365 Tage in der Selbstständigkeit

…wie lief es im ersten Jahr? Bereue ich es, einen sicheren Job aufgegeben zu haben? Ist die Selbstständigkeit wirklich das Richtige für mich und kann ich davon überhaupt leben?


Genau vor einem Jahr fing das ganze Abenteuer an. Mein sicheres Arbeitsverhältnis endete und ich war bereit, in die einhundertprozentige Selbstständigkeit zu starten. Heute sitze ich hier, in meinem geliebten Arbeitszimmer, und denke über die letzten 365 Tage nach.

Foto: Sebastian. <3
Düsenantrieb feat. Angst – wie kann das gehen?

Wenn ich an die erste Zeit zurückdenke, erinnere ich mich vor allem an eins: Große Euphorie, die ab und zu durch immer mal wieder auftretende Angst gebremst wurde. Und im Nachhinein bin ich froh, dass ich diese leichte Skepsis hatte. Denn man muss sich vor Augen führen, dass man von heute auf morgen für sich selbst verantwortlich ist. Einem SEPA-Lastschriftverfahren interessiert es nicht, wie dein aktuelles Einkommen ist. Da wird fleißig abgebucht, bis der Staat und alle Versicherungen satt sind. Die eben genannte Angst möchte ich allerdings in Respekt umformulieren – denn ich hatte beim genaueren Betrachten mehr Respekt als Angst. Und das lege ich auch jedem ans Herz, wenn er sich selbstständig machen möchte. Dieser Respekt hat mich in keine falsche Richtung rennen lassen und hat mich in vielen Situationen auch irgendwie beruhigt.

Die Vorteile der Erfahrungswerte

Zusätzlich war ich einem besonders dankbar: meinen Erfahrungswerten. Denn meine Selbstständigkeit begann nicht von null an. Ich hatte bereits sieben Jahre lang ein Kleingewerbe und ich habe sieben Jahre lang an mir und der Fotografie gearbeitet. Ich hatte den ersten Kundenstamm, ich hatte meinen Namen verbreitet und konnte am 01.03.2018 einen sanften und direkten Übergang zur ganzheitlichen Selbstständigkeit eingehen.

Wenn man sich eins eingestehen muss, dann, dass es Fotografen wie Sand am Meer gibt. Es ist heutzutage nichts Besonderes mehr, als Fotograf zu arbeiten. Unzählige Menschen kaufen sich eine DSLR und nennen sich Fotograf. Aber dabei gehört zu dieser Berufsbezeichnung meiner Meinung nach so viel mehr. Die Kamera an sich ist nur Mittel zum Zweck. In erster Linie braucht man neben der als selbstverständlich anzunehmenden Kreativität und dem gewissen Blick vor allem Empathie, Ausdauer, lösungsorientiertes Denken, Spontanität und eine Menge Menschenkenntnisse.

Man ist Dienstleister – man erbringt Dienste und man steht niemals im Vordergrund. Nicht ohne Grund ist der Arbeitsplatz hinter der Kamera. Das alles war mir immer bewusst und ich wusste auch, dass ich in der Selbstständigkeit noch eins brauche: Geduld auf allen Ebenen. Mal eben schnell zum Erfolg? Unmöglich. Ich brauchte meine sieben Jahre “Berufserfahrung”, um heute selbstsicher meinen Job ausüben zu können. Denn man tritt immer wieder mit fremden Menschen in Kontakt, die am Ende des Jobs im besten Fall aufgrund der Arbeit zu guten Bekannten geworden sind.

Neue Kontakte, neue Kunden – love it!

Betrachte ich das letzte Jahr, sind so viele neue Kontakte zustande gekommen, auf die ich wirklich stolz bin. Dazu gehört die TUI Deutschland GmbH, die Polizei Hamburg, die REWE Markt GmbH, Volkswagen Immobilien, der Carlsen Verlag oder auch der Landkreis Goslar. Dass ich jemals für diese Unternehmen fotografieren werden würde, habe ich mir vielleicht erträumt – aber ich habe nicht wirklich daran geglaubt. Und eins freut mich an diesen Referenzen besonders: ich war keine Eintagsfliege. Ich stehe mit all meinen Kunden im langfristigen Kontakt und das ist wirklich so viel Wert!

Hierbei erwähne ich auch direkt zwei Highlights aus meinem ersten Jahr: Das Kampagnenshooting für die Polizei Hamburg und drei Reisen, zusammen mit TUI, bei denen es nach Portugal, Kreta und New York ging. Jobs, für die ich unendlich dankbar bin und an denen ich auch immer wieder wachsen konnte. Denn auch das ist meiner Meinung nach für eine erfolgreiche Selbstständigkeit essenziell: man muss stetig an sich arbeiten, sich selbst reflektieren, sich neuen Dingen anvertrauen und man sollte niemals pessimistisch denken. Und dabei kommen wir auch gleich zum nächsten Punkt.

Kopf hoch und das am besten ständig!

Ich liebe den Optimismus! Und ich gebe auch direkt zu, dass es mir manchmal schwer fällt, ihn zu leben. Als extrem selbstkritischer Mensch mache ich mir tausend Gedanken, wenn ich einen Job abgegeben habe und auf Rückmeldung warte. Hierbei stehe ich mir gern selbst im Weg und das nervt. An dieser Eigenschaft muss ich im zweiten Jahr noch sehr viel arbeiten. Zeitgleich denke ich jedoch, dass man kritische Selbstreflexion nicht zu 100% ablegen sollte. Denn keiner mag selbstverliebte Egoisten, die sich ihrer Sache sehr sicher sind. 😉

Sich selbst reflektieren – kann manchmal hart sein, aber bringt so viel!

Ich möchte mit diesem Abschnitt aber vor allem auf kleine Niederlagen eingehen, die vollkommen normal im Leben und in der Selbstständigkeit sind. Dazu gehört die ein oder andere Absage eines Jobs oder auch mal der falsche Job. Unbedachte Kosten, die plötzlich auf einen zukommen oder auch das Eingestehen, dass man vielleicht zu viel “ja” gesagt hat und seinen vollen Kalender unterschätzt hat.

Das waren alles Dinge, die ich im ersten Jahr erlebt habe und es hat mir kein bisschen geschadet. Ich bin eher daran gewachsen, indem ich beispielsweise gelernt habe, dass nicht alle Anfragen/Jobs meine Kunden sein müssen. Glücklicherweise kam das sehr selten vor, aber man muss damit rechnen, dass es vorkommen kann. Genauso wie hohe Rechnungen (besonders zu Jahresbeginn), durch die man einen Zeitraum lang anders haushalten muss. Aber auch das kann man vorab einkalkulieren und durch einen angesparten Puffer ausgleichen. Anstatt sich über diese kleinen Dinge aufzuregen und kleinzumachen, gehe ich sie lieber an und versuche daraus zu lernen. Man darf sich in der Selbstständigkeit einfach nie unter kriegen lassen. Das bremst und demotiviert.

Ist denn jetzt alles so gelaufen, wie ich es wollte?

Tja, wie wollte ich es denn? Wenn ich eins wollte, dann war es glücklich und zufrieden zu sein. Ich wollte von meinem neuen Job leben können und Erfahrungen machen. Mehr wollte ich im ersten Jahr gar nicht – ich denke die genannten Ziele sind schon groß genug.

Heute kann ich sagen, dass diese Vorstellungen definitiv erfüllt wurden. Dank einer Menge Geduld, Eigeninitiative, Mut, Empathie und natürlich dank der Liebe zur Fotografie. Ich kann aktuell von meiner Arbeit als Fotografin leben und auch in Bezug auf die Zukunft etwas vorsorgen (dazu gleich mehr). Ich bin 26 Jahre alt und habe bis dato das erreicht, was ich mir für mein Leben wünsche. Gibt es etwas Schöneres? Das Leben ist mir einfach zu kurz, um unzufrieden Dinge zu tun, die mich nicht zu 100% erfüllen. Dann nehme ich lieber etwas Risiko in die Hand und mache das, was mich abends mit einem Lächeln einschlafen lässt.

Ja, das da war wirklich Arbeit! // Foto: U. Donat
Selbstständigkeit & Zukunft – harmoniert das eigentlich?

Diese ominöse Zukunft…wenn unsere Generation an die Rente denkt, kann uns eigentlich nur schlecht werden. Grund genug, sich rechtzeitig um die eigene Zukunft Gedanken zu machen. So gut wie es uns jetzt gerade geht (finanziell und gesundheitlich), geht es uns ja nicht immer. Und das ist auch ein Aspekt, der mir ehrlich gesagt hier und da mal Kopfschmerzen bereitet. Aktuell möchte ich selbständig bleiben und das auch über die Familien- und Eigentumsplanung hinaus. Daher war mir auch bei der Entscheidung, in die Selbstständigkeit zu gehen, bewusst, ich muss früh genug mit der Anlage von Rücklagen beginnen. Selbstverständlich zählt auch hier das gesunde Mittelmaß aus Sparen und Leben genießen.

Für die, die es interessiert: Ich zahle neben der gesetzlichen Rentenkasse unteranderem auch noch monatlich für die Rürup-Rente ein. Etwas, was ich jedem sehr empfehlen würde, wenn er sich selbstständig machen möchte. Aber auch für alle, die sich im Angestelltenverhältnis befinden. Legt auf jeden Fall monatlich zusätzlich etwas beiseite und verzichtet auf das extra Paar Schuhe oder sonstige (meist unnötige) Luxusgüter. Im hohen Alter werdet ihr euch dann garantiert selbst sehr dankbar sein.

Das 2. Geschäftsjahr – gibt es neue Ziele?

Ein Ziel ist es, genauso wie im ersten Jahr weiterzumachen. Mit dem Aspekt, dass das die Basis bildet, auf der ich noch weiter aufbauen kann. Ende des ersten Geschäftsjahres habe ich mir eine Drohne zugelegt, die ich nun vermehrt beruflich einsetzen möchte. Ich möchte weiter netzwerken und neue wirtschaftliche Kontakte knüpfen. Ich möchte anderen dabei helfen, sich visuell weiterzuentwickeln und nachhaltig glücklich zu werden. Alles weitere wird sich mit der Zeit finden. Ich bleibe mir und meiner Arbeit treu und freue mich riesig auf all das, was noch kommt.

Prost!

#clickwithlove

Zufrieden sein – ist das wirklich so schwer?

Man begegnet sich auf der Straße, man begrüßt sich und fragt überschwänglich “wie gehts dir?”. Natürlich geht es einem gut, denn würde man wirklich sagen, dass es einem in diesem Moment vielleicht einfach mal nicht so gut geht und man nicht zufrieden ist?

Jeder kennt es…

…diese Phasen, in denen es einem aus unerklärlichen Gründen einfach nicht gut geht. Man ist unzufrieden, man regt sich schnell über Kleinigkeiten auf und ist nur am rummäkeln – an anderen und an sich. Diese Unzufriedenheit habe ich auch erlebt und ich habe sie gehasst. Denn eigentlich hatte ich gar keinen Grund, so schlecht drauf zu sein. Ich war gesund, ich hatte ein Dach über dem Kopf und hatte tolle Menschen um mich herum. Aber innerlich war da einfach dieser dicke Knoten, der mich zuschnürte. Es war Zeit, diesen Knoten zu lösen.

Die Lösung war dann tatsächlich ein Funke Mut und der Schritt in die Selbstständigkeit. Dass das letztendlich den Knoten lösen würde, hätte ich niemals gedacht. Natürlich will ich jetzt niemanden erzählen, dass er sich sofort selbstständig machen muss, um glücklich und zufrieden zu werden. Ich möchte vielmehr damit sagen, dass der Schlüssel zum Glück manchmal schräge Entscheidungen sind.

“Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst.” – Albert Schweitzer

Diese Geisteshaltung, oder auch Einstellung zum Leben, ist dein größter Antrieb. Ohne sie ständen wir orientierungslos in der Gegend rum und könnten nur schwer eigene Charaktereigenschaften bilden. Ohne eine gesunde Geisteshaltung leben wir nur danach, anderen zu gefallen, Erwartungen zu erfüllen und immer das möglichst beste abzuliefern. Man schaut viel zu oft nach anderen und misst sich an fremden Menschen. Hört man sich aber mal in einer ruhigen Minute selbst zu, sind da die heimlichen Wünsche und manchmal auch abstrusen Vorstellungen. Aber umso ominöser die Gedanken machmal sind, desto spannender wäre es doch mal, es einfach auszuprobieren. Oder?

Wo fängt man nun aber am besten an?

Seien es eine Annahme von mehr Verantwortung, ein Gang in eine ganz andere berufliche Richtung, eine große Reise die länger als drei Wochen dauert oder auch einfach nur das Überwinden von kleinen Ängsten. Entscheidungen können dein Leben verändern und etwas Großartiges in dir auslösen. Gerade letztens erst bin ich breitgrinsend und mit guter Musik auf den Ohren durch die Straßen spaziert – ohne, dass ich es bemerkt habe. Erst, als mich andere Menschen ebenfalls breit anlächelten, habe ich gemerkt, wie mein Äußeres mit dem Inneren harmonierte. Und warum? Weil ich einfach zufrieden war, mehr nicht. Ich war so sehr zufrieden mit meinem Leben und mit dem, was ich tagtäglich erschaffen und erleben kann. Hätte mich in dem Moment jemand gefragt, wie es mir geht, hätte ich ihn wohl am liebsten umarmt.

Als Sternzeichen Waage stehe ich jeglicher Entscheidung eigentlich sehr skeptisch gegenüber. Aber wenn ich eins aus dem letzten Jahr gelernt habe, dann ist es nicht nur Entscheidungen zu treffen, sondern auch voll und ganz dahinter zu stehen. Dass die ein oder andere getroffene Entscheidung auch einmal in die falsche Richtung gehen kann, ist natürlich klar. Aber dann ist man auch wieder eine Erfahrung reifer und man sollte sein Handeln einfach direkt fortsetzen, ohne groß zurückzusehen.

Wie sieht’s bei dir aus?

Wenn du jetzt in diesem Moment einmal kurz die Augen schließt und überlegst, was dich  genau in diesem Moment glücklich machen würde – was wäre das? Du willst einfach mal wieder mehr Zeit für dich haben? Dann mach das. Am besten direkt heute und sei es nur für eine halbe Stunde. Aber mach es!

Würden dich vielleicht größere Dinge glücklicher machen, wie eine Reise? Du willst etwas sehen von der Welt? Dann lege noch heute etwas Geld zur Seite und beginne ein wenig zu sparen. Seien es im Monat auch nur ein paar Euro, aber du bist deinem Traum danach schon ein kleines Stückchen näher.

Was ich damit sagen will: der erste Schritt in Richtung der Umsetzung fühlt sich wundervoll an und macht dich direkt zufriedener. Denn du hast begonnen, etwas zu ändern – du bist aktiv und kannst regelmäßig kleine Updates in deinem Leben spüren. Probiere es einfach mal aus und streiche Zweifel, Pessimismus und Ängste aus deinen Gedanken. Diese ziehen Unzufriedenheit automatisch an – genauso wie die perfekte Scheinwelt (Instagram & Co.) im Netz. Drapierte Szenarien im Bett und auf dem Frühstückstisch, eingezogene Bäuche oder seltsame Posen vor dem Spiegel – schaue dir lieber die Realität an.

Ich glaube wir müssen uns viel öfter aus dem Trubel unserer Gesellschaft herausnehmen und darüber nachdenken, was uns als losgelöste Person ausmacht. Seien es die sportlichen Vorlieben, die künstlerischen, die naturwissenschaftlichen oder auch handwerkliche Richtungen – wir als Individuum sollten dem nachgehen, was uns aus dem tiefsten Inneren lächeln lässt und stolz macht. Wir sollten uns einfach mehr selbst zuhören und intuitiv das tun, was uns erfüllt und wodurch wir am Ende des Tages gut einschlafen können. Dann ist zufrieden sein auch gar nicht zu schwer. ♥

#clickwithlove

Datensicherung für die, die es ernst meinen

Dieser Blogbeitrag enthält Erwähnungen/unbezahlte Werbung für Hardwarehersteller im Bereich Datensicherung.

Datensicherung – was genau beschreibt dieses Wort eigentlich im Jahr 2019? Während alle über Datenschutz reden, möchte ich doch gern mal über die professionelle Sicherung quatschen. Denn nicht nur Fotografen und andere Kreative sind meist abhängig von einer guten Datensicherung. Auch Private schätzen ihre Urlaubsbilder als Erinnerung oder andere wichtige Dateien für den Alltag.


“speichern unter…”, erst mal auf den Desktop. Was soll schon schief gehen?

Im Alltag wird gespeichert, was das Zeugs hält. Und dabei meine ich nicht nur “Strg+S” bei Uniarbeiten. Der größte Anteil unserer privaten Daten sind wohl Fotos aus jeglichen Lebensjahren oder irgendwelche Dateien aus dem Internet. Schnell mal “Speichern unter… Desktop” und man ist erst einmal sicher. Denkt man – aber wie häufig hast du schon einmal nach einer bestimmten Datei gesucht? Mit der Zeit können sich schon einmal eine Menge Ordner und einzelne Dateien anhäufen. Ich habe mir aus diesem Grund mittlerweile ein System angewöhnt, welches super simpel und einfach beizubehalten ist. So findest du alles auf Anhieb, auch noch nach mehreren Jahren. Hier ein Beispiel:

 

 

Ihr seht hier einen kleinen Einblick, in dem ihr erkennen könnt, dass ich erst nach Bereich, dann nach Jahr und nach Monaten sortiere, bevor ich detailliert und projektbezogen werde. Aber auch hier lege ich Ordner chronologisch ab, um zu sehen, welche Jobs am Anfang des Monats stattgefunden haben und welche am Ende. Aufgrund von sensiblen Daten ist der Bereich hier mal unkenntlich gemacht.

Jeder einzelne Ordner beinhaltet einen Job mit Rohmaterial und bearbeiteten Bildern, noch einmal extra sortiert. Dieses sehr einfache System lässt sich eigentlich auf alles anwenden. Auf eure privaten Bilder oder auch auf eure geschäftlichen Dateien.

Kleiner Tipp für Zahlenverliebte: Auch ein Sortiersystem mit der Struktur JJJJ-MM-TT_Projekt (z.B. 2019-01-17_MeinProjekt für den 17. Januar 2019) wäre denkbar und sinnvoll. Sortiert man den übergeordneten Ordner nach Namen, was das Betriebssystem i.d.R. automatisch tut, so werden die Projekte direkt chronologisch angezeigt.

Jetzt zu der korrekten Datensicherung

Da ein PC oder Laptop meist recht beschränkt ist, was den Speicherplatz betrifft, greifen bereits viele auf externe Festplatten zurück. Der erste, sehr gute Schritt! Aber was hier viele vergessen: dieses Speichermedium hält nicht ewig.

Mit durchschnittlich zehn Jahren kann man immerhin rechnen. Dabei muss jedoch auch auf den richtigen Umgang geachtet werden. Stürze sollten komplett vermieden werden sowie hohe Luftfeuchtigkeit, um das Rosten mechanischer Teile auszuschließen. Auch sich in der Nähe befindliche Magnetfelder können zum Datenverlust führen. Ich persönlich habe bei meinen alten externen Festplatten irgendwann unregelmäßige Probleme festgestellt, wie eine erhöhte Lautstärke, wenn sie im Betrieb waren. Oftmals wurden sie auch vom Rechner nicht mehr erkannt, was ebenfalls erste Zeichen eines größeren Problems sind. Daher hieß es: schnell eine neue Platte, neue Sicherung!

Aus Fehlern lernen

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man häufig auf die Nase fallen muss, um letztendlich dazuzulernen. Denn auch ich habe bis letztes Jahr nur mit externen Festplatten gearbeitet. Als ich dann aber die obenstehenden Probleme bemerkte, wollte ich vorsichtshalber die wichtigsten Daten sichern, falls etwas passieren sollte. Das Schicksal hatte mir allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn gerade als ich retten wollte, war alles im Eimer. Schön blöd. Die Platte wurde nicht mehr erkannt und die Daten waren somit nicht mehr einzusehen. Diagnose: Datensicherung fehlgeschlagen.

Mit bestimmten Datenrettungsprogrammen, einer großen Portion Nerven und mehreren Nächten hohen Stromverbrauchs, konnte allerdings eine Menge wiederhergestellt werden. Allerdings ohne Ordnerstruktur, ohne Dateinamen und ohne Erstellungsdaten. Ein reines Chaos – aber immerhin war ein Teil wieder da.

Mir war nun klar, ich muss diese Thematik nun etwas ernster nehmen und professioneller arbeiten. Immerhin müssen mir meine Kunden auch auf dieser Ebene vertrauen können, dass kein Rohmaterial vor der Bearbeitung flöten geht. Und wer seine Nase schon in das ein oder andere Unternehmen gesteckt hat, wird wissen, dass das Arbeiten mit einem Server die beste Möglichkeit ist, seine Daten nachhaltig zu sichern. Somit recherchierte und verglich ich mehrere Systeme.

→ die nächsten Infos beziehen sich eher auf geschäftlich arbeitende Personen. Meine privaten Empfehlungen findest du weiter unten.

Zunächst möchte ich drei vollkommen unterschiedliche Begrifflichkeiten erklären und diese vor allem voneinander abgrenzen:

Datenspeicherung: Das eigentliche Speichermedium, auf dem die Daten liegen, kann aus einer einzigen Festplatte, oder einem Verbund aus mehreren Festplatten bestehen. Das Speichermedium kann jederzeit ausfallen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit kann durch ein sogenanntes RAID (später mehr dazu) minimiert werden.

Datensicherung: Wenn das eigentliche Speichermedium ausfällt, sollte eine Sicherung (ein sogenanntes Backup) vorliegen, damit die ansonsten verloren gegangenen Daten zurück kopiert werden können.

Server: Das Speichermedium soll möglicherweise mehreren Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Dafür muss es an das Netzwerk angeschlossen werden. Im einfachsten Fall handelt es sich um ein NAS (Network Attached Storage), der tatsächlich nur als Speicher im Netzwerkverbund dient. Ein Server im allgemeinen Sinne stellt zusätzlich ggf. noch weitere Dienste zur Verfügung. Dieser kann im lokalen Netzwerk über Portfreigaben im Router auch über das Internet zugänglich gemacht werden. Anschließend ist der Zugriff auf die Daten und Dienste prinzipiell von überall auf der Welt möglich.

Investitionen, die sich lohnen

Als Fotografin und Selbstständige weiß ich, dass meine Daten mein Ein und Alles sind. Und ich rede nicht nur von den Fotos, sondern vor allem auch von wichtigen Dokumenten: Rechnungen, Angebote, Leistungen, Listen, Steuerdokumente, Dokumentationen,… all das existiert aufgrund der Weiterverwendung häufig rein digital und kann schneller weg sein, als man meinen mag. Daher hatte ich auch keinerlei Sorgen, zu investieren. Und ich würde auch jedem anderen empfehlen, nicht an solch wichtigen Stellen zu sparen. Wenn deine Daten für dein Geschäft essenziell sind, beschäftige dich mit dem Thema Datensicherung!

Hier seht ihr meine Lösung. Eingebaut in einem alten Flightcase, das noch zusätzlichen Stauraum für Kabel und rundum Schutz bietet.

Ich persönlich nutze aktuell die Synology Rackstation RS816 NAS 4-Bay 16TB inkl. 4x 4TB WD RED WD40EFRX. Vier Speicherplatten sind aktuell seit 12 Monaten das Zuhause meiner digitalen Unterlagen. Mein iMac wird nicht mit zu vielen Daten vollgemüllt und ich kann zusätzlich auch von meinem Laptop weiterarbeiten, den ich ebenfalls häufig in Gebrauch habe. Ich kann ganz einfach von überall auf der Welt via WLAN oder LTE auf meine Daten zugreifen, wenn ich das möchte. Aber der beste Vorteil an diesem System: Datenverlust ist besonders schwer zu erreichen.

ERROR – es kann dich jederzeit erwischen

“Volumenfehler” – mehr wurde mir während meiner Bildretusche nicht angezeigt. Der Server trennte sich und ich konnte nicht mehr auf meine Daten zugreifen. Leichte Panik machte sich breit, vor allem als er noch anfing, laut zu piepen. Lampen blinkten und sagten mir hiermit: eine der vier Platten war zerstört… Nun ja, ich musste es akzeptieren. Denn das kann jeden Moment passieren. Ich konnte aber entspannt bleiben, denn im einem solchen Fall liegen die Daten glücklicherweise 1-fach redundant parallel auf den anderen drei Platten, sodass sie einfach wiederhergestellt werden können. ♥ Das ist dank eines RAID-Systems möglich. Ich kaufte nun lediglich eine neue Platte als Ersatz und konnte nach dem Einbau der neuen Festplatte normal weiterarbeiten.

Hier eine kleine Übersicht meines Workflows zum Thema Datensicherung:

  • Fotoshooting erledigt → Speicherung des Rohmaterials (RAW-Dateien) auf dem Server und lokal auf dem Rechner
  • Bearbeitung des Rohmaterials vom Rechner aus
  • Postproduktion erledigt → direkte Speicherung auf dem Server + Info/Abgabe an den Kunden

→ Nach einem halben Jahr sind die erledigten Jobs meistens final abgehakt und es kommen keine Nachfragen mehr bezüglich Nachlieferungen. Daher lösche ich die Daten von meinem lokalen Rechner und behalte weiterhin die Daten auf dem Server als BackUp. So bleibt der Rechner auch lange rechenstark. Am Ende des Jahres werden die Daten mit Hilfe eines Backup-Tasks per „USB Copy“ auf eine externe USB3.0-Festplatte verschoben, die eingelagert werden kann, und vom Server entfernt, um für neue Projekte Platz zu schaffen.

→ Sobald die Festplatten vom Server voll sind, lässt sich das System dank Synology Hybrid RAID (SHR) sehr einfach erweitern: Mindestens zwei der 4TB HDDs gegen größere Festplatten austauschen und ganz normal weiterarbeiten. Wichtige Daten (wie Rechnungen usw.) sichere ich noch einmal extra auf einer externen Festplatte, die ich fix über USB anschließen und aktualisieren kann. So kann ich schneller drauf zugreifen und muss nicht ständig an meinem Server herumstöpseln.

Zu empfehlen ist trotz der redundanten Speicherung auf dem Server ein z.B. automatisiertes monatliches Backup der Daten auf einer externen Festplatte, die mit dem Server per USB verbunden wird und anschließend sicher verwahrt werden kann.

Möchte man jetzt noch sicherer vorgehen, empfehle ich eine zusätzliche Cloud. Ich habe das System Synology NAS & Backblaze B2 Cloud Storage im Hinterkopf. Da diese zusätzliche Möglichkeit natürlich auch wieder Geld kostet, bleibt es bei mir vorerst nur eine weitere Option. Ein Vorteil wäre aber die dezentrale Speicherung der Daten, die z.B. auch die Sicherheit im Brandfall gewährleistet.

Beruflich: Server!

Tipp vorab: Achte bei Anschaffung eines RAID-Systems darauf, Festplatten aus unterschiedlichen Herstellungschargen zu bestellen. Häufig weisen Festplatten aus ein und der selben Charge ähnliche Fehlercharakteristika auf. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Festplatten im gleichen Zeitraum kaputt gehen. Das kann z.B. während des Wiederherstellungprozesses zu einem großen Problem werden!


Ich kann allen beruflich tätigen Lesern da draußen empfehlen, in ein Server-System mit vier, anstatt zwei, Platten zu investieren, da du so wesentlich mehr Speicherplatz hast (sollten deine Datenmengen irre groß sein). Durch die im einfachsten Fall (RAID 1) parallel laufende Speicherung wird nämlich die zur Verfügung stehende Speichergröße halbiert.

Nice to know: RAID-Systeme (RAID: Redundant Array of Independent Disks) bieten eine höhere Ausfallsicherheit als eine einzelne große Festplatte, indem gezielt redundante (mehrfach vorliegende) Informationen/Daten erzeugt werden. Dadurch sollen beim Ausfall einzelner Speichermedien die Integrität und Funktionalität des RAIDs beibehalten werden. Nach Ersetzen der ausgefallenen Festplatte kann der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden. Der Wiederherstellungsprozess wird als Rebuild bezeichnet.

Wichtig ist an dieser Stelle zu verstehen, dass eine redundante Datenspeicherung nicht mit einer Datensicherung zu verwechseln ist:

– Eine Datensicherung dient im Falle eines Ausfalls dazu, die Möglichkeit zu haben, die Daten aus einer sicher gelagerten Quelle, dem sogenannten Backup, zurück zu kopieren. 

– Die redundante Datenspeicherung vermeidet im Idealfall den Ausfall des Speichermediums, verringert aber zumindest das Risiko eines Datenverlusts.


Ich besitze aktuell 4x 4 TB, also könnte ich nach Abzug 8 TB anstatt der 16 TB effektiv nutzen. Intelligentere Verfahren wie RAID 5 oder SHR ermöglichen eine einfache Redundanz bei „Opferung“ von lediglich einer von vier Festplatten.

Flexibles und sicheres Arbeiten ist somit garantiert. Gerade wir Fotografen haben so gut wie täglich mit enormen Datenmengen zu kämpfen. 1 TB Speicherplatz ist da super schnell voll. Ein weiterer Vorteil: Via WLAN oder LTE und entsprechender Netzwerkonfiguration ist es ermöglich, auch von anderen Orten aus auf deinen Server zuzugreifen.

Privat: nicht nur auf eine externe Festplatte setzen

Jetzt kommen wir zum Privatnutzer, der natürlich keinen Server braucht. Es sei denn, du bist einfach interessiert an dem Thema – dann schlag’ zu!

Eine große externe Festplatte löst das Problem von geringem Speicher auf deinem Laptop/deinem Rechner im Handumdrehen. Diese gibt es mittlerweile schon mit Kapazitäten bis zu 16.000 GB. Allerdings kann so auch viel auf einmal verloren gehen, sollte etwas vorfallen. Daher würde ich immer empfehlen, regelmäßig neue Platten zu kaufen und die alte fachgerecht zu lagern (Klebeetikett mit Inhalt und Jahresangabe nicht vergessen). Ab und zu kannst du schauen, ob noch alles zu erreichen ist und bei auftretender Skepsis, solltest du alle wichtigen Daten auf eine neue Platte ziehen – oder am besten direkt doppelt speichern. Viele Hersteller bieten direkt 2-Bay- Festplatten an, die intern über ein RAID-System mit Redundanz verfügen.

Ich würde hier beispielsweise eine Platte mit 1 TB (= 1.000 GB) oder 2 TB empfehlen. Du hast einen USB-3.0-Port am Laptop/Rechner? Dann achte am besten auch bei der Platte auf einen USB-3.0-Anschluss. So übertragen sich deine Daten besonders schnell. Zusätzlich ist es besser, wenn deine neue Festplatte keine extra Stromversorgung über die Steckdose benötigt. Wähle lieber eine mobile, die allein über USB funktioniert – viel praktischer und entspannter. Und wenn du sie benutzt, am besten nicht auf der Tischkante oder auf dem Schoß – Stürze jeglicher Art sind vorprogrammiert und zerstören nicht nur das Gehäuse, sondern möglicherweise auch die empfindlichen Daten (insbesondere bei konventionellen HDDs; SSDs sind zur Zeit leider noch relativ teuer). Zusätzlich solltest du auch Überhitzungen vermeiden (wer arbeitet nicht mal gern vom Bett aus).

Es ist aufwendig, keine Frage. Ich habe auch immer gedacht, dass schon nichts passieren wird. Aber wenn dann doch mal etwas passiert, ist man sehr dankbar, eine gute Sicherung zu haben. Denn jedes einzelne Foto wurde gemacht, um uns lange zu erinnern – oder?


→ Solltest Du noch offene Fragen zu diesem Bereich haben, schreibe mir gern. Vielleicht kann ich weiterhelfen!

2019 – was wirst du wohl bringen?

Das neue Jahr ist mittlerweile schon ein paar Tage alt und alle sind bereits in ihrem Alltag angekommen. Eigentlich geht alles so weiter, wie auch im letzten Jahr. War ja auch alles ganz schön aufregend – der Weihnachtswahnsinn, all die Familienbesuche, Verabredungen und Termine. Und dann stand schon Silvester vor der Tür und der recht müde erste Tag im Januar. Ich persönlich brauche immer ein paar Tage, um im neuen Jahr anzukommen. Dann habe ich auch die Ruhe, etwas in mich zu gehen, um mir das anstehende Jahr vor Augen zu führen.

vorsätze durch ziele ersetzen

Vorsätze habe ich mir eigentlich nie so richtig gemacht. Klar, bisschen mehr auf gesunde Ernährung achten und öfter Sport betreiben – aber daran muss ich mich tatsächlich ganzjährig und regelmäßig erinnern. Mich interessiert vielmehr, wie sich meine Fähigkeiten entwickeln könnten. Als sehr selbstkritischer Mensch ist es mir immer wieder wichtig, mich selbst zu reflektieren. Somit wollte ich 2018 z.B. alles ganz ruhig angehen lassen und erst einmal testen, inwieweit ich für mich allein sorgen/arbeiten kann.

Im Endeffekt bin ich irgendwie ein wenig über mich hinausgewachsen. Ich habe mich Herausforderungen gestellt und gemerkt, dass da noch mehr geht. Daher habe ich in meinem Jahresrückblick auch festgehalten, dass ich weniger Angst haben will. Ich will weiter einfach Dinge machen und Erfahrungen sammeln.

chronologische betrachtung – Frühjahr 2019

Betrachte ich das Jahr chronologisch, konzentriere ich mich jetzt erst einmal auf erste kleine Meetings mit Kunden, in denen projektbezogene Visionen aufgestellt werden. Der Januar und Februar bringen erste Shootings, durch die ich wieder Menschen glücklich machen kann. Und dies ist auch schon das erste Ziel, welches weit oben auf der 2019-Liste steht: Menschen mit meiner Arbeit glücklich machen und bei Projekten weiterhelfen.

Denn das ist immer noch der Grund, warum ich meinen Job so sehr liebe. Nach Abschluss eines jeden Auftrages kommt der Moment, der mir am meisten bedeutet: das Feedback zur getaner Arbeit. Ich stecke in jedes einzelne Foto sehr viel Liebe und versetze mich bei jedem Job in den Kunden. Dann zu sehen, dass mit meiner Arbeit Projekte umgesetzt werden, sei es im Print- oder Onlinebereich, macht mich unheimlich stolz.

Reisen – was werde ich sehen und erleben?

2018 war ich für meine Verhältnisse sehr viel unterwegs. Und damit meine ich nicht nur, dass ich auf vielen Hochzeiten getanzt haben, sondern viel mehr, dass ich etwas von der Welt gesehen habe. Und genau das wünsche ich mir auch für 2019. Dass dieser Wunsch bereits mit meinem ersten Job in New York City erfüllt wird, hätte ich niemals gedacht. Es geht erneut zusammen mit TUI/airtours auf große Reise, auf der ich Erinnerungen von den dort stattfindenden B2B-Events festhalten darf. Awesome!

Softskills: einfach der bleiben, der man ist

Mit meinen 26 Jahren meine ich mittlerweile sagen zu können, ich habe mich und meine Art zu leben, gefunden. Empathie, Gelassenheit und ein gewisser, eigener Anspruch sind meiner Meinung nach die Eigenschaften, die mir ein großartiges 2018 ermöglicht haben. Und genauso möchte ich auch weiter machen – beruflich und privat. So lassen sich auch stressige Tage überwinden. Ich bin mit mir im Reinen und kann mich daher mehr auf andere Punkte und Themen fokussieren – wie z.B. auf die Hardskills.

Hardskills: Technik, Drohne, Angst verlieren

Als Fotografin arbeite ich mit 50 % aus dem Herzen und mit dem Auge. Die anderen 50 % fülle ich mit Fachwissen, Erfahrungen und Technik-Know-How. Beim Fotografieren selbst möchte ich in Ausnahmesituationen noch sicherer werden. Dazu gehören z.B. Momente bei schlechten Lichtverhältnissen festzuhalten, oder auch das schnelle Handeln in zeitlich knapp bemessenen Situationen zu optimieren. Denn wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe: Theorie in der Fotografie ist wundervoll, aber in der Praxis hilft häufig nur schnelles Handeln. Denn gewisse Momente warten nicht auf eine perfekte Kameraeinstellung oder eine verrückte Perspektive. Sie geschehen und du musst anwesend sein.

Da ich diese Punkte allein durch meine anstehenden Jobs verbessern will und kann, bleibt noch ein weiterer Bereich offen, den ich mir für 2019 vorgenommen habe: Drohne fliegen. Jaaa richtig gelesen. Dieser Blickwinkel war mir bisher noch verwehrt. Ehrlich gesagt habe ich eine Zeit lang von Drohnen nicht viel gehalten. Im Urlaub war ich privat davon tierisch genervt und ich muss zugeben – ich habe es mir beruflich einfach nicht zugetraut. Aber dann habe ich mich daran erinnert, öfter einfach Dinge zu machen. Daher habe ich mir eine gekauft – eher spontan als lang und gut überlegt. Jetzt gilt es, zu üben und sich mit der ganzen Thematik und Technik vertraut zu machen. Dieser Bereich ist vollkommen neu für mich und neben Regeln und Gesetzen muss ich auch einfach lernen, dieser irren Entwicklung und Technik zu vertrauen. Nur so kann ich sie sicher fliegen und gut einsetzen.

Erster Flugversuch 2019.

Hochzeiten – mitten im geschehen sein

Es ist kein Geheimnis, dass ich auch dieses Jahr wieder auf vielen Hochzeiten sein werde. Momentan habe ich sie noch alle vor mir, aber ich werde schneller mitten drin stecken, als ich es mir vorstellen kann. Apropos: Das möchte ich nämlich im wahrsten Sinne des Wortes. Ich möchte mehr mitten im Geschehen sein. Bisher habe ich viel von außen aufgenommen, um einfach den gesamten Tag unauffällig zu sein. Jetzt muss ich es schaffen, das auch weiterhin zu bleiben, aber noch mehr knackige Situationen einzufangen.

Den rest des Jahres einfach geschehen lassen

Ja und das war’s auch schon. Denn das restliche Jahr lasse ich einfach auf mich zukommen. Aus 2018 durfte ich auch lernen, dass sich viele Dinge neben den geplanten Dingen sehr spontan ergeben. Daher bleibe ich lieber gespannt und freue mich auf all die alten und neuen Bekanntschaften, die ich innerhalb meines Jobs machen darf.

und privat?

Privat werde ich weiterhin versuchen, regelmäßig Auszeiten einzubauen. Feste Arbeitszeiten regeln den Alltag und dies kann ich auf jeden Fall noch optimieren. Ein Wochenende darf auch einfach mal ein Wochenende sein. Zusätzlich sollen weiterhin Freunde, Familie und meine Beziehung weit im Vordergrund stehen. Diese Energiequelle ist unglaublich wichtig und ohne diese Menschen gäbe es gar keine Kraft, all seine Ziele und Visionen umzusetzen. Ich möchte kein Negativbeispiel sein, das einen Workaholic verkörpert. Vielmehr möchte ich zeigen, dass es diese “Work-Life-Balance” wirklich gibt. Urlaub, Freizeit, der normale Wahnsinn im Haushalt – all das gehört dazu.

Ich möchte mir einfach keinen zu großen Druck machen. Das mag mein Körper nicht so, hab ich alles schon durch. Bestimmte Ziele habe ich, wie ihr gelesen habt. Aber ansonsten möchte ich einfach so weitermachen, wie sonst auch. Und wenn ich etwas an euch weitergeben darf, dann wäre das Folgendes: Vertraut weiterhin auf euer Können und auf euren Charakter. Verstellt euch nicht, um gewisse Dinge zu erreichen. Denn authentisches Handeln und Ehrlichkeit währt am längsten, das würde jede Oma unterschreiben. Diese persönliche Basis ist garantiert der Grundstein für gutes Gelingen.

Und mit diesen schon fast zu weisen Worten schließe ich diesen Bogbeitrag.

Jahresrückblick → 2018

Dieser Blogbeitrag enthält Werbung für Interpreten, Unternehmen, Hotels und Produkte.

→ Der folgende Jahresrückblick zeigt, wie ich über 12 Monate wachsen konnte. Welche Songs mich dabei besonders intensiv begleiteten und was ich mir für 2019 mitnehme. 

3, 2, 1, ….frohes neues Jahr!

…diesen Moment feierten wir mit einigen Freunden in Hamburg. Klebrige Berliner und der ein oder andere Sekt machten den Jahreswechsel perfekt. ♥
Bereits der Sonnenschein an Neujahr war ein gutes Indiz dafür, dass 2018 großartig und besonders werden würde. Untermalt vom ersten Song, der mich bis heute zum Strahlen bringt: So Far Away (feat. Jamie Scott & Romy Dya).

Januar – warum nicht direkt zu beginn mutig sein?

Nun war es da, das neue Jahr. Anstatt unsinniger Vorsätze wie mehr Sport und weniger Schokolade (ich bitte euch…) nahm ich mir lieber vor, etwas Neues zu erleben. Ich liebe es, mich auf Dinge zu freuen und so richtig in der Vorfreude zu baden. Rückblickend war 2018 das Jahr, in dem ich mich am meisten auf irgendwelche Sachen freuen konnte – große wie kleine Dinge. Die größte Entscheidung stand bereits direkt Anfang Januar an, genauer gesagt am 03.01.2018. Ich nahm jeglichen Mut zusammen und verkündete offiziell meinen Entschluss, mich mit meiner Leidenschaft selbstständig zu machen und mein sicheres Arbeitsverhältnis an den Nagel zu hängen.

Die traurige Palme sieht jetzt übrigens wesentlich besser und glücklicher aus.

Zuhause wurde ich dann mit diesem Ballon überrascht, den ich bis heute noch nicht entsorgen konnte. Das Glück, das an diesem Tag begann, hält bis heute an und ich bin unendlich dankbar, dass 2018 bereits so großartig starten konnte.

Der Entschluss war somit gefasst. Ich freute mich auf die kommende Selbstständigkeit und die Tage als Social-Media-Managerin waren gezählt (Song: Step By Step – Taurus Riley).

Das nächste Highlight war ein Kurzurlaub an der Ostsee, mit ganz besonderen Herzensmenschen. Spieleabende, gutes Essen und lange Spaziergänge am Strand – es war alles perfekt. Naja gut, bis auf meine Nasennebenhöhlenentzündung, aber die steckte ich ganz gut weg.

Februar – das Schicksal meinte es gut

Die Planungen und Vorbereitungen für meine Selbstständigkeit wurden immer ernster. Mitte Februar war es dann soweit – der letzte Arbeitstag bei meinem alten Job war vorüber, der Blumenstrauß in meinem Arm riesig groß und die Freude auf das, was kommt noch viel größer. So wirklich greifen konnte ich es an diesem Tag noch nicht, auf was ich mich da eingelassen hatte. Daher nahm ich mir eine kurze Auszeit und genoss einfach die Dinge, die mich glücklich machten. Kann ich nur empfehlen! Einfach mal sich selbst rausnehmen und im hier und jetzt leben. Dabei hörte ich häufig (und laut) den Song “How Far I’ll Go” von Alessia Cara., der auch mit seinen Lyrics einfach so gut passte:

… “See the line where the sky meets the sea? It calls me
And no one knows, how far it goes
If the wind in my sail on the sea stays behind me
One day I’ll know, if I go there’s just no telling how far I’ll go” …

Wohl DAS Buch aus 2018. Viele haben es gelesen und liebten es genau so wie ich.

Was die perfekte Auszeit abrundet: ein bisschen Hamburg und ein bisschen Fischbrötchen an den Landungsbrücken.

Da es am 01.03. offiziell losgehen sollte, waren noch einige Dinge zu erledigen. Versicherungen, Erstellung von Verträgen, Rentenvorsorge, Zielsetzungen… Dass es keinen Punkt gab, an dem ich zweifelte, wäre gelogen. Beim Durchrechnen meiner Fixkosten hatte ich häufig Angst, nicht genügend Aufträge zu bekommen. Aber dann kam der Anruf, der mich voll und ganz für 2018 motivierte – TUI höchstpersönlich. Ja, ja! Dieser rote Reiseveranstalter!

Das Bewerbungsgespräch war geschafft und das Namensschild für den ersten Job durfte in die Tasche.

Schwups war er da, der erste große Neukunde in meiner Referenzliste und das passend zum Beginn meines neuen Lebensabschnitts. Ein bisschen Glück, Schicksal und ehrliche Arbeit machten es möglich, dass TUI/airtours mit mir zusammenarbeiten wollte. Schon bald sollte es für und mit airtours (hier könnt ihr einen Eindruck der Reisen sehen) auf die erste Reise gehen.

Und es ging weiter – spontan kam die erste Hochzeit und somit begann meine Hochzeitssaison auch wesentlich früher als vorerst gedacht.

März – LOS GEHT’S! Unter anderem auf nach Portugal.

Nicht nur dieser Blog wurde im März aus Spontanität eröffnet, sondern auch der Ernst des Lebens konnte so richtig beginnen. Ich stand ab dem 01.03.2018 offiziell auf eigenen Beinen – komplett. Es gab keinen mehr, der meine Krankenkasse zahlte, der mich absicherte oder der mich bei der Altersvorsorge unterstützt. Aber zum Glück standen meine Familie und Freunde hinter mir und anstatt ängstlich zu werden, hatte ich richtig Lust. Ich hatte Lust auf das Intensivieren meiner Leidenschaft und ich wollte über mich hinauswachsen. Ich wollte nicht nur über den Tellerrand schauen – ich wollte ihn überwinden (Motivationssong und seit Jahren großer Favorit: Welcome Home – Radical Face).

Und dafür muss man auch mal ins kalte Wasser springen – das musste ich auch, denn die Reise nach Portugal stand an. Für mich hieß es, das erste Mal allein reisen. Aber anstatt zu zweifeln, packte ich die Koffer und mein Leben bei der Hand.

Diese Reise und dieser Job veränderten eine Menge. Ich lernte, mehr zu meinem Können zu stehen. Ich liebte es, mit anderen Menschen zu reisen und mich in intensive Gespräche zu vertiefen. Durch meine Leidenschaft und meinen neuen Job konnte ich Häuser und Gegenden betreten, die ich ohne die einst getroffene Entscheidung niemals gesehen hätte. Dafür bin ich unendlich dankbar und auch ein bisschen stolz. Einen detaillierten Bericht dazu könnt ihr hier nachlesen: Mit airtours ins Six Senses Douro Valley.

Ich würde mal behaupten, der Stein war ins Rollen gebracht.

April – einmal kurz stopp bitte

Wow, ein Viertel des Jahres war bereits um. Ich bin gerade erst frisch in die Selbstständigkeit gestartet und konnte erste Erfahrung mit neuen Kunden und der dazugehörigen Büroarbeit machen. Denn nicht nur die Fotografie und die Nachbearbeitung nahmen zu, sondern auch der ganze Papierkram. Steuern, Buchhaltung, Angebote & Rechnungen – all das musste parallel gewissenhaft erledigt werden.

So, und nun stand die Hochzeitssaison vor der Tür. Ich muss zugeben, dass die Angst vor zu wenig Aufträgen mich dazu verleitet hat, wenig “nein” zu sagen. Demnach wartete ein Sommer mit viel Arbeit und mit wenig Wochenenden auf mich. Anfang April merkte man daher die Ruhe vor dem Sturm. Aus diesem Grund entschieden wir uns, über Ostern ein verlängertes Wochenende lang unsere Akkus aufzuladen.

Gestärkt und energiegeladen konnten dann die nächsten Jobs angenommen und umgesetzt werden. Und trotz der ganzen Arbeit musste ich zugeben, dass ich noch lange nicht realisiert hatte, wo ich mich gerade befand.

Ich musste immer wieder schauen (und das zog sich das ganze Jahr durch und hält bis heute an), auch der Freizeit genügend Raum zu geben. Genügend Arbeit war wichtig und diese durfte besonders jetzt, in der Startphase, nicht zu leichtgläubig angesehen werden. Immerhin hatte ich meine Existenz nun selbst in der Hand. Daher waren mir kleine Auszeiten mit Freunden besonders wichtig. Konzerte und das Leben im Hier und Jetzt waren da besonders wohltuend.

Mogli – zu Beginn des Jahres entdeckte ich den Film “Expedition Happiness“, der mich so sehr in seinen Bann zog, dass ich auch der Musik von Mogli total verfallen war. Umso glücklicher war ich dann, dass ich zusammen mit zwei Freundinnen Tickets für Hamburg ergattern konnte. ♥ Ihr kennt Ihre Musik noch nicht? Dann wird es Zeit: Spotify geht immer.

Mai – das Schicksal war weiterhin auf meiner Seite

Die ersten Hochzeiten wurden fotografiert und ich war mitten in meinem Traumjob angekommen. Zwischenzeitlich entdeckten mein Freund und ich das Wandern im Harz und fanden eine weitere Möglichkeit, einen Ausgleich zur Arbeit zu haben.

Neben Hochzeiten und Babybäuchen durfte ich sogar das Leben auf einem Bio-Bauernhof, mit seinen Kühe im Sonnenaufgang, fotografieren.

Diese Abwechslung hält bis heute an und ich liebe sie! Sich zu spezialisieren und nur noch eine Branche zu bedienen? Ne, ne. Ohne mich. Dafür kann ich mich einfach für zu viele Dinge begeistern und mir wird niemals langweilig. Das ist auch der Grund, warum ich glücklicherweise an keine Saison gebunden bin.

Ende Mai hatte ich dann die Möglichkeit, meinen Freund mit nach Kopenhagen zu begleiten. Er musste beruflich dort arbeiten und ich konnte mit – denn immerhin war ich ja mein eigener Chef und konnte mir banalerweise jeglichen spontanen Urlaub selbst genehmigen.

Meine Arbeit konnte ich zum Glück überall mit hin nehmen und somit habe ich mich beispielsweise in ein dänisches Café gesetzt, den Trubel beobachtet und einen ganzen Nachmittag Fotos bearbeitet (einen Song habe ich dabei sehr intensiv gehört: The Shortchange – Thomson). Etwas, was ich schon immer einmal erleben wollte!

Spontanität und Zufälle schienen 2018 voll mein Ding zu sein. So kam es auch dazu, dass ich holterdiepolter mit der Polizei Hamburg in Kontakt geriet. Nicht, weil ich durch mein gewachsenes Selbstbewusstsein kriminell geworden bin, sondern weil sie einen Fotografen brauchten. Halleluja! Und somit schloss ich den Mai mit einem großartigem Shooting in Hamburg ab, bei über 30°C, zusammen mit der Polizei und einem großartigem Team. Wer neugierig ist, wie das ganze ablief, kann hier noch einmal mehr sehen und nachlesen.

Was für ein Mai! Der Sommer begann früh…

Juni – Familie, Freunde, Arbeit & ein richtig guter Sommer

Der Sommer kam immer mehr in Fahrt und für den Juni stand als erstes ein persönliches Highlight an – die Hochzeit unserer besten Freunde. ♥ Das zweite Mal in meinem Leben, dass ich Gast auf einer Hochzeit sein durfte. Super aufregend, leicht gewöhnungsbedürftig, aber unfassbar schön!

Der Morgen danach.

Mein Kalender platzte aus allen Nähten. Jeder Tag war mit ToDos behaftet, denn all die geschossenen Bilder wollten ja auch nachbereitet und bearbeitet werden. Umso wertvoller waren kurze Pausen zuhause, bei der Familie.

Ein weiterer Höhepunkt aus 2018 war dann die anstehende Pressekonferenz der Polizei Hamburg, am 29.06.2018. Endlich durfte ich meine Bilder sehen, eingebettet in die Kampagne. Und was soll ich sagen – zwischen all diesen erfahrenen Medienleuten stand dann ich. Breit grinsend und stolz wie Oskar.

Okay wow. 4 x 12 Meter – kann man mal machen. // Foto: M. Lischke

Das habe wirklich ich gemacht? Das hängt jetzt wirklich überall in Hamburg rum? Das ist wirklich die Polizei? Ich wusste gar nicht, wohin mit all meiner Begeisterung.

Kampagne: Polizei Hamburg

Juli – einfach nur schön

Mein Arbeitszimmer verließ ich trotz bestem Wetter nur selten, denn es war Einiges zu tun. Das Equipment wurde auch spät abends regelmäßig gepackt. Aber der Feierabend und kleine, feine Auszeiten blieben dennoch heilig.

Neben all den Terminen und Fotos wurde es auch wieder Zeit für ein Konzert und somit ging es im Juli erneut nach Hamburg, bewaffnet mit Franzbrötchen und genügend Trinken (über 30°C…) zu Ed Sheeran. Und es stimmt, was all die Menschen und die Medien sagen – dieser Typ ist live der pure Wahnsinn!

Weitergehend lasse ich mal ein paar Bilder sprechen, die den Juli ganz gut beschreiben.

August – Mallorca und die Planung für Kreta

Eine intensive Zeit lag bereits hinter mir. Einige 7-Tage-Wochen, häufig 10 Stunden Schreibtischarbeit und die Hochzeitssaison waren noch lange nicht vorbei. Aber immer noch liebte ich es, mit meiner Kamera, Menschen mit lebenslangen Erinnerungen glücklich zu machen. Ein Song, der mich spät Abends bei der Nachbearbeitung noch wach hielt, war unter anderem “Light” von San Holo. ♥

Foto: L. Winkler

Und dann kam spontan die Idee, eine Woche nach Mallorca zu fliegen. Warum auch nicht? Daher schaufelte ich mir den Kalender frei und nutzte meine Eigenbestimmtheit und Flexibilität (einen ausführlichen Bericht dieser Reise mit vielen Fotos findest Du hier. ♥) Auch im Urlaub wurde eine Menge fotografiert, denn auch privat liebe ich es, meine Kamera in die Hand zu nehmen und eigene Erinnerungen zu schaffen.

Und dabei wird mein Freund mit seinen Foto-Skills langsam zu einer ernsten Konkurrenz. 😉

2018 war das Jahr, in dem ich bisher am meisten gereist bin. Im März Portugal, im Mai Kopenhagen, im August Mallorca und im September sollte es wieder mit TUI nach Kreta gehen. In diesem Moment begleiteten mich vor allem zwei sehr laute Songs:

High Hopes – Panic! At The Disco
Body – Loud Luxury, Brando

Mein kleines Unternehmen hat immer stabilere Beine bekommen und ich fühlte mich richtig sicher in dem, was ich tue. Ich war entspannt und freudig auf das, was noch kommen sollte. Zusätzlich zu TUI und der Polizei Hamburg wollte nun auch noch REWE mit mir zusammenarbeiten. Mein Glück konnte ich nun wirklich schwer fassen. Wieder schien ich im richtigen Moment, am richtigen Ort gewesen zu sein.

Dieses kleine Logo, welches 2017 auf den Seychellen, bei einem Glas Wein entstand, schloss ich immer mehr in mein Herz. Und da Tattoos für mich derzeit nicht Frage kommen, musste mein kleines Auto dran glauben. Es durch die Gegend zu fahren, bringt einfach nur Spaß und macht mich unheimlich stolz.

September – ein halbes Jahr im eigenen Business

Sechs Monate waren um und es stand schon wieder so viel auf dem Plan! Allein sieben Hochzeiten waren für diesen Monat im Kalender. Dann sollte es neun Tage nach Kreta gehen und REWE plante seinen Marketing-Bus, der ohne meine Fotos nicht fahren sollte. Wie meine Laune war? Ungefähr so:

Foto: D. Kohnert

Aber erst einmal hieß es vor allem wieder: Koffer packen! Es ging ins Grecotel Amirandes, das für neun Tage meinen neues Zuhause sein sollte. Surreal! Aber ziemlich, ziemlich toll. Hier ein paar Einblicke der Reise:

Foto: U. Donat

Wieder zuhause angekommen, hieß es realisieren, sacken lassen und wieder Stolz verspüren. Aber es musste auch weiter gehen, daher ging es quasi direkt vom Flieger wieder an den Schreibtisch. Und dann stand auch schon REWE auf dem Zettel:

Improvisieren? Kann ich!

Zwischen Katzenfutter, Klosteinen und Partysnacks baute ich mein Set auf. Denn wenn ich eins lieben gelernt habe, ist es flexibel zu sein und lösungsorientiert zu denken. Glamour-Setting im großen Loft-Studio? Schon schön, aber was nachher zählt und entscheidet, ist das Foto. Und das geht auch in der Lagerhalle, direkt vor Ort. Parallel ließ ich in der gesamten Lagerhalle eine meiner Lieblingsplaylisten laufen – Jazz Vibes. ♥ Atmosphäre schaffen? Kann ich. Viel schöner war obendrein noch, dass ich auch im November noch einmal für diesen Kunden gebucht wurde – eine Bestätigung, die mich innerlich weiter wachsen ließ. Zumal ich seitdem mit einem ganz anderen Bewusstsein durch einen REWE laufe… das, was das Unternehmen für seine Mitarbeiter tut, ist wirklich toll. Das nur am Rande.

Oktober – Älter werden, Freizeit genießen und weitermachen

Oktober – was liebe ich diesen Monat! Ich liebe jede einzelne Jahreszeit, aber gefühlstechnisch hänge ich total am Herbst. Die Bäume, die Luft, das Licht – einfach alles an dieser Zeit ist einfach wohltuend. Neben meinem Geburtstag war ein weiteres Highlight auf jeden Fall das Hundesitting der beiden Hündinnen meiner Schwester.

So viel frische Luft, wie ich in diesen Tagen bekommen habe, bekomme ich wirklich nur selten.

Einmal mit Hunden aufgewachsen, immer Hunde im Herzen.

Der Oktober brachte aber auch so ganz langsam das Ende der Hochzeitssaison mit sich. Rückblickend durfte ich wieder so viele Paare glücklich machen und so viel Schönes sehen und erleben. Ich wuchs in die ein oder andere Hochzeitsgesellschaft richtig hinein, da ich bereits den gesamten Freundeskreis und dessen Hochzeiten fotografiert hatte. Ein irre Gefühl!

Auch die Anfragen für 2019 blieben nicht aus. Das gesamte Jahr über hatte ich viele Gespräche und viele Termine wanderten in meinen Kalender. So konnte ich bereits im Oktober verkünden, dass ich für das kommende Jahr ausgebucht bin. Ich hatte mir eine persönliche Grenze an Hochzeiten gesetzt, die dann doch schnell erreicht war. Auch 2020 war bereits in diesem Sommer so beliebt, dass ich einige Nachrichten bekommen habe. All diese Liebe und das Vertrauen, das einem bereits vor der Hochzeit geschenkt wird, ist nicht als selbstverständlich anzusehen.

Zusätzlich besuchte ich in Hamburg wieder ein Konzert: Joshua Radin & William Fitzsimmons. Wow, was für ein Abend! Ein Abend, von dem jetzt kein großes Foto existiert, aber ganz viel Gänsehaut und Wärme im Herzen. Denn das stand bei diesen zwei Musikern weit im Vordergrund. Und das gebe ich auch gern noch einmal nach draußen weiter: Leute, lasst das Handy bei solchen Abenden einfach mal in der Tasche. Wie häufig schaut man sich die verwackelten Videos wieder an? Viel schöner ist es, vor Ort auch mal kurz die Augen zu schließen und die Live-Musik aufzusaugen. Ich händige es mittlerweile so, dass ich mal zu Beginn ein Foto mache und das Handy dann für den restlichen Abend wegpacke. So können die Leute hinter einem auch besser gucken. 😉

November – der Herbst ging, die Entspannung kam (ein bisschen)

Auch wenn es mir immer noch schwer fällt, “nein” zu sagen, wollte ich mich für November und Dezember etwas bremsen. Ich muss gestehen, dass ich letztendlich doch wieder mehr angenommen habe, als ich vielleicht vorerst wollte. Allerdings befinde ich mich immer noch im ersten Geschäftsjahr meiner Selbständigkeit und ich muss lernen, wo meine Grenzen sind. Ich muss lernen, was ich ganzjährig an Einnahmen benötige, um für meine Zukunft vorzusorgen. All das sind Dinge, die romantischer sein könnten, aber zu meinem jetzigen Leben dazugehören.

Neben einigen Terminen und Sitzungen am Schreibtisch, schaffte ich es dennoch, mir ein paar Tage freizuschaufeln. Einfach mal nichts tun, ein Wochenende ohne Termine in die Heimat fahren oder Sachen machen, wie Beiträge für diesen Blog hier zu schreiben (dabei habe ich übrigens in folgendem Song gebadet: Focus – Elias). Der November sollte mich so langsam zur Ruhe bringen, denn gefühlt war ich seit Januar unter Strom. Auch wenn ich ein paar Erholungsphasen eingebaut hatte, hat mein Kopf ständig weitergearbeitet und das E-Mail-Postfach wurde selten ignoriert.

All die Unsicherheit, ob auch alles klappt. Ob die Kunden mit mir und meiner Arbeit zufrieden sind…all das hat mich sehr beschäftigt. Zusätzlich kamen auch Themen auf, wie das der Urheberrechtsverletzung (was genau ich damit meine, kannst du hier lesen) und kleinere Enttäuschungen. Aber auch das gehört dazu und ich muss lernen, neben all den schönen Momenten auch mit stressigen und nervigen Situationen umzugehen.

Umso mehr freute ich mich auf den Dezember, die Adventszeit und ein paar besinnliche Tage.

Dezember – 2019, ready to take off

2018 liegt so gut wie hinter mir und abschließend freue ich mich auf eine gemütliche und ruhige Weihnachtszeit. Neben dem normalen organisatorischen Alltag werde ich diesen Monat versuchen, viel Kraft für das kommende Jahr zu sammeln, denn auch dort ist wieder Einiges geplant.

Für 2018 kann ich folgendes Fazit ziehen:

Ich habe aufgehört, zu viel Angst zu haben. Sobald man sich und seinen Fähigkeiten vertraut, öffnen sich automatisch Türen, mit denen man vorerst nicht gerechnet hätte. Karma und Schicksal arbeiten häufig Hand in Hand und daher kann man den einen Teil seines Lebens planen, aber den anderen Teil muss man passieren lassen.

Aus negativen Momenten, versuche ich immer etwas Positives zu ziehen. Nur so können wir lernen und stetig besser werden. Ein großer Punkt ist hier die Kommunikation – miteinander reden, einander helfen und einfach nicht zu verbissen sein.

Und zu guter Letzt – Arbeit zahlt sich aus. Es gibt Phasen, die sind ungemütlich. Man arbeitet viel, die Freizeit ist rar… aber umso mehr schätzt man die ruhigen Phasen im Leben. Ich gebe mich jetzt mit weniger zufrieden und bin einfach dankbar, wenn ich mit Freunden oder der Familie entspannt zu Abend essen kann, mit einem Glas Wein und netten Gesprächen. Umso mehr Energie habe ich dann wieder für meinen Job, der mich jeden Tag wachsen und strahlen lässt. Denn ich arbeite nicht ohne Sinn vor mich hin – ich arbeite für meinen persönlichen Traum. Hier passt auch der letzte Song-Tipp aus meinem Jahr 2018: Burnout von Jomo & Sammy Deluxe. Einfach mal (zu)hören. Denn eins muss ich noch festhalten – seit Januar war ich nicht einmal mehr krank. Ich hatte keinen Schnupfen oder ähnliche Wehwehchen. Ist die Seele zufrieden, ist es auch der Körper.

Ich freue mich riesig auf 2019 und auf die Dinge, die anstehen und die Dinge, die ich noch nicht vorhersehen kann. Eine große Sache wartet bereits im Februar auf mich. Ein Job, der mich erneut sprachlos macht, da ein großer Traum in Erfüllung geht. Dass dieser mal mit einem Auftrag erfüllt wird, hätte ich mir niemals erträumt. Was das ist? Ich werde das Geheimnis bald lüften. 😉

#clickwithlove

Mallorca – viel mehr als der Ballermann

Der Beitrag enthält unbezahlte Werbung für Hotels und Unternehmungen.


mallorca: August 2018 und der Bedarf an Erholung war groß

Ich war mitten in der Hochzeitssaison, der Schreibtisch voller Arbeit und der Kalender knülle dicht. Und dann kam mein Freund: “Wollen wir eine Woche nach Mallorca?”

Zeitlich gesehen passte es gar nicht – aber gerade dann tut eine Auszeit umso besser. Daher überlegte ich nicht lange, verlegte ein paar Termine und schaufelte mir die Woche frei. Und dann ging es abends gleich los mit der Recherche: wo wollen wir hin und was wollen wir sehen?

Für mich war eins klar: Meine Kamera musste mit und ich wollte wieder Motive einfangen, die Atmosphäre besitzen und die mich noch in mehreren Jahren beeindrucken und auf ihre Art beruhigen.

Mein erstes Mal auf Mallorca

Mallorca habe ich noch nie erlebt und umso gespannter war ich. Denn seien wir mal ehrlich, das ein oder andere Vorurteil hat man schon im Kopf. Vor allem haben die vergangenen Urlaube auf den Seychellen kleine Vorlieben verstärkt, wie z.B. das Alleinsein am Strand und weite, unberührte Natur. Ob ich das auf Mallorca auch erleben darf? Ich war mir da sehr unsicher.

Es zog uns dann tatsächlich in den Süd-Westen der Insel – S’Arenal! Ich muss gestehen, mir wurde erst vor Ort bewusst, dass wir direkt am Ballermann wohnten (wen es interessiert: wir waren im Hotel Grupotel Suites & Spa, sehr zu empfehlen! Besonders die Zimmer in der obersten Etage, zum Pool gerichtet sind erste Sahne). Ich hatte doch noch keine richtige Ahnung von Mallorca. Aber beim Süd-Westen sollte es nicht bleiben. Wir hatten eine Woche Zeit und wollten so viel möglich von der Insel sehen – also mieteten wir uns ein Cabrio (wenn schon, denn schon) und fuhren alle Himmelsrichtungen ab.

Das Restaurant Ginger Beach, mitten auf dem Ballermann. Meiner Meinung nach eine reine Augenweide!

Ab in die Stadt – ab nach Palma

Auch wenn mich besonders die Natur reizte, durfte ein Besuch in Palma nicht fehlen. Ziemlich schnell war man mitten im Geschehen. Wow, es war wirklich viel los! Wir schlichen in einige kleine Läden, um dem ganzen Trubel kurz zu entkommen.

Die Stadt hatte mich sofort – ich brauchte nur ein paar mal den Blick nach oben wenden. Beeindruckende Architektur, alte Fenster, hinter denen sich das spanische Leben abspielte und eine Menge Geschichte über Mallorca, die im Gemäuer steckt.

Bei Instagram sammelte ich ein paar Fragen für diesen Beitrag. Eine war beispielsweise, was ich eher empfehlen würde oder was ich interessanter finde: Menschen & Stadt oder die Natur? Ich kann ganz klar sagen, dass mich beides unheimlich reizt. Die Kultur, die Menschen und das Leben macht ein Land häufig aus. Allerdings ist es mir als Fotograf nicht gestattet, im europäischen Raum Menschen ohne ihre Einwilligung zu fotografieren (DSGVO lässt grüßen) und wohlmöglich hier im Netz zu veröffentlichen. Viele tun es, aber davon halte ich mich strikt fern. Demnach hatte ich die Herausforderung angenommen, Mallorca und dessen Wirkung zu fotografieren, ohne dass man vereinzelte Persönlichkeiten erkennt.

Unser Rundgang durch Palma endete an einem für mich ganz besonderen Ort. Hier waren wir ganz allein und hatten einen wundervollen Blick auf die Kathedrale von Palma.

Ich setzte mich auf die Mauer und war ganz außer mir vor Freude. Ich hatte all das vor Augen, was ich aus fotografischem Sinne liebe: Ich hatte einen besonderen Fluchtpunkt, Linien, Struktur am Himmel, für sich sprechende Farben und das beste – alleinige Bewegung durch ein paar Tauben. Genau in diesem Moment wusste ich – dieses Foto wird eins meiner besonderen Favoriten sein.

Ich liebe es – für immer!


So sah das ganze übrigens von außen aus (Handyfoto, ohne Tauben)

Let the roadtrip begin – Ostküste

Der erste Eindruck saß und ich war bereit für die Natur Mallorcas! Wir hörten von einer wundervollen Ostküste, die man komplett befahren konnte – vorausgesetzt man fährt früh los und der Magen ist serpentinenfest. Wir starteten über Port d’Andratx, denn für das Ende unseres Kurzurlaubes wollten wir uns dort noch ein Boot mieten (mehr dazu weiter unten) und wir wollten schon einmal schauen, wo genau wir hin mussten. Diese kleine Hafenstadt war wirklich wunderschön. Sollte es uns noch einmal nach Mallorca ziehen, wollen wir an diesem Ort auf jeden Fall noch einmal vorbeischauen und hier ein paar Nächte verbringen.

Es ging weiter, immer den Serpentinen nach. Wir entdeckten erste verlassene Ecken und fingen an, immer häufiger Stops einzulegen. Denn es folgte ein schöner Blick nach dem anderen. Unser Ziel war das Cap Formentor, also hatten wir noch einen weiten Weg vor uns. Demnach mussten wir irgendwann die Stops reduzieren und fuhren offen im Cabrio (nur zu empfehlen!), bei guter Musik und Traumwetter weiter über die Insel. Freiheitsgefühle sind hier garantiert. Warum wir den Weg zum Leuchtturm noch abbrachen, lest ihr später.

Das Auto haben wir übrigens über HIPER RENT A CAR gemietet.

Hier folgen ein paar Eindrücke der unterschiedlichen Buchten und Ausblicke, die wir entdecken durften. Welcher Blick am schönsten war? Ich kann’s nicht sagen… aber ihr könnt all dies sehen, wenn ihr die Ostküste entlang fahrt. Die genaue Markierung auf der Karte habe ich jetzt nicht notiert. Dafür waren wir vor Ort einfach zu spontan unterwegs.

Cap Formentor – Entweder zu Fuß oder mit dem Touri-Bus

Die Sonne machte sich so langsam für den Untergang bereit und wir erreichten nach einigen Stunden Autofahrt den Strand Platja de Formentor, wo wir unser Auto parkten. Bis 19:00 Uhr war zum Leuchtturm nämlich Durchfahrtsverbot und wir starteten unsere Wanderung zu Fuß (eine Alternative wäre der kostenpflichtige Bus gewesen, der regelmäßig Touristen an die Spitze bringt. Kam für uns aber nicht in Frage). Recht naiv und leichtgläubig waren wir davon überzeugt, es rechtzeitig bis zum Leuchtturm zu schaffen. Nur leider ließen wir uns wieder von der Natur um uns herum ablenken:

Die Sonne ging immer schneller dem Horizont entgegen und ein Blick auf unsere Map sagte uns eindeutig, dass wir den Weg zu Fuß nicht mehr schaffen würden. Denn zu Fuß zurück, im Dunklen und ohne richtiges Licht? Nein, nein. Deswegen drehten wir wieder um und gingen zurück zum Auto… aber irgendwie war hier etwas faul. Immer mehr Autos kamen uns entgegen. Erst waren es fünf, dann zehn und irgendwann eine ganze Autoschlange. Und dann wurde uns bewusst: “Ach, ab 19:00 Uhr ist die Durchfahrt erlaubt!”

Aber warum brachen wir die Route ab?

Also legten wir einen Zahn zu, denn so hatten wir doch noch eine Chance, den Sonnenuntergang am Leuchtturm zu sehen. Doch die Ernüchterung kam ziemlich schnell…man hatte gefühlt einen Kilometer voraus den Blick auf eine ellenlange Schlange von Autos. Die Touristen fingen an, wild zu parken oder stiegen einfach auf der Straße aus. Sofort hatten wir keine Lust mehr auf den Leuchtturm – denn es wimmelte nur so von Menschen. Daher drehten wir wieder um (was hatten wir Glück, dass das auf dieser engen Straße überhaupt möglich war!) und fuhren fast den ganzen Weg zurück, bis wir eine freie Stelle für unser Auto erblickten und ganz fix parkten. Wir waren nun relativ weit weg vom Cap Formentor, aber dafür fast allein (nur eine Handvoll Leute hatten die selbe Idee). Und dieser Sonnenuntergang war einfach grandios!

Auf in den Westen – Alcudia und Es Trenc

Der Osten und Norden waren so gut es ging bereist (betrachtet man die Zeit, die wir hatten), sodass wir uns den Westen der Insel vornehmen konnten. Hier suchten wir uns die Altstadt Alcudia und den Strand Es Trenc aus.

Dass Alcudia ein beliebtes Reiseziel ist, kann ich nur bestätigen! Die Altstadt zog uns direkt in seinen Bann. Offene Türen und Fenster ließen spanischen Alltag erahnen und all die leeren Gassen förderten direkt die Entspannung.

Jetzt brauchten wir den Strand! Und da hatten wir uns den naturgeschützten Strand Es Trenc herausgesucht. Unser Ziel war auch hier der Sonnenuntergang und ein paar entspannte Stunden am Meer, weshalb wir fix ins Auto stiegen. Einmal wieder wurde uns bewusst, dass Flexibilität durch den Mietwagen und “Bed and breakfast” ein solch großer Vorteil ist! Wir waren auf keine Busse angewiesen und auch auf keine Halbpension, bei welcher wir zu einer bestimmten Uhrzeit wieder am Hotel sein mussten. Gut 90% der Leute am Strand schienen allerdings schon ein solches Paket gebucht zu haben, weshalb sich passend zum Sonnenuntergang der Strand immer mehr leerte. Jackpot!

Außerdem lohnt es sich, auch nach untergegangener Sonne noch einen Moment zu bleiben. Da hier einfach mit das schönste Licht auftreten kann. ♥

Naturwunder – die steinbrücke

Einen Spot habe ich mir vor unserem Mallorca Urlaub bereits herausgesucht: Puente Natural (oder auch mal Cova des Pont genannt) – eine Naturbrücke, die man zum Glück nur zu Fuß (oder per Boot) erreichen kann. Die Wanderung startete an der Cala Romantica. Eine gute Wegbeschreibung haben wir auf diesem Blog gefunden. Und da ich diese jetzt nicht abschreiben möchte, verweise ich gerne hier her. Ich zeige da lieber ein paar Fotos:

Diese Wanderung war wirklich richtig gut! Immer an der Steilküste entlang, das Meer stets an der Seite und ab und zu kreuzte mal eine Bergziege den Weg. Selten trifft man auf andere Menschen. Am Startpunkt, der Cala Romantica, dagegen wimmelt es nur wieder an Touristen, die Schulter an Schulter am Strand liegen. Da ziehen wir dann doch lieber eine aktive Wanderung vor, mit abkühlendem Bad in der Bucht Caló Blanc. Der Einstieg in das Wasser erscheint zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber man sollte sich unbedingt trauen, von den Klippen in das glasklare Wasser mit extrem hohen Salzgehalt zu springen!

Ahoi Mallorca! Wir wechseln die Perspektive

Unser Urlaub geht langsam dem Ende zu und eine Sache hatten wir uns noch von Herzen gewünscht – einen Tag auf dem Meer. Daher fuhren wir wieder zum Port d’Andratx und liehen uns ein Boot über Thurm Yachting. Mit der Shiren 13 Sport ging es dann los, der Rucksack war voller Snacks und wir wollten einfach nur die Wellen spüren, ins Wasser springen und die Küste vom Wasser aus bestaunen. Und genau dieser Wunsch wurde uns auch erfüllt.

Und wisst ihr was das Beste ist? Auch wenn ihr keine Bootsführerschein-Lizenz führt, dürft ihr dieses Boot fahren. Bis 15 PS ist das nämlich ganz legal. Kleiner Tipp: Vergesst eure Bluetooth-Box nicht!

Unser Fazit

Meine ersten Bedenken, Mallorca sei viel zu überfüllt und man finde kaum Zeit für sich allein, wurden widerlegt. Diese Insel ist so viel mehr, als der eine Kilometer Ballermann. Zu gerne hätten wir noch eine Woche verlängert, um auch das Inselinnere noch besser kennenzulernen. Denn auch, wenn wir alle Himmelsrichtungen einmal abgefahren und bewandert haben, fehlt noch soooo viel! Vielleicht also auf ein Neues im kommenden Jahr…

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Urheberwas? Urheberrecht!

“Es ist doch nur ein Foto…”

Das Urheberrecht – nicht nur in wissenschaftlichen Arbeiten essenziell, sondern auch in unserem alltäglichen, digitalem Leben.
Ein Beispiel: (Sozialen) Medien  – was wäre diese Welt ohne Fotos und visueller Unterstützung?

Der folgende Beitrag ist als eine Art Erfahrungsbericht anzusehen und soll kein trockener Aufsatz aus dem Medienrecht sein. Ich möchte mit den folgenden Zeilen gern zeigen, womit wir als Fotografen häufig zu tun und zu kämpfen haben. Oft ist die Grenze zwischen Unterstützung und Ausnutzung nämlich sehr schmal.

Seit gut neun Monaten bin ich nun zu 100 % selbstständig und darf von meiner großen Leidenschaft leben.  Seit 2011 arbeitete ich an diesem Traum, verzichtete auf Vieles und durfte Einiges dazulernen. So lernte ich dieses Jahr auch, dass es für den ein oder anderen nicht selbstverständlich ist, das Urheberrecht und dessen Auswirkungen im Hinterkopf zu behalten.

© Foto: Sebastian, meine bessere Hälfte. <3

Rechtsklick, “Bild speichern unter…” und veröffentlichen

Laut § 12, Absatz (1) hat der Urheber das Recht zu bestimmen, ob und wie sein Werk zu veröffentlichen ist¹. Nutzungsrechte und gar Urheberrechte können ganz legal und unkompliziert vergeben werden – würde man offen und transparent kommunizieren. Nur leider wird die Kommunikation zum Urheber gern übersprungen. Es ist doch nur ein Foto und der Fotograf kann sich doch freuen, wenn man es weiter verbreitet… könnte man meinen. Allerdings tut es einem im Herzen weh, wenn man seine Fotografien per Zufall in einem reichweitenstarken Medium abgedruckt und/oder online veröffentlicht sieht. Versehen mit einer falschen und fremden Quellenangabe. Und was bringt mir ein veröffentlichtes Foto, ohne meinen Namen? Richtig: herzlichst wenig, bis rein gar nichts.

Genau diese Erfahrung musste ich 2018 machen und ich realisierte, dass mündliche Versprechungen, auch wenn sie ins Gesicht ausgesprochen werden, nichts zu bedeuten haben. Dass ich hier keine Namen und Details nenne und auch nirgends nennen werde, ist selbstverständlich. Der Vorfall und weitere Recherchen machten mir nur deutlich, dass diese Problematik mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität verdient.

Daher hatte ich auch schnell ersten Kontakt mit einem Medienanwalt für Urheberrecht. Denn vorerst wusste ich mit der Situation gar nicht umzugehen. Wie verhalte ich mich am besten, wie muss man hier kommunizieren? Eine professionelle Meinung und Beratung war mir bei diesem sensiblen Thema sehr wichtig. Dennoch war es ein Gang, den ich hoffentlich nicht regelmäßig verpflichtet bin zu wählen. Ich muss gestehen, dass es mir innerlich auch unfassbar leid tut und die Entscheidung kein einfacher Entschluss war. Denn ich bin durch und durch harmoniesüchtig und liebe die Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Aber natürlich möchte ich auch ernst genommen werden und meine Arbeit bedeutet mir viel – sehr viel.

[Nachtrag: 07.11.2019] Im Sommer 2019 konnte ich das Kapitel meines Falls endlich abschließen. Doch dieser Weg war schmerzhaft, denn ich musste mir Dinge wie “Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass es dir nur ums Geld ging. Mich bringst du damit in eine existenzielle Lage, die momentan echt scheisse für mich ist. Menschlich gesehen hätte ich anders gehandelt.” von der Gegenseite anhören. Und das ist nur die Spitze vom Eisberg. Ich musste mir verschiedenste Anschuldigungen anhören, dass ich unmenschlich handeln würde. Dass ich Schuld sei, dass die Gegenseite nun finanzielle Probleme hat. Ich war einfach nur verletzt und war mit dieser Situation total überfordert, sodass ich mein Handeln sogar in Frage gestellt habe. Aber nein – mein Bildmaterial wurde geklaut und meine Fotos wurden ungefragt in einem bekannten, Reichweiten starken Medium abgedruckt. Wenn ich eins darf, dann für mein Recht einstehen.

© Foto: Sebastian, meine bessere Hälfte. <3

Urheberrechtsverletzung oder auch “Bilderdiebstahl”

Nun muss ich also nicht nur auf meine persönlichen Gegenstände aufpassen, sondern auch auf meine Fotos. Nutzer verwechseln das Internet schnell mit einem Selbstbedienungsladen. Die Hemmschwelle ist gering und es ist ja auch extrem schnell getan. Schließlich sind es nur diese paar Fotos…

Aber dass ich davon lebe, dass ich diese Fotos aus Leidenschaft und als Unterstützung für andere angefertigt habe, dass mein Lebensunterhalt und meine Zukunft von jeder Veröffentlichung abhängig sein kann – das ist schnell vergessen. Ist es cooler, wenn man den Urheber nicht nennt? Ist es zu kompliziert und zu aufwendig, den Namen des Fotografen zu markieren oder weiterzugeben? Ich weiß es nicht.

Don’t forget – Unwissenheit ist kein Schutz

Schon öfter musste ich andere Nutzer höflich darauf aufmerksam machen, mich doch bitte als Fotograf bei meinen Aufnahmen zu markieren. Gerade Instagram ist hier immer noch ein reines Chaos. “Na klar, mache ich direkt!” kommt dann häufig als Antwort. Ja, aber warum denn nicht gleich? Jede falsche oder fehlende Kennzeichnung kann mit einer Abmahnung einhergehen (sofern es nicht zuvor anders abgemacht war). Das Urheberrecht könnte glatt zum kleinen Bruder der Werbe-Kennzeichnungspflicht werden. Nur, dass die stets durchzuführende Nennung des Urhebers bereits ein geschriebenes Gesetz ist.

Das Ende vom Lied – Kosten & Nerven

Solch eine Urheberrechtsverletzung bedeutet Zeit, Nerven und einige finanzielle Auslagen. Immerhin weiß ich nun, dass eine Rechtsschutzversicherung doch nicht ganz blöd ist.

[Nachtrag, 18.01.19]: Mittlerweile habe ich auch in Erfahrung bringen können, dass man sich gegen solche Verletzungen nicht versichern lassen kann. Jegliche Versicherer schließen den Bereich “Urheberrecht” komplett aus. Daher bleibe ich aktuell auf den hunderten Euros von Anwaltskosten sitzen, da von der Gegenseite auch nach vier Monaten noch keine nützliche Reaktion kam. Ich muss weiter warten und darauf hoffen, dass endlich eingesehen wird, dass man mein Eigentum illegal zum Eigennutz verbreitet hat.

Man muss immer mal auf die Nase fallen, um etwas reicher an Erfahrung zu werden. Als gebranntes Kind werde ich nun jedem Einzelnen damit auf die Nerven gehen (müssen), wenn es um Veröffentlichungen und Namensnennungen geht. Ich würde auch weiterhin dafür “kämpfen”, dass ich als Fotograf ernst genommen und nicht (unwissentlich) ausgenutzt werde. Und dabei geht es mir nicht nur um mein eigenes Business, sondern auch um das eines jeden anderen Fotografen oder Künstlers.

→ Solltet ihr also vor der Situation stehen, ein Foto zu veröffentlichen – sei es in den Sozialen Medien oder in Prints – denkt bitte noch einmal darüber nach, ob alle Personen, die zu der Entstehung beigetragen haben, damit einverstanden und genannt sind. Glaubt mir – es wird sie freuen.

#clickwithlove


¹ Quellenangabe §12, Absatz (1):
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz: https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__12.html, (14.11.2018, 10:45 Uhr)

Familie: Entschleunigen und erinnern

“Und nun sind wir eine Familie und alles ist so – intensiv.”

Die Zusammenstellung ist noch ganz frisch, aber die Rolle als Mama und Papa fühlt sich schon richtig gut an. Seit Jahren funktioniert man als Team – zu zweit. Bzw. zu dritt, Katzenlady Smilla war insgeheim das erste Baby in der Familie. Aber dann ist da dieser eine Punkt im Leben, der alles verändert. Der einem plötzlich jeden Tag aufs Neue verdeutlicht, wie wichtig Gesundheit ist und dass wir jede Sekunde des Lebens tief einatmen müssen und dürfen.

Wanda ist nun schon ein paar Wochen alt und lernt die Welt immer ein Stückchen näher kennen. Mama und Papa stärken sie dabei und zeigen ihr, dass sie niemals allein sein wird. Diese Liebe durfte ich in einer Homestory festhalten und nun darf ich sie Euch zeigen.


Dalai Lama sagte einst: “Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.” Klingt logisch, oder? Zurückblicken und genießen. Erwischt Ihr Euch nicht auch manchmal, wenn Ihr an alte Zeiten in der Familie zurückdenkt und sich ein Grinsen im Gesicht breit macht? Ich bin für jede einzelne Erinnerung dankbar, die mir meine Eltern geschenkt haben. Und das auch in Form von alten Fotos, in denen ich zu gerne stöbere und dann urplötzlich ganz sentimental werde. Sogar, wenn ich mich nicht einmal an die Situation zurückerinnern kann, weil ich einfach zu klein war. Aber ich sehe auf den alten Bildern die Liebe und Zuneigung meiner Eltern und das macht mich glücklich. Genau das wird Wanda später vermutlich auch einmal spüren.

Wir leben in einer Zeit, in der der Speicher des Smartphones mit Bildern und Videosequenzen gesprengt wird. Oma und Opa werden regelmäßig mit WhatsApp-Nachrichten auf dem Laufenden gehalten und man macht eine Serienaufnahme nach der anderen. Ich denke es wurde noch nie so viel fotografiert und gefilmt, wie in diesem Jahr. Aber in welchen Bildern wird Wanda später blättern? Wird sie sich den alten Nachrichtenverlauf von Oma und Mama durchlesen? Wird sie sich die digitale Cloud der Eltern ansehen und sich durch 95.000 Fotos klicken?


Oder wird sie vielleicht das eine rosafarbene Fotoalbum aus dem Bücherregal nehmen, das Mama und Papa zu ihrer Geburt geschenkt bekommen haben? Vielleicht schon.

Wie viele Fotos hast Du auf deinem Smartphone? Bei mir sind es aktuell knapp über 6.000 Stück. Werde ich mir alle wieder ansehen? Eher nicht… ich werde sie irgendwann gewissenhaft auf dem Server speichern und dann neue Schnappschüsse sammeln. Aber ich habe ein paar Fotoalben / -bücher, die ich tatsächlich regelmäßig aus dem Regal ziehe, wenn mir danach ist. Und dann freue ich mich jedes Mal, gemütlich auf dem Sofa, mit der Familie oder unter Freunden wieder in Erinnerungen zu schwelgen.


Wanda hat zwei ganz bezaubernde Eltern, die ihren Alltag gerade jeden Moment neu entdecken. Denn die Weiterentwicklung dieses kleinen Wesens hört nie auf und Wanda lernt immer wieder neue Dinge dazu. Dabei zuzuschauen erfüllt die zwei und lässt ihr eigenes Herz regelmäßig höher schlagen. Parallel treten aber auch immer wieder die Gedanken auf, wie es Wanda wohl in zehn Jahren gehen wird. Oder zum 16. Geburtstag? Was wird sie für Hobbys haben, welche Musik wird sie hören? Wahnsinn, dass das alles noch vor dieser kleinen Familie liegt. Umso schöner ist es, den Alltag und all die Gedanken um die Zukunft wiederkehrend anzuhalten. Und egal ob ihr selbst eine frische kleine Familie habt oder noch nicht. Realisiert, wie schön das Leben gerade ist und seid dankbar. Die Zukunft wird schon schnell genug vor der Tür stehen und hektisch winken. Nicht wahr?


Entschleunigen, als Familie den Moment genießen, auf das Herz hören – ist das möglich?

Ich selber habe noch keine eigenen Kinder und kann hier selbstverständlich nicht urteilen oder aus Erfahrung sprechen. Aber ich kann erzählen, wie ich diese kleine Familie hier in der ersten Zeit des neuen Lebensabschnittes wahrgenommen habe.

Seit der Schwangerschaft war der Respekt groß, denn immerhin wartete eine verantwortungsvolle und lebenslange Rolle auf die beiden. Doch dann war Wanda da und dieses Strahlen in den Augen kann keine Shoppingausbeute, keine große Reise und auch kein beruflicher Erfolg toppen. Diese Eltern hier sind die Ruhe in Person und übertragen jegliche Entspannung auf die kleine Wanda, die quietschend mit ihren Pausbacken lächelt und schemenhaft mit den Augen blinzelt.

Diese Bereicherung war etwas ganz Besonderes – etwas, was die beiden bestimmt auch irgendwo verändert hat. Das kleine Herz schlägt, die innere Liebe wird immer größer und man kennt einfach nichts, was gerade wertvoller sein könnte.


Vielleicht versteht man dann auch, warum sich Eltern zum Geburtstag oder zu Weihnachten immer nur ein glückliches Kind wünschten. Was einem damals im Teenageralter etwas anstrengend vorkam, weil einem diese Antwort beim Geschenkebesorgen nicht wirklich weiterhalf, fühlt sich heute irgendwie erfüllend an – oder?

Und wieder hat Dalai Lama recht behalten: “Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.”


Tun wir doch alles dafür, dass wir selbst und auch unsere Kinder beim Zurückblicken noch einmal genießen können. Läuft in der Familie doch mal etwas schief? Dann sollte man die Situation nicht durch unkontrollierbare Emotionen verschlimmern, sondern Hand in Hand und lösungsorientiert das Ruder in eine andere Richtung lenken. Denn so kann man später auf diesen Moment zurückblicken und stolz sein.

→ Danke Wanda und danke an deine Mama und Papa, dass ich diese privaten Einblick mit der Welt teilen darf. Ihr seid eine ganz tolle Familie! ♥

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“Wie kamst Du zum Schritt, dich als Fotografin selbstständig zu machen?”

Selbstständig durch Masterplan – TEIL 2

Bereit für den zweiten Teil zum Thema “Selbstständig durch Masterplan”?


Im ersten Teil habe ich ein paar Basics aufgezeigt, die ganz interessant sind, wenn man strukturiert und selbstständig starten möchte. Der Schritt ins Blaue erfordert nicht nur Mut, sondern auch eine Menge Eigenständigkeit und Durchhaltevermögen und das bis ins kleinste Detail. Hier eine kleine Übersicht, was der zweite Teil beinhalten wird:

→ Finanzen – Geschäftskonto einrichten
→ Nehme ich Förderungen in Anspruch?
→ Privater PKW – Fahrtenbuch?
→ Dein Hab & Gut: Professionelle Datensicherung
→ Reibungsloser Alltag? Gute Orga auf dem Schreibtisch ist die halbe Miete
→ Eigene Unternehmensphilosophie: Was möchte ich erreichen und warum?


Mit eigenen Händen etwas Großes schaffen – ein wundervolles Gefühl!

Gib deinem verdienten Geld ein Zuhause:

Starten wir mit dem, was Deine Existenz sichert: deine Finanzen. Bisher hast Du wahrscheinlich nur ein Konto für alles, oder maximal noch ein Tagesgeldkonto für kleine Sparaktionen. Möchtest Du aber selbstständig arbeiten und eigene Ausgaben und Einnahmen organisieren, lohnt sich ein losgelöstes Geschäftskonto. So behältst Du immer den Überblick und hast gleich einen großen Vorteil bei der Buchhaltung – die Organisation Deiner Zahlungsverläufe.

Viele Banken bieten sogar extra Vorteile für Existenzgründer an, bei denen man beispielsweise 50 % der Kontoführungsgebühren spart. Auch wenn einige Girokonten umsonst sind, ist solch ein Geschäftskonto selten kostenlos. Aber keine Sorge, die monatlichen Kosten sind wieder eine Geschäftsausgabe, die Du bei der Steuer gegenrechnen oder gar absetzen kannst. Ich habe damals viel verglichen und habe einen persönlichen Beratungstermin wahrgenommen, nach dem ich mich gut informiert fühlte. Wenn Du Dich selbstständig machen möchtest, sind professionelle Beratungen wirklich keine verschenkte Zeit.

Förderungen? Oder aus eigener Kraft?

Wenn Du als Existenzgründer startest, hast Du eine Menge Möglichkeiten Förderungen zu bekommen. Neben vielen eigenständigen Förderungen gibt es aber auch die Angebote des Arbeitsamtes (hier findest Du eine gute Zusammenfassung). Allerdings ist nicht jeder berechtigt, solche Zuschüsse zu bekommen. Das fängt schon damit an, wie das letzte Arbeitsverhältnis geendet ist.

Ich persönlich habe bereits seit 2011 mein Gewerbe und bin laut Papier ein alter Hase. Zusätzlich habe ich selbst mein Arbeitsverhältnis beendet, weshalb ich beim Arbeitsamt eine Art Sperre bekommen hätte. Beendet man sein Arbeitsverhältnis aus eigener Entscheidung, sollte der Plan für danach wirklich wasserdicht sein.

Denn auch selbstständig arbeiten bedeutet eine Menge Investition und Risikobereitschaft – mit einem finanziellen Puffer bist Du ruhiger und kannst konzentrierter starten. Daher bin ich auch mit … wie sagte es meine Bank … ich bin mit Guthaben gestartet. Für alles was danach kommt, bin ich dann natürlich selbst verantwortlich. Aber genau dieser Reiz macht das Ganze so aufregend.

Regelmäßige Ordnungsstrukturen vereinfachen den Alltag.

Von A nach B und dann noch kurz nach C – Fahrtenbuch & privater PKW

Der Weg ist das Ziel. Ich wohne seit 2015 in Braunschweig, habe aber aufgrund meiner aktiven Zeiten in Schleswig-Holstein und Hamburg häufig Aufträge im Norden. Das heißt ich fahre viel Auto. Sehr viel. An einem Wochenende können locker 400-500 km zusammenkommen und dem Geldbeute ist das nicht ganz egal. Da all diese Kilometer aber geschäftlicher Natur sind, möchte ich das natürlich profitabel organisieren. Deswegen habe ich mich für die Variante eines Fahrtenbuchs entschieden. Modernes Zeitalter sei Dank – ich kann eine App nutzen und muss keine analoge Zettelwirtschaft führen.

Ich muss gestehen, zu Beginn meiner diesjährigen Selbstständigkeit war die Benutzung dieser App etwas gewöhnungsbedürftig, denn keine Strecke darf unaufgezeichnet bleiben. Egal ob ich zum Einkaufen fahre, die Oma besuche oder zu einem Job muss – jede Tour muss getrackt und eingestuft werden (privat oder geschäftlich). Am Ende des Monats werden dann alle Fahrten zusammengefasst. Bei meiner Buchhaltung brauche ich dann nur die geschäftlich gefahrenen Kilometer angeben und die dazugehörigen Nachweise gut aufheben (das Finanzamt kann immer Papiere einfordern!).

Letztendlich habe ich mich auch schnell an das Tracken gewöhnt. Man fährt gar nicht mehr los, ohne auf den “Aufzeichnen”-Knopf zu drücken. Und sollte man es doch mal vergessen – no worry! Man kann alles nachtragen.

“Medium konnte nicht erkannt werden” – okay stopp!

Gleich vorab: Dieser Punkt sollte eigentlich noch einmal einen gesonderten Blogbeitrag bekommen. Denn das Thema “Professionelle Datensicherung” ist so komplex und wichtig, da reichen drei kleine Absätze nicht aus. Und auch wenn das Thema recht trocken ist, sollte sich jeder fragen, wie er mit seinen Daten/Dateien umgehen möchte.

Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass externe Festplatten nicht die endgültige Lösung sind. Anfang des Jahres wollte ich eine meiner Platten auf einer neueren sichern, denn vier Jahre war das Speichermedium mittlerweile schon alt. Dass sie vorher schon ab und zu nicht erkannt wurde, hat mich nur peripher tangiert. Immerhin ging es ja beim zweiten oder dritten Versuch … bis zu diesem einen Moment.

Je digitaler, desto unsicherer. Denke immer an gute Sicherungen!

So saß ich verzweifelt vor meinem Laptop und stöpselte seit geraumer Zeit das USB-Kabel rein und raus. Nichts passierte, rein gar nichts. Ich setzte dann eine Menge auf meinen Freund, der sich mit dieser Thematik gut auskennt. Aber auch er konnte mir wenig Hoffnung machen. Das Ende vom Lied (wie gesagt, ein ausführlicher Bericht folgt) war, dass wir nach mehreren Datenrettungsprogrammen eines gefunden hatten, was innerhalb einer Woche Laufzeit (168 Stunden!) über 90% meiner Daten wiederherstellen konnte. Allerdings ohne Ordnerstruktur, mit kryptischer Benennung und komplett durcheinander.

Auf der einen Seite war ich sehr beruhigt, dass meine Dateien wieder da waren. Allerdings fühlte ich mich mit diesen externen Platten auf Dauer auch nicht wohl. Daher entschieden wir uns für einen Server. Dieser steht jetzt in meinem Büro und gibt mir die Sicherheit, die ich brauche. Selbstverständlich sind die Kosten für ein solches Gerät auch kein Zuckerschlecken, aber die Investition lohnt sich! Auch, wenn man es vielleicht nicht direkt spürt. Aber gerade als Fotograf/in oder generell, wenn man selbstständig ist, ist es nicht schlecht seine Arbeiten gut zu sichern.

Schlachtfeld vs. geweihtes Land – Der Schreibtisch

Wenn ich nicht gerade Shootings habe oder auf Terminen bin, sitze ich eigentlich den ganzen Tag am Schreibtisch. Nachbereitung, Nachbearbeitung, Mails, Angebote, Rechnungen, Buchhaltung, dieser Blog hier – alles findet am selben Ort statt. Mein Home Office ist mein ein und alles, ich liebe es! Und ich habe glücklicherweise auch kein Problem mit dem in der Nähe stehendem Sofa oder TV. Wenn Du Dein Ding aus reinem Herzen machst und Deine eigenen Arbeitszeiten beachtest, lenkt Dich Dein Haushalt eigentlich auch nicht ab.

Daher ist ein geordnet Platz mit allen wichtigen Dingen die halbe Miete. Das sind bei mir einmal mein MacBook und mein Bildschirm, zwei Schreibtischlampen (eine fürs Licht, die andere fürs Feeling), genügend (und schöner!) Stauraum für Bürozeugs (Umschläge, Porto, Verpackungsmaterial, Stifte etc.) und ein Ablagesystem für die Buchhaltung. Hier sammle ich monatlich alle von mir geschriebenen Rechnungen und all meine Ausgaben in Form von Bons und Rechnungen. Und das dekorative Pflanzengrün darf selbstverständlich auch nicht fehlen!

Zu guter Letzt habe ich immer eine wöchentliche ToDo-Liste neben mir liegen, auf der ich fleißig Kreuze machen kann. Die wird jeden Freitagabend geschrieben, um in der kommenden Woche nichts Wichtiges zu vergessen. Und zum Feierabend heißt es: aufräumen! Denn am Morgen an einen geordneten Platz zu kommen, motiviert ungemein. Natürlich schaffe ich das nicht immer, das gebe ich zu. Aber ich ärgere mich dann auch tatsächlich sehr, wenn ich erst einmal Klarschiff machen muss, bevor ich starten kann.

Das Gefühl nach dem Abhaken – grandios, oder?

Wo will ich hin und warum? Kenne Dein Ziel!

Im Studium stand eins immer an oberster Stelle – die Zielsetzung. Und das ist nicht nur theoretisch ganz clever, sondern auch praktisch. Bevor man mit seinem eigenen Business startet, sollte man sich immer vor Augen führen, wo man hin möchte und warum. Was macht Dich einzigartig und hebt Dich von der Konkurrenz ab? Warum willst Du Dich selbstständig machen?

Die Fotografie-Branche ist da so eine Sache. Fotografen gibt es wie Sand am Meer und die Anzahl neuer Fotografen-Gewerbe steigt täglich. Das heißt, es ist nicht gerade einfach, sich durchzusetzen und sich von anderen Kollegen abzuheben. Denn tolle Tiefeunschärfe, eine Vielzahl von Presets und “ungestellte” Szenen sind nicht schwierig zu erarbeiten. Wenn Du von Deiner Leidenschaft allerdings leben möchtest, musst Du Deinen Kunden zeigen, warum sie genau Dich buchen sollten.

Ich habe mir als Ziel gesetzt, zu begeistern und das nicht nur mit meiner Arbeit. Momente und Feelings sollen für die Ewigkeit festgehalten werden und das auf eine bodenständige und bescheidene Art und Weise. Auf Hochzeiten bin ich Fotografin und Brautjungfer gleichzeitig – ich beruhige, bringe sogar mal die Ringe oder den Brautstrauß mit zur Trauung und schnüre auch mal die Braut ins Kleid, weil die Mutti zu aufgeregt ist und zittrige Hände hat. Und am Ende der Veranstaltung möchte ich am besten gar nicht erst bemerkt worden sein. Ich möchte Bilder kreieren, die den Betrachter genau zu den erlebten Situationen zurückbringen.

Mit Firmen möchte ich Authentizität ans Licht bringen und die vollste Zufriedenheit erreichen. Meine Arbeit soll Neukunden generieren und das Unternehmen professionell platzieren. Dabei bilde ich mit meinen Auftraggebern eine Art Team und fotografiere immer wieder in Zusammenarbeit – ein großartiges Gefühl!

In allen Fällen habe ich aber vor allem ein Ziel: Weiterempfehlung durch Mundpropaganda. Etwas, was ich seit Jahren pflege und sehr schätze. Denn eine bessere Werbung bekommst Du nicht für Dein Unternehmen.

Kenne Deine Stärken und hinterlasse Fußabdrücke

Zusammenfassend kann man sagen, dass ein geordneter Überblick, Respekt vor dem eigenen Können und ein bisschen Furchtlosigkeit die richtigen Gewürze fürs selbstständige Arbeiten sind.

Hab keine Angst vor Veränderungen oder vor Niederlagen. Das Leben kann schon mal ruckeln, wenn man in den nächst höheren Gang schaltet. Aber umso besser fährt es sich dann. 😉

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Selbstständig durch Masterplan – TEIL 1:

Seit zwei Monaten darf ich nun bereits meinen Traum leben und selbstständig als Fotografin arbeiten. In dieser Zeit ging es mir so gut wie schon lange nicht mehr – und warum? Weil ich meinen ZDE gefunden habe. ZDE was?


Jeder, der das Buch “Das Café am Rande der Welt” gelesen hat, weiß, was damit gemeint ist. “ZDE” bedeutet den Zweck der Existenz gefunden zu haben. Und ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass ich meinen ZDE ganz selbstständig gefunden habe und ihn nun immer weiter kennenlerne und ausbaue.

Hast Du auch schon Deinen ZDE gefunden?
Hast Du auch schon Deinen ZDE gefunden?

Daher möchte ich mit diesem Artikel einen Überblick geben, was auf meiner ToDo-Liste stand, als ich wusste, dass ich selbstständig als Fotografin arbeiten möchte. Denn auch wenn ich schon bis dahin gute sieben Jahre nebenberuflich als Fotografin gearbeitet habe, ändert sich doch so einiges.

Dich interessiert, wie alles angefangen hat? Dann hier entlang!

TEIL 1 wird die ersten Basics behandeln, um Dich nicht direkt umzuhauen. TEIL 2 wird dann ein wenig die Feinarbeit behandeln. So stay tuned.

Von Krankenkasse bis Rente – nun liegt alles in deinen Händen.

Meine Pläne wurden Ende 2017 konkret und ich spürte immer mehr, dass ich mich an einem Punkt in meinem Leben befand, der Veränderung brauchte. Ich entschied 2018 zu DEM Jahr zu machen und schrieb im Dezember auf, was ich alles angehen möchte. Hier der erste Teil meiner Liste:

→ sich ab dem 01.01.2018 umsatzsteuerpflichtig melden
→ Abgabe der Steuererklärung: Wann und wie oft?
→ Thema Steuererklärung: Gibt es eine gute Software?
→ Info an die Krankenkasse geben
→ Künstlersozialkasse?
Gewerbe ummelden
→ Versicherungen beachten: Berufshaftpflicht, Equipment & BU
→ Thema Rentenvorsorge: was mache ich für meine Zukunft?

Wie Du schon siehst, bereits der erste Teil der Liste war lang und hinter jedem einzelnen Punkt befand sich eine Menge, die beachtet werden musste. Aber ich hatte Lust und zwar so richtig! Also begann ich Schritt für Schritt, diese Liste abzuarbeiten.

Bye Bye Kleinunternehmerregelung

Mit dem Start meiner Selbstständigkeit wollte ich mich auch von der Kleinunternehmerregelung verabschieden. Denn ich will etwas Großes, etwas “Richtiges” und daher entschied ich mich, ab dem neuen Jahr 19 % Umsatzsteuer zu erheben. Das war bereits der erste kleine Schritt und es ging noch nicht mal richtig los. Ich stattete dem Finanzamt also einen Besuch ab und meldete mich umsatzsteuerpflichtig. Wochen später durfte ich dann auch merken, dass eine zusätzliche schriftliche Anmeldung sicherer ist, nachdem ich am Telefon gesagt bekommen habe (sehr nett und freundlich, das muss ich betonen!), dass die Info noch nicht ganz angekommen war. → Also Tipp von mir: Immer alles schriftlich an die Ämter senden und Dein Schreiben für die Akten kopieren. So bist Du auf der sicheren Seite.

Mit dieser Anmeldung habe ich mich parallel dazu verpflichtet, monatlich eine Umsatzsteuer-Voranmeldung abzugeben. D. h. ich setze mich jetzt jeden Monatsanfang hin und teile dem Finanzamt mit, welche Einnahmen und Ausgaben vorliegen – simple Buchhaltung. Die einen mögen es lästig finden, ich finde es sehr gut! Denn Du hast alles im Überblick und siehst die Entwicklung Deines Unternehmens. Zusätzlich leistest Du bereits erste Vorarbeit für die Einkommensteuererklärung, die für das gesamte Jahr fällig ist. Denn Du notierst ja schon regelmäßig, wie sich die Finanzen so verhalten. 😉

Hier auch der nächste Tipp: Es gibt zahlreiche Software-Produkte auf dem Markt, die Dir bei der Steuererklärung ungemein helfen. Ich bin sehr dankbar, mit einer solchen Software arbeiten zu können, da es einem ein sicheres Gefühl gibt und eine Menge erklärt. Einen aktuellen Vergleich möglicher Programme findest du hier.

Selbstständig und glücklich.
Selbstständig und glücklich.

Krankenkasse – im Fall der Fälle merkst Du die Notwendigkeit

Der wohl dickste Fisch unter den ToDos… ein Punkt, der mir bis dato immer wieder etwas schräg im Magen liegt. ABER – es ist wohl das mit wichtigste Thema! Denn im Fall der Fälle merkst Du, wie gut es ist, richtig krankenversichert zu sein.

Ich habe Anfang des Jahres einfach mal bei meiner Krankenkasse angerufen und denen erzählt, dass ich mich bald selbstständig machen möchte. Parallel hat mir der nette Herr dann auf deren Webseite die entsprechenden Formulare herausgesucht, die ich ausgefüllt verschicken sollte. Ging alles super einfach und schwupps wusste meine Krankenkasse, was los ist. Ich musste dann nur noch mein durchschnittliches Monatsgehalt einschätzen, von dem der monatliche Beitrag dann abhängig ist. Klingt toll – außer, dass es in meinem Fall jetzt keinen Arbeitgeber gibt, der 50% davon übernimmt. Und die monatlichen Fixkosten betragen hier mehrere hundert Euro, was ja wohl kein Geheimnis ist. Da gibt es aber noch den Joker namens Künstlersozialkasse (KSK).

Diese unterstützt in vielen Fällen Künstler und ersetzen in diesem Fall den Arbeitgeber. Als Fotograf ist es allerdings gar nicht so einfach, von der KSK unterstützt zu werden, da der Spalt zwischen Künstler und Handwerker sehr schmal ist. Ich warte noch immer auf das endgültige Urteil und muss erst mal damit rechnen, dass ich den gesamten Beitrag selbstständig bezahlen muss. [Nachtrag:] Nach gut drei Monaten kam dann der langersehnte Brief, in dem festgehalten wurde, dass ich von der KSK unterstützt werde. Für mich essenziell und sehr beruhigend. Der letzte Schritt bestand daraus, mein Jahreseinkommen (also alle Einnahmen abzgl. der Betriebsausgaben) einzuschätzen, damit die KSK die monatlichen Zahlungen berechnen kann. Dieser Wert muss jedoch immer direkt angepasst werden, sollte sich etwas an dem Jahreseinkommen ändern.

Aber auch wenn die monatlichen Zahlungen an die KSK zwischen 400,00 und 1.000,00 € liegen können, sollte das einen nicht einschüchtern. Wir sollten uns immer wieder vor Augen führen, WOFÜR wir unsere Beiträge zahlen. Und dass wir einfach so zum Arzt gehen können, unsere Karte durchziehen und bestens versorgt werden, ist nicht überall auf der Welt so selbstverständlich. Dass eine Behandlung mal mehrere tausend Euro kostet, ist keine Seltenheit. Zusätzlich zahlt man mit dem Beitrag an die KSK für die Pflege- und Rentenversicherung ein, also eine Art “Rund-um-sorglos-Paket.”

Von daher sei hier lieber ganz entspannt und kalkuliere immer wieder Deine gesamten Fixkosten durch. Das gibt Dir einen Überblick und lässt solche Kosten nicht zum Problem werden.

Ein Arbeitszimmer, eine Adresse – das Unternehmen bekommt ein Zuhause

Da ich die Jahre zuvor hauptsächlich in meiner alten Heimat fotografiert habe, hatte ich mein Gewerbe noch in Schleswig-Holstein gemeldet. Das sollte sich jetzt ja aber ändern, d. h. ich muss auch meine Geschäftsadresse ändern. Eine reine Ummeldung ist in diesem Fall nicht möglich. Also: Gewerbe in Schleswig-Holstein abmelden und in Niedersachsen anmelden. Und auch hier muss ich sagen, dass ich von den Ämtern wirklich überrascht war! Alles ging reibungslos innerhalb einer Woche über den Tisch.

Safety First – die Must Haves der Versicherungen

Wir müssen uns nichts vormachen – heutzutage kann man sich gegen jeden blauen Fleck versichern lassen. Aber da sind schon ein, zwei Versicherungen, die Du brauchst, wenn Du selbstständig arbeitest. In meinem Fall waren das einmal die Berufshaftpflicht und eine Equipment-Versicherung. Jaaa, Schande über mein Haupt. Die Jahre zuvor habe ich sehr risikolastig gelebt und ich habe mich erst jetzt darum gekümmert.

Mit meinem Versicherungsmakler bin ich einige Angebote durchgegangen und zusammen haben wir dann das Beste für mich gefunden. Lasst Euch da bloß gut beraten und vergleicht! Es gibt so viele Fehlerquellen, die leicht zu übersehen sind und im Schadensfall nachher einiges ausmachen.

Dann gibt es natürlich noch die Berufshaftpflicht (BU). Da ich diese bereits in meinem alten Job unterschrieben habe, war das Thema bereits für mich abgehakt – zum Glück! Eine gute BU ist so organisiert, dass auch ein Branchenwechsel keinerlei Auswirkungen auf die Beiträge hat. Hätte ich mich erst jetzt um das Thema gekümmert, wäre es sehr schwer bis unmöglich für mich gewesen, gut gegen die Berufsunfähigkeit versichert zu werden. Als Fotograf ist das Risiko einfach unfassbar hoch, berufsunfähig zu werden, da Dein ganzer Körper im Einsatz ist. Eine Ablehnung nach der anderen ist da schon möglich, oder Du zahlst monatlich unendlich hohe Beiträge. Von daher kümmere Dich am besten so früh wie möglich um die BU! Das Gerede darum ist keine heiße Luft, sondern wirklich wichtig.

Im Alter? Da will ich keine Fenster putzen müssen.

… und das ist gar nicht so witzig. Denn wenn wir alle mal ehrlich sind, macht einen der Gedanke ans Alter manchmal etwas Angst. Da ist nicht nur die eingeschränkte Mobilität und das Kränkeln an jeder Ecke, sondern auch die Altersarmut, die bereits heute ein großes Thema ist. Und unsere Generation wird es vermutlich noch viel schwieriger haben. Daher ist eine frühzeitige Rentenvorsorge essenziell. Auch ich habe mich erwischt, wie ich erst mit den Augen rollen musste. Denn da geht monatlich ein gewisser Batzen Geld vom Konto und man sieht keinen direkten Nutzen darin. Aber hey! Würden wir das Geld nicht beiseite legen, sieht es später ganz schön schwarz aus.

Ich persönlich habe mich für die Rürup-Rente entschieden. Für Selbstständige eine feine Wahl, da es hier steuerliche Vorteile gibt. Auch hier informiert Euch am besten bei jemanden, der richtig Ahnung vom Fach hat und dem Ihr vertraut. Das zahlt sich aus, auch Jahrzehnte später! Selbstverständlich gibt es zusätzlich noch weitere Möglichkeiten, wie man seine späteren Fixkosten gering halten kann. Auf einer einzelnen Versicherung ausruhen ist meistens nur die halbe Miete.

Nichtsdestotrotz sollten wir natürlich auch den Moment leben und nicht jeden Penny im Sprint auf das Sparbuch bringen. Man weiß nie, ob man seine Rente erleben wird. Dafür haben wir das Leben einfach nicht in der Hand. Aber das Ziel jedes Einzelnen ist es doch irgendwo, zufrieden im Alter leben zu können, oder? Von daher muss jeder für sich seinen goldenen Mittelweg finden.

Organisation ist das halbe Leben

Wie Du schon siehst, macht es Sinn, einen Punkt nach dem anderen abzuarbeiten. Das Gefühl danach ist wundervoll! Du fühlst Dich sicherer und bist super motiviert, in die Selbstständigkeit zu starten.

Dazu muss ich noch sagen, dass einem das Ganze hier natürlich nicht geschenkt wird, nur weil Du jetzt selbstständig bist. Für jeden Schutz, jede Genehmigung und für jede Garantie will das Land Geld sehen. Daher empfehle ich definitiv, früh genug mit dem Sparen anzufangen. Sparen ist generell ein Thema, was in der Selbstständigkeit ganz weit oben unter den Prioritäten steht. Einen finanziellen Puffer zu besitzen, beruhigt einen nicht nur, sondern kann einen in brenzlichen Situationen auch das “Leben retten”.

Zu guter Letzt wie immer der Hinweis, dass die hier aufgeführten Punkte meine eigens gesammelten Erfahrungen sind. Jeder sieht vereinzelte Themen vielleicht ganz anders, wenn man selbstständig unterwegs ist und das ist auch vollkommen in Ordnung. In allen Fällen ist es jedoch immer besser, sich an Profis zu wenden. Seien es Versicherungsmakler, die Kassen direkt oder die Ämter. Überall bekommt man wundervolle Hilfe, wenn man selbst immer nett und freundlich bleibt.

TEIL 2 wird dann noch ein paar Details behandeln, wie die Themen Fahrtenbuch, Organisation auf dem Schreibtisch, professionelle Datensicherung oder auch den Aspekt der Erarbeitung einer eigenen Unternehmensphilosophie und Marketingstrategie.

#clickwithlove