Man begegnet sich auf der Straße, man begrüßt sich und fragt überschwänglich “wie gehts dir?”. Natürlich geht es einem gut, denn würde man wirklich sagen, dass es einem in diesem Moment vielleicht einfach mal nicht so gut geht und man nicht zufrieden ist?
Jeder kennt es…
…diese Phasen, in denen es einem aus unerklärlichen Gründen einfach nicht gut geht. Man ist unzufrieden, man regt sich schnell über Kleinigkeiten auf und ist nur am rummäkeln – an anderen und an sich. Diese Unzufriedenheit habe ich auch erlebt und ich habe sie gehasst. Denn eigentlich hatte ich gar keinen Grund, so schlecht drauf zu sein. Ich war gesund, ich hatte ein Dach über dem Kopf und hatte tolle Menschen um mich herum. Aber innerlich war da einfach dieser dicke Knoten, der mich zuschnürte. Es war Zeit, diesen Knoten zu lösen.
Die Lösung war dann tatsächlich ein Funke Mut und der Schritt in die Selbstständigkeit. Dass das letztendlich den Knoten lösen würde, hätte ich niemals gedacht. Natürlich will ich jetzt niemanden erzählen, dass er sich sofort selbstständig machen muss, um glücklich und zufrieden zu werden. Ich möchte vielmehr damit sagen, dass der Schlüssel zum Glück manchmal schräge Entscheidungen sind.
“Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst.” – Albert Schweitzer
Diese Geisteshaltung, oder auch Einstellung zum Leben, ist dein größter Antrieb. Ohne sie ständen wir orientierungslos in der Gegend rum und könnten nur schwer eigene Charaktereigenschaften bilden. Ohne eine gesunde Geisteshaltung leben wir nur danach, anderen zu gefallen, Erwartungen zu erfüllen und immer das möglichst beste abzuliefern. Man schaut viel zu oft nach anderen und misst sich an fremden Menschen. Hört man sich aber mal in einer ruhigen Minute selbst zu, sind da die heimlichen Wünsche und manchmal auch abstrusen Vorstellungen. Aber umso ominöser die Gedanken machmal sind, desto spannender wäre es doch mal, es einfach auszuprobieren. Oder?
Wo fängt man nun aber am besten an?
Seien es eine Annahme von mehr Verantwortung, ein Gang in eine ganz andere berufliche Richtung, eine große Reise die länger als drei Wochen dauert oder auch einfach nur das Überwinden von kleinen Ängsten. Entscheidungen können dein Leben verändern und etwas Großartiges in dir auslösen. Gerade letztens erst bin ich breitgrinsend und mit guter Musik auf den Ohren durch die Straßen spaziert – ohne, dass ich es bemerkt habe. Erst, als mich andere Menschen ebenfalls breit anlächelten, habe ich gemerkt, wie mein Äußeres mit dem Inneren harmonierte. Und warum? Weil ich einfach zufrieden war, mehr nicht. Ich war so sehr zufrieden mit meinem Leben und mit dem, was ich tagtäglich erschaffen und erleben kann. Hätte mich in dem Moment jemand gefragt, wie es mir geht, hätte ich ihn wohl am liebsten umarmt.
Als Sternzeichen Waage stehe ich jeglicher Entscheidung eigentlich sehr skeptisch gegenüber. Aber wenn ich eins aus dem letzten Jahr gelernt habe, dann ist es nicht nur Entscheidungen zu treffen, sondern auch voll und ganz dahinter zu stehen. Dass die ein oder andere getroffene Entscheidung auch einmal in die falsche Richtung gehen kann, ist natürlich klar. Aber dann ist man auch wieder eine Erfahrung reifer und man sollte sein Handeln einfach direkt fortsetzen, ohne groß zurückzusehen.
Wie sieht’s bei dir aus?
Wenn du jetzt in diesem Moment einmal kurz die Augen schließt und überlegst, was dich genau in diesem Moment glücklich machen würde – was wäre das? Du willst einfach mal wieder mehr Zeit für dich haben? Dann mach das. Am besten direkt heute und sei es nur für eine halbe Stunde. Aber mach es!
Würden dich vielleicht größere Dinge glücklicher machen, wie eine Reise? Du willst etwas sehen von der Welt? Dann lege noch heute etwas Geld zur Seite und beginne ein wenig zu sparen. Seien es im Monat auch nur ein paar Euro, aber du bist deinem Traum danach schon ein kleines Stückchen näher.
Was ich damit sagen will: der erste Schritt in Richtung der Umsetzung fühlt sich wundervoll an und macht dich direkt zufriedener. Denn du hast begonnen, etwas zu ändern – du bist aktiv und kannst regelmäßig kleine Updates in deinem Leben spüren. Probiere es einfach mal aus und streiche Zweifel, Pessimismus und Ängste aus deinen Gedanken. Diese ziehen Unzufriedenheit automatisch an – genauso wie die perfekte Scheinwelt (Instagram & Co.) im Netz. Drapierte Szenarien im Bett und auf dem Frühstückstisch, eingezogene Bäuche oder seltsame Posen vor dem Spiegel – schaue dir lieber die Realität an.
Ich glaube wir müssen uns viel öfter aus dem Trubel unserer Gesellschaft herausnehmen und darüber nachdenken, was uns als losgelöste Person ausmacht. Seien es die sportlichen Vorlieben, die künstlerischen, die naturwissenschaftlichen oder auch handwerkliche Richtungen – wir als Individuum sollten dem nachgehen, was uns aus dem tiefsten Inneren lächeln lässt und stolz macht. Wir sollten uns einfach mehr selbst zuhören und intuitiv das tun, was uns erfüllt und wodurch wir am Ende des Tages gut einschlafen können. Dann ist zufrieden sein auch gar nicht zu schwer. ♥
Eine Antwort auf „Zufrieden sein – ist das wirklich so schwer?“