Selbstliebe ist kein Trend, sondern Urvertrauen

Selbstliebe? Lieber “einfach mal machen!”

Es war Montag und leider fiel für Mittwoch aufgrund von Krankheit ein Fototermin aus. Irgendwie juckte es aber in meinen Fingern und ich wollte etwas kreieren – etwas, was unter die Haut geht. Ich fing an mit Rina zu schreiben. Rina ist neben Ihrem Mediendesign-Studium Influencerin auf Instagram und kämpft seit geraumer Zeit mit den Themen Lipödem und Selbstliebe.

Wir kannten uns bisher nur über Ecken und das auch eher weniger. Um so schöner war es, dass uns die Spontanität überkam und wir einen Termin zum Fotos machen vereinbarten – es sollte direkt übermorgen sein.

Aber erst einmal ein paar Worte zu Rina und Ihrer Geschichte:

Rina, seit wann kämpfst Du gegen das Lipödem?

“Eigentlich kämpfe ich schon seit der Pubertät gegen das Lipödem. Ich habe mich immer gefragt, weshalb meine Beine nicht zu meinem restlichen Körper passen. Hosen kaufen war, gefühlt seitdem ich denken kann, eine totale Qual. Ich hatte immer die dicksten Beine. Ich bin jetzt bald 24. Die Diagnose kam aber leider erst vor knapp 5 Jahren. Davor wusste ich nicht, dass es diese Krankheit gibt. Meine Oma hat durch Zufall einen der sehr seltenen Beiträge im Fernsehen gesehen. Daraufhin bin ich zum Arzt und dieser bestätigte den Verdacht. Von da an hieß es: “Kämpfen und niemals aufgeben!” Aufgeben ist niemals eine Option für mich.”

Rina, 24 Jahre jung. Unsicher, nicht glücklich.
Rina, 24 Jahre jung. Unsicher, nicht glücklich.

Welche Einstellung hattest Du in dieser Zeit zu Fotos von Dir selbst?

“Ich habe es unfassbar gehasst, wenn Bilder von mir gemacht wurden. Ich habe es gehasst, sie anzuschauen. Denn meine unproportionalen Beine standen sofort immer im Fokus… Ich habe mich eigentlich selbst gehasst. Alle meine Freundinnen waren immer schlank und hübsch und ich war immer die dicke, mit dem „hübschen Gesicht.” Wenn ich Bilder von mir selbst gemacht habe, dann natürlich immer nur von meinem Gesicht.”

In der heutigen Zeit “muss” jede Frau zu sich stehen…

Unsere Generation ist mit den sozialen Netzwerken aufgewachsen und verbringt einen Teil ihres Lebens darin. Laut einer Studie verbringen wir ein Jahr und sieben Monate unseres Lebens auf Facebook – bei Instagram sind es acht Monate unserer Lebenszeit. In dieser Zeit teilen wir aber nicht nur positive Momente unseres Lebens, sondern sind auch angreifbar. Eine verzerrte Realität erschwert einem den Alltag. Anonymität, Bildbearbeitungsprogramme und die freie Fantasie vieler User laufen tagtäglich auf Hochtouren und vermitteln DAS perfekte Leben. Keine Neuheit, oder?

Spätestens 2017 boomten dann Accounts, die Selbstliebe kommunizierten und dafür standen und stehen, dass man seine Makel anerkennen muss. Das ist super und sollte auch weiter so bestehen bleiben! Aber habt Ihr auch manchmal das Gefühl, dass diese Selbstliebe eine Art Trend geworden ist? Man MUSS jetzt gewisse Makel an sich anerkennen und damit fein sein. Aber was definiert einen Makel? Was ist die Definition von “nicht schön”?

Selbstliebe ist Urvertrauen.
Selbstliebe ist Urvertrauen.
Das Shooting stand an – die Unsicherheit kroch in die Knochen

Was waren Deine Gedanken vor dem Shooting?

“Ich war super aufgeregt. So sehr, dass ich fast abgesagt hätte, weil ich mir das mal wieder nicht zugetraut habe. Aber dann dachte ich „Einfach mal machen!” Leevke macht tolle Bilder, sie wird die Erste sein, der ich vertraue. Und so war es auch.” 

Wie hat sich Dein Gefühl während des Shootings verändert?

“Ich war anfangs alles andere als offen. Super verklemmt, unsicher und zurückhaltend. Man kann fast schon sagen, voller Angst etwas falsch zu machen. Aber man kann ja gar nichts falsch machen… der Kopf wollte Einen nur wieder blockieren. Nachdem ich mich in meinem ersten Outfit absolut unwohl gefühlt habe, wechselte ich in ein Zweites und von da an wurde ich viel lockerer und auch mutiger. So mutig, dass ich zum Ende des Shootings obenrum komplett nackt war. Das lag aber auch einzig und allein daran, dass ich mich bei Leevke unendlich wohlgefühlt habe. Sie hat mir alle Ängste genommen. Wirklich alle. Und im Gegenzug eine riesige Portion Selbstbewusstsein geschenkt! Ich habe nicht an mich geglaubt, aber Leevke hat das von Anfang an.”

… und diese Worte habe ich mir nicht ausgedacht. Ich war selbst sehr gerührt, als Rina mir Ihre Aussagen schilderte.

Mit welchen Gedanken bist du nach Hause gegangen?

“Mit einem riesigen Grinsen und Stolz, einer Menge mehr Selbstbewusstsein und Selbstliebe für mich, Glück, Freudentränen und alles auf einmal! Gefühlschaos pur.”

Rina hat sich während des Shootings nicht an irgendwelche Richtlinien gehalten und musste auch keinen Makel an sich akzeptieren. Sie hat einfach ihrem inneren Gefühl und ihrem Gegenüber vertraut. Selbstliebe ist kein Trend, sondern pures Urvertrauen. Der Spruch “Schönheit kommt von innen” ist simpel, aber so wahr. Unser Körper trägt die Seele durchs Leben und wir müssen uns einfach nur auf uns und unsere Stärken konzentrieren. Denn es gibt so viel Wichtigeres, als DAS perfekte Leben.

Gefühle für die Ewigkeit festhalten und Stärken – das ist Fotografie.

Hat das Shooting bei Dir etwas verändert?

“Ja, öfter mal an mich selbst zu glauben, mich weniger zu kritisieren, mir selbst mehr zu vertrauen und zuzutrauen. Mich so zu lieben, wie ich bin. Dieses Shooting hat mir bei der Entwicklung meiner Selbstliebe den nötigen Schubs gegeben, auf welchen ich jahrelang hingearbeitet habe.”

Wir müssen gar nichts. Wir wollen doch nur gesund sein.
Wir müssen gar nichts. Wir sollten nur gesund sein.

Ich persönlich lege jedem das Lied “Try” von Colbie Caillat ans Herz. Denn auch sie macht deutlich:

“You don’t have to try so hard
You don’t have to, give it all away
You just have to get up
You don’t have to change a single thing
You don’t have to try.”

(Auch in der Max & Kurt-Schneider-Version sehr gefühlvoll.)

Wir müssen also gar nichts. Das einzige was wir sollten, ist alles dafür zu tun, so wie wir sind, ein glückliches Leben zu führen. Rina kämpft darum, einfach nur gesund zu sein. Wir wollen das Leben doch mit allen Sinnen und Kräften genießen! Wir haben nur dieses eine und dem Schicksal ist es egal, ob dick oder dünn, symmetrisch, krumm oder schief. Es kann so schnell zu Ende sein.

Ich persönlich wollte bei diesem Shooting Rina in den Vordergrund stellen und keine detaillierte Beautyretusche und Porenverfeinerung. Ich wollte ihre Stärken von innen nach außen bringen und zeigen, wie Rina denkt und fühlt. Die Bilder kamen bereits während des Shootings aussagekräftig aus der Kamera und ich konnte Rina direkt mit dem Rohmaterial beweisen, dass sie eine wundervolle Ausstrahlung besitzt – mit einem bezaubernden Glanz im Gesicht und einer Menge Energie in den Augen.

Was ich in solchen Situationen besonders liebe? Wenn mein Gegenüber mit staunendem Blick sagt “Oh wow! Das bin ich?!”. Ja genau, das bist Du. Du musst es nur sehen.

Gemeinsam glücklich sein. Ist das so schwer?

Was sind deine Wünsche für die Öffentlichkeit, in Bezug auf das Thema Akzeptanz und Selbstliebe?

“Mein größter Wunsch für die Öffentlichkeit ist, dass sich Frauen so akzeptieren, wie sie sind. Dass sie sich gegenseitig aufbauen, unterstützen und nicht niedermachen. Dass wir uns bewusst machen, dass Vieles, was wir im Bereich der sozialen Medien sehen, nicht die Realität ist. Die Realität findet draußen vor der Tür statt. Achtet mal im Schwimmbad darauf. Da gibt’s nur Frauen, wie dich und mich. Mit Streifen, Übergewicht, Cellulite, mit Behaarung, ohne Behaarung, mit straffen Brüsten, mit hängenden Brüsten. Stell dir eine Welt vor, in der wir gelernt hätten, uns selbst und alle anderen so zu nehmen, wie sie sind und nicht ständig miteinander zu konkurrieren und miteinander zu vergleichen… Was wäre das für eine wundervolle Welt? Es soll doch jeder verdammt nochmal so sein, wie er möchte. Dein Wert wird nicht in Kilogramm gemessen!”

Rina, 24 Jahre jung. Selbstbewusst, stark, mutig und sie selbst.
Rina, 24 Jahre jung. Selbstbewusst, stark, mutig und sie selbst.

Vor gar nicht so langer Zeit stand vor mir ein kleines, unsicheres Mädchen. Mit sich selbst nicht im Reinen, nervös und gar nicht glücklich. Wir kannten uns kaum. Verabschiedet habe ich eine strahlende, glückliche und selbstbewusste Frau und wir waren vertraut.

Ich durfte Rina über die sozialen Medien kennenlernen und bin darüber sehr dankbar. Denn das ist der Sinn dieser Plattform. Nicht ohne Grund wird es mit dem Adjektiv SOZIAL betitelt. Wir sollten diese Netzwerke wieder zu etwas Schönem machen. Mehr Liebe für die anderen und weniger Hass. Rina hat gezeigt, wie schön es sein kann, einfach sich selbst zu vertrauen und das nach Außen hin zu zeigen.

Danke Rina. Danke für Dein großes Vertrauen und Deine Ehrlichkeit. Du bist ein wundervoller Mensch, wirst den Kampf gegen das Lipödem gewinnen und gesund durchs Leben gehen. Denn das ist, was zählt.


Wie gehst Du mit dem Thema um? Fällt es Dir auch manchmal schwer, einfach nur auf Deine Persönlichkeit und Deine Stärken zu vertrauen? 

#clickwithlove

Lese hier nach, wie ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht habe. ♥

Mit airtours ins Six Senses Douro Valley

Der Jahreswechsel hätte nicht besser sein können.

Es war Ende 2017, die Pläne der Selbstständigkeit wurden immer konkreter und dann kam DIE Anfrage. “Wir benötigen eine Fotografin/einen Fotografen für ein B2B-Event im Douro Valley. Möchtest Du Dich vorstellen?” Diese Anfrage kam nicht von irgendwem, sondern von TUI itself – Wow! In diesem Moment festigte sich nicht nur die Idee der Selbstständigkeit, sondern auch mein Selbstbewusstsein. 


Im Februar 2018 folgte dann das erste Vorstellungsgespräch in Hannover und einige Zeit später die Zusage. Vom 11.-14. März sollte es nach Portugal gehen und ich als Fotografin durfte Teil des Teams sein – ernsthaft?!

→ Auf meiner Webseite könnt Ihr einige Eindrücke der Reise einsehen. ←

Mit einigen Tricks wurde das Gepäck gut verstaut.

Während ich mich mit Freude in mein eigenes kleines Unternehmen einarbeitete, schrieb ich im Kopf tausendmal die Packliste zusammen. Ich stand vor einer kleinen Herausforderung: Mein schweres Kameraequipment inkl. eines MacBooks musste irgendwie ins Handgepäck – denn ich gebe doch am Gepäckschalter nicht mein Leben auf! YouTube und Instagram sei Dank durfte ich nach einigen Recherchen dann auch die Geheimtricks der Reisefotografen kennenlernen.

(→ Hättet Ihr Interesse an einem gesonderten Blogartikel zum Thema “Verreisen mit schwerem Kameraequipment?).

Wer reisen will, muss wach bleiben

Warten auf den Nightjet – mit meiner besseren Hälfte

Mein Flieger sollte um 9:40 Uhr in Frankfurt abheben. Blöd, dass an einem Sonntagmorgen kaum gute Zugverbindungen existieren. Daher lernte ich den Nightjet kennen, mit dem ich kurz nach Mitternacht meine Reise ins Douro Valley startete. Im Vorfeld habe ich mir unzählige Gedanken gemacht, wie ich die drei Stunden Fahrt überleben sollte, ohne dass ich einschlafe, zu weit fahre oder etwas beim Dösen geklaut wird. Immerhin bin ich das erste Mal alleine gereist… Letztendlich hat der gesamte Zug tief und fest geschlafen und ich war die Aktivste von allen. Meine Nervosität hat das Adrenalin zum Kochen gebracht und so verpasste ich auch nicht den Ausstieg. 😉

Am Flughafen selbst habe ich dann fünf Stunden verbracht und zwischen all den anderen müden Passagieren sogar ein bisschen schlummern können. Mein Equipment habe ich dabei wie eine Irre umklammert!

9:10 Uhr – Boarding!

Am Gate selbst traf ich die ersten Mitreisenden – die Teilnehmer des B2B-Events. Dies waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der erfolgreichsten Reisebüros aus verschiedenen Ländern und ich durfte zusammen mit den wohl erfahrensten Reisenden ins Douro Valley nach Portugal fliegen – großartig! Allesamt waren so lieb und freundlich und haben mich direkt ins Team aufgenommen.

Bevor es jedoch in die Luft ging, musste ich an der Gepäckkontrolle ein paar Minuten mehr Zeit einplanen. Denn bei meinen Recherchen zur perfekten Fotografen-Handgepäck-Packliste wurde auch häufig erwähnt, dass das ein oder andere Röntgengerät Probleme macht. Daher musste auch ich kurz aus der Reihe tanzen und beweisen, dass ich keine illegalen Dinge im Gepäck hatte. Ein 70-200mm-Objektiv in Kombination mit Aufladekabeln kann da gern schon mal verdächtig aussehen. 😉 Aber die Kontrolleure waren super nett und wir haben nebenbei Smalltalk über Portugal gehalten. Hier wurde mir schon gesagt, dass Porto auch die “Harry-Potter-Stadt” genannt wird. Warum? Das sollte ich später noch erfahren.

High Up in the Sky!

“Boarding completed” – es kann losgehen. Douro Valley, ich komme! Der Sicherheitsgurt sitzt, der Platz am Notausgang mit unendlich viel Beinfreiheit ist eingenommen und die Sonne sollte mir schon bald ins Gesicht scheinen. Beim Start habe ich wieder gemerkt, wie sehr ich das Fliegen und das Reisen liebe. Das lag nicht nur daran, dass meine Mundwinkel parallel mit der steigenden Geschwindigkeit und Höhe nach oben gingen – sondern auch daran, dass es irgendwie verrückt ist, wenn dich ein Vogel aus Stahl und Leichtmetall über die Wolken bringt. Die Welt wirkt so klein und zerbrechlich und man kann sich bei Kaffee und Putensandwich auf ein fremdes Land freuen, das innerhalb kürzester Zeit erreicht werden kann. Und das beste?! Ich konnte es in diesem Moment mit meinem Job und meiner Leidenschaft verbinden. Kneift mich bitte mal jemand?

Olá Portugal! Prazer em conhecê-lo.

Sicher in Portugal gelandet, ging es auch gleich zur Sache. Ich hatte kurz Zeit meinen Koffer abzuholen und tigerte direkt im Anschluss über den Flughafen – immerhin muss die Fotografin immer einen Schritt voraus sein. 😉 Ich war bereits über 24h auf den Beinen und verspürte keinerlei Müdigkeit. Ich war einfach nur glücklich und begann zu arbeiten. Kurz gefasst habe ich die drei Tage in Portugal rund um die Uhr dokumentiert. Die Ankunft am Flughafen gehörte selbstverständlich dazu.

Der erste Programmpunkt sollte dann eine kurze Besichtigung des Hotels Pestana Palácio Do Freixo sein. Palacio trifft es schon ganz gut – dieses Haus war ein reiner Palast mit unendlich viel Geschichte. Die Zimmer wurden besichtigt, der erste Wein verkostet und es wurde Zeit, das erste von vielen atemberaubenden Essen zu verspeisen. Der erste Moment, um kurz zu realisieren, dass ich mittendrin steckte – mitten drin in meinem eigenen Traum, der zur Realität wurde.

Das Six Senses wartet – weiter geht’s

Die ersten Eindrücke waren im Kasten und schon ging es weiter zu unserem Hauptdomizil: Six Senses Douro Valley ♥ Dieses Hotel strahlt so viel Schönheit, Gelassenheit und Ruhe aus – da war man direkt beim Überschreiten der ersten Türschwelle tiefenentspannt. Dieses Haus darf sich mit fünf Sternen schmücken und gehört zu einer ganz besonders exklusiven Hotelkette, die vom “Six Senses-Gefühl” spricht. Ein Gefühl, das mir direkt gegeben wurde und bis heute anhält. Die Werte und Ziele von Six Senses sind alle auf ein nachhaltiges und umweltverträgliches Handeln ausgerichtet, was man direkt spürt. Lest Euch unbedingt mal durch die Philosophie dieser Marke – sie hat mich durch und durch überzeugt und beeindruckt!

Ein Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert – mitten in den Weinbergen des Douro-Tals

Angekommen ging es direkt weiter – Site Inspection durch erstklassige Suiten, die einen kurz in eine andere Welt katapultierten. Man muss dazu sagen, dass hier jedes einzelne Zimmer so individuell und eindrucksvoll gestaltet und eingerichtet ist, dass ein Vergleich untereinander kaum möglich ist. Auch hier spiegeln sich die Ziele und Werte der Marke Six Senses wieder – natürliche Materialien, Raum zum Entfalten und das Gefühl, angekommen zu sein. Sofort fühlte ich mich auf irgendeine Art und Weise “zuhause”. Daher war es auch klar, dass ich direkt jeden Winkel fotografieren und festhalten musste.

Das Programm ging weiter und gegen Mitternacht hieß es dann “Feierabend”! Satte 48 Stunden war ich auf den Beinen und dachte mir “Morgen klingelt zwar um 6:00 Uhr der Wecker, aber ein Bad in dieser VIP-Badewanne muss sein!” – und schwupps war ich drin.

Bom dia! Die Arbeit ruft.

Kein Start in den Tag ohne Frühstück. Naja okay – ich habe erst zwei Stunden gearbeitet aka. fotografiert und habe mir dann kurz Zeit genommen, das äußerst gesunde Frühstücksbuffet zu genießen. Ohja! Gesund! Das geht auch im Urlaub. Das Management bemüht sich, rein lokal einzukaufen und nur die Produkte zu verarbeiten, die aus der Region stammen. Zusätzlich sind alle Köstlichkeiten frisch zubereitet, zuckerreduziert und frei von Schadstoffen. Etwas Besseres kann man seinem Körper wohl nicht zuführen. Und schmecken tut es – ohjaaa!

Gut gestärkt ging es tagsüber wieder durchweg an die Arbeit und der Auslöser wurde nonstop betätigt.  Besonderes Highlight sollte an diesem Abend ein Ausflug in die Quinta da Pacheca sein. Das berühmte Herrenhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist im Douro Valley eine der bekanntesten Immobilien. Die Organisatoren des airtours-Teams haben sich hier etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um das einmalige Ambiente dieser Gegend noch einmal zu transportieren. Ein lautes “Wow!”, als ich als erste und isoliert (Fotografenjob sei dank!) den Raum betreten durfte, konnte ich mir nicht verkneifen.

“The Wine House Hotel” hat uns an diesem Abend nicht nur eine atemberaubende Location zur Verfügung gestellt, sondern auch einen Abend gezaubert, den man so schnell nicht wieder vergessen wird: Livemusik, 20 Jahre alten Portwein und tolle Reden und Vorträge über die Geschichte des Portweins inklusive.

Tag 3 – Porto & Gala Dinner

Und schon war der letzte richtige Tag im Douro Valley angebrochen. An diesem sollte Portugal noch einmal richtig kennengelernt werden. Daher ging es in einer kleinen Gruppe ins Herz der Region – in die Stadt Porto. Am Flughafen berichtete man mir ja bereits, dass diese Stadt mit seinem Charme und ihrer Verbindung zur Harry Potter-Geschichte sehr beeindruckend sein sollte. Ich war gespannt!

Unsere äußerst liebe und wissensstarke Reiseführerin, Marta, berichtete über viele interessante geschichtliche Hintergründe, die die Entwicklung der Stadt sehr gut veranschaulichten. Sieht man genau hin, erkennt man, wie die Stadt wachsen konnte. Schritt für Schritt und manchmal leicht chaotisch, wie Marta immer wieder hervorhob. 😉 Aber gerade diese leicht unstrukturierte und bodenständige Ausstrahlung macht die Stadt so sympathisch!

Schnell wurde mir dann auch klar, warum die Stadt mit der Geschichte von Harry Potter assoziiert wird, als eine Studentengruppe auf uns zu kam. Coimbra ist die traditionsreichste Hochschule Portugals, was schnell ersichtlich wird: Ein Teil der Gruppe trug schwarze Umhänge, wie sie auch Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger trugen. In Porto wird eine richtige Universitätskultur gelebt, in der es verschiedene Hierarchien und Rollen gibt – äußerst interessant! Und warum Harry Potter? J.K. Rowling studierte lange Zeit in Porto und schrieb vermutlich die ersten Notizen in dieser Stadt zusammen. Sie ließ sich aber nicht nur von der charakteristischen Kleidung inspirieren, sondern auch von der Buchhandlung Livraria Lello: 

Lunchtime – aber bitte mit Meerblick!

Wenn man die meiste Zeit zwischen all den Weinbergen verbringen darf, sehnt sich das kleine Meeresherz aber schon ein wenig nach der Küste – zum Glück hatte airtours auch hieran gedacht! Ein wirklich sehr leckeres Mittagessen im Praia da Luz wurde organisiert – Panoramasicht inklusive. Ein Besuch ist definitiv empfehlenswert!

Zwischen all den Programmpunkten hatten die Teilnehmer der Reise die Möglichkeit, die Angebote des Hotels kennenzulernen. Das Six Senses Douro Valley bietet eine große Bandbreite unterschiedlichster Aktivitäten an. Von Yoga, über Weinproben bis hin zu Mountain-Biking-Touren und Earth-Lab-Kursen. Wie gern hätte ich jeden einzelnen Kurs mitgemacht! Aber die Arbeit ging vor, auch wenn ich hätte teilnehmen dürfen. 😉

Krönender Abschluss – das Gala-Dinner im Douro Valley

Was wäre eine solche Reise, ohne einen gebührenden Abschluss? Daher gab es am Dienstagabend noch ein Gala-Dinner, bei dem sich alle noch schicker gemacht haben, als sie eh schon die ganze Zeit waren. Die Küche hat mal wieder gezeigt, was sie kann. ♥ Tolle Reden rundeten den Abend ab!

Am nächsten Morgen hieß es dann auch nur: Ein letztes Mal das leckere Frühstück genießen, Koffer in die Hand und Abflug! Morgens um 8:30 Uhr ging es los und abends um 21:00 Uhr saß ich dann zusammen mit meinem Freund im Burger-Restaurant und ließ meiner Begeisterung freien Lauf. Trotz langer Rückreise war ich voller Euphorie und schwärmte, was das Zeug hielt. Dass das ein Job war, musste ich mir immer wieder vor Augen führen. Arbeit fühlt sich doch eigentlich anders an?

Ich bin unendlich froh, dass mich diese Leidenschaft zu diesem Moment geführt hat. Harte Arbeit, kurze Nächte, lange Tage und wenig Freizeit zahlen sich dann doch irgendwann aus. #clickwithlove 

Ich muss mich an dieser Stelle vor allem bei TUI / airtours bedanken, mit denen ich diese Tage über zusammenarbeiten durfte und die mir das ganze ermöglicht haben. Eine perfekte Organisation und Betreuung der Reise setzte der Sahnetorte noch die Kirsche auf. Danke!

Zu guter Letzt noch ein paar Eindrücke des wundervollen Hotels Six Senses Douro Valley, das definitiv einen Platz in meinem Herzen eingenommen hat:

Ein Gewerbe anmelden? Kein Hexenwerk!

Du hast seit Langem eine ganz besondere Leidenschaft? Und kannst Dir vorstellen, das Ganze auszuweiten und zu etwas Großem zu machen? Dann trau Dich! Am besten man fängt klein und nebenbei an – Gewerbe anmelden und los geht’s! 


Folgende Punkte habe ich anbei kurz angeschnitten, um Dir einen allgemeinen Überblick zum Thema “Gewerbe anmelden” zu verschaffen:

• Freiberufler oder Gewerbetreibender?
• Gewerbesteuer?
• Was passiert nach der Anmeldung?
• Kleinunternehmerregelung
• Deine Steuernummer und Steuer-Identifikationsnummer
• Beitritt in die Handwerkskammer
• Pflichtversicherung BG ETEM
• Steuererklärung
• Durchatmen 😉

[1] Gewerbe anmelden – Freiberufler oder Gewerbetreibender? 

Bevor Du zum Gewerbeamt läufst, solltest Du Dich schlau machen, was Du eigentlich genau sein möchtet: Freiberufler oder Gewerbetreibender? Das letzte Wort hat in den meisten Fällen das Finanzamt, aber ein gewisses Vorwissen lässt Dich selbstsicherer werden und schützt vor Fehlentscheidungen. Kurzer und knapper Unterschied:

•  Freiberufliche Tätigkeit ➝ Keine Gewerbeanmeldung notwendig
•  Gewerbliche Tätigkeit ➝ Gewerbeanmeldung notwendig

➝ Beides ist jedoch eine selbstständige Tätigkeit und muss dem Finanzamt gemeldet werden.

Im künstlerischen Bereich ist die Abgrenzung zwischen Kunst und Handwerksgewerbe häufig sehr schwierig, da Fotografen beispielsweise sowohl künstlerisch als auch handwerklich arbeiten. Für mich war folgender Anhaltspunkt entscheidend: Ich wollte nach Aufträgen arbeiten, d. h. ich wollte  eine Dienstleistung erbringen und so kam ich um eine Gewerbeanmeldung nicht herum. Als Freiberufler musst Du dennoch eine Info an das Finanzamt geben, da man auch hier dazu verpflichtet ist, eine Einkommenssteuererklärung abzugeben.

➝ Daher stelle Dir genau die Frage, was Dein Ziel ist. Möchtest Du freie Arbeiten erstellen (Freiberufler) oder auch mit Firmen zusammenarbeiten, die Dir einen Auftrag erteilen können (Gewerbetreibender).

Zusätzlich ist die Info der Gewerbesteuer nicht ganz uninteressant. Denn in allen Fällen musst Du Dich auch über die Steuer schlau machen. Bist Du allerdings eine “Natürliche Person” und hast ein Gewerbe angemeldet, kommst Du in den Genuss des Freibetrags von bis zu 24.500 € im Jahr. Für den Anfang also gar kein Problem – es sei denn, Du schießt abnormal durch die Decke. 😉

Das Finanzamt wird Dir nach Deiner Gewerbeanmeldung (kostet in der Regel zwischen 20,00 und 30,00 € und vergiss Deinen Personalausweis nicht!) eine Menge Post zusenden. Es mag zu Beginn häufig überfordernd wirken, da man des Öfteren mit verquirlten Formulierungen konfrontiert wird und ein Fragebogen nach dem anderen auftaucht. Aber dies ist für die steuerliche Feststellung sehr wichtig. Eine Entscheidung zum folgenden Thema wird beispielsweise in den zugesendeten Fragekategorien eingefordert:

[2] Klein aber fein! – Die Kleinunternehmerregelung 

Es empfiehlt sich, langsam und klein zu starten. Denn so kannst Du Dir nicht nur langsam einen Kundenstamm aufbauen, sondern Du kannst Dich an alle Gegebenheiten gewöhnen und die Gefahr, Wichtiges zu übersehen, mindert sich ungemein. Erinnere Dich einfach immer an den Satz “Große Dinge fangen ganz klein an.”.

Ich habe mich daher die letzten sieben Jahre an die Kleinunternehmerregelung gehalten. Dann ist man nämlich Unternehmer, der lediglich geringe Umsätze tätigt: D. h. Dein Umsatz darf im vorangegangenen Jahr 17.500,00 € und im laufenden Jahr 50.000,00 € nicht überstiegen haben/nicht übersteigen. Beim Beginn Deiner unternehmerischen Tätigkeit solltest Du demnach im ersten Jahr unter den 17.500,00 € bleiben (Vorsicht beim BAföG! Hier gelten andere Freibeträge).

➝ Großer Vorteil: Du musst keine Umsatzsteuer an das Finanzamt abgeben.
➝ Kleiner Nachteil: Du kannst keine vorläufige Umsatzsteuer geltend machen, sprich, Ausgaben für Dein Geschäft absetzen. Der große Vorteil überwiegt zum Beginn jedoch ungemein und schützt Dich vor plötzlichen Steuernachzahlungen.

Schreibst Du also Rechnungen, musst Du keine zusätzlichen 7 % oder 19 % aufweisen, solltest aber den rechtlichen Hinweis zur Kleinunternehmerregelung vermerken.

•  Hättet Ihr Interesse an einem Artikel, wie eine korrekte Rechnung als Kleinunternehmer aussehen sollte? Dann schreibt mir! 🙂 

[3] Wow – Du kannst jetzt offiziell Dein ganz eigenes Ding machen!

Ich habe mein Gewerbe während der Schulzeit angemeldet und hatte daher noch kein zu versteuerndes Einkommen und habe somit auch noch keine Einkommenssteuererklärung abgegeben. Nach meinem Fragebogen-Marathon und all dem anderen Papierkram habe ich dann schlussendlich das begehrte Schreiben mit meiner ersten eigene Steuernummer erhalten. So konnte ich jetzt endlich korrekte Rechnungen schreiben und richtig loslegen.

Wenn Du Dich jetzt allerdings schon in einem Arbeitsverhältnis befindest und Du Dich schon einmal mit einer Steuererklärung auseinandergesetzt hast, solltest Du bereits eine Steuernummer haben. Du findest sie immer im oberen Drittel Deines Steuerbescheides.

Besitzt Du jedoch wirklich keine Steuernummer, wird Dir das Finanzamt eine zuteilen – spätestens wenn Du Deine erste Einkommenssteuererklärung (ohne Steuernummer) abgibst.

[4] Und was ist diese Steuer-ID? 

Die Steuer-Identifikationsnummer besitzt Du bereits seit Deiner Geburt – klasse Geschenk, oder? Diese Nummer bleibt ein Leben lang und wird auch nicht  verändert. Wenn Du Deine Nummer nicht mehr weißt, kannst Du sie ganz einfach hier erfragen. Wenn Du Dein Gewerbe anmelden möchtest, musst Du hier also nichts beachten. 🙂

[5] Fotografie? Dann betreibst Du ein Handwerk.

Wahrscheinlich wirst Du bei Deiner Gewerbeanmeldung schon einmal darauf vorbereitet: Auch wenn Du erst nur einmal nebenberuflich als Fotograf arbeiten möchtest, kommst Du um einen jährlichen Mitgliedsbeitrag bei der zuständigen Handwerkskammer nicht herum. Dein Gewerbeamt informiert in der Regel automatisch alle erforderlichen Behörden wie zum Beispiel das Finanzamt und die Handwerkskammer – also ganz easy. Du kannst Dich aber selbstverständlich auch persönlich bei der entsprechenden Handwerkskammer melden. Die Höhe des Beitrages richtet sich nach deinem jährlichen Gewinn und du wirst jährlich an die Überweisung erinnert.

[6] Und plötzlich will auch noch wer anderes Geld haben…Muss nicht sein!

Ich weiß noch, als ich Post von BG ETEM bekommen habe. Da habe ich erst einmal Stressschweiß verspürt… “Noch jemand, der Geld haben will??” Aber nach erster Recherche habe ich dann gesehen, dass man sich von dieser Pflichtversicherung auch befreien lassen kann, sofern man nur nebenberuflich tätig ist.

BG ETEM? Das ist die Abkürzung für „Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse“. Da diese Pflichtversicherung mit Beitragskosten zusammenhängt, ist man zu Beginn doch froh, sich davon befreien lassen zu können – und das ist möglich, wenn Du folgendes erfüllst:

Nach Absatz 1 versicherte Unternehmer und Unternehmerinnen, die selbst nicht mehr als 100 Arbeitstage (8 Stunden = 1 Arbeitstag) jährlich im Unternehmen arbeiten, werden auf schriftlichen Antrag von der Versicherungspflicht befreit.“.

(Quelle: https://www.bgetem.de/mitgliedschaft-beitrag/unternehmerversicherung/pflichtversicherung)

D. h. wenn Du max. jeden dritten Tag voll in deiner Tätigkeit arbeitest, kannst Du einen Antrag auf Befreiung stellen. Da Du in diesem Fall ja auch nebenbei und klein starten möchtest, sollte das auch hinkommen.

Weitet sich Dein Geschäft allerdings aus und Du überlegst, das ganze hauptberuflich zu machen, musst Du den Kontakt zur BG ETEM wieder aufnehmen. Aber natürlich zahlst Du dann auch für bestimmte Leistungen, die Dir zugute kommen. Das sollte man bei allen Mitgliedschaftsbeiträgen und Versicherungskosten immer im Hinterkopf behalten.

[7] Pflicht ist Pflicht – Aufforderung zur Steuererklärung

Als Kleinunternehmer bist Du steuerpflichtig. Daran kann nicht gerüttelt werden. Zum Ende eines Geschäftsjahres musst Du eine Steuererklärung abgeben. Sie ist Teil der Einkommensteuererklärung und muss bis zum 31. Mai des darauffolgenden Jahres (eine Fristverlängerung wäre hier sogar möglich) eingereicht werden. Wenn Du ein Gewerbe anmelden willst, ist eine fortlaufende und geordnete Buchführung zu empfehlen, damit Du Deine Gewinnermittlung im Auge behältst. Teilweise macht sogar ein extra Geschäftskonto Sinn – aber das habe ich auch erst in Erwägung gezogen, als ich die Fotografie zum Hauptberuf gemacht habe.

➝ Puh – jetzt erst einmal durchatmen! Zusammengefasst ist der Schritt in die Selbstständigkeit gar nicht so schwer. Man darf sich nur nicht direkt einschüchtern lassen. Ich habe bis heute großen Respekt vor Ämtern und habe immer wieder Angst, etwas falsch zu machen. Aber das ist gar nicht schlimm, denn so bist Du viel vorsichtiger. 😉 Am besten Du suchst Dir jemanden aus Deinem Freundes- oder Bekanntenkreis, der sich mit der ganzen Materie gut auskennt. Jemanden zur Hand zu haben, den man immer mal nach Rat fragen kann, gibt einem enorm viel Sicherheit. Im Grunde kannst Du auch immer beim Finanzamt anrufen, wenn Du Dir in machen Angelegenheiten unsicher bin. Habe ich auch schon gemacht und wenn man immer nett und freundlich ist, bekommt man auch von der anderen Seite viel Hilfe!

Ich persönlich gebe mit diesem Blogartikel lediglich meine Erfahrungen preis und übernehme keinerlei Gewehr für die hier genannten Informationen. Das muss vorsichtshalber noch einmal gesagt werden. 😉 In Zukunft sollen auch noch weitere Artikel folgen, die bestimmte Thematiken im Detail erklären. Hast Du hier besondere Wünsche? Lass es mich wissen.

#clickwithlove und ganz viel Erfolg beim Gewerbe anmelden!

Hier kannst Du lesen, wie bei mir alles begonnen hat.


Quellen: 

[1] 
https://www.selbststaendig.de/unterschied-gewerbe-anmelden-freiberufler
[2] https://www.steuertipps.de/lexikon/k/kleinunternehmerregelung

[3,4] https://www.steuererklaerung.de/ratgeber-steuern/steuer-id-steuernummer
[5] https://www.rechtambild.de/2012/05/antworten-fur-den-selbstandigen-fotografen-oder-den-der-es-werden-mochte-teil-2/
[6] https://www.bgetem.de/mitgliedschaft-beitrag/unternehmerversicherung/pflichtversicherung
[7] http://www.kleinunternehmer.de/steuerpflichten.htm

Der Weg zur hauptberuflichen Fotografin

Schule, Abi, Studium – Und nebenbei Fotografin. 

“Können Sie mir eine Rechnung schreiben?”
“Wir möchten dich gern bei unserer Hochzeit als Fotografin dabei haben!” 

Das war der Moment, der mich zum Nachdenken brachte. Denn irgendwie war aus einem Hobby, was nun schon längst zu einer Leidenschaft geworden ist (den Artikel dazu findest Du hier), noch ein bisschen mehr geworden. D. h. ich musste nicht lange nachdenken und ging zusammen mit meiner Mama zum Gewerbeamt – gute 17 Jahre alt und super aufgeregt.

Ein Haufen an steuerlichen Fragen und noch mehr Papierkram. 

So schnell wie das Gewerbe angemeldet war, ging der Rest dann aber etwas zäh von der Hand. Unmengen an Papierkram trudelten ein und ich schlug mich mit meinem Halbwissen durch die Paragraphen und steuerlichen Fragen. Aber – mit Erfolg! Schon bald bekam ich meine Steuernummer und es konnte so richtig losgehen – allerdings erst einmal nur nebenbei versteht sich. Dieses “ich bin nur nebenbei Fotografin” zog sich dann bis Februar 2018.

Wochenenden wurden auf Veranstaltungen und Hochzeiten verbracht, nach den Hausaufgaben oder auch nach den Vorlesungen wurden Bilder bearbeitet, häufig bis tief in die Nacht. Auch während meines ersten richtigen Jobs in einer Social-Media-Agentur hatte ich nach Feierabend noch bis mind. 23:00 Uhr mit E-Mails, Rechnungen und Bildbearbeitung zu tun. Einen richtigen “Feierabend” kannte ich nicht und ein Wochenende sah bei mir eher nach langen Autofahrten und Fotojobs aus.

Irgendwann musst du dich entscheiden, was du willst.

So sehr ich meinen Job als Social-Media-Managerin auch mochte, sehnte ich mich doch nach mehr. Die Fotografin in mir wurde immer lauter. Ich bin jetzt 25. Jahre alt und habe noch keine großen Verantwortungen (außer die meine natürlich). Eigentlich der beste Moment, einfach mal zu machen – oder? Einfach mal den Mut zusammennehmen und sich fragen, was man wirklich will. Denn wenn es eins ist, was ich nicht möchte – dann ist es im späten Alter etwas bereuen, nicht getan zu haben. Daher habe ich den Entschluss gefasst, alles auf eine Karte zu setzen und mich in die pure Selbstständigkeit zu stürzen. Ich wollte Fotografin werden! Und heute sitze ich hier und kann mit voller Stolz sagen: “Ich habe mein eigenes Unternehmen, bin mein eigener Boss und lebe für das, was ich jetzt beruflich tun kann.”

Dieser Schritt war wahrlich nicht einfach und natürlich schwingen neben der ganzen Euphorie auch einige Ängste mit. Aber genau diese schützen einen vor leichtsinnigen Entscheidungen. Man sollte sich nicht einschüchtern lassen und einfach schauen, ob es funktioniert.

#clickwithlove

Schon einmal mein Portfolio besucht? 😉

 

Aus einem Hobby wurde pure Leidenschaft

Von der Selfie-Queen zum “Mädchen mit der Kamera”

Fotografieren lieben viele. Besonders im Teenageralter entdecken einige die Kamera und all ihre Möglichkeiten (ich erinnere mich an stundenlange Selfie-Aktionen, als es noch keine Frontkamera am Smartphone gab). Das Handy hatte im Durchschnitt nur ein paar Megapixel und die Digitalkameras waren noch super klein und leicht. Da stand einer stundenlangen Selfie-Runde nichts mehr im Wege. Aber wie schnell wird aus einem Hobby eine Leidenschaft, fern ab von Selfies und Schnappschüssen?

Neben all den kreativen Selbstportraits hatte ich irgendwann an einem ganz besonders viel Spaß und das war das Licht. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich bei meinen Großeltern zur Abendstunde über die Pferdekoppeln gelaufen bin, mit dem Mp3-Player auf den Ohren und dem Sonnenuntergang vor mir. Gräser, Zäune, Seen … ich liebte es den Moment festzuhalten und mit Spiegelungen und Strukturen zu spielen. Die Technik war mir komplett egal – mich interessierte der Bildausschnitt und die Stimmung, die ein Foto transportieren konnte.

Die ersten Aufnahmen, die mich richtig gefesselt haben. (2008)

Nach diesen Aufnahmen hatte mich die Fotografie dann ganz und gar. Ich spürte einfach, wie wohl ich mich fühlte, wenn ich die Bilder nach langer Zeit wieder angesehen habe. Aus dem reinen “ich mach ein paar Fotos und das ist ganz cool” wurde dann ein “ich könnte rund um die Uhr fotografieren, bearbeiten und den Moment festhalten”. Aus einem Hobby wurde eine Leidenschaft, die mich immer weiter antrieb, dazuzulernen und neues zu entdecken.

Ein Wohnwagen, direkt hinter dem Deich und ganz viel Leidenschaft

2009 kam dann ein ganz besonderer Familienurlaub. Meine Eltern und ich, zusammen in Dänemark, Rømø, auf einem Campingplatz im Wohnwagen. Dieser Urlaub ist für mich einer der schönsten und intensivsten gewesen. Ich habe so viel und abwechslungsreich fotografiert, wie schon lange nicht mehr. Jede Tageszeit, jede Lichtstimmung – ich ging richtig auf und nahm Situationen auf, die mir für immer im Gedächtnis bleiben werden.

Eine meiner damaligen Leidenschaften waren definitiv Silhouetten (2009).
… genauso wie Bildaufbauten und harmonische Farben.

Diese kleine Auszeit von der damalig stressigen Schulzeit (Teenager sein ist so anstrengend…) tat mir wirklich gut. Ich wollte kaum noch weg von diesem Ort, da ich mich hier kreativ ausleben konnte. Die Dünen, der Strand und das Meer – spätestens dort war ich hoffnungslos in die Küste und meine Kamera verliebt.

“Ein Foto muss ein Foto bleiben.”

Der nächste große Meilenstein war dann wohl Mai 2010. Meine erste eigene Ausstellung in einer Arztpraxis stand an! Für eine Schülerin aus der 11. Klasse, ohne professionelles Kameraequipment, ganz schön aufregend.

Der damalige Zeitungsartikel bringt mich heute noch zum Schmunzeln. Schon dort habe ich meine Leidenschaft großzügig preisgegeben. Wobei der Redakteur dann doch an der einen oder anderen Stelle etwas übertrieben hat. 😀

2011 folgte dann sogar meine zweite kleine Vernissage, die mich nun so richtig in die Fotografie-Richtung geschubst hatte. Eine Sache aus dieser Zeit pflege ich bis heute: “Ein Foto muss ein Foto bleiben.”

Wenn ich mir etwas aus den letzten Jahren als Ziel gesetzt habe, dann ist es eine eigene Handschrift zu entwickeln. Eine, die nicht nur von anderen Fotografen und Presets inspiriert ist, sondern von meinem eigenen Werdegang. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese natürliche Handschrift über all die Jahre selbst entdecken konnte – denn umso mehr habe ich eine Verbindung zur Fotografie aufbauen können, die heute keiner mehr trennen kann. Große Fotomontagen mit Milchstraßen im Himmel sind nichts für mich, das können andere besser. Ich möchte die Stimmung transportieren, die ich beim Aufnehmen des Fotos wahrgenommen habe – sei es in der Natur, auf Events, bei Hochzeiten oder bei kleineren Shootings. Diese private Leidenschaft hat mich sogar einen Schritt weiter gebracht → Hier lest Ihr mehr!

Auf meiner Webseite findet Ihr mein aktuelles Portfolio, das zeigt, wofür mein Herz schlägt.

Wie hat das Fotografieren bei Euch angefangen? Wurdet Ihr auch irgendwann in den Bann gezogen?

#clickwithlove