Sterne fotografieren | Crashkurs

Der folgende Blogbeitrag enthält Nennungen
und Empfehlungen von Marken | unbezahlte Werbung.

Sie sind immer da, aber man sieht sie nicht immer so gut – Sterne. Der Blick in den Himmel kann einen schon umhauen. Besonders nachts öffnet sich teilweise eine andere Welt, in die man blicken kann. Es funkelt und der Nachthimmel sieht so unendlich weit aus, obwohl man ins scheinbare “Nichts” blickt.

Astronomie hat mich irgendwie schon immer begeistert. In meinem zweiten Leben hätte ich nichts gegen eine NASA-Karriere. Da ich allerdings im Hier und Jetzt lebe und sicherlich zu wenig im Physikunterricht aufgepasst hab, lebe ich meine Begeisterung in der Fotografie aus. Allerdings auch noch nicht all zu lange, denn erst letztes Jahr hab ich so richtig Gefallen daran gefunden, als ich auf La Réunion einen Teil der Milchstraße einfangen durfte.

Man konnte die Milchstraße vom Parkplatz des Hotels mit bloßem Auge erkennen, was ein absolut irres Gefühl war. Daher kommen wir auch schon direkt zum ersten Punkt, wie man am besten Sterne fotografieren kann:

1. Die Gegebenheiten für freie Sterne müssen stimmen

Der Ausdruck “eine sternenklare Nacht” hat schon seine Bedeutung, denn um die Sterne richtig gut einfangen zu können, solltet ihr eine Nacht erwischen, in der keine Wolken am Himmel zu sehen sind. Zusätzlich sollte es so richtig schön dunkel sein. Also fahrt oder geht lieber ein Stück aufs Land, wo so wenig Lichtverschmutzung wie möglich vorhanden ist.

Zusätzlich ist es am besten, wenn ihr kurz vor Neumond fotografiert, also habt auch einen Blick auf die Mondphasen. Ihr werdet in dieser Phase keinen Mond als stark reflektierende “Störquelle” am Himmel entdecken, da er sich zwischen Sonne und Erde befindet. Der Neumond ist quasi unsichtbar, da die Sonne ausschließlich die der Erde abgewandte Mondhälfte anstrahlt. Eine perfekt Bedingung, um Sterne zu fotografieren!

Quelle: https://vollmond-info.de

2. Stabilisation & lichtstarkes Equipment

Wer schon öfter mal bei schlechten Lichtverhältnissen fotografiert hat, weiß, dass es schnell zu verwackelten Aufnahmen kommen kann. Um das beim Fotografieren von Sternen zu vermeiden, braucht ihr am besten folgende Dinge:

  • ein standfestes Stativ
  • lichtstarkes Kamera-Equipment
  • Fernauslöser / App, mit der ihr die Kamera auslösen könnt (zur Not: Selbstauslöser)

Ein Stativ ist keine große Sache – gibt es an jeder Ecke und auch zu guten Preisen. Es sollte nur nicht zu leicht sein, damit es jeglichen Windstößen standhaft bleibt und auch nicht durch das Kameragewicht umkippt.

Bei dem lichtstarken Kamera-Equipment wird es dagegen schon schwieriger. Um ideal Sterne und generell dunkle Szenen aufnehmen zu können, sollte euer Kamera-Body hohe ISO-Bereiche ermöglichen und die Objektive eine Blende von 1.4 oder kleiner haben. Blenden von 1.8 sollten auch gehen, aber alles dadrüber hinaus wird zur Herausforderung, wenn ihr scharfe und kontrastreiche Aufnahmen erzielen möchtet. Ich fotografiere Sterne am liebsten mit der Nikon D850 und dem 24mm 1.4.

Zusätzlich solltet ihr eure Fotos nicht mit eurem Finger auf dem Auslöser aufnehmen, sondern mit einem Funkauslöser, mit dem Timer (Selbstauslöser) oder einer App, mit der ihr eure Kamera steuern könnt. Warum? Durch das Auslösen an der Kamera können bei langer Belichtungszeit schon direkt minimale Erschütterungen zu Unschärfen führen. Daher ist es am besten, berührungslos auszulösen.

3. Die richtigen Einstellungen | RAW

Ohne korrekte Einstellungen wird es kein schönes Ergebnis geben. Da kann eure Kamera noch so gut sein. Faustregel Nr. 1 ist hierbei – RAW. Fotografiert immer in RAW, wenn ihr anschließend das Beste aus eurem Material herausholen möchtet.

Obendrein solltet ihr euch mit Blenden und Belichtungszeiten auseinandersetzen. Um die Sterne einfangen zu können, benötigt ihr eine kleine Blende (am besten 1.4 oder kleiner) und eine lange Belichtungszeit. Hier testet einfach mal aus, was passiert. Fangt bei einer halben Sekunde an und schraubt euch mal bis zwei Sekunden nach oben. Je nach Kamera und Gegebenheiten können da unterschiedliche Ergebnisse bei rauskommen. Hinzu kommt ein angepasster ISO Wert, der es ermöglicht, Licht ins Dunkle zu bringen.

Wenn ihr die richtigen Einstellungen gewählt habt, müsst ihr nun nur noch versuchen, den hellsten Punkt zu fokussieren. Das klappt manchmal durch den Live View und mit manueller Fokussierung am besten. Wenn ihr euch sicher seid, dass alles passt – auslösen und gespannt auf das Ergebnis warten! Der erste Eindruck wird euch schon umhauen. Probiert euch einfach mit verschiedenen Belichtungszeiten aus und bekommt ein Gefühl für die Einstellungen. Die Lernkurve steigt recht schnell an.

4. Das richtige Motiv für deine Sterne finden

Für den Anfang reicht es, wenn ihr euch erst einmal ausprobiert. Doch sobald ihr die die richtigen Werte im Gefühl habt, bringt es richtig Spaß, sich um den Bildaufbau zu kümmern. Nehmt gerne Bäume in den Vordergrund, oder auch mal Gebäude (am besten unbeleuchtet). Des Weiteren könnt ihr auch nach Sternbildern Ausschau halten, so wie ich auf La Réunion unbedingt die Milchstraße erwischen wollte. Hier empfehle ich z.B. die App “Sky Guide”. Hier wird euch der gesamte Himmel erklärt und das ist unfassbar spannend! Die 3,49 € sind gut investiertes Geld. Ihr haltet das Handy einfach in Richtung Himmel und es wird euch zeigen, was sich im Dunkeln verbirgt.

5. Trick 17 | Overlay von mehreren Aufnahmen

Wenn ihr bei euren Fotos einen gewissen HDR-Effekt erreichen wollt, der die dunklen Bereiche aufhellt und hellen Bereich abdunkelt, solltet ihr z.B. drei verschiedene Fotos mit dem selben Ausschnitt aufnehmen – also stellt hier mit ganz viel Feingefühl die Einstellungen um, ohne dass sich das Stativ oder die Kamera bewegt. Ich selbst arbeite mit einer App, mit der ich meine Kamera steuern kann. So passiert mit Sicherheit kein Ruckeln. Hier ein Beispiel:

Jetzt benötigt ihr am besten Adobe Photoshop, über das ihr ein “HDR” erstellen könnt (eine entsprechende Option sollte es wohl in der kostenlosen Alternative GIMP auch geben):

Ihr wählt die drei verschiedenen Bilder im RAW Format aus und lässt sie vom Programm öffnen.

Ihr habt verschiedene Möglichkeiten, die Bilder zu bearbeiten. Ich habe hier den 32-Bit-Modus gewählt und das Kästchen “Geisterbilder entfernen” aktiviert, um mögliche Verschiebungen im Motiv zu korrigieren. Anschließend müsst ihr nur auf “In ACR tonen” klicken und dann kann die Detailarbeit beginnen:

Hier habt ihr nun die Möglichkeit, an dem Histogramm zu arbeiten und weitere Details einzustellen. Im nächsten Screenshot sehr ihr beispielhafte Einstellungen.

Ihr seht schon, was mit ein paar Reglern möglich ist und das ist nur die Spitze vom Eisberg. Im Anschluss würde ich nun noch mit ein paar Photoshop Werkzeugen Details bearbeiten, indem ich einzelne Sterne mit dem “Nachbelichter-Werkzeug” aufhelle und andere Bereiche vielleicht noch etwas abdunkle.

Nur noch abspeichern und fertig ist der Blick in den Sternenhimmel. Probiert es gern mal aus! Ihr werdet sehen, wie viel Spaß das ganze bringt. Hier ein paar Beispiele, was mit dieser Technik alles möglich ist:

Der helle Himmelskörper in der rechten unteren Ecke ist im Übrigen der Planet “Venus”.

La Réunion, l’île intense | Teil 2

Dieser Blogbeitrag enthält unbezahlte Werbung/ Empfehlung für Marken und Orte auf La Réunion.


Wer Urlaub machen möchte, möchte gut unterkommen und sich gut informiert fühlen. Gerade wenn man tagsüber viel unternimmt, ist ein entspanntes “nach Hause kommen” total wichtig. Erfahre im zweiten Teil mehr über unsere Unterkünfte und über weitere Eindrücke aus unserem La Réunion Urlaub:


U R L A U B.

Wir haben uns für unsere drei Wochen Aufenthalt für zwei Hotels entschieden. Das erste liegt an der Westküste und das zweite an der Ostküste. So konnten wir mit unserem Mietwagen die Insel in alle Richtungen erkunden. Apropos Mietwagen:

La Réunion hat eine Fläche von 2.504,72 km² und einen Durchmesser von 50 – 70 km. D.h. zu Fuß ist es innerhalb von drei Wochen unmöglich, alles zu erkunden und mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Ziele auch begrenzt erreichbar. Viele Ausgangspunkte für Wanderungen sind demnach nur mit dem Auto zu erreichen. Daher war es für uns direkt klar, dass wir die gesamte Zeit ein Auto mieten wollten. Das ist glücklicherweise an mehreren Stellen möglich. Wir haben unseren Wagen bereits im Vorfeld gebucht und haben ihn direkt am Flughafen abgeholt. Wenn ihr euch für einen entscheidet, dann achtet aber vor allem darauf, dass er genügend Power unter der Haube hat. La Réunion wird euch einige Straßen mit unglaublichen Steigungen bieten, da solltet ihr genügend PS auf Lager haben.

Diesen Vierräder haben wir die Zeit über richtig ins Herz geschlossen.

Aber nun zur ersten Unterkunft: die ersten zwei Wochen schliefen wir im ILOHA Seaview Hotel. Einem sehr angenehmen Hotel mit dem EU Ecolabel, das sich für nachhaltigen Tourismus einsetzt. Ab der ersten Sekunde haben wir uns sehr wohl gefühlt, zumal wir auf Englisch kommunizieren konnten, was kein Standard ist. Auf La Réunion wird hauptsächlich Französisch gesprochen, mit Ausnahme mal Englisch. Aber wenn man im Alltag unterwegs ist (Einkaufen, Restaurants) sind französische Grundkenntnisse zu empfehlen. Andernfalls kann es zu Verständigungsproblemen kommen. Zur Not gehen aber immer Hände und Füße, diese Sprache funktioniert überall.


Hier aber erst einmal ein paar Eindrücke des ILOHA Hotels:

Wir entschieden uns für einen Bungalow mit Kitchenette, da wir uns so selbst versorgen und abends kochen konnten. Wir waren mit allem wirklich sehr zufrieden und haben unsere kleine Hütte mit der gemütlichen Holzterrasse direkt in den ersten Sekunden ins Herz geschlossen.

Der Blick aufs Meer, die ruhige Anlage, das äußerst leckere Frühstück…das Hotel können wir jedem wärmstens empfehlen – auch Familien!

Diese kleine Dodo Flasche hier ist übrigens ein großer Grund, nach La Réunion zu kommen. Noch nie habe ich so ein gutes Radler/Bier getrunken.

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn euer Hotel zum Zuhause wird? Immer wenn wir tagsüber viel unterwegs waren, viel gewandert sind und kaputt waren, war das Nachhausekommen eine Wohltat. Das abendliche Kochen auf der Terrasse beim Zirpen der Grillen und bei Meeresrauschen – einfach perfekt.


Ab und zu haben wir natürlich auch außerhalb gegessen, da man meiner Meinung nach so auf eine leckere Art und Weise Land und Leute kennenlernen kann. Da der erste Tag aufgrund unserer Verlobung so besonders war, haben wir es uns nicht nehmen lassen, den ersten Abend in der Beach Bar L’UniVert zu verbringen:

Unser erster Abend in der Strandbar L’UniVert – absolute Empfehlung!

Da dieser Abend so entspannend war und der Service total freundlich, wussten wir, dass wir wiederkommen würden. Bevor wir unsere Unterkunft wechselten, haben wir diesem schönen Ort also noch einmal einen Besuch abgestattet und zwar bei Tageslicht:

Bruschetta mal in deftig

Ein weiteres Restaurant, auf welches wir durch die Empfehlung unseres Hotels aufmerksam wurden, war der Italiener Al Gusto. Wir hatten am Abend Glück und haben spontan zwei Plätze bekommen. Aber besser ist es doch, vorab zu reservieren, da der Laden sehr gut besucht ist – was aber auch kein Wunder ist. Die Pizzen waren unserer Meinung nach richtig gut.

Wer üppig belegte Pizzen liebt, wird hier glücklich.
Seht ihr dieses Glück in meinem Gesicht?

Das Essen auf La Réunion kann man europäisch und vor allem kreolisch beschreiben. Ich glaube das jeder hier etwas Leckeres finden kann. Die Insel strotzt aber vor allem vor Gewürzen und einer Vielfalt von Obst und Gemüse und hochwertigem Fisch und Fleisch.


Kommen wir zu einem weiteren Pizza-Tipp: Pizza Chez Simon – ein kleiner unscheinbarer umgebauter Van, in dem sich nun ein Steinofen befindet. Faire Preise und krosse Pizza machen das Abendessen perfekt.

Lokal & gut!

Das waren aber auch die einzigen Abende, an denen wir außerhalb unseres Hotels gegessen haben. Die restlichen Essen haben wir “zuhause” zubereitet und genossen. Denn das Angebot der Supermärkte ist super! Leader Price ist der gängigste Markt und man findet ihn in fast jeder Himmelsrichtung. Hier gibt es alles, was man benötigt. Jedoch sollte man sich darauf einstellen, dass vor allem Alkohol und importiere Süßigkeiten sehr teuer sind. Eine normale Tafel Milka-Schokolade kann schon mal fast 5€ kosten. Und auch unser Verzehr des Dodo Bieres machte sich etwas in der Geldbörse bemerkbar. Aber im Urlaub sollte man genießen – oder wie war das? 😉


Die ersten zwei Wochen gingen um wie im Fluge und es war Zeit, die Koffer zu packen. Aber nicht, um wieder nach Deutschland zu fliegen, sondern um ins zweite Hotel zu fahren, auf das ich mich auch schon sehr gefreut hatte: Diana Dea Lodge. Ein Ort, ein Haus und eine Atmosphäre, die mich umgehauen hat.

Das Hotel liegt etwas abgelegener, auf 650 m Höhe. Die Anfahrt ist recht abenteuerlich, da die Straße eine Autobreite schmal ist und durch zahlreiche Zuckerrohrplantagen führt. Aber dennoch gut machbar.

Inmitten des Nationalparks gelegen, der zum UNESCO-Welterbe gehört, hat man die Möglichkeit, 150 ha zu erkunden. Inmitten von ca. 100 frei lebenden Hirschen und Rehen, die an diesem Ort zuhause sind. Es ist keine Seltenheit, dass diese direkt vor deiner Terrassentür stehen und der Brunft freien Lauf lassen.

Doch nicht nur die Anlage, sondern auch unser Zimmer haute uns aus den Socken.

Die Einrichtung und Materialien gern einmal zum Mitnehmen bitte.
Nein, das ist kein TV – sondern der Blick aufs Meer.
2 x 2 Meter – Verwöhnung pur, wenn man ansonsten 1,40 m Breite gewohnt ist.
Die Lodge macht seinem Namen alle Ehre.

Leider hatten wir nur eine Woche Zeit, diesen tollen Ort zu genießen und nebenbei hatten wir ja noch Unternehmungen vor. Aber so haben wir wirklich jede Sekunde genossen und saugten die letzten Tage La Réunion auf.

Dieses Aufwachen vermisse ich bis heute.
Bestes Abendritual.

Wir sind so froh zu wissen, dass wir mit allen Entscheidungen richtig lagen. Es wurden keine Fehlentscheidung getroffen und wir haben jeden einzelnen Tag genießen können. Wir können die hier genannten Unterkünfte und Restaurants nur empfehlen und würden uns freuen, wenn euch die Infos inspirieren können. Vielleicht so sehr, dass ihr euch eine Reise nach La Réunion vorstellen könntet.


Du willst noch einmal sehen, was wir alles unternommen haben? Dann schaue dir gern noch einmal den ersten Teil unseres Reiseberichts an.

La Réunion, l’île intense | Teil 1


l’île intense – die intensive Insel. Der Titel ist Programm, denn diese Insel macht etwas mit dir. La Réunion zieht dich in ihren Bann und zeigt dir, was wirklich zählt im Leben. Du glaubst mir nicht? Dann sieh’ selbst:


Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, wie ich von La Réunion erfahren hatte. Ich hatte es irgendwo aufgeschnappt und seitdem ging es mir nicht mehr aus dem Kopf. Da wir bereits zwei Mal auf den Seychellen waren, wollten mein Partner und ich gern etwas Neues entdecken. Etwas, das uns umhaut, das wir zu Fuß erkunden können und das uns bis ans Lebensende glücklich machen wird. Es war der perfekte Zeitpunkt, eine Reise nach La Réunion zu buchen. Denn dieser Ort strotzt vor Pluspunkten:

Wir befinden uns tatsächlich in Europa, da diese Insel zu Frankreich gehört. Demnach kannst du allein mit deinem Personalausweis einreisen, auch wenn du über 9.000 km Entfernung vor dir hast. Du profitierst vom Euro, vom Datenroaming und von europäischen Straßen. Denn ganz ohne Mietwagen würde ich keinen Aufenthalt empfehlen.

Ein weiterer Vorteil ist die Abwechslung, die dich erwarten wird. Es warten weite (auch schwarze) Strände auf dich, schroffes Vulkangestein, eine vulkanische Mondlandschaft, üppige Regenwälder, unzählige Wasserfälle und weites Land wie aus dem wilden Westen.

Der schwarze Sandstrand “Plage de l’Étang Salé”
Überreste des großen Vulkanausbruchs 2007 “Coulée de lave”,
bei dem eine große Menge Lava über den Osten der Insel ins Meer floss.
Wanderung zur “Roche Verre Bouteille”
Wunderschöne Strände gibt es auch in “La Saline-Les-Bains”

Ich möchte gern unsere Highlights zeigen und einige Tipps mit euch teilen. Denn als wir wussten, dass es Ende Juli losgehen sollte, fing ich an zu recherchieren. Wir hatten uns für wertvolle drei Wochen Urlaub entschieden und diese sollten bestens vorbereitet sein. Wir wussten, dass wir so viel wie möglich sehen, aber auch entspannen wollten. Daher ist eine Art Reiseplan einfach nur zu empfehlen, an dem ihr euch vor Ort orientieren könnt. Alle Infos zu unseren Hotels und anderen Basics werden im zweiten Teil folgen. Hier geht es erst einmal rein um unsere Erlebnisse, die wir gern mit dir teilen möchten – denn diese machen einen Besuch aus.


Ich würde jedem empfehlen, nach Ankunft so schnell es geht mit der ersten Attraktion zu beginnen. Auch wenn die Anreise mit über 12 Flugstunden anstrengend sein kann – der erste Anblick der Natur wird einen umhauen! Wir begannen daher noch am Anreisetag mit einem meiner größten Wünsche – der Aussichtsplattform “Belvédère de Bois Court” – super entspannt mit dem Auto zu erreichen und somit für den ersten Tag perfekt.

Dass ich ein paar Meter weiter einen Heiratsantrag bekommen sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.

Dieses Panorama – ein Ort, der einen umhaut und sprachlos macht.
Noch ahnungslos und einfach nur überwältigt.

Was soll ich sagen – ich musste den Gang ans Geländer drei Mal abbrechen. Denn ich konnte meinen Augen kaum trauen. Ich fing an, ganz still zu werden und merkte, wie sich mein gesamtes Gesicht anspannte und mein Herz schneller schlug. Ich blieb am Geländer stehen, lies meinen Blick von links nach rechts gehen und konnte die ersten Tränen nicht mehr zurückhalten. Noch nie hatte ich es erlebt, dass mich etwas so Schönes so sehr umhaut. Kein Bild der Welt kann das Feeling übertragen, das man genau an diesem Ort spürt.

Wir entschieden uns, noch ein bisschen weiter zu spazieren. An diesem Ort/Blickwinkel musste ich dann aber erneut anhalten, da er mich wieder umhaute:

… und an diesem Platz sollte es passieren.
JA! ich will!

Ich wusste es sofort – diese Insel ist besonders.

Wir wussten, dass wir an einem neuen Tag und mit mehr Energie noch einmal wiederkommen würden, denn von hier aus startet eine Ganztageswanderung zum Wasserfall Grand Bassin, den ihr beim oben gezeigten Panorama unten links in der Ecke schwach erkennen könnt.

Unser Ziel für einen anderen Tag – der Grand Bassin.

Am nächsten Tag machten wir mit einem der bekanntesten Hotspots auf La Réunion weiter – dem Cascade Grand-Galet:

100 Meter über dem Cascade Grand-Galet.

Unser Tipp: Geht gern bei Regenwetter dort hin, denn so umgeht ihr große Touristenmassen. Da an diesem Ort Canyoning Touren angeboten werden und man problemlos mit dem Auto dort hin gelangt, kann es sein, dass es sich zu ungünstigen Zeitpunkten etwas füllt. Aber wagt euch auf jeden Fall den kleinen Weg rechts vom Wasserfall herunter. Entfernt euch von der Aussichtsplattform und den FlipFlop-Touristen und ihr werdet pure Wasserfallromantik erleben können, sofern ihr gutes Schuhwerk und Wasserschuhe dabei habt.

Kleines Größenverhältnis gefällig? Es ist einfach der Wahnsinn.
Solche märchenhafte Orte verdienen Respekt – achtet
auf euren Müll und dass ihr euch selbst nicht in Gefahr bringt.

Ein nächster “Place to be” ist eine Tour zum Cap Noir, mit anschließender Wanderung zur Roche Verre Bouteille. Generell kann man im Übrigen sagen, dass La Réunion wirklich sehr gut mit Parkplätzen und einem ordentlichen Straßennetz ausgestattet ist. Das erleichtert Einiges und bringt einen zügig zum Ausgangspunkt seiner Wanderungen.

Der Wanderweg zur Roche Verre Bouteille bringt 400 hm mit sich und ca. 3,1 km – für den Start wirklich zu empfehlen und für jeden geeignet, der gut zu Fuß und trittsicher ist. Der Ausblick auf einen der Talkessel bleibt im Kopf, versprochen.

Der schönste Moment – das Erreichen des Bergkammes.

Wir hatten uns die ersten Tage nun mit den Bergen und dem Landesinneren bekannt gemacht, daher war es an der Zeit, den Strand zu erkunden. Als erstes sollte es nach La Saline-Les-Bains gehen, wo wir meterhohe Wellen bewundern und ein bisschen die Seele baumeln lassen konnten.

La Saline-Les-Bains | Ich kann jedem eine Outdoor-Hängematte
ans Herz legen – wiegt 500 g und passt in jedes Handgepäck.
Plage Cap Homard
Plage Cap Homard
Plage Grand Anse

Wo wir schon bei den Stränden sind: hier alle die, welche wir besucht haben:

– La Saline-Les-Bains
– Plage de l’Étang Salé
– Plage des Brisants
– Plage Cap Homard
– Saint Leu
– Plage Grand Anse
– Plage Verte
– Anse Des Cascades
– Plage Saint Pierre

Tipp von uns: Strandbesuche nicht am Wochenende planen, da auch die Einheimischen große Strand- und Picknick-Fans sind. Dann kann es schon einmal voller werden.

Wichtigster Tipp von allen: Geht nicht ins Wasser! Ja, es mag blöd und deprimierend klingen, aber auf La Réunion geschehen die meisten Haiangriffe weltweit. Der Bullenhai und der Weiße Hai fühlen sich in den örtlichen Gewässern besonders wohl. Nicht ohne Grund sieht man an den meisten Stränden Flaggen, die einen warnen. Wer es dennoch riskieren möchte: es gibt an einigen Stränden vorgelagerte Riffe oder auch abgesperrte Bereiche, in denen man baden kann. Man sollte sich vorher immer informieren.

Vorsicht Haie – Plage de l’Étang Salé
Auf dem Weg zum Plage Verte
Saint Leu
Plage Verte
Schon mal einen glitzernden Strand gesehen? Aufgrund des hohen Olivinanteils schimmert der Strand je nach Lichteinfall leicht gold oder grün.
Anse Des Cascades
Anse Des Cascades
Plage Saint Pierre
Mohnschnidde.

Ein Hauptgrund, warum wir nach La Réunion gereist sind, war aber vor allem das Wandern. Ich las von einer Wanderroute, die mit einem Sonnenaufgang über dem Le Maïdo beginnen und am Gipfel des Grand Bénare (2.898 m) enden sollte. 15,4 km in 6 Stunden, – “das ist doch machbar” dachten wir uns. Dass das die härteste Wanderung werden würde, die wir jemals gewandert sind, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Demnach klingelte um 04:00 Uhr morgens unser Wecker, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang zu kommen. Die 5 Grad Celsius bei Sonnenaufgang unterschätzten wir übrigens ebenfalls. Aber dieser besondere Moment am Le Maïdo war trotz Müdigkeit und Kälte atemberaubend:

05:47 Uhr, Maïdo
05:57 Uhr
06:35 Uhr

Um nicht zu viel Zeit vergehen zu lassen, begannen wir unseren Weg zum Grand Bénare. Hier kamen wir auch das erste Mal mit dem französischem Läufer in Kontakt, der uns regelmäßig überholte/rannte. Eine absolute Wahnsinnsleistung, da die Steigung und das Geröll unter den Füßen nicht zu unterschätzen sind. Denn genau diese Herausforderung erfuhren wir recht schnell. Es ging Ewigkeiten immer geradeaus, wir folgten kleinen Markierungen auf dem Boden und stiegen immer weiter hinauf.

Eine gefühlte Ewigkeit ging es genau so voran.
Zwischenzeitliche Stimmung nach guten 3 Stunden – recht grenzwertig.

Ein Aufstieg ohne regelmäßige Pausen war nicht möglich. Aber umso besser, denn dadurch konnte man immer wieder das surreale Panorama auf sich wirken lassen. Wir mussten uns immer wieder vor Augen führen, wo wir eigentlich gerade sein durften.

Ohne Worte…
Wenn ich heute dieses Bild ansehe, kann ich es kaum glauben,
dass wir wirklich über den Wolken wandern waren.


Am Gipfel angekommen, machte sich Stolz und Freude breit. Wir genossen diesen Moment eine Zeit lang, bis wir den ganzen Weg wieder zurück antraten. Ein Weg, der unsere Psyche noch einmal erneut herausfordern sollte.

Nach 4,5 Stunden und ca. 860 hm waren wir am Gipfelkreuz angelangt – auf 2.898 m.
Mit Blick auf den Piton des Neiges, La Réunions höchster Vulkangipfel (3.069 m).

Wir hatten Glück, wir waren gegen 11:00 Uhr am Gipfel und hatte somit noch eine wunderbare Sicht auf das Tal. Eine halbe Stunde später zogen die Wolken sichtlich schnell in den Talkessel und erschwerten die Sicht. Was wären wir frustriert gewesen, wenn wir nach dem harten Anstieg gegen eine Wolkenwand geblickt hätten. Somit konnten wir den Abstieg angehen.

Auf uns warteten noch einmal 3,5 Stunden Fußweg über Geröll und nochmals Geröll.

Lauft mal ca. 7-8 Kilometer über solch einen Weg.
Eure Beine sagen euch relativ schnell, wie sie das finden.

Der Abstieg war zäh, die Mittagssonne brannte und der Durst nahm zu. Ich fing immer mehr an zu stolpern, lief ständig gegen Steine oder knickte um. Die Konzentration nahm ab und der Wunsch nach einem geebnetem Weg wurde abnormal groß. Noch größer war der Wunsch, endlich wieder am Parkplatz anzukommen. Wie gut, dass jeder Weg mal sein Ende hat und wir nach insgesamt 8 Stunden Wanderung wieder ins Auto stiegen konnten. Das Gefühl? Weltklasse! Denn vom Parkplatz konnten wir noch einmal sehen, was wir eigentlich gemeinsam geschafft hatten.

Das “X” zeigt den Gipfel des Grand Bénare. Hier waren wir schon eine Zeit lang unterwegs und konnten immer sehen, was wir noch vor uns hatten.

Auch wenn diese Wanderung super anstrengend war (und gefühlt weiter als 15 km) – sie hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, unbequeme Wege zu gehen und das in jeder Hinsicht. Auch wenn man den Weg nimmt, auf dem man immer wieder stolpern muss – du gelangst an ein Ziel, das nicht jeder erreicht. Der Weg macht dich stärker und selbstbewusster, denn du weißt, zu was du in der Lage bist. Danke, La Réunion, und danke, Grand Bénare, dass ich das noch einmal lernen und verinnerlichen durfte.


Wir brauchten einen Tag Pause, um uns wieder ein wenig zu erholen.

Ich verweise noch einmal auf diese Hängematte. Es lohnt sich!
Sowas nenne ich Urlaub.

Nachdem wir wieder genügend Energie gesammelt hatten, gingen wir die nächste Wanderung an: es sollte noch einmal zur Belvédère de Bois Court gehen, um den Abstieg zum Grand Bassin anzugehen. Es warteten 10km und 1.107 hm auf uns.

Startpunkt der Wanderung – die wunderschöne Belvédère de Bois Court und ihre kleine, dreieckige Aussichtsplattform, die mir den Atem genommen hatte.

Der Weg zum Grand Bassin ist entspannt und man kommt zügig voran, da es nur bergab geht. Das Schlimme ist nur, dass du während des Abstiegs weißt, dass du auch wieder hoch musst – egal wie. Aber diese Gedanken muss man versuchen zu ignorieren. Spätestens nach Ankunft, am 30 m hohem Wasserfall, denkt man darüber nicht mehr nach.

Noch ca. 20 Minuten bis zum Becken
Ich persönlich konnte es nur kurz im eiskalten Wasser aushalten.
Sebastian dagegen hielt es länger aus – bei dem Anblick auch kein Wunder.
Und dann ging es den Weg wieder zurück. Es begann wieder locker flockig.
Vielleicht erkennt man den Wahnsinn und die Erschöpfung – ich brauchte meine Pausen, um wieder Luft zu bekommen. Über 1.000 hm auf steiler Strecke – mache ich nicht täglich. Zum Glück hat Sebastian mir meinen Rucksack zusätzlich zu seinem immer mal wieder abgenommen.

Bereit fürs nächste Highlight? Wenn ihr auf La Réunion seid, dürft ihr die Wanderung zur La Chapelle ( 856  hm, 9 km) nicht verpassen. Allein die Anfahrt über Cilaos, die über 400 Kurven mit sich bringt, ist ein pures Erlebnis – gepaart mit eine wenig Adrenalin.

Der Abstieg zur 100 m hohen Felsspalte bringt dich durch märchenhafte Wälder und Urzeit ähnliche Täler.

Die Wälder wirken wie angelegt, dabei sind sie komplett natürlich und echt. Es ist immer wieder verrückt – gestern lagst du unter Palmen, davor warst du im Dschungel und heute stehst du im Kiefernwald. Diese Vegetation ist der absolute Wahnsinn!

Diese Berge, dieser Lichteinfall …
Egal wo du auf La Reunion bist, die Agaven begleiten dich.

Ich weiß noch, wie oft ich stehenbleiben musste, um zu realisieren – zu realisieren, dass ich mich gerade durch millionenaltes Land bewege, durch das wohl schon Dinosaurier gewandert sind. Denn genauso sieht es hier aus. Auch der Dodo hatte hier sein Zuhause, bis er letztendlich durch seine viel zu zutrauliche Art ausstarb, da ihm der Instinkt der Flucht fehlte. Für mich immer noch viel zu traurig, wenn ich darüber nachdenke.

La Chapelle
Ankunft an der La Chapelle

Die Ankunft an der La Chapelle ist beeindruckend. Man muss seinen Kopf immer weiter in den Nacken legen, um die Dimension dieser goldenen, gut 100 m hohen Felsspalte aufnehmen zu können.

Diese Dimensionen – surreal
11:30 Uhr – der perfekte Zeitpunkt.
Zwischen 11 und 12 Uhr nimmt die Sonne die Felsspalte ein und erzeugt ein Naturschauspiel.

Wie überall auf La Réunion ist frühes Ankommen an den Attraktionen nur zu empfehlen. Nach 12 Uhr ist die Felsspalte in Schatten gehüllt und nicht mehr so magisch, wie oben zu sehen – leider. Denn ich könnte den ganzen Tag dieses wunderschöne, uralte Ding ansehen.


Ich las bei meinen Recherchen noch von einer Urwald-Wanderung zum Trou de Fer – ein 300 m hoher Wasserfall. Die Wanderung dort hin führte uns wieder durch märchenhafte Waldgebiete – aber auch hier empfehlen wir dringend: startet so früh wie möglich und zieht euch warm an (Zwiebellook)! Nur so könnt ihr die Ruhe genießen und müsst nicht ständig Wanderern ausweichen. Denn diese Strecke war unserer Meinung nach die überfüllteste.

Sieht nicht echt aus…ist es aber.
Forêt de Bélouve – einfach nur traumhaft schön

Wir genossen die Ruhe sehr, die wir auf dem Hinweg zum Trou de Fer hatten. Als wir jedoch am besagten Ziel ankamen, waren wir etwas…ich will nicht sagen enttäuscht. Denn es ist eine große Ehre, dass wir uns in diesem Gebiet bewegen dürfen. Aber es wartete nur eine kleine Plattform auf uns, mit Blick auf den gigantischen Wasserfall. Der Blick war toll, keine Frage:

Doch wollen wir mal einen Exkurs in die Realität machen: Die Romantik wurde leider regelmäßig von den heranfliegenden Helikoptertouren unterbrochen. Teilweise kreisten drei Hubschrauber mit einem irren Geräuschpegel über das Gebiet.

Alle 5 Minuten kamen ein bis drei Helikopter um die Ecke.

Hinzu kommt auch gern mal eine Drohne, die von respektlosen Touristen geflogen wird. Ich selbst fliege auch meine Drohne, aber ich schaue immer, dass die Natur und die Anwesenden nicht gestört werden. Denn man sollte Respekt haben und die Sicherheit beachten. Und eine Drohne zwischen Helikoptern und Greifvögel starten zu lassen, empfinde ich als unverantwortlich. Ich persönlich habe meine Erfahrung machen müssen, dass Greifvögel aktiv auf Drohnen zugehen und sie mit Verstärkung vom Himmel holen wollen. Ich konnte meinen Flug rechtzeitig abbrechen, aber habe hierdurch gelernt, immer erst in den Himmel zu blicken. Die Natur gehört nicht uns, sondern den Lebewesen, die dort leben. Das sollten wir immer wieder bedenken.

Die Realität hinter dem Ausblick zum Trou de Fer. Hier war es noch leer!

Nichtsdestotrotz war der Hinweg wunderschön und ist, wie bereits empfohlen, zur frühen Morgenstunde einfach nur Erholung pur. Auf dem Rückweg muss man jedoch damit rechnen, dass einem unzählige Touristen(Gruppen) entgegen kommen und man aus dem “Bonjour!”-sagen nicht mehr herauskommt. Dennoch mussten wir merken, dass das die einzige Wanderung war, die sehr überfüllt war. Und wir denken der Grund dafür ist, dass der gesamte Weg kaum anstrengend war. Auf dem Weg zum Grand Bénare dagegen begegneten wir nur übertrieben Läufern und ein paar geübten Wanderern. Da merkt man mal den Unterschied.


Neben all der Natur haben wir uns natürlich auch die urbane Ecke La Réunions angesehen – die Hauptstadt Saint Denis. Für einen kleinen Tagesausflug vollkommen in Ordnung. Unser Highlight hier: Beobachtung der Buckelwale von der Strandpromenade und ein unfassbares gutes French Toast:

Es muss nicht immer die überfüllte Wale Watching Tour sein.
Nur zu empfehlen: Le Roland Garros

Nun hab ich viel über den Tag gesprochen, aber wie sieht’s nachts auf La Réunion aus? Ich sag nur so viel: magisch.

Die Milchstraße, welche wir mit bloßem Auge vom Parkplatz unseres
Hotels erkennen und mit 10 s Belichtungszeit aufnehmen konnten.
Der Blick auf Saint Leu
inklusive einer Sternschnuppe – wünsch dir was!
Ach und der Morgen ist auch sehr schön.

Hier kommen noch einmal alle Highlights zusammengefasst:

– Belvédère de Bois Court
– Grand Bassin
– Cascade Grand Galet
– Cap Noir
– Roche Verre Bouteille
– alle oben aufgeführten Strände
– Le Maïdo
– Grand Bénare
– La Chapelle
– Cilaos
– Forêt de Bélouve
– Trou de Fer (weil es einfach ein Naturwunder ist)
– Saint Denis

Was wir leider nicht geschafft hatten, war die Wanderung zum Vulkan, dem Piton de la Fournaise. Wir hätten es in unsere Planung integrieren können und haben auch ein paar Mal überlegt, die Wanderung anzugehen. Nur wäre auch hier ein enorm früher Start essenziell und da wir eher die Strand- und Dschungel-Fans sind, kam die Mondlandschaft dann eher auf die untere Prioritätenliste. Aber dennoch erwähne ich es hier gern, dass eine Begehung am Tag möglich ist! Zusätzlich gibt es da noch den höchsten Berg der Insel, der Piton des Neiges. Die Besteigung ist allerdings nur schwer an einem Tag machbar und daher wird es hier empfohlen, eine Tour mit Übernachtung auf Hütten zu machen.


Nun ist wohl der Punkt für ein abschließendes Fazit gekommen. Da dieser Beitrag schon lang genug war, versuche ich mich kurz zu fassen:

Wer es liebt, auf eigene Faust durch unterschiedlichste Vegetationen wandern zu gehen und ungern an geführten Gruppen teilnehmen möchte, ist hier genau richtig. La Réunion ist in allen Belangen eine unfassbar beeindruckende Insel, die mal wieder zeigt, dass wir unseren Planeten schützen sollten. #protectwhatyoulove

Na? Hat dich jetzt das Reisefieber erwischt? Zur ersten Linderung habe ich die schönsten La Réunion Motive ausgewählt und dir in meinem Shop zur Verfügung gestellt. Vielleicht ist ja etwas für dein Wohnzimmer dabei: mehr dazu hier.

#clickwithlove

Oh! Lovely New York City.

Dieser Blogbeitrag enthält unbezahlte Werbung für Marken und Orte.


“Even if it ain’t all it seems
I got a pocketful of dreams
Baby, I’m from
New York, concrete jungle where dreams are made of
There’s nothing you can’t do
Now you’re in New York
These streets will make you feel brand new
The big lights will inspire you
Hear it for New York, New York, New York”

Alicia Keys

Ich war schon immer ein Träumer. Daher habe ich bisher auch immer nur davon geträumt, dass es mich mal nach New York verschlagen würde. Doch dann kam Ende letzten Jahres die einmalige Chance, für TUI/airtours dort zu arbeiten und drei Wochen später konnte ich noch einmal privat in die Stadt reisen, die niemals schläft. Mein Partner musste diesmal beruflich dort hin und ich konnte mit ins Flugzeug steigen. Das war die beste Möglichkeit, New York noch einmal in Ruhe kennenzulernen. Und somit wurden aus Träumen doppelte Realität.


Und geschlafen haben wir trotzdem. Wir übernachteten eine Woche lang im Pod51. Ein sehr nettes Boutique Hotel in Midtown Manhattan, East Side. Die Lage war super! Die Subway war in unmittelbarer Gegend, bis zum Central Park waren es ca. 30 Minuten zu Fuß.

Weeeeerbung.

Besonders schön war die Dachterasse, die für alle zugänglich war. Und egal wann wir dort oben waren, wir waren allein. Man ist nämlich in der Regel immer unterwegs und verbringt wenig Zeit auf dem Hotelzimmer. Die Gefahr, etwas zu verpassen, wäre hier viel zu groß!

Die Dachterasse des Pod51, New York.
Den ersten Eindruck von New York bekommen – am besten von oben

Beide New York Reisen habe ich mit einem Overview begonnen, was ich jedem ans Herz legen würde. Besonders für den ersten Trip! Denn so bekommt man gleich einen ersten Eindruck, wie groß diese einmalige Stadt ist. Weit oben minimiert sich der Geräuschpegel extrem und man spürt, wie klein man selbst und wie groß die Welt ist.

Für den besten Blick bieten sich zwei Möglichkeiten an: Top of the Rock oder das Empire State Building. Die Klassiker der Touristenattraktionen – daher muss man mit großen Besucherzahlen rechnen. Es sei denn, man wählt ganz weit außerhalb liegende Zeiten, wie früh morgens oder nach 22:00 Uhr. Des Weiteren kann man auch auf das ONE World Trade Center. Hier habe ich es allerdings nicht herauf geschafft, aber die Aussicht muss genau so atemberaubend sein.

Der Blick vom Empire State Building, 86. Stock. Wenn man genau hinsieht, erkennt man östlich vom ONE World Trade Center auch die Freiheitsstatue.

Ich habe es besonders genossen, einfach meinen Blick schweifen zu lassen. Beim ersten Betreten der Fläche fühlt es sich kurzzeitig so an, als würde die Zeit stehen bleiben. Ich habe mich vor allem an die schwerste Zeit New Yorks zurückerinnert, als 9/11 in die Bücher der Geschichte eintrat. Wieviele Menschen genau an diesem Platz wie ich standen und das Unglück live mitansehen mussten. Allein dieser Gedanke bringt jetzt erneut Gänsehaut…

Der Blick auf das Empire State Building, vom Top of the Rock, 69. Stock. Direkt dahinter sieht man das neue ONE World Trade Center. Hier standen früher die Twin Towers.
Man erkennt sogar die Parade vom St. Patrick’s Day.

Zurück zum Ausblick: Ihr glaubt gar nicht, wie gern ich meine Drohne los geschickt hätte. Nur ist dies in komplett Manhattan strickt verboten. Gewerblich Drohne fliegen darfst du hier auch nur mit einem offiziellen Führerschein, der mehrere Tage dauert und gut Geld kostet. Abgesehen von all den Genehmigungen, die man sich vorab einholen muss. Aber ehrlich gesagt finde ich es auch vollkommen in Ordnung, dass hier Flugverbot herrscht. In Bezug auf all die übermutigen Touristen würde hier vollkommenes Drohnen-Chaos ausbrechen.

ToDos in New York – die Sehenswürdigkeiten

Wenn man nach New York will, sollte man sich vorab ganz genau überlegen, was man alles sehen möchte. Die Zeit ist begrenzt und pro Aktivität sollte genügend Zeit eingeplant werden, da man jeden einzelnen Stopp ja auch genießen möchte. Der Explorer oder City Pass ist hier auf jeden Fall zu empfehlen, bei dem man einiges an Geld sparen kann. Jedoch kann man sich auch einige Dinge ganz kostenlos anschauen:

New York Public Library – sehr eindrucksvoll, wenn man nur unsere Büchereien gewöhnt ist.
Psst! Der Blick von innen. Der Eintritt ist selbstverständlich kostenlos.
Beginn der Rushhour im Grand Central Bahnhof (der größte New Yorks).

Ich würde jedem raten, einen Mix aus Sightseeing Touren und einfachem Entspannen zu machen. Das kann man super in einem der vielen kleinen Stadtparks oder in Cafés. Ich liebe es, den ganzen Trubel zu beobachten und einfach mal alles ruhen zu lassen. Denn die Reizüberflutung bei einem Städtetrip ist nicht weit entfernt und man muss irgendwie immer wieder alles verarbeiten und wirken lassen.

Beim Entspannen entdeckt man auch die kleinen Dinge aus der Großstadt.

Aber natürlich möchte man auch die berühmten Gebäude und Plätze sehen, die man aus Filmen und Büchern kennt. Daher habe ich mich auf den Weg gemacht und mir meine liebsten Sehenswürdigkeiten herausgepickt. Es folgen ein paar Eindrücke:

Das berühmte Flatiron.
Der ehemalige Sitz der “The New York Times”
Der Central Park bei Nacht.
Die High Line im Südwesten Manhattans. Eine stillgelegte Subay-Strecke, die man zu Fuß erkunden kann. Hier hat man einen besonders schönen Blick in die New Yorker Straßen.
Blick von der High Line. <3

Ich habe zwar einige gelbe Taxis fotografiert, war aber die gesamte Zeit nur zu Fuß oder auch mal kurz mit der Subway unterwegs. Ein Mietwagen hätte mich bei diesem Verkehr nur irre gemacht. Viel schöner ist es, beim Gehen den Blick nach oben zu wenden und die Umgebung regelrecht aufzusaugen. Apropos schlendern und gehen: Man gewöhnt sich auch ziemlich schnell den New Yorker Gang an, wenn es darum geht Straßen (und rote Ampeln) zu überqueren. Auch wenn die Police direkt an der Kreuzung steht, wird die Straße überquert, wenn es nun mal eben passt. Zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch hier merkt man wieder, man hat Europa und besonders Deutschland verlassen. 😉

Kurzer Tripp übers Wasser – Williamsburg

Was auch nicht fehlen darf, ist ein Trip nach Williamsburg! Ein Viertel mit ganz eigener Geschichte und Vielfalt. Hier treffen Orthodoxes Judentum auf Künstler und Musiker, weswegen dieser Teil Brooklyns auch “Hipster Viertel” genannt wird.

Im Domino Park habe ich mich mit dem Blick auf Manhattan kurz ausgeruht, bevor es wieder zurück zwischen all die Wolkenkratzer ging. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon eine Menge Kilometer zu Fuß geschafft. Daher war in diesem Moment für mich persönlich das reine Genießen vor Ort wichtiger, als DAS perfekte Foto zu finden, weshalb es aus Williamsburg eher weniger Bilder gibt. 😉

Die Williamsburg Bridge, Richtung Manhattan
Domino Park – null überlaufen und ausgestattet mit Holzliegen. Super!
Fern ab vom Standardfoto – eigene Blickwinkel entdecken

Ich erwähne es häufig: Ich liebe es, neben den Standard Motiven eigene Perspektiven zu entdecken, die nicht jeder auf seiner Kamera oder seinem Handy hat. Daher ist es immer wieder super wichtig, nicht ständig durch die Linse zu schauen. Ich packe meine Kamera häufig komplett weg (wie in Brooklyn/Williamsburg) und laufe einfach drauf los. So entdeckt man beispielsweise auch wahnsinnig schöne Empfangshallen, wie die der Ford Foundation oder New Yorker Männer, die auch einfach nur die Aussicht genießen:

Eingangshalle der Ford Foundation. Wie schön ist diese Idee bitte?
Aus dem Leben gegriffen á la America.

Es fällt bestimmt dem einen oder anderen auf: Ich fotografiere wenig Menschen auf Reisen. Das unterscheidet mich vielleicht von anderen “Travel Photographern”, die häufig Portraits in ihre Dokumentationen mit einbauen. Davon habe ich mich jedoch ein wenig distanziert. Grund hierfür ist hauptsächlich der Datenschutz – denn jedem (EU oder nicht) Bürger steht es zu, seine Identität selbst zu bewahren. Und dann möchte ich nicht diejenige sein, die fremde Gesichter ohne Erlaubnis ins Internet stellt. So schön manche Situationen mit Menschen auch wären! Aber dennoch lege ich lieber den Fokus auf Atmosphäre, Natur oder Architektur. Wenn man auf meinen Bildern Menschen sieht, haben diese meist eine “verdeckte Identität”, wie beispielsweise der Mann mit Sonnenbrille und abgewandtem Blick.

Apropos Atmosphäre: Es folgen wieder ein paar Schnappschüsse aus den Straßen New Yorks (alles aus der Hüfte fotografiert, beim Überqueren von Straßen oder generell beim Schlendern).


9/11 – ein wundervolles Denkmal und ganz viel Gänsehaut

So gut wie jeder kann sich an diesen Tag zurückerinnern und weiß genau, was er getan hat. Der 11. September wird wohl für immer im Gedächtnis bleiben. Daher ist es auch wirklich berührend, sich das Memorial anzuschauen. Meiner Meinung nach bekam diese Gedenkstätte ein ganz wundervolles Design. Die Idee der zwei Brunnen und des Oculus gehen unter die Haut. Die New York Times taufte das weiße Gerippe auch “aufsteigenden Phönix”. Hierin befindet sich der wohl teuerste Bahnhof der Welt sowie ein Shopping Center. Und das Besondere: am 11. September wird das Dach geöffnet. Genau so lange, wie die Tragödie vom ersten bis zum letzten Einsturz der Türme angedauert hat.

Der Oculus.
Einer der zwei Brunnen. Wenn ihr eine weiße Rose an einem der 3.000 Namen entdeckt, bedeutet das, dass derjenige an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte.

Das neue Gebäude, das ONE World Trade Center, findet direkt neben dem Memorial seinen Platz. Und solltet ihr vor Ort sein, stellt euch einmal genau in die Mitte und schaut nach oben. Durch das Spiel mit der Geometrie scheint der Turm ins Unendliche zu steigen. <3

Kultur muss sein – American Museum of Natural History

Neben all den öffentlichen Plätzen und Aussichtsplattformen stand vor allem das American Museum of Natural History auf der ToDo-Liste. Und das zu recht! Wir waren den gesamten Tag dort und haben längst nicht alles gesehen, obwohl wir schon recht zügig durch all die Hallen gewandert sind. Am meisten beeindruckend waren all die besonders gut erhaltenden Dinosaurier Skelette, die einem klar machten, was unser Planet Erde schon alles durchmachen musste.

T-Rex himself.
Mammut-Gigant

Besonders schön war es zu beobachten, wie viele Väter ganz bemüht ihren Söhnen und Töchtern die einzelnen Tiere und Geschehnisse erklärt haben. Das Funkeln in den Augen der Kinder – wunderschön! Generell war dieses Museum alles andere als staubtrocken und langweilig. Es ist für jede Generation geeignet und auch das “50-Minuten-im-Regen-Anstehen” hat sich locker gelohnt.

Der legendäre Times Square – Die wohl teuerste Werbeplatzierung

Der Times Square… ja, wir waren dort. Aber ehrlich gesagt war dies eine Sache, die mich weniger umgehauen hat. Klar, der Gang aus einer recht unscheinbaren Seitenstraßen auf einen extrem hellen Platz mit unzähligen LED-Wänden war schon mit einem “Wow-Effekt” behaftet. Aber irgendwie war mir das alles zu viel. Zu viel Werbung und zu viel Scheinwelt. Dann wäre ich lieber in eins der zahlreichen Musicals gegangen – nur leider war hierfür die Zeit zu knapp.

Und was ist mit der Brooklyn Bridge?

Während meines Privataufenthalts waren wir tagsüber auf der Brooklyn Bridge. Und was soll ich sagen… wow. So viele Menschen auf einem Fleck – ich habe größten Respekt vor der Statik dieser Brücke! Es waren einfach zu viele Leute. Man konnte diesen Ort kaum genießen. Umso schöner war es bei meinem ersten New York Besuch. Hier sind wir um 07:00 Uhr morgens auf der Brücke gewesen und waren neben ein paar Joggern so gut wie allein. Und das frühe Aufstehen würde ich auch jedem empfehlen. Denn so kann man die Aussicht und das Feeling einfach viel besser genießen. Die Fotos werden sowieso viel besser, denn aufgrund der ganzen Menschenmasse hatte ich erst recht keine Lust auf Bilder.

Sobald ich die Freigabe vom Kunden habe, werden hier noch ein paar Brooklyn-Bridge-Eindrücke vom ersten NY-Trip nachkommen. Als Entschädigung gibt es ein Schnappschuss von meinem Handy:

07:00 Uhr morgens – ein Traum!
Jede Reise hat ihr Ende

Leider musste ich dann irgendwann wieder feststellen, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man glücklich und zufrieden durchs Leben geht. Zack war eine Woche rum und heute sitze ich in Deutschland am Rechner und habe den Alltag wieder.

New York wird mir unfassbar positiv in Erinnerung bleiben. Durch einige Smalltalks habe ich auch immer wieder gemerkt, wie nett, offen und hilfsbereit die New Yorker sind. Auch die kulinarische Reise war jeden Tag ein Traum! Leider muss man dafür einige Dollar hingeben. Denn die Lebensunterhaltungskosten sind sehr teuer – genau so wie das gesamte Leben in dieser Stadt. Aber es ist und bleibt New York!

Zum Abschluss hier noch ein paar New York Eindrücke bei Nacht:


Ihr habt noch nicht genug von New York? Auf meiner Webseite habe ich all meine Eindrücke hochgeladen. Klickt euch einfach hierhin.

Mallorca – viel mehr als der Ballermann

Der Beitrag enthält unbezahlte Werbung für Hotels und Unternehmungen.


mallorca: August 2018 und der Bedarf an Erholung war groß

Ich war mitten in der Hochzeitssaison, der Schreibtisch voller Arbeit und der Kalender knülle dicht. Und dann kam mein Freund: “Wollen wir eine Woche nach Mallorca?”

Zeitlich gesehen passte es gar nicht – aber gerade dann tut eine Auszeit umso besser. Daher überlegte ich nicht lange, verlegte ein paar Termine und schaufelte mir die Woche frei. Und dann ging es abends gleich los mit der Recherche: wo wollen wir hin und was wollen wir sehen?

Für mich war eins klar: Meine Kamera musste mit und ich wollte wieder Motive einfangen, die Atmosphäre besitzen und die mich noch in mehreren Jahren beeindrucken und auf ihre Art beruhigen.

Mein erstes Mal auf Mallorca

Mallorca habe ich noch nie erlebt und umso gespannter war ich. Denn seien wir mal ehrlich, das ein oder andere Vorurteil hat man schon im Kopf. Vor allem haben die vergangenen Urlaube auf den Seychellen kleine Vorlieben verstärkt, wie z.B. das Alleinsein am Strand und weite, unberührte Natur. Ob ich das auf Mallorca auch erleben darf? Ich war mir da sehr unsicher.

Es zog uns dann tatsächlich in den Süd-Westen der Insel – S’Arenal! Ich muss gestehen, mir wurde erst vor Ort bewusst, dass wir direkt am Ballermann wohnten (wen es interessiert: wir waren im Hotel Grupotel Suites & Spa, sehr zu empfehlen! Besonders die Zimmer in der obersten Etage, zum Pool gerichtet sind erste Sahne). Ich hatte doch noch keine richtige Ahnung von Mallorca. Aber beim Süd-Westen sollte es nicht bleiben. Wir hatten eine Woche Zeit und wollten so viel möglich von der Insel sehen – also mieteten wir uns ein Cabrio (wenn schon, denn schon) und fuhren alle Himmelsrichtungen ab.

Das Restaurant Ginger Beach, mitten auf dem Ballermann. Meiner Meinung nach eine reine Augenweide!

Ab in die Stadt – ab nach Palma

Auch wenn mich besonders die Natur reizte, durfte ein Besuch in Palma nicht fehlen. Ziemlich schnell war man mitten im Geschehen. Wow, es war wirklich viel los! Wir schlichen in einige kleine Läden, um dem ganzen Trubel kurz zu entkommen.

Die Stadt hatte mich sofort – ich brauchte nur ein paar mal den Blick nach oben wenden. Beeindruckende Architektur, alte Fenster, hinter denen sich das spanische Leben abspielte und eine Menge Geschichte über Mallorca, die im Gemäuer steckt.

Bei Instagram sammelte ich ein paar Fragen für diesen Beitrag. Eine war beispielsweise, was ich eher empfehlen würde oder was ich interessanter finde: Menschen & Stadt oder die Natur? Ich kann ganz klar sagen, dass mich beides unheimlich reizt. Die Kultur, die Menschen und das Leben macht ein Land häufig aus. Allerdings ist es mir als Fotograf nicht gestattet, im europäischen Raum Menschen ohne ihre Einwilligung zu fotografieren (DSGVO lässt grüßen) und wohlmöglich hier im Netz zu veröffentlichen. Viele tun es, aber davon halte ich mich strikt fern. Demnach hatte ich die Herausforderung angenommen, Mallorca und dessen Wirkung zu fotografieren, ohne dass man vereinzelte Persönlichkeiten erkennt.

Unser Rundgang durch Palma endete an einem für mich ganz besonderen Ort. Hier waren wir ganz allein und hatten einen wundervollen Blick auf die Kathedrale von Palma.

Ich setzte mich auf die Mauer und war ganz außer mir vor Freude. Ich hatte all das vor Augen, was ich aus fotografischem Sinne liebe: Ich hatte einen besonderen Fluchtpunkt, Linien, Struktur am Himmel, für sich sprechende Farben und das beste – alleinige Bewegung durch ein paar Tauben. Genau in diesem Moment wusste ich – dieses Foto wird eins meiner besonderen Favoriten sein.

Ich liebe es – für immer!


So sah das ganze übrigens von außen aus (Handyfoto, ohne Tauben)

Let the roadtrip begin – Ostküste

Der erste Eindruck saß und ich war bereit für die Natur Mallorcas! Wir hörten von einer wundervollen Ostküste, die man komplett befahren konnte – vorausgesetzt man fährt früh los und der Magen ist serpentinenfest. Wir starteten über Port d’Andratx, denn für das Ende unseres Kurzurlaubes wollten wir uns dort noch ein Boot mieten (mehr dazu weiter unten) und wir wollten schon einmal schauen, wo genau wir hin mussten. Diese kleine Hafenstadt war wirklich wunderschön. Sollte es uns noch einmal nach Mallorca ziehen, wollen wir an diesem Ort auf jeden Fall noch einmal vorbeischauen und hier ein paar Nächte verbringen.

Es ging weiter, immer den Serpentinen nach. Wir entdeckten erste verlassene Ecken und fingen an, immer häufiger Stops einzulegen. Denn es folgte ein schöner Blick nach dem anderen. Unser Ziel war das Cap Formentor, also hatten wir noch einen weiten Weg vor uns. Demnach mussten wir irgendwann die Stops reduzieren und fuhren offen im Cabrio (nur zu empfehlen!), bei guter Musik und Traumwetter weiter über die Insel. Freiheitsgefühle sind hier garantiert. Warum wir den Weg zum Leuchtturm noch abbrachen, lest ihr später.

Das Auto haben wir übrigens über HIPER RENT A CAR gemietet.

Hier folgen ein paar Eindrücke der unterschiedlichen Buchten und Ausblicke, die wir entdecken durften. Welcher Blick am schönsten war? Ich kann’s nicht sagen… aber ihr könnt all dies sehen, wenn ihr die Ostküste entlang fahrt. Die genaue Markierung auf der Karte habe ich jetzt nicht notiert. Dafür waren wir vor Ort einfach zu spontan unterwegs.

Cap Formentor – Entweder zu Fuß oder mit dem Touri-Bus

Die Sonne machte sich so langsam für den Untergang bereit und wir erreichten nach einigen Stunden Autofahrt den Strand Platja de Formentor, wo wir unser Auto parkten. Bis 19:00 Uhr war zum Leuchtturm nämlich Durchfahrtsverbot und wir starteten unsere Wanderung zu Fuß (eine Alternative wäre der kostenpflichtige Bus gewesen, der regelmäßig Touristen an die Spitze bringt. Kam für uns aber nicht in Frage). Recht naiv und leichtgläubig waren wir davon überzeugt, es rechtzeitig bis zum Leuchtturm zu schaffen. Nur leider ließen wir uns wieder von der Natur um uns herum ablenken:

Die Sonne ging immer schneller dem Horizont entgegen und ein Blick auf unsere Map sagte uns eindeutig, dass wir den Weg zu Fuß nicht mehr schaffen würden. Denn zu Fuß zurück, im Dunklen und ohne richtiges Licht? Nein, nein. Deswegen drehten wir wieder um und gingen zurück zum Auto… aber irgendwie war hier etwas faul. Immer mehr Autos kamen uns entgegen. Erst waren es fünf, dann zehn und irgendwann eine ganze Autoschlange. Und dann wurde uns bewusst: “Ach, ab 19:00 Uhr ist die Durchfahrt erlaubt!”

Aber warum brachen wir die Route ab?

Also legten wir einen Zahn zu, denn so hatten wir doch noch eine Chance, den Sonnenuntergang am Leuchtturm zu sehen. Doch die Ernüchterung kam ziemlich schnell…man hatte gefühlt einen Kilometer voraus den Blick auf eine ellenlange Schlange von Autos. Die Touristen fingen an, wild zu parken oder stiegen einfach auf der Straße aus. Sofort hatten wir keine Lust mehr auf den Leuchtturm – denn es wimmelte nur so von Menschen. Daher drehten wir wieder um (was hatten wir Glück, dass das auf dieser engen Straße überhaupt möglich war!) und fuhren fast den ganzen Weg zurück, bis wir eine freie Stelle für unser Auto erblickten und ganz fix parkten. Wir waren nun relativ weit weg vom Cap Formentor, aber dafür fast allein (nur eine Handvoll Leute hatten die selbe Idee). Und dieser Sonnenuntergang war einfach grandios!

Auf in den Westen – Alcudia und Es Trenc

Der Osten und Norden waren so gut es ging bereist (betrachtet man die Zeit, die wir hatten), sodass wir uns den Westen der Insel vornehmen konnten. Hier suchten wir uns die Altstadt Alcudia und den Strand Es Trenc aus.

Dass Alcudia ein beliebtes Reiseziel ist, kann ich nur bestätigen! Die Altstadt zog uns direkt in seinen Bann. Offene Türen und Fenster ließen spanischen Alltag erahnen und all die leeren Gassen förderten direkt die Entspannung.

Jetzt brauchten wir den Strand! Und da hatten wir uns den naturgeschützten Strand Es Trenc herausgesucht. Unser Ziel war auch hier der Sonnenuntergang und ein paar entspannte Stunden am Meer, weshalb wir fix ins Auto stiegen. Einmal wieder wurde uns bewusst, dass Flexibilität durch den Mietwagen und “Bed and breakfast” ein solch großer Vorteil ist! Wir waren auf keine Busse angewiesen und auch auf keine Halbpension, bei welcher wir zu einer bestimmten Uhrzeit wieder am Hotel sein mussten. Gut 90% der Leute am Strand schienen allerdings schon ein solches Paket gebucht zu haben, weshalb sich passend zum Sonnenuntergang der Strand immer mehr leerte. Jackpot!

Außerdem lohnt es sich, auch nach untergegangener Sonne noch einen Moment zu bleiben. Da hier einfach mit das schönste Licht auftreten kann. ♥

Naturwunder – die steinbrücke

Einen Spot habe ich mir vor unserem Mallorca Urlaub bereits herausgesucht: Puente Natural (oder auch mal Cova des Pont genannt) – eine Naturbrücke, die man zum Glück nur zu Fuß (oder per Boot) erreichen kann. Die Wanderung startete an der Cala Romantica. Eine gute Wegbeschreibung haben wir auf diesem Blog gefunden. Und da ich diese jetzt nicht abschreiben möchte, verweise ich gerne hier her. Ich zeige da lieber ein paar Fotos:

Diese Wanderung war wirklich richtig gut! Immer an der Steilküste entlang, das Meer stets an der Seite und ab und zu kreuzte mal eine Bergziege den Weg. Selten trifft man auf andere Menschen. Am Startpunkt, der Cala Romantica, dagegen wimmelt es nur wieder an Touristen, die Schulter an Schulter am Strand liegen. Da ziehen wir dann doch lieber eine aktive Wanderung vor, mit abkühlendem Bad in der Bucht Caló Blanc. Der Einstieg in das Wasser erscheint zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber man sollte sich unbedingt trauen, von den Klippen in das glasklare Wasser mit extrem hohen Salzgehalt zu springen!

Ahoi Mallorca! Wir wechseln die Perspektive

Unser Urlaub geht langsam dem Ende zu und eine Sache hatten wir uns noch von Herzen gewünscht – einen Tag auf dem Meer. Daher fuhren wir wieder zum Port d’Andratx und liehen uns ein Boot über Thurm Yachting. Mit der Shiren 13 Sport ging es dann los, der Rucksack war voller Snacks und wir wollten einfach nur die Wellen spüren, ins Wasser springen und die Küste vom Wasser aus bestaunen. Und genau dieser Wunsch wurde uns auch erfüllt.

Und wisst ihr was das Beste ist? Auch wenn ihr keine Bootsführerschein-Lizenz führt, dürft ihr dieses Boot fahren. Bis 15 PS ist das nämlich ganz legal. Kleiner Tipp: Vergesst eure Bluetooth-Box nicht!

Unser Fazit

Meine ersten Bedenken, Mallorca sei viel zu überfüllt und man finde kaum Zeit für sich allein, wurden widerlegt. Diese Insel ist so viel mehr, als der eine Kilometer Ballermann. Zu gerne hätten wir noch eine Woche verlängert, um auch das Inselinnere noch besser kennenzulernen. Denn auch, wenn wir alle Himmelsrichtungen einmal abgefahren und bewandert haben, fehlt noch soooo viel! Vielleicht also auf ein Neues im kommenden Jahr…

#clickwithlove

Familie: Entschleunigen und erinnern

“Und nun sind wir eine Familie und alles ist so – intensiv.”

Die Zusammenstellung ist noch ganz frisch, aber die Rolle als Mama und Papa fühlt sich schon richtig gut an. Seit Jahren funktioniert man als Team – zu zweit. Bzw. zu dritt, Katzenlady Smilla war insgeheim das erste Baby in der Familie. Aber dann ist da dieser eine Punkt im Leben, der alles verändert. Der einem plötzlich jeden Tag aufs Neue verdeutlicht, wie wichtig Gesundheit ist und dass wir jede Sekunde des Lebens tief einatmen müssen und dürfen.

Wanda ist nun schon ein paar Wochen alt und lernt die Welt immer ein Stückchen näher kennen. Mama und Papa stärken sie dabei und zeigen ihr, dass sie niemals allein sein wird. Diese Liebe durfte ich in einer Homestory festhalten und nun darf ich sie Euch zeigen.


Dalai Lama sagte einst: “Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.” Klingt logisch, oder? Zurückblicken und genießen. Erwischt Ihr Euch nicht auch manchmal, wenn Ihr an alte Zeiten in der Familie zurückdenkt und sich ein Grinsen im Gesicht breit macht? Ich bin für jede einzelne Erinnerung dankbar, die mir meine Eltern geschenkt haben. Und das auch in Form von alten Fotos, in denen ich zu gerne stöbere und dann urplötzlich ganz sentimental werde. Sogar, wenn ich mich nicht einmal an die Situation zurückerinnern kann, weil ich einfach zu klein war. Aber ich sehe auf den alten Bildern die Liebe und Zuneigung meiner Eltern und das macht mich glücklich. Genau das wird Wanda später vermutlich auch einmal spüren.

Wir leben in einer Zeit, in der der Speicher des Smartphones mit Bildern und Videosequenzen gesprengt wird. Oma und Opa werden regelmäßig mit WhatsApp-Nachrichten auf dem Laufenden gehalten und man macht eine Serienaufnahme nach der anderen. Ich denke es wurde noch nie so viel fotografiert und gefilmt, wie in diesem Jahr. Aber in welchen Bildern wird Wanda später blättern? Wird sie sich den alten Nachrichtenverlauf von Oma und Mama durchlesen? Wird sie sich die digitale Cloud der Eltern ansehen und sich durch 95.000 Fotos klicken?


Oder wird sie vielleicht das eine rosafarbene Fotoalbum aus dem Bücherregal nehmen, das Mama und Papa zu ihrer Geburt geschenkt bekommen haben? Vielleicht schon.

Wie viele Fotos hast Du auf deinem Smartphone? Bei mir sind es aktuell knapp über 6.000 Stück. Werde ich mir alle wieder ansehen? Eher nicht… ich werde sie irgendwann gewissenhaft auf dem Server speichern und dann neue Schnappschüsse sammeln. Aber ich habe ein paar Fotoalben / -bücher, die ich tatsächlich regelmäßig aus dem Regal ziehe, wenn mir danach ist. Und dann freue ich mich jedes Mal, gemütlich auf dem Sofa, mit der Familie oder unter Freunden wieder in Erinnerungen zu schwelgen.


Wanda hat zwei ganz bezaubernde Eltern, die ihren Alltag gerade jeden Moment neu entdecken. Denn die Weiterentwicklung dieses kleinen Wesens hört nie auf und Wanda lernt immer wieder neue Dinge dazu. Dabei zuzuschauen erfüllt die zwei und lässt ihr eigenes Herz regelmäßig höher schlagen. Parallel treten aber auch immer wieder die Gedanken auf, wie es Wanda wohl in zehn Jahren gehen wird. Oder zum 16. Geburtstag? Was wird sie für Hobbys haben, welche Musik wird sie hören? Wahnsinn, dass das alles noch vor dieser kleinen Familie liegt. Umso schöner ist es, den Alltag und all die Gedanken um die Zukunft wiederkehrend anzuhalten. Und egal ob ihr selbst eine frische kleine Familie habt oder noch nicht. Realisiert, wie schön das Leben gerade ist und seid dankbar. Die Zukunft wird schon schnell genug vor der Tür stehen und hektisch winken. Nicht wahr?


Entschleunigen, als Familie den Moment genießen, auf das Herz hören – ist das möglich?

Ich selber habe noch keine eigenen Kinder und kann hier selbstverständlich nicht urteilen oder aus Erfahrung sprechen. Aber ich kann erzählen, wie ich diese kleine Familie hier in der ersten Zeit des neuen Lebensabschnittes wahrgenommen habe.

Seit der Schwangerschaft war der Respekt groß, denn immerhin wartete eine verantwortungsvolle und lebenslange Rolle auf die beiden. Doch dann war Wanda da und dieses Strahlen in den Augen kann keine Shoppingausbeute, keine große Reise und auch kein beruflicher Erfolg toppen. Diese Eltern hier sind die Ruhe in Person und übertragen jegliche Entspannung auf die kleine Wanda, die quietschend mit ihren Pausbacken lächelt und schemenhaft mit den Augen blinzelt.

Diese Bereicherung war etwas ganz Besonderes – etwas, was die beiden bestimmt auch irgendwo verändert hat. Das kleine Herz schlägt, die innere Liebe wird immer größer und man kennt einfach nichts, was gerade wertvoller sein könnte.


Vielleicht versteht man dann auch, warum sich Eltern zum Geburtstag oder zu Weihnachten immer nur ein glückliches Kind wünschten. Was einem damals im Teenageralter etwas anstrengend vorkam, weil einem diese Antwort beim Geschenkebesorgen nicht wirklich weiterhalf, fühlt sich heute irgendwie erfüllend an – oder?

Und wieder hat Dalai Lama recht behalten: “Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.”


Tun wir doch alles dafür, dass wir selbst und auch unsere Kinder beim Zurückblicken noch einmal genießen können. Läuft in der Familie doch mal etwas schief? Dann sollte man die Situation nicht durch unkontrollierbare Emotionen verschlimmern, sondern Hand in Hand und lösungsorientiert das Ruder in eine andere Richtung lenken. Denn so kann man später auf diesen Moment zurückblicken und stolz sein.

→ Danke Wanda und danke an deine Mama und Papa, dass ich diese privaten Einblick mit der Welt teilen darf. Ihr seid eine ganz tolle Familie! ♥

#clickwithlove



Vielleicht auch interessant für Dich:

“Wie kamst Du zum Schritt, dich als Fotografin selbstständig zu machen?”

Mit airtours ins Six Senses Douro Valley

Der Jahreswechsel hätte nicht besser sein können.

Es war Ende 2017, die Pläne der Selbstständigkeit wurden immer konkreter und dann kam DIE Anfrage. “Wir benötigen eine Fotografin/einen Fotografen für ein B2B-Event im Douro Valley. Möchtest Du Dich vorstellen?” Diese Anfrage kam nicht von irgendwem, sondern von TUI itself – Wow! In diesem Moment festigte sich nicht nur die Idee der Selbstständigkeit, sondern auch mein Selbstbewusstsein. 


Im Februar 2018 folgte dann das erste Vorstellungsgespräch in Hannover und einige Zeit später die Zusage. Vom 11.-14. März sollte es nach Portugal gehen und ich als Fotografin durfte Teil des Teams sein – ernsthaft?!

→ Auf meiner Webseite könnt Ihr einige Eindrücke der Reise einsehen. ←

Mit einigen Tricks wurde das Gepäck gut verstaut.

Während ich mich mit Freude in mein eigenes kleines Unternehmen einarbeitete, schrieb ich im Kopf tausendmal die Packliste zusammen. Ich stand vor einer kleinen Herausforderung: Mein schweres Kameraequipment inkl. eines MacBooks musste irgendwie ins Handgepäck – denn ich gebe doch am Gepäckschalter nicht mein Leben auf! YouTube und Instagram sei Dank durfte ich nach einigen Recherchen dann auch die Geheimtricks der Reisefotografen kennenlernen.

(→ Hättet Ihr Interesse an einem gesonderten Blogartikel zum Thema “Verreisen mit schwerem Kameraequipment?).

Wer reisen will, muss wach bleiben

Warten auf den Nightjet – mit meiner besseren Hälfte

Mein Flieger sollte um 9:40 Uhr in Frankfurt abheben. Blöd, dass an einem Sonntagmorgen kaum gute Zugverbindungen existieren. Daher lernte ich den Nightjet kennen, mit dem ich kurz nach Mitternacht meine Reise ins Douro Valley startete. Im Vorfeld habe ich mir unzählige Gedanken gemacht, wie ich die drei Stunden Fahrt überleben sollte, ohne dass ich einschlafe, zu weit fahre oder etwas beim Dösen geklaut wird. Immerhin bin ich das erste Mal alleine gereist… Letztendlich hat der gesamte Zug tief und fest geschlafen und ich war die Aktivste von allen. Meine Nervosität hat das Adrenalin zum Kochen gebracht und so verpasste ich auch nicht den Ausstieg. 😉

Am Flughafen selbst habe ich dann fünf Stunden verbracht und zwischen all den anderen müden Passagieren sogar ein bisschen schlummern können. Mein Equipment habe ich dabei wie eine Irre umklammert!

9:10 Uhr – Boarding!

Am Gate selbst traf ich die ersten Mitreisenden – die Teilnehmer des B2B-Events. Dies waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der erfolgreichsten Reisebüros aus verschiedenen Ländern und ich durfte zusammen mit den wohl erfahrensten Reisenden ins Douro Valley nach Portugal fliegen – großartig! Allesamt waren so lieb und freundlich und haben mich direkt ins Team aufgenommen.

Bevor es jedoch in die Luft ging, musste ich an der Gepäckkontrolle ein paar Minuten mehr Zeit einplanen. Denn bei meinen Recherchen zur perfekten Fotografen-Handgepäck-Packliste wurde auch häufig erwähnt, dass das ein oder andere Röntgengerät Probleme macht. Daher musste auch ich kurz aus der Reihe tanzen und beweisen, dass ich keine illegalen Dinge im Gepäck hatte. Ein 70-200mm-Objektiv in Kombination mit Aufladekabeln kann da gern schon mal verdächtig aussehen. 😉 Aber die Kontrolleure waren super nett und wir haben nebenbei Smalltalk über Portugal gehalten. Hier wurde mir schon gesagt, dass Porto auch die “Harry-Potter-Stadt” genannt wird. Warum? Das sollte ich später noch erfahren.

High Up in the Sky!

“Boarding completed” – es kann losgehen. Douro Valley, ich komme! Der Sicherheitsgurt sitzt, der Platz am Notausgang mit unendlich viel Beinfreiheit ist eingenommen und die Sonne sollte mir schon bald ins Gesicht scheinen. Beim Start habe ich wieder gemerkt, wie sehr ich das Fliegen und das Reisen liebe. Das lag nicht nur daran, dass meine Mundwinkel parallel mit der steigenden Geschwindigkeit und Höhe nach oben gingen – sondern auch daran, dass es irgendwie verrückt ist, wenn dich ein Vogel aus Stahl und Leichtmetall über die Wolken bringt. Die Welt wirkt so klein und zerbrechlich und man kann sich bei Kaffee und Putensandwich auf ein fremdes Land freuen, das innerhalb kürzester Zeit erreicht werden kann. Und das beste?! Ich konnte es in diesem Moment mit meinem Job und meiner Leidenschaft verbinden. Kneift mich bitte mal jemand?

Olá Portugal! Prazer em conhecê-lo.

Sicher in Portugal gelandet, ging es auch gleich zur Sache. Ich hatte kurz Zeit meinen Koffer abzuholen und tigerte direkt im Anschluss über den Flughafen – immerhin muss die Fotografin immer einen Schritt voraus sein. 😉 Ich war bereits über 24h auf den Beinen und verspürte keinerlei Müdigkeit. Ich war einfach nur glücklich und begann zu arbeiten. Kurz gefasst habe ich die drei Tage in Portugal rund um die Uhr dokumentiert. Die Ankunft am Flughafen gehörte selbstverständlich dazu.

Der erste Programmpunkt sollte dann eine kurze Besichtigung des Hotels Pestana Palácio Do Freixo sein. Palacio trifft es schon ganz gut – dieses Haus war ein reiner Palast mit unendlich viel Geschichte. Die Zimmer wurden besichtigt, der erste Wein verkostet und es wurde Zeit, das erste von vielen atemberaubenden Essen zu verspeisen. Der erste Moment, um kurz zu realisieren, dass ich mittendrin steckte – mitten drin in meinem eigenen Traum, der zur Realität wurde.

Das Six Senses wartet – weiter geht’s

Die ersten Eindrücke waren im Kasten und schon ging es weiter zu unserem Hauptdomizil: Six Senses Douro Valley ♥ Dieses Hotel strahlt so viel Schönheit, Gelassenheit und Ruhe aus – da war man direkt beim Überschreiten der ersten Türschwelle tiefenentspannt. Dieses Haus darf sich mit fünf Sternen schmücken und gehört zu einer ganz besonders exklusiven Hotelkette, die vom “Six Senses-Gefühl” spricht. Ein Gefühl, das mir direkt gegeben wurde und bis heute anhält. Die Werte und Ziele von Six Senses sind alle auf ein nachhaltiges und umweltverträgliches Handeln ausgerichtet, was man direkt spürt. Lest Euch unbedingt mal durch die Philosophie dieser Marke – sie hat mich durch und durch überzeugt und beeindruckt!

Ein Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert – mitten in den Weinbergen des Douro-Tals

Angekommen ging es direkt weiter – Site Inspection durch erstklassige Suiten, die einen kurz in eine andere Welt katapultierten. Man muss dazu sagen, dass hier jedes einzelne Zimmer so individuell und eindrucksvoll gestaltet und eingerichtet ist, dass ein Vergleich untereinander kaum möglich ist. Auch hier spiegeln sich die Ziele und Werte der Marke Six Senses wieder – natürliche Materialien, Raum zum Entfalten und das Gefühl, angekommen zu sein. Sofort fühlte ich mich auf irgendeine Art und Weise “zuhause”. Daher war es auch klar, dass ich direkt jeden Winkel fotografieren und festhalten musste.

Das Programm ging weiter und gegen Mitternacht hieß es dann “Feierabend”! Satte 48 Stunden war ich auf den Beinen und dachte mir “Morgen klingelt zwar um 6:00 Uhr der Wecker, aber ein Bad in dieser VIP-Badewanne muss sein!” – und schwupps war ich drin.

Bom dia! Die Arbeit ruft.

Kein Start in den Tag ohne Frühstück. Naja okay – ich habe erst zwei Stunden gearbeitet aka. fotografiert und habe mir dann kurz Zeit genommen, das äußerst gesunde Frühstücksbuffet zu genießen. Ohja! Gesund! Das geht auch im Urlaub. Das Management bemüht sich, rein lokal einzukaufen und nur die Produkte zu verarbeiten, die aus der Region stammen. Zusätzlich sind alle Köstlichkeiten frisch zubereitet, zuckerreduziert und frei von Schadstoffen. Etwas Besseres kann man seinem Körper wohl nicht zuführen. Und schmecken tut es – ohjaaa!

Gut gestärkt ging es tagsüber wieder durchweg an die Arbeit und der Auslöser wurde nonstop betätigt.  Besonderes Highlight sollte an diesem Abend ein Ausflug in die Quinta da Pacheca sein. Das berühmte Herrenhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist im Douro Valley eine der bekanntesten Immobilien. Die Organisatoren des airtours-Teams haben sich hier etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um das einmalige Ambiente dieser Gegend noch einmal zu transportieren. Ein lautes “Wow!”, als ich als erste und isoliert (Fotografenjob sei dank!) den Raum betreten durfte, konnte ich mir nicht verkneifen.

“The Wine House Hotel” hat uns an diesem Abend nicht nur eine atemberaubende Location zur Verfügung gestellt, sondern auch einen Abend gezaubert, den man so schnell nicht wieder vergessen wird: Livemusik, 20 Jahre alten Portwein und tolle Reden und Vorträge über die Geschichte des Portweins inklusive.

Tag 3 – Porto & Gala Dinner

Und schon war der letzte richtige Tag im Douro Valley angebrochen. An diesem sollte Portugal noch einmal richtig kennengelernt werden. Daher ging es in einer kleinen Gruppe ins Herz der Region – in die Stadt Porto. Am Flughafen berichtete man mir ja bereits, dass diese Stadt mit seinem Charme und ihrer Verbindung zur Harry Potter-Geschichte sehr beeindruckend sein sollte. Ich war gespannt!

Unsere äußerst liebe und wissensstarke Reiseführerin, Marta, berichtete über viele interessante geschichtliche Hintergründe, die die Entwicklung der Stadt sehr gut veranschaulichten. Sieht man genau hin, erkennt man, wie die Stadt wachsen konnte. Schritt für Schritt und manchmal leicht chaotisch, wie Marta immer wieder hervorhob. 😉 Aber gerade diese leicht unstrukturierte und bodenständige Ausstrahlung macht die Stadt so sympathisch!

Schnell wurde mir dann auch klar, warum die Stadt mit der Geschichte von Harry Potter assoziiert wird, als eine Studentengruppe auf uns zu kam. Coimbra ist die traditionsreichste Hochschule Portugals, was schnell ersichtlich wird: Ein Teil der Gruppe trug schwarze Umhänge, wie sie auch Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger trugen. In Porto wird eine richtige Universitätskultur gelebt, in der es verschiedene Hierarchien und Rollen gibt – äußerst interessant! Und warum Harry Potter? J.K. Rowling studierte lange Zeit in Porto und schrieb vermutlich die ersten Notizen in dieser Stadt zusammen. Sie ließ sich aber nicht nur von der charakteristischen Kleidung inspirieren, sondern auch von der Buchhandlung Livraria Lello: 

Lunchtime – aber bitte mit Meerblick!

Wenn man die meiste Zeit zwischen all den Weinbergen verbringen darf, sehnt sich das kleine Meeresherz aber schon ein wenig nach der Küste – zum Glück hatte airtours auch hieran gedacht! Ein wirklich sehr leckeres Mittagessen im Praia da Luz wurde organisiert – Panoramasicht inklusive. Ein Besuch ist definitiv empfehlenswert!

Zwischen all den Programmpunkten hatten die Teilnehmer der Reise die Möglichkeit, die Angebote des Hotels kennenzulernen. Das Six Senses Douro Valley bietet eine große Bandbreite unterschiedlichster Aktivitäten an. Von Yoga, über Weinproben bis hin zu Mountain-Biking-Touren und Earth-Lab-Kursen. Wie gern hätte ich jeden einzelnen Kurs mitgemacht! Aber die Arbeit ging vor, auch wenn ich hätte teilnehmen dürfen. 😉

Krönender Abschluss – das Gala-Dinner im Douro Valley

Was wäre eine solche Reise, ohne einen gebührenden Abschluss? Daher gab es am Dienstagabend noch ein Gala-Dinner, bei dem sich alle noch schicker gemacht haben, als sie eh schon die ganze Zeit waren. Die Küche hat mal wieder gezeigt, was sie kann. ♥ Tolle Reden rundeten den Abend ab!

Am nächsten Morgen hieß es dann auch nur: Ein letztes Mal das leckere Frühstück genießen, Koffer in die Hand und Abflug! Morgens um 8:30 Uhr ging es los und abends um 21:00 Uhr saß ich dann zusammen mit meinem Freund im Burger-Restaurant und ließ meiner Begeisterung freien Lauf. Trotz langer Rückreise war ich voller Euphorie und schwärmte, was das Zeug hielt. Dass das ein Job war, musste ich mir immer wieder vor Augen führen. Arbeit fühlt sich doch eigentlich anders an?

Ich bin unendlich froh, dass mich diese Leidenschaft zu diesem Moment geführt hat. Harte Arbeit, kurze Nächte, lange Tage und wenig Freizeit zahlen sich dann doch irgendwann aus. #clickwithlove 

Ich muss mich an dieser Stelle vor allem bei TUI / airtours bedanken, mit denen ich diese Tage über zusammenarbeiten durfte und die mir das ganze ermöglicht haben. Eine perfekte Organisation und Betreuung der Reise setzte der Sahnetorte noch die Kirsche auf. Danke!

Zu guter Letzt noch ein paar Eindrücke des wundervollen Hotels Six Senses Douro Valley, das definitiv einen Platz in meinem Herzen eingenommen hat: