen, dass ich die äußerst netten und humorvollen Marktleiter für diesen Bus fotografieren durfte.

Generell hatte ich im Januar bereits die ersten sehr tollen Fotoshootings – sei es mit VW Immobilien, Lemundo, der Niedersächsischen, dem Marketing Club Braunschweig oder für das Magazin Stadtglanz. Es ging sehr gut und kreativ los, was einfach noch mehr Lust auf die restlichen elf Monate machte.

Februar


Songtipp: Intro – The XX | Auf diesen Monat fieberte ich seit geraumer Zeit hin. Denn einer meiner größten Träume sollte dieses Jahr in Erfüllung gehen. Zusammen mit airtours durfte ich das erste Mal nach Amerika reisen, besser gesagt nach NEW YORK CITY!

Das Wichtigste war gepackt.

Das kleine Mädchen vom Dorf, das ihr Hobby zum Beruf gemacht hat, durfte ihre Koffer packen. An Valentinstag sollte es los gehen.

Die dritte airtours Reise und wohl eine der aufregendsten.
Kleiner Zwischenstopp in Frankfurt.
Nur knappe 4 Stunden Schlaf waren egal – Vorfreude sei Dank.
Und dann kam der größte Klopper – WELCOME BUSINESS CLASS!
Dafür finde ich noch heute kaum Worte.

Ich war bereit. Bereit für fünf Tage New York und einer unvergesslichen Zeit, die ich niemals vergessen sollte | “Girl in New York City”

Ein Song, der hier immer wieder rauf und runter lief und in New York nicht fehlen darf: Empire State of Mind (Part II). Ich war hoffnungslos verliebt. Bereits bei der Ankunft am Flughafen habe ich mich pudelwohl gefühlt und sobald wir an Queens vorbei fuhren und nach Manhattan kamen, war ich komplett verloren. Verloren im eigenen Film. | Sunrise Lover – Luvbird, Alex

Eine Playlist, die ich von Herzen empfehlen kann, nennt sich JAZZ VIBES. Diese Playlist höre ich seit Anfang des Jahres regelmäßig, bis heute. Ob am Sonntagmorgen beim gemütlichen Frühstück, beim Nachbearbeiten von Fotos oder während Reisen. Sie ist Teil meines Alltags geworden und als ich dann in New York in einer Lounge saß und mein Lunch genoss, hörte ich auf einmal einen Song aus dieser Playlist – mir fiel fast das Sandwich aus dem Mund. Perfekter hätte es einfach nicht sein können!

Jedes Feeling während dieser Reise ist für immer im Kopf und Herzen abgespeichert.
Never ending love story.
The Beekman Hotel. <3
Einfach nur zufrieden und glücklich, in meinem Traumjob zu arbeiten.

Als ich wieder nach Haus kam, wartete eine weitere Überraschung auf mich: Meine Registered Trade Mark! Mein Logo war nun endlich nach monatelangem Warten offiziell registriert und geschützt. Es ist nur ein kleines ®, aber irgendwo fühlt man sich so schon ein kleines Stück professioneller und weiter.

März


Ich war wieder im Alltag angekommen und hatte wirklich tolle Aufträge. REWE & Payback, der Landkreis Goslar, Phils Events & Co. machten mir richtig Spaß. Obendrein konnte ich am 01.03.2019 mein Einjähriges feiern – der Wahnsinn. 365 Tage lebte ich nun in und von der Selbstständigkeit (den ausführlichen Bericht dazu gibt es hier). Das musste gefeiert werden – und ich komme mir selbst komisch vor, aber die nächste New York Reise stand bevor. Es mag wirklich seltsam und nach einem schlechten Scherz klingen – aber so wie es der Zufall wollte, musste mein Freund für eine Dienstreise nach NYC und das lasse ich mir selbstverständlich nicht entgehen. Die Liebe für diese Stadt war einfach zu groß geworden und somit saß ich wenige Wochen später erneut im Flugzeug. Diesmal konnte ich die Stadt rein privat erleben und all das erkunden, was ich beim ersten Mal nicht gesehen habe. Das war einfach nur unbeschreiblich. | “Take You Home”

Nice to see you again!
Unwirklicher Großstadtdschungel.

In einem älteren Blogbeitrag habe ich über die Reise berichtet dort findet ihr ein paar Eindrücke der einzigartigen Metropole.

April


Eigentlich war es an der Zeit, wieder etwas zur Ruhe zu kommen – denkste! Mit dem April begann die Hochzeitssaison und die Auftragslage nahm zu. Somit wusste ich, dass ich mir zwischendurch immer wieder kleine Inseln bauen musste, auf denen ich kurz durchschnaufen konnte. Eine davon war ein weiteres Konzert von Mogli, das ich dieses Mal sogar fotografisch begleiten durfte. | “Road Holes”

Licht, Musik, Atmosphäre.

Des Weiteren wurde es draußen so langsam wärmer und sonniger, weshalb es längst an der Zeit war, die Wanderschuhe zu schnüren und zeitweise in den Harz zu flüchten. Einer der schönsten Ausgleiche zur Arbeit.

Die ersten Hochzeiten folgten sowie spannende neue Kunden, wie z.B. das Fraunhofer Institut WKI. Eine Abwechslung, die wohl nur wenige Berufe mit sich bringen können.

Mai


Der Mai ähnelte dem April sehr. Hochzeiten, schöne Termine mit Firmenkunden, kleine Ausflüge in den Harz und Konzerte.

Man kriegt nie genug von der Natur.
Seychellen-Flashback vom Feinsten.

Ich verbrachte wieder viel zeit am Schreibtisch – aber diese Zeit genieße ich. Wirklich! Durch meinen Job bin ich viel unterwegs, treffe auf viele Menschen, sitze oft und lange im Auto, verarbeite unzählige Eindrücke… und wenn ich denn dann in meinem Büro angekommen bin, komme ich zur Ruhe. Sichere und sichte all meine Fotos und mache es mir dabei so richtig schick. So kann ich Arbeit und Entspannung bestens miteinander verbinden. #lifegoal

Wenn der Kopf zur Ruhe kommt, hat man auch wieder die Möglichkeit, neue Pläne zu schmieden – somit startete ich meinen eigenen kleinen Onlineshop, shop.leevkestruck.de. Schon lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, meine Bilder für jeden zugänglich zu machen. Daher habe ich es einfach angepackt und aus eigener Kraft einen kleinen Tante-Emma-Laden auf die Beine gestellt. Ob Poster, Leinwände oder Alu Dibond – ich möchte mit diesem Shop die Möglichkeit nutzen, neue und einzigartige Motive anzubieten, damit man sich Bilder in die Wohnung hängen kann, die noch keine anderer bei sich an der Wand hat. Natürlich gibt es auf dem Markt bereits Print-Riesen mit einem gigantischem Team, die mit gefühlt 90 % aller Influencer großes Geld verdienen und Platzbulle sind. Aber dennoch wollte ich es wagen und jede einzelne Bestellung, die bei mir eingeht, macht mich unfassbar stolz.

Juni


Wenn ich auf den Juni blicke, frage ich mich, wie ich das alles organisatorisch hinbekommen habe. Insgesamt 16 Fototermine standen an; plus die gesamte Nachbearbeitung und -bereitung. Wenn ich eins mit der Zeit gelernt habe, dann ist es ein optimiertes Zeitmangament, bei dem man einfach nicht einknicken darf. Egal wie stressig es ab und zu ist, Zähne zusammenbeißen lohnt sich, denn dann ist nicht nur der Kunde zufrieden, sondern man selbst ist es im Nachhinein noch viel mehr. Aber auch hier habe ich mir wieder eine kleine Insel gebaut, um den Akku im Schnelllademodus aufzufrischen. Es ging für ein Wochenende nach Sankt Peter Ording, zusammen mit ganz besonderen Menschen.

Wir waren übrigens im absoluten Funkloch – neuester Luxus!
Wohlfühloase.

Juli


Der Juli war nicht anders als der Juni – der Kalender platzte, wenn ich so auf die einzelnen Tage blicke. Hier nahm ich mir etwas ganz großes vor: bis zu unserem Jahresurlaub, sollte ALLES abgearbeitet sein. Ende Juli sollte ein weiterer Traum in Erfüllung gehen und ich bin so gestrickt, dass ich den Kopf ganz und gar frei haben muss. Ich bin sehr schlecht im Aufschieben (kein Scherz) und will immer gleich alles direkt fertig bekommen. Auf der einen Seite praktisch, auf der anderen Seite ist solch eine Einstellung aber auch sehr stressig, denn dann heißt es schnell: Nachtschicht hallo, tschüss Freizeit. Meine Playlisten liefen dabei rauf und runter:

Eines mit der größten Shootings diesen Jahres war wohl das Jägermeister-Shooting. Zusammen mit meinem alten Arbeitgeber konnten wir zwei unfassbare Tage Grandioses auf die Beine stellen. Ich erinnere mich, wie ich am ersten Termin nach einem ganzen Tag Hochzeitsreportage noch gegen 23 Uhr zum Nightshoot gefahren bin. Wo diese Energie her kam? Keine Ahnung.

Praying To A God – Mr. Probz

Wir fotografierten eine Social-Media-Kampagne für “Manifest” und ich habe dabei mal wieder feststellen können, welch große Power Teamarbeit besitzt, wenn alle gut und motiviert zusammen arbeiten. Vorab kannte sich das Team nur sporadisch, aber am Ende waren alle eine richtig gut harmonierende Clique. Für dieses Erlebnis bin ich allen Beteiligten unendlich dankbar! Hier ein kleiner Einblick:

Das Jahr war halb rum und bisher lief alles einfach nur bestens. Doch dann kam wieder ein Thema auf, welches mir noch einmal viel Kraft abverlangen sollte. Denn eigentlich habe ich immer das Glück, mit lieben, vertrauensvollen und ehrlichen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Doch bereits 2018 musste ich die Erfahrung machen, dass Ehrlichkeit nicht bei jedem zur Manier gehört und so kam ich das erste Mal mit einer Urheberrechtsverletzung sowie mit einen Anwalt in Kontakt (das ganze Thema gibt es hier zum Nachlesen). Das gesamte Prozedere hat sich bis in den Juli 2019 gezogen und nach einigen emotional anstrengenden Tagen konnte ich offiziell mit dem Fall abschließen – endlich.

So im Nachhinein merke ich, wie krass der Juli eigentlich war. Große neue Kunden und viel Arbeit,… aber vor allem wartete noch ein ganz besonders schönes Erlebnis auf mich, welches alles Erlebte in diesem Jahr übertreffen sollte.

Unsere Reise nach La Réunion

Ich möchte nur kurz auf den Urlaub eingehen, denn auf meinem Blog könnt ihr jederzeit den detaillierten Reisebericht Teil 1 und Teil 2 nachlesen.

Aus 2019 sollte ich also als Verlobte herausgehen – nie hätte ich damit gerechnet.
Noch heute blicke ich auf diesen Ring und bekomme das Grinsen nur schwer aus dem Gesicht.

Dieser Urlaub war mit eine der besten Entscheidungen in unserem Leben. Noch heute denken wir regelmäßig an diese unvergessliche Zeit zurück. Nicht ohne Grund, denn vor jedem Urlaub erstellen wir uns eine eigene Playlist mit vielen Songs, die wir vorher und vor Ort hinzufügen. Somit kommt beim Anhören dieser Playlist jedes Mal unnormale Gänsehaut zum Einsatz und wir verlieren uns in unseren Erinnerungen. Hier ein paar Songs, die ich euch nur ans Herz lege, wenn ihr entspannte Rhythmen und “Good Vibes” liebt:

Die Vermissung ist und bleibt sehr groß…

August


Unsere Traumreise zog sich bis Mitte August, weshalb dieser Monat nicht besser hätte beginnen können. Uns war klar, dass wir all unseren liebsten Menschen persönlich von der Verlobung erzählen wollten. Daher fingen wir an, wie die Weltmeister Verabredungen zu planen und Termine hin und her zu schieben – mit Erfolg. Wenn sich andere so sehr für einen freuen, merkt man direkt, dass man die richtigen Menschen an seiner Seite hat.

Und somit stand ich vor einer komplett neuen Herausforderung: eine Hochzeitsfotografin sollte nun ihre eigene Hochzeit planen, nachdem ich bereits über 200 Stück erleben durfte. Mehr dazu dann im Jahresrückblick 2020. 😉

Ansonsten verlief der August wieder sehr abwechslungsreich und angenehm. Der Alltag hatte mich irgendwann wieder und ich lies mich ein bisschen vom Jahr treiben.

September


Der nächste Monat sollte schon den nächsten großen Trip für mich bereithalten – zusammen mit airtours ging es auf die nächste Reise und zwar nach Kroatien, Dubrovnik. Jede einzelne Reise mit diesem Team ist ein pures Erlebnis. Vorab weiß ich, dass ich absolut geplättet und begeistert wieder nach Hause reisen werde, egal welche Destination auf mich warten sollte. Somit packte ich erneut meine Koffer und freute mich riesig auf die anstehende Zeit.

Vor gut zwei Jahren hätte ich mich niemals getraut, allein zu reisen. Allein am Flughafen, allein zu fliegen – aber mittlerweile muss ich sagen, dass ich durch die Jobs wirklich geübt geworden bin und keinerlei Skepsis empfinde. Ganz im Gegenteil – ich freu mich jedes Mal wie verrückt, denn die Anreise ist bereits der Beginn eines jeden Abenteuers.

Es hätte keinen schöneren Empfang am Abend geben können.
Erster Tag – here we go!
Jede freie Minute nutzte ich, um erstes Material zu sichten.
Wie lang mein Arbeitstag so war? Sagen wir mal zwischen 10 und 15 Stunden.

Beim Anblick dieser Bilder erwische ich mich, wie ich mit dem Kopf schütteln muss. Dies war bereits die insgesamt vierte Reise mit airtours und dass ich solch atemberaubend schöne Orte sehen und unglaubliche Hotels betreten darf, ist für mich nicht selbstverständlich und wird es auch niemals werden. Manchmal frage ich mich, wo ich jetzt wäre, wenn ich damals nicht den Schritt gewagt und mich nicht selbstständig gemacht hätte. Ich läge wahrscheinlich komplett ausgebrannt und unzufrieden auf dem Sofa, verheult und orientierungslos. Ohne Abenteuer und ohne all diese besonderen Erlebnisse. Ich bin ins kalte Wasser gesprungen und habe angefangen zu schwimmen. Mittlerweile fühlt sich das Wasser richtig schön warm und angenehm an, sodass ich es noch eine ganz lange Zeit hier drin aushalten kann. 🙂

Oktober


Vor lauter Arbeit und Glücksgefühlen habe ich doch in der Tat ganz vergessen, dass mein 27. Geburtstag kurz bevor stand. Geplant hatte ich rein gar nichts, außer einen Tag Urlaub und ein bisschen Zeit für mich – ganz langweilig und unaufgeregt mit lecker Essen am Abend. Nach diesem bisher turbulenten Jahr war das genau das Richtige.

Bereits einen Tag später ging es nämlich mit der nächsten Hochzeit weiter. Vier Stück sollten für diesen Monat noch folgen, also herrschte auf dieser Ebene bereits der Endspurt. Gegen Ende Oktober wurde es tatsächlich ein bisschen ruhiger – 21 Hochzeiten und dutzende Firmenjobs später. Zum Glück, denn da wusste ich noch nicht, wie zeitintensiv der November und Dezember werden sollten.

Wenn man selbstständig und Einzelunternehmer ist, befindet man sich eigentlich 365 Tage lang in einer Art Karussell, das niemals anhält. Es dreht sich immer weiter, es gibt immer noch eine Runde und man merkt kaum, wie schnell die Zeit dabei vergeht. Alles dreht sich um die einzelnen Jobs, die man bestens erfüllen möchte. Man arbeitet sich von Buchhaltung zu Buchhaltung und ist zu Beginn des Jahres bereits dabei, das nächste Jahr zu planen. Ein neues Karussell, das auf einen wartet. Wenn in solch einer Zeit dann auf einmal eine Woche eintritt, in der kaum was zu tun ist, fängt man an, sich zu wundern. Kann es wirklich sein, dass gerade nichts zu tun ist? Ist das Karussell kaputt? Ich kann euch sagen, dieses Gefühl ist ganz, ganz seltsam.

Freie Zeit nutzen – am besten auch einfach mal für sich allein.

In dieser freien Zeit fing ich auch an, meinen ersten eigenen Instagram-Filter zu entwickeln: #leelook, #leecold und #leechrome. Eine kleine Spielerei, die wirklich unheimlich viel Spaß bringt. Mittlerweile verzeichnen meine Filter über eine Million Impressionen, worauf ich wirklich stolz bin und jedes Mal freue ich mich, wenn mein Look verwendet wird!

November


Wie bereits angedeutet folgten nun zwei Monate, die es noch einmal in sich hatten. Meine Dienstleistung war gefragt und ich fuhr von Termin zu Termin. Ich versuchte alles wie immer zeitnah fertig zu bekommen, denn auch hier lebte ich wieder einen meiner größten Ansprüche: zeitnahe und qualitativ hochwertige Bearbeitung und keine Aufschieberitis.

Kein seltener Anblick zu dieser Zeit. Müde Augen, aber dennoch ein Lächeln auf den Lippen.

Damit ich diese Zeit auch entspannt überwältigen konnte, nahm ich mir ab Mitte November vor, jedes verbliebene Wochenende bis Ende des Jahres privat zu halten – keine Shootings, keine Termine. Denn das “am Wochenende Arbeiten” ist ein Thema, welches ich seit dem Studium mit mir rumschleppe. Freie Samstage und Sonntage sind zu purem Luxus geworden, weshalb ich mich unfassbar doll auf die Weihnachtszeit freute. Es wurden direkt Verabredungen mit Freunden geplant sowie gegen Ende des Monats die ersten Weihnachtsmarktbesuche. Dadurch, dass wir Freunde und Familie in unterschiedlichen Städten haben, sind wir seit Jahren am Pendeln. Auch wenn all die Stunden, die man im Auto sitzt, von Jahr zu Jahr nerviger werden, wissen wir, dass es sich lohnt. Freundschaften pflegen ist zeitintensiv, aber gerade zur Weihnachtszeit so wichtig!

Mein erster Glühwein in Kiel. <3

Im Dezember kam noch ein berufliches Highlight: die Imagekampagne mit der Diaknie Altholstein, für die ich zwei Tage nach Kiel gereist bin. Auch hier waren Teamarbeit und eine Menge Spaß am Projekt der Schlüssel für zufriedene Kunden und ein tolles Ergebnis.

Zwei Tage pure Produktivität! Veröffentlicht wird die Kampagne im Frühjahr 2020.

Dezember


Dieser Monat sollte wohl noch einmal alle Seiten des Lebens zeigen. Die schönen, wie auch die schlechten Seiten. Aber fangen wir mit dem Schönen an: unsere besten Freunde erlebten die ersten Tage, wie es ist Eltern zu sein, wir bekamen Besuch von weiteren besonderen Menschen und haben den Dezember so richtig schön entspannt begonnen.

Hab ich schon mal erwähnt, dass wir es lieben, für Freunde Frühstück zu machen?

Besser hätte der letzte Monat des Jahres nicht laufen können. Obendrein bekam ich noch für zwei Wochen Besuch, denn ich konnte ein erneutes Mal die Hunde meiner Schwester sitten, was ich über alles liebe und genieße!

<3

Es lief also alles bestens. Die letzten Fotojobs wurden angegangen und bearbeitet, die Arbeit lief gut. Bis wir eines Tages am Samstagmorgen in die Heimat fahren wollten, um wieder Familienzeit zu genießen. Auf dem Weg zum Auto meines Freundes kam dann aber der Schock, der uns die schöne Vorweihnachtszeit auf den Schlag erschwert hat.

Auto weg. Auto gestohlen.

Keine Worte dieser Welt können dieses Gefühl beschreiben. Dieser Eingriff in die Privatsphäre, die Entnahme eines nicht gerade kleinen Eigentums… Gefolgt von einem finanziellen Schaden und einem Haufen Papierkram – Merry Christmas. Man mag meinen, dass es ja “nur ein Auto” sei – aber dennoch gibt es einem ein ganz unsicheres und gemeines Gefühl, das einige Tage anhielt.

Doch der Alltag musste weiter gehen. Ich beendete meine letzten Jobs und bereitete mich auf unsere Weihnachtsferien vor. Als kleines vorweihnachtliches Geschenk legte ich mir noch die Nikon D850 zu, die mit mir zusammen das kommende Jahr rocken soll. Denn natürlich habe ich wieder vor, mich ab dem 01.01. stetig weiterzuentwickeln. Ich möchte erneut neue Grenzen überwinden, unvergessliche Aufnahmen zustande bringen und Menschen mit dem glücklich machen, was ich tagtäglich tue – fotografieren. <3 Bis dahin freue ich mich jetzt aber auf eine hoffentlich besinnliche Weihnachtszeit und ein gemütliches Silvester in Jogginghose und mit Berlinern. Ich bin sowas von bereit für das nächste Jahr!

2020 wird einige besondere Momente mit sich bringen. Privat wie auch beruflich wird es wieder ein einmaliges Jahr und ich freue mich schon jetzt unbeschreiblich doll auf das neue Jahrzehnt. Seien es neue Reisen, die in Planung sind, oder aber auch unsere Hochzeit, die immer näher rückt – ich kann es kaum abwarten.

La Réunion, l’île intense | Teil 2

Dieser Blogbeitrag enthält unbezahlte Werbung/ Empfehlung für Marken und Orte auf La Réunion.


Wer Urlaub machen möchte, möchte gut unterkommen und sich gut informiert fühlen. Gerade wenn man tagsüber viel unternimmt, ist ein entspanntes “nach Hause kommen” total wichtig. Erfahre im zweiten Teil mehr über unsere Unterkünfte und über weitere Eindrücke aus unserem La Réunion Urlaub:


U R L A U B.

Wir haben uns für unsere drei Wochen Aufenthalt für zwei Hotels entschieden. Das erste liegt an der Westküste und das zweite an der Ostküste. So konnten wir mit unserem Mietwagen die Insel in alle Richtungen erkunden. Apropos Mietwagen:

La Réunion hat eine Fläche von 2.504,72 km² und einen Durchmesser von 50 – 70 km. D.h. zu Fuß ist es innerhalb von drei Wochen unmöglich, alles zu erkunden und mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Ziele auch begrenzt erreichbar. Viele Ausgangspunkte für Wanderungen sind demnach nur mit dem Auto zu erreichen. Daher war es für uns direkt klar, dass wir die gesamte Zeit ein Auto mieten wollten. Das ist glücklicherweise an mehreren Stellen möglich. Wir haben unseren Wagen bereits im Vorfeld gebucht und haben ihn direkt am Flughafen abgeholt. Wenn ihr euch für einen entscheidet, dann achtet aber vor allem darauf, dass er genügend Power unter der Haube hat. La Réunion wird euch einige Straßen mit unglaublichen Steigungen bieten, da solltet ihr genügend PS auf Lager haben.

Diesen Vierräder haben wir die Zeit über richtig ins Herz geschlossen.

Aber nun zur ersten Unterkunft: die ersten zwei Wochen schliefen wir im ILOHA Seaview Hotel. Einem sehr angenehmen Hotel mit dem EU Ecolabel, das sich für nachhaltigen Tourismus einsetzt. Ab der ersten Sekunde haben wir uns sehr wohl gefühlt, zumal wir auf Englisch kommunizieren konnten, was kein Standard ist. Auf La Réunion wird hauptsächlich Französisch gesprochen, mit Ausnahme mal Englisch. Aber wenn man im Alltag unterwegs ist (Einkaufen, Restaurants) sind französische Grundkenntnisse zu empfehlen. Andernfalls kann es zu Verständigungsproblemen kommen. Zur Not gehen aber immer Hände und Füße, diese Sprache funktioniert überall.


Hier aber erst einmal ein paar Eindrücke des ILOHA Hotels:

Wir entschieden uns für einen Bungalow mit Kitchenette, da wir uns so selbst versorgen und abends kochen konnten. Wir waren mit allem wirklich sehr zufrieden und haben unsere kleine Hütte mit der gemütlichen Holzterrasse direkt in den ersten Sekunden ins Herz geschlossen.

Der Blick aufs Meer, die ruhige Anlage, das äußerst leckere Frühstück…das Hotel können wir jedem wärmstens empfehlen – auch Familien!

Diese kleine Dodo Flasche hier ist übrigens ein großer Grund, nach La Réunion zu kommen. Noch nie habe ich so ein gutes Radler/Bier getrunken.

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn euer Hotel zum Zuhause wird? Immer wenn wir tagsüber viel unterwegs waren, viel gewandert sind und kaputt waren, war das Nachhausekommen eine Wohltat. Das abendliche Kochen auf der Terrasse beim Zirpen der Grillen und bei Meeresrauschen – einfach perfekt.


Ab und zu haben wir natürlich auch außerhalb gegessen, da man meiner Meinung nach so auf eine leckere Art und Weise Land und Leute kennenlernen kann. Da der erste Tag aufgrund unserer Verlobung so besonders war, haben wir es uns nicht nehmen lassen, den ersten Abend in der Beach Bar L’UniVert zu verbringen:

Unser erster Abend in der Strandbar L’UniVert – absolute Empfehlung!

Da dieser Abend so entspannend war und der Service total freundlich, wussten wir, dass wir wiederkommen würden. Bevor wir unsere Unterkunft wechselten, haben wir diesem schönen Ort also noch einmal einen Besuch abgestattet und zwar bei Tageslicht:

Bruschetta mal in deftig

Ein weiteres Restaurant, auf welches wir durch die Empfehlung unseres Hotels aufmerksam wurden, war der Italiener Al Gusto. Wir hatten am Abend Glück und haben spontan zwei Plätze bekommen. Aber besser ist es doch, vorab zu reservieren, da der Laden sehr gut besucht ist – was aber auch kein Wunder ist. Die Pizzen waren unserer Meinung nach richtig gut.

Wer üppig belegte Pizzen liebt, wird hier glücklich.
Seht ihr dieses Glück in meinem Gesicht?

Das Essen auf La Réunion kann man europäisch und vor allem kreolisch beschreiben. Ich glaube das jeder hier etwas Leckeres finden kann. Die Insel strotzt aber vor allem vor Gewürzen und einer Vielfalt von Obst und Gemüse und hochwertigem Fisch und Fleisch.


Kommen wir zu einem weiteren Pizza-Tipp: Pizza Chez Simon – ein kleiner unscheinbarer umgebauter Van, in dem sich nun ein Steinofen befindet. Faire Preise und krosse Pizza machen das Abendessen perfekt.

Lokal & gut!

Das waren aber auch die einzigen Abende, an denen wir außerhalb unseres Hotels gegessen haben. Die restlichen Essen haben wir “zuhause” zubereitet und genossen. Denn das Angebot der Supermärkte ist super! Leader Price ist der gängigste Markt und man findet ihn in fast jeder Himmelsrichtung. Hier gibt es alles, was man benötigt. Jedoch sollte man sich darauf einstellen, dass vor allem Alkohol und importiere Süßigkeiten sehr teuer sind. Eine normale Tafel Milka-Schokolade kann schon mal fast 5€ kosten. Und auch unser Verzehr des Dodo Bieres machte sich etwas in der Geldbörse bemerkbar. Aber im Urlaub sollte man genießen – oder wie war das? 😉


Die ersten zwei Wochen gingen um wie im Fluge und es war Zeit, die Koffer zu packen. Aber nicht, um wieder nach Deutschland zu fliegen, sondern um ins zweite Hotel zu fahren, auf das ich mich auch schon sehr gefreut hatte: Diana Dea Lodge. Ein Ort, ein Haus und eine Atmosphäre, die mich umgehauen hat.

Das Hotel liegt etwas abgelegener, auf 650 m Höhe. Die Anfahrt ist recht abenteuerlich, da die Straße eine Autobreite schmal ist und durch zahlreiche Zuckerrohrplantagen führt. Aber dennoch gut machbar.

Inmitten des Nationalparks gelegen, der zum UNESCO-Welterbe gehört, hat man die Möglichkeit, 150 ha zu erkunden. Inmitten von ca. 100 frei lebenden Hirschen und Rehen, die an diesem Ort zuhause sind. Es ist keine Seltenheit, dass diese direkt vor deiner Terrassentür stehen und der Brunft freien Lauf lassen.

Doch nicht nur die Anlage, sondern auch unser Zimmer haute uns aus den Socken.

Die Einrichtung und Materialien gern einmal zum Mitnehmen bitte.
Nein, das ist kein TV – sondern der Blick aufs Meer.
2 x 2 Meter – Verwöhnung pur, wenn man ansonsten 1,40 m Breite gewohnt ist.
Die Lodge macht seinem Namen alle Ehre.

Leider hatten wir nur eine Woche Zeit, diesen tollen Ort zu genießen und nebenbei hatten wir ja noch Unternehmungen vor. Aber so haben wir wirklich jede Sekunde genossen und saugten die letzten Tage La Réunion auf.

Dieses Aufwachen vermisse ich bis heute.
Bestes Abendritual.

Wir sind so froh zu wissen, dass wir mit allen Entscheidungen richtig lagen. Es wurden keine Fehlentscheidung getroffen und wir haben jeden einzelnen Tag genießen können. Wir können die hier genannten Unterkünfte und Restaurants nur empfehlen und würden uns freuen, wenn euch die Infos inspirieren können. Vielleicht so sehr, dass ihr euch eine Reise nach La Réunion vorstellen könntet.


Du willst noch einmal sehen, was wir alles unternommen haben? Dann schaue dir gern noch einmal den ersten Teil unseres Reiseberichts an.

Oh! Lovely New York City.

Dieser Blogbeitrag enthält unbezahlte Werbung für Marken und Orte.


“Even if it ain’t all it seems
I got a pocketful of dreams
Baby, I’m from
New York, concrete jungle where dreams are made of
There’s nothing you can’t do
Now you’re in New York
These streets will make you feel brand new
The big lights will inspire you
Hear it for New York, New York, New York”

Alicia Keys

Ich war schon immer ein Träumer. Daher habe ich bisher auch immer nur davon geträumt, dass es mich mal nach New York verschlagen würde. Doch dann kam Ende letzten Jahres die einmalige Chance, für TUI/airtours dort zu arbeiten und drei Wochen später konnte ich noch einmal privat in die Stadt reisen, die niemals schläft. Mein Partner musste diesmal beruflich dort hin und ich konnte mit ins Flugzeug steigen. Das war die beste Möglichkeit, New York noch einmal in Ruhe kennenzulernen. Und somit wurden aus Träumen doppelte Realität.


Und geschlafen haben wir trotzdem. Wir übernachteten eine Woche lang im Pod51. Ein sehr nettes Boutique Hotel in Midtown Manhattan, East Side. Die Lage war super! Die Subway war in unmittelbarer Gegend, bis zum Central Park waren es ca. 30 Minuten zu Fuß.

Weeeeerbung.

Besonders schön war die Dachterasse, die für alle zugänglich war. Und egal wann wir dort oben waren, wir waren allein. Man ist nämlich in der Regel immer unterwegs und verbringt wenig Zeit auf dem Hotelzimmer. Die Gefahr, etwas zu verpassen, wäre hier viel zu groß!

Die Dachterasse des Pod51, New York.
Den ersten Eindruck von New York bekommen – am besten von oben

Beide New York Reisen habe ich mit einem Overview begonnen, was ich jedem ans Herz legen würde. Besonders für den ersten Trip! Denn so bekommt man gleich einen ersten Eindruck, wie groß diese einmalige Stadt ist. Weit oben minimiert sich der Geräuschpegel extrem und man spürt, wie klein man selbst und wie groß die Welt ist.

Für den besten Blick bieten sich zwei Möglichkeiten an: Top of the Rock oder das Empire State Building. Die Klassiker der Touristenattraktionen – daher muss man mit großen Besucherzahlen rechnen. Es sei denn, man wählt ganz weit außerhalb liegende Zeiten, wie früh morgens oder nach 22:00 Uhr. Des Weiteren kann man auch auf das ONE World Trade Center. Hier habe ich es allerdings nicht herauf geschafft, aber die Aussicht muss genau so atemberaubend sein.

Der Blick vom Empire State Building, 86. Stock. Wenn man genau hinsieht, erkennt man östlich vom ONE World Trade Center auch die Freiheitsstatue.

Ich habe es besonders genossen, einfach meinen Blick schweifen zu lassen. Beim ersten Betreten der Fläche fühlt es sich kurzzeitig so an, als würde die Zeit stehen bleiben. Ich habe mich vor allem an die schwerste Zeit New Yorks zurückerinnert, als 9/11 in die Bücher der Geschichte eintrat. Wieviele Menschen genau an diesem Platz wie ich standen und das Unglück live mitansehen mussten. Allein dieser Gedanke bringt jetzt erneut Gänsehaut…

Der Blick auf das Empire State Building, vom Top of the Rock, 69. Stock. Direkt dahinter sieht man das neue ONE World Trade Center. Hier standen früher die Twin Towers.
Man erkennt sogar die Parade vom St. Patrick’s Day.

Zurück zum Ausblick: Ihr glaubt gar nicht, wie gern ich meine Drohne los geschickt hätte. Nur ist dies in komplett Manhattan strickt verboten. Gewerblich Drohne fliegen darfst du hier auch nur mit einem offiziellen Führerschein, der mehrere Tage dauert und gut Geld kostet. Abgesehen von all den Genehmigungen, die man sich vorab einholen muss. Aber ehrlich gesagt finde ich es auch vollkommen in Ordnung, dass hier Flugverbot herrscht. In Bezug auf all die übermutigen Touristen würde hier vollkommenes Drohnen-Chaos ausbrechen.

ToDos in New York – die Sehenswürdigkeiten

Wenn man nach New York will, sollte man sich vorab ganz genau überlegen, was man alles sehen möchte. Die Zeit ist begrenzt und pro Aktivität sollte genügend Zeit eingeplant werden, da man jeden einzelnen Stopp ja auch genießen möchte. Der Explorer oder City Pass ist hier auf jeden Fall zu empfehlen, bei dem man einiges an Geld sparen kann. Jedoch kann man sich auch einige Dinge ganz kostenlos anschauen:

New York Public Library – sehr eindrucksvoll, wenn man nur unsere Büchereien gewöhnt ist.
Psst! Der Blick von innen. Der Eintritt ist selbstverständlich kostenlos.
Beginn der Rushhour im Grand Central Bahnhof (der größte New Yorks).

Ich würde jedem raten, einen Mix aus Sightseeing Touren und einfachem Entspannen zu machen. Das kann man super in einem der vielen kleinen Stadtparks oder in Cafés. Ich liebe es, den ganzen Trubel zu beobachten und einfach mal alles ruhen zu lassen. Denn die Reizüberflutung bei einem Städtetrip ist nicht weit entfernt und man muss irgendwie immer wieder alles verarbeiten und wirken lassen.

Beim Entspannen entdeckt man auch die kleinen Dinge aus der Großstadt.

Aber natürlich möchte man auch die berühmten Gebäude und Plätze sehen, die man aus Filmen und Büchern kennt. Daher habe ich mich auf den Weg gemacht und mir meine liebsten Sehenswürdigkeiten herausgepickt. Es folgen ein paar Eindrücke:

Das berühmte Flatiron.
Der ehemalige Sitz der “The New York Times”
Der Central Park bei Nacht.
Die High Line im Südwesten Manhattans. Eine stillgelegte Subay-Strecke, die man zu Fuß erkunden kann. Hier hat man einen besonders schönen Blick in die New Yorker Straßen.
Blick von der High Line. <3

Ich habe zwar einige gelbe Taxis fotografiert, war aber die gesamte Zeit nur zu Fuß oder auch mal kurz mit der Subway unterwegs. Ein Mietwagen hätte mich bei diesem Verkehr nur irre gemacht. Viel schöner ist es, beim Gehen den Blick nach oben zu wenden und die Umgebung regelrecht aufzusaugen. Apropos schlendern und gehen: Man gewöhnt sich auch ziemlich schnell den New Yorker Gang an, wenn es darum geht Straßen (und rote Ampeln) zu überqueren. Auch wenn die Police direkt an der Kreuzung steht, wird die Straße überquert, wenn es nun mal eben passt. Zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch hier merkt man wieder, man hat Europa und besonders Deutschland verlassen. 😉

Kurzer Tripp übers Wasser – Williamsburg

Was auch nicht fehlen darf, ist ein Trip nach Williamsburg! Ein Viertel mit ganz eigener Geschichte und Vielfalt. Hier treffen Orthodoxes Judentum auf Künstler und Musiker, weswegen dieser Teil Brooklyns auch “Hipster Viertel” genannt wird.

Im Domino Park habe ich mich mit dem Blick auf Manhattan kurz ausgeruht, bevor es wieder zurück zwischen all die Wolkenkratzer ging. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon eine Menge Kilometer zu Fuß geschafft. Daher war in diesem Moment für mich persönlich das reine Genießen vor Ort wichtiger, als DAS perfekte Foto zu finden, weshalb es aus Williamsburg eher weniger Bilder gibt. 😉

Die Williamsburg Bridge, Richtung Manhattan
Domino Park – null überlaufen und ausgestattet mit Holzliegen. Super!
Fern ab vom Standardfoto – eigene Blickwinkel entdecken

Ich erwähne es häufig: Ich liebe es, neben den Standard Motiven eigene Perspektiven zu entdecken, die nicht jeder auf seiner Kamera oder seinem Handy hat. Daher ist es immer wieder super wichtig, nicht ständig durch die Linse zu schauen. Ich packe meine Kamera häufig komplett weg (wie in Brooklyn/Williamsburg) und laufe einfach drauf los. So entdeckt man beispielsweise auch wahnsinnig schöne Empfangshallen, wie die der Ford Foundation oder New Yorker Männer, die auch einfach nur die Aussicht genießen:

Eingangshalle der Ford Foundation. Wie schön ist diese Idee bitte?
Aus dem Leben gegriffen á la America.

Es fällt bestimmt dem einen oder anderen auf: Ich fotografiere wenig Menschen auf Reisen. Das unterscheidet mich vielleicht von anderen “Travel Photographern”, die häufig Portraits in ihre Dokumentationen mit einbauen. Davon habe ich mich jedoch ein wenig distanziert. Grund hierfür ist hauptsächlich der Datenschutz – denn jedem (EU oder nicht) Bürger steht es zu, seine Identität selbst zu bewahren. Und dann möchte ich nicht diejenige sein, die fremde Gesichter ohne Erlaubnis ins Internet stellt. So schön manche Situationen mit Menschen auch wären! Aber dennoch lege ich lieber den Fokus auf Atmosphäre, Natur oder Architektur. Wenn man auf meinen Bildern Menschen sieht, haben diese meist eine “verdeckte Identität”, wie beispielsweise der Mann mit Sonnenbrille und abgewandtem Blick.

Apropos Atmosphäre: Es folgen wieder ein paar Schnappschüsse aus den Straßen New Yorks (alles aus der Hüfte fotografiert, beim Überqueren von Straßen oder generell beim Schlendern).


9/11 – ein wundervolles Denkmal und ganz viel Gänsehaut

So gut wie jeder kann sich an diesen Tag zurückerinnern und weiß genau, was er getan hat. Der 11. September wird wohl für immer im Gedächtnis bleiben. Daher ist es auch wirklich berührend, sich das Memorial anzuschauen. Meiner Meinung nach bekam diese Gedenkstätte ein ganz wundervolles Design. Die Idee der zwei Brunnen und des Oculus gehen unter die Haut. Die New York Times taufte das weiße Gerippe auch “aufsteigenden Phönix”. Hierin befindet sich der wohl teuerste Bahnhof der Welt sowie ein Shopping Center. Und das Besondere: am 11. September wird das Dach geöffnet. Genau so lange, wie die Tragödie vom ersten bis zum letzten Einsturz der Türme angedauert hat.

Der Oculus.
Einer der zwei Brunnen. Wenn ihr eine weiße Rose an einem der 3.000 Namen entdeckt, bedeutet das, dass derjenige an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte.

Das neue Gebäude, das ONE World Trade Center, findet direkt neben dem Memorial seinen Platz. Und solltet ihr vor Ort sein, stellt euch einmal genau in die Mitte und schaut nach oben. Durch das Spiel mit der Geometrie scheint der Turm ins Unendliche zu steigen. <3

Kultur muss sein – American Museum of Natural History

Neben all den öffentlichen Plätzen und Aussichtsplattformen stand vor allem das American Museum of Natural History auf der ToDo-Liste. Und das zu recht! Wir waren den gesamten Tag dort und haben längst nicht alles gesehen, obwohl wir schon recht zügig durch all die Hallen gewandert sind. Am meisten beeindruckend waren all die besonders gut erhaltenden Dinosaurier Skelette, die einem klar machten, was unser Planet Erde schon alles durchmachen musste.

T-Rex himself.
Mammut-Gigant

Besonders schön war es zu beobachten, wie viele Väter ganz bemüht ihren Söhnen und Töchtern die einzelnen Tiere und Geschehnisse erklärt haben. Das Funkeln in den Augen der Kinder – wunderschön! Generell war dieses Museum alles andere als staubtrocken und langweilig. Es ist für jede Generation geeignet und auch das “50-Minuten-im-Regen-Anstehen” hat sich locker gelohnt.

Der legendäre Times Square – Die wohl teuerste Werbeplatzierung

Der Times Square… ja, wir waren dort. Aber ehrlich gesagt war dies eine Sache, die mich weniger umgehauen hat. Klar, der Gang aus einer recht unscheinbaren Seitenstraßen auf einen extrem hellen Platz mit unzähligen LED-Wänden war schon mit einem “Wow-Effekt” behaftet. Aber irgendwie war mir das alles zu viel. Zu viel Werbung und zu viel Scheinwelt. Dann wäre ich lieber in eins der zahlreichen Musicals gegangen – nur leider war hierfür die Zeit zu knapp.

Und was ist mit der Brooklyn Bridge?

Während meines Privataufenthalts waren wir tagsüber auf der Brooklyn Bridge. Und was soll ich sagen… wow. So viele Menschen auf einem Fleck – ich habe größten Respekt vor der Statik dieser Brücke! Es waren einfach zu viele Leute. Man konnte diesen Ort kaum genießen. Umso schöner war es bei meinem ersten New York Besuch. Hier sind wir um 07:00 Uhr morgens auf der Brücke gewesen und waren neben ein paar Joggern so gut wie allein. Und das frühe Aufstehen würde ich auch jedem empfehlen. Denn so kann man die Aussicht und das Feeling einfach viel besser genießen. Die Fotos werden sowieso viel besser, denn aufgrund der ganzen Menschenmasse hatte ich erst recht keine Lust auf Bilder.

Sobald ich die Freigabe vom Kunden habe, werden hier noch ein paar Brooklyn-Bridge-Eindrücke vom ersten NY-Trip nachkommen. Als Entschädigung gibt es ein Schnappschuss von meinem Handy:

07:00 Uhr morgens – ein Traum!
Jede Reise hat ihr Ende

Leider musste ich dann irgendwann wieder feststellen, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man glücklich und zufrieden durchs Leben geht. Zack war eine Woche rum und heute sitze ich in Deutschland am Rechner und habe den Alltag wieder.

New York wird mir unfassbar positiv in Erinnerung bleiben. Durch einige Smalltalks habe ich auch immer wieder gemerkt, wie nett, offen und hilfsbereit die New Yorker sind. Auch die kulinarische Reise war jeden Tag ein Traum! Leider muss man dafür einige Dollar hingeben. Denn die Lebensunterhaltungskosten sind sehr teuer – genau so wie das gesamte Leben in dieser Stadt. Aber es ist und bleibt New York!

Zum Abschluss hier noch ein paar New York Eindrücke bei Nacht:


Ihr habt noch nicht genug von New York? Auf meiner Webseite habe ich all meine Eindrücke hochgeladen. Klickt euch einfach hierhin.

Im Ausland arbeiten & fotografieren

Dieser Blogbeitrag “Im Ausland arbeiten & fotografieren” enthält unbezahlte Empfehlungen und Markennennungen.

Du bist selbstständig und möchtest gern einmal im Ausland arbeiten? Oder du möchtest gern dein Portofolio erweitern und planst eine Menge Equipment mitzunehmen? Dann findest du im Folgenden ein paar heiße Tipps, die die Vorbereitungen entspannen und dich vor möglichen Fallen schützen.

Die Vorbereitungen fürs Ausland sind das A und O

Sollte sich bei euch die Gelegenheit ergeben, bei der ihr ins Ausland fliegen dürft, um eurem Beruf nachzugehen: herzlichen Glückwunsch! Ich weiß noch, wie aufgeregt ich bei meinem ersten Einsatz war und wie viel ich von solch einer Reise lernen konnte. Doch wenn man selbstständig ist und eine Menge Equipment mit ins Flugzeug nehmen möchte, sollte man ein paar Dinge beachten.

Step 1: Versicherungen & A1-Bescheinigung

Ein leidiges Thema, das aber immer wieder viel zu wichtig ist. Bevor ihr eure Reise antretet, solltet ihr eure Versicherungen checken. Dabei meine ich allerdings nicht nur die Technikversicherung (ist auch alles im EU- und Nicht-EU-Raum versichert?), sondern vor allem eure Sozialversicherung. Geht man im Ausland einer Tätigkeit nach, so müssen für dieses Land geltende Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden. Für kurzzeitige Aufenthalte existieren Abkommen unter den verschiedenen Ländern. Ihr seid dafür verantwortlich, einen Nachweis mit euch zu führen, dass ihr während der Reise bereits entsprechende Abgaben in Deutschland abführt.

Bei einer vorübergehenden Erwerbstätigkeit eines Selbstständigen in einem EU-Mitgliedstaat oder in den USA musst du dich bei deiner Krankenkasse oder der Deutschen Rentenversicherung melden. Die sogenannte A1-Bescheinigung kennt kaum einer, obwohl sie für Deutsche eine Pflicht-Bescheinigung ist. Für Angestellte steht der Arbeitgeber in der Pflicht, sich rechtzeitig um solch eine Bescheinigung zu kümmern. Als Selbstständiger seid ihr allerdings euer eigener Chef und tragt demnach auch die Verantwortung.

Ich persönlich bin bei der Techniker versichert und habe meinen Antrag hier erhalten: A1-Be­schei­ni­gung. Am besten ihr fragt bei eurer Versicherung einmal direkt nach. Nach erfolgreichem Antrag erhaltet ihr dann ein Dokument, das ihr während der Reise verpflichtend bei euch führt und zur Sicherheit noch einmal digitalisiert. Andernfalls kann es bei spontanen Kontrollen (Prüfung in Bezug auf Schwarzarbeit) zu ernsten Problemen kommen.

Wenn ihr jedoch privat unterwegs seid, keine Sorge! Dann braucht ihr eine solche Bescheinigung natürlich nicht. Aber prüft dennoch eure Versicherung für das teure Equipment, solltet ihr eine haben.

Der Zoll und seine Kontrollen – watch out!

Wer bereits viel fotografiert und sich einen bestimmten Umfang an Bodys und Objektiven zugelegt hat, wird wissen, was dieses Equipment an Geld gekostet hat. Und solltet ihr aus dem Ausland wieder nach Deutschland einreisen, wisst ihr bestimmt auch, dass es nur einen Freibetrag von 430,00 € für mitgeführte Waren gibt. Nun kann es vorkommen, dass der Zoll Verdacht erhebt, ihr hättet Teile eurer Ausrüstung im Ausland gekauft. Dazu zählt beispielsweise auch der Laptop oder andere technische Geräte. Um diesem Vorwurf entgegenzuwirken und teure Gebühren zu vermeiden, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Rechnung der Ausrüstung: Ihr könnt Kopien der vereinzelten Rechnungen anfertigen und mitführen. Diese beweisen im Notfall, dass ihr die Geräte bereits in Deutschland gekauft habt.
  2. Auskunftsblatt INF 3 für Rückwaren“: Dieser kostenlose behördliche Nachweis ist zwar zeitaufwendiger und nur zeitlich begrenzt gültig, aber am sichersten für die Wiedereinreise. Hier wendet man sich vorm Hinflug an das zuständige Zollbüro am Flughafen und lässt sich eine Bescheinigung über alle Modelle und Seriennummern ausstellen.

Im besten Fall werdet ihr natürlich nicht angehalten und könnt einfach eure Rückreise beenden.

Das richtige Packen – Handgepäck vs. Aufgabegepäck

Grundregel Nr. 1 für jeden Fotografen: Gib dein Leben niemals auf! D.h. packe niemals etwas von der Ausrüstung in das Aufgabegepäck. Ich würde eher mein Handgepäck aufstocken. Ansonsten wäre ich den Flug über viel zu nervös. Alles sollte ins Handgepäck, damit auch nichts verloren oder durch Stöße kaputt geht. Leider kommt hier direkt das erste Problem: das Gewicht. Denn wenn man schon ins Ausland reist, möchte man am besten viel mitnehmen. Aber mit ein paar Tricks ist auch das kein Hindernis mehr.

Nutzt zum Handgepäck das Freigepäck. Je nach Airline könnt ihr zusätzlich eine Kameratasche mitnehmen (checkt vorher die gültigen Maße). Gerade wenn diese Tasche ein Laptopfach besitzt, darf auch diese Tasche mit in die Kabine. Somit könnt ihr das Gewicht schon sehr gut aufteilen. Ich reise hier immer mit meinem Fotorucksack und einer Fototasche. Zusätzlich kannst du dir deine Kamera mit Objektiv auch um den Hals hängen, wenn du möchtest. Dieses Gewicht wird dann nämlich nicht gezählt. Man darf die Summe des Gepäcks wirklich nicht unterschätzen, wenn man noch Ersatzklamotten und Beauty-Produkte beachtet. Sollte der Hauptkoffer nämlich verloren gehen oder spät nachkommen, ist man froh, Ersatz im Handgepäck zu haben.

Zusätzlich ein kleiner Tipp, damit bei der Sicherheitskontrolle alles fix geht: Packe die Akkus, Batterien und Kabel in eine kleine Extratasche. Diese kannst du schnell auspacken und zeigen. Gerade bei Akkus & Co. können immer mal Nachfragen kommen. Übrigens: Akkus dürfen auf keinen Fall in das aufgegebene Gepäck verfrachtet werden. Es besteht die Möglichkeit, dass sie explodieren – keine schöne Situation, wenn das in der Luft im Frachtraum passiert. Akkus müssen daher stets zugänglich sein.

Vor Ort: Schleppt nicht alles mit euch rum

Wenn ihr dann endlich vor Ort angekommen seid und die ersten ToDos auf der Liste stehen, überlegt, was ihr fotografieren möchtet. Schätzt Situationen und das dazu passende Equipment ein. Ansonsten schleppt ihr alles mit euch rum und das geht ganz schön auf den Rücken (ich spreche aus Erfahrung). Natürlich ist der Tagesablauf immer sehr individuell und kundenabhängig (oder von eurer privaten Planung). Aber meistens hat man im Ausland einen definierten Tagesplan, bei dem man erst wieder gegen/oder am Abend im Hotel einkehrt. Hier müsst ihr einfach ein bisschen auf eure Erfahrung vertrauen oder auf euer Bauchgefühl hören. Überlegt, welche Linsen ihr wirklich braucht und wie ihr diese einsetzen möchtet.

Habt immer das Ziel vor Augen: Was möchtet ihr?

Die Verlockung ist meistens groß. Man hat im Kopf, nur eine begrenzte Zeit vor Ort zu sein und möchte am liebsten 24 Stunden durchgehend fotografieren. Dies wäre allerdings nicht sonderlich effektiv. Habt vielmehr parallel im Kopf, was ihr mit euren Aufnahmen erreichen möchtet. Wenn ihr einen Kunden an der Hand habt, wird dieser bestimmte Wünsche haben. Denkt daher immer an ein detailliertes Briefing, damit nicht erst im Nachhinein auffällt, was man noch alles hätte einfangen sollen. So seid ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Die Ablenkung im Ausland ist ständig vorhanden. Immerhin fließen tausende Eindrücke auf einen ein. Daher ist es umso wichtiger, sich immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zusätzlich ist es ratsam, permanent das Material zu prüfen. Ich schaue beispielsweise vor Ort schon immer direkt alles an und merke, ob ich die nötigen Shots im Kasten habe. Dabei zoome ich auch viel in die Bilder hinein, um direkte Qualitätskontrollen zu machen. Ich bin ein absoluter Schärfeliebhaber und dreh am Rad, wenn Bilder nicht richtig fokussiert sind. Um sich nachher nicht zu ärgern, prüfe ich lieber direkt. Auch wenn es zeitaufwendiger ist. Das gleiche gilt bei Aufnahmen mit schwierigen Lichtverhältnissen, bei denen ihr ohne Blitz fotografiert (meiner Meinung nach die Königsklasse…). Hier ist gerade bei Menschen umso wichtiger, dass Konturen im Gesicht vorhanden sind und dass das Rauschen durch erhöhte ISO-Werte im grünen Bereich bleibt.

Stellt euch eine Challenge!

Ich liebe es (privat wie auch beruflich), mir immer kleine Challenges zu stellen. So habe ich mir beispielsweise auf Mallorca vorgenommen, die Insel so zu fotografieren, dass alle Vorurteile und Klischees aufgehoben werden können. Außerdem wollte ich jegliche Menschen(massen) auf Fotos vermeiden, um potenzielle DSGVO-Problematiken auszuschließen. 😉

Für New York hatte ich mir ebenfalls ein paar Motive vorgenommen, die ich unbedingt einfangen wollte. Und wenn dieser Fall dann eintritt, fühlt man sich einfach nur bestätigt und zufrieden. Generell bin ich mehr der Fan davon, im Ausland bekannte oder berühmte Fotospots zu umgehen, da diese Motive wirklich jeder auf der Kamera hat. Viel mehr suche ich mir selbst Winkel und Ecken, die die Destination aus meiner Sicht wiedergeben. Schwimmt stets gegen den Strom und werdet kreativ! Und zu guter letzt: Schaut nicht ständig durch die Linse oder das Smartphone. Hebt den Kopf und lasst euch Zeit, eure Umgebung kennenzulernen. So entdeckt ihr auch Motive, die nicht jedem direkt ins Auge springen.

Nachbearbeitung: Denkt bereits vorab an das finale Bild

Ein Punkt, den ich seit Jahren verfolge: Ich habe beim Fotografieren direkt das finale Bild vor Augen. Ich weiß bereits vor Ort, wie ich das Bild im Nachhinein optimieren möchte. Wenn ihr diesen Schritt im Hinterkopf behaltet, werdet ihr vor Ort auch schneller zufrieden sein und mit Euren Vorhaben abschließen können. Denn dann bleibt umso mehr Zeit fürs Genießen und Wirken lassen – auch ein sehr, sehr wichtiger Aspekt beim Arbeiten und Fotografieren im Ausland!

Last Step: Genießen.

Ohne innerliche Ruhe und Vertrauen zum eigenen Können wird man die Zeit im Ausland weniger genießen können. Es ist vielmehr wichtig, die Zeit vor Ort effektiv und nachhaltig nutzen zu können und das auch mal ohne Kamera. Daher ist es wichtig, sich vorher Gedanken zu machen, was man gern fotografieren möchte. Drum herum kann man die Zeit “privat” einsaugen und vor allem die Menschen und die Kultur spüren. Ich lieb es (wenn ich privat unterwegs bin), mich eine Zeit lang in ein zentrales Café zu setzen und den ganzen Trubel drum herum zu beobachten. So kommt man meines Erachtens erst richtig im entsprechendem Land an. Diese Vibes könnt ihr dann umso besser in eure Arbeiten einfließen lassen. Der Jackpot tritt ein, wenn die Betrachter nachher beim Ansehen der Bilder spüren, wie es vor Ort gewesen sein muss.